Meine Mutter war seit sie Kinder bekam Hausfrau. Sie hat Schulmusik und Musik studiert und war/ist darin auch wirklich gut.
Später, als wir Kinder aus dem Gröbsten raus waren - also, nach Deinem Idealbild - hat sie versucht, wieder im Beruf Fuß zu fassen. Erfolglos. Ihr blieb nur, dass sie privat ein wenig Instrumelntalunterricht gab und sich einem Laienorchester anschloss.
Es schien schon ab und zu durch, dass sie gerne weiter hinaus wollte und es meinem Vater und uns Kindern zum Vorwurf machte, dass sie eben diese Möglichkeit für uns geopfert hat, obwohl es nach diesen 3 Jahren eben problemlos gegangen wäre.
Du schreibst hier immer über die psychischen Schäden, die Kinder erfahren, wenn sie in Kinderkrippen etc. gegeben werden.
In meiner Familