Fremd gehen - Wieso Weshalb Warum?

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Das mag schräg klingen, aber wenn mir ein Mann zurückmeldet, dass er, obwohl schon in der Mitte des Lebens stehend, noch nie erlebt hat, wie tief, innig und aufregend Sex sein kann, dann frage ich mich schon, was da nicht stimmt. /QUOTE]
warum schreibst du von einem Mann, ich denke Frauen sind da etwas benachteiligter.
Habe eine Bekannte die hatte mit 50 Jahren ihren ersten Orgasmus.
 
@Hatari ich sexel seltener mit Frauen. Und die ich kenne, sind diesbezüglich sehr frei und wissen auch, was sie wollen.

50 ist noch ein gutes Alter, David Schnarch hat es unhöflich ausgedrückt: der sexuelle Genuss steigt bei einer Frau mit der Zunahme ihrer Zellulitis. :ROFLMAO:

Ich meine, das hat mit der gesellschaftlichen Einstellung zum Thema Sex allgemein zu tun.
 
Insofern glaube ich, dass unglaublich viel unter der Decke fester Zweierbeziehungen brodelt. Die, die fremdgehen, sind ja nur die, die sich wirklich trauen so weit zu gehen. Ganz viele der Männer bleiben dabei, heimlich einschlägige Pornos zu gucken oder virtuell ihr Kopfkino auszueben, heimlich natürlich.

Deshalb glaube ich mittlerweile, dass Monogamie ganz oft eine gelebte Lüge ist, sie wird nur von ganz wenigen Menschen wirklich gerne und aufrichtig gelebt. :X3:

Das kann sein. Ich kann es sogar nachvollziehen, wenn ein Mann oder eine Frau spezielle Wünsche hat und davon ausgeht, dass der Beziehungspartner nicht offen dafür ist und kein JA dazu finden mag. Aber warum beendet er dann nicht die Beziehung und sucht sich jemanden, der ähnlich tickt? Ich finde es ehrlicher. Warum eine Lebenslüge leben und sich für einen Beziehungspartner so verstellen? Das ist eine ungesunde Abhängigkeit und auch nicht ehrlich und korrekt, weil auch der Beziehungspartner die Möglichkeit haben sollte, sich weiterzuentwickeln in einer anderen Beziehung. Auch wenn´s zuerst weh tut, kann eine Trennung etwas sehr Positives sein. Befreiung.
 
@LynnCarme .... damals habe ich mich dann von ihm getrennt, denn sicher gab es auch Gründe meinerseits, ihn zu verlassen.

Es folgten schlimme und schwere Jahre für uns beide.

Das Resultat war, dass ich, als ich 2013 erkrankte in ein tiefes Loch fiel und quasi schon depressiv war. Dann folgte der Entschluss, mich selbst jetzt aufzuräumen. Etwa zu dieser Zeit beschloss auch er, seinen größten Dämonen anzugehen.

Und als ich damals so tief in mich ging, stellte ich fest, ich liebe ihn, ihn ich liebe ihn immer noch so sehr und ich liebe ihn auf eine Art und Weise, wie ich nie zuvor geliebt habe und es vielleicht auch nie wieder jemand anderen lieben werde.

Und ihm ging es ja nicht anders. Also versuchten wir einen Neuanfang. Das war wahnsinnig schwer und es war sehr lange schwer. Wäre da nicht diese Verbundenheit, die ich so nicht kenne, wäre ich schon zwanzigmal davon gelaufen. Aber es wurde irgendwann leichter, freier, tiefer. Und es ist Wahnsinn, dadurch, dass ich etwas in mir transformieren konnte, habe ich nicht mehr das Gefühl, wenn es mal kriselt, die Beine in die Hand nehmen zu müssen und mich woanders hinzuflüchten.

Weil ich in solchen Zeiten auf mich zählen kann. Ich bin mir Freundin und Gefährtin, und ich habe mich als wertvoll schätzen gelernt.

All dies ist eine spannende Reise für uns. Es tun sich neue Wege und andere Welten auf, wenn man nicht mehr flüchtet und davonläuft.

Es ist sehr berührend, wie Du von Deiner Beziehung erzählst. Ich könnte mir das z. B. bei meinem Neffen vorstellen. Würde ich einen Beziehungspartner so lieben wie meinen Neffen, den ich großgezogen habe, dann würde ich ihm auch verzeihen, weil er so ist wie er ist. Ich muss zugeben, dass ich ziemlich altmodisch und festgefahren bin in meinem Denken, aber mein erwachsener Neffe hat mir schon öfter von seinen Beziehungen erzählt. Er war so verschieden, manchmal das Ar+++, was ich ihm auch sagte, dann wieder derjenige, der sich alles gefallen ließ, was ich ihm auch sagte. Ich weiß, ,dass nicht alles schwarz-weiß ist. Wenn es stimmt, kommen die guten Eigenschaften von beiden zum Tragen und dann kann es auf einmal funktionieren wie bei Dir und Deinem Freund. Und irgendwie stimmt es wohl auch, dass man auch an einer Beziehung arbeiten kann und sich daraus etwas wirklich Tolles entwickeln kann.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich einfach keine Lust habe, mich groß anzustrengen. Dafür bräuchte ich eine gute Motivation. Liegt sicher auch an meiner Schmerzkrankheit, da ist man sowieso sehr reduziert und muss mit seinen Kräften haushalten. Beziehungen sind anstrengend,, sogar die guten. Aber manchmal erlebe ich es doch, dass ich mich getragen fühle. Solange es so ist, hab ich auch nichts dagegen. Es hat vielleicht auch damit zu tun, wie vereinnahmend jemand ist. Ich bin eher mit Leuten befreundet, die in ihrem Fachbereich oder Hobby aufgehen und dort ihren Anker haben, sodass sie sich nicht auf mir abstützen (wie meine Familie). Das ist sehr erholsam, es wird nichts von mir verlangt.
 
Aber warum beendet er dann nicht die Beziehung und sucht sich jemanden, der ähnlich tickt?
Wenn alles andere schön ist und stimmt?

Da mir besagte einschlägige Zuschriften zuflogen, bin ich damals ins Gespräch mit den Herren gegangen. Nenne es unseriöse Privatstudie. ^^ Die Männer waren grundweg mit ihren Partnerinnen glücklich und zufrieden. Nur der Sex war mangelhaft, fand auch laut deren Aussage eh nur noch statt, wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fiel.

Und das ist halt ein Bedürfnis, dass man in unserer Gesellschaft nur innerhalb der Zweierkiste ausleben darf oder aber man geht fremd oder geht in die nächste Zweierkiste, in der Hoffnung, da geht es besser. Und manchmal gehen die Vorstellungen sogar so weit, dass ein Mann sogar Alternativen verboten sind, wie eben Filme oder Lektüre. Das wird dann auch schon als Fremdgehen gewertet.

Andere Bedürfnisse darf man ja außerhalb der Beziehung ausleben. Bei Interessen, die nicht geteilt werden, sucht man sich Freunde, mit denen man dann über Fledermäuse, Prosa oder Häkelarbeiten reden kann, die dem Partner völlig abgehen.

So erkäre ich es mir jedenfalls, dass so viel fremdgegangen wird. Von nix wird das ja nicht kommen.

Offenheit finde ich gut und das ist auch mein Weg. :)
 
Offenheit finde ich gut und das ist auch mein Weg. :)

Ja, finde ich auch gut so bei Dir. Nur wäre ich nicht so flexibel wie Du, aber ich werte es nicht grundsätzlich ab. Wenn alle Beteiligten ein JA dazu haben und davon wissen, finde ich es eine faire Sache. Für mich wäre das allerdings eher eine Nutzen-Beziehung, denn Liebe bedeutet für mich Einzigartigkeit. Bin eben wirklich eher altmodisch und kann übrigens auch jahrelang keusch leben, auch wenn ich keine Jungfrau mehr bin. Aber ich hab mir auch für das Erste Mal viel Zeit genommen. Ich könnte glatt ins Kloster gehen. :D
 
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Liebe bedeutet für mich Einzigartigkeit
Ja, das wird uns so beigebracht. Es darf nur Einen geben.

In Hollywood, in der Bibel, in Liebesschmonzetten. :D

Bei mir ist es so, dass ich manchmal glaube platzen zu müssen, weil so viel Liebe doch gar nicht sein kann. Das fließt einfach, so von Herz zu Herz. Wie ein großer Ozean, der so viele verschiedene Seelen beherbergen kann, so viele verschiedene Lebensräume bereithält, obwohl er auch nur aus Wasser besteht. Früher dachte ich, das darf so nicht sein, das ist verkehrt (ich wusste nicht, dass es das gibt, weil ich niemanden kannte, der das so lebte), da habe ich dann heimlich gefühlt und das niemandem gesagt. Und ich muste mich dann immer entscheiden, wenn jemand in mein Leben kam, ob ich nun Schluss mache oder nicht. Voll anstrengend. Für mich ist die grausigste Idee, mich zwischen zwei Menschen, die ich liebe, entscheiden zu müssen.
 
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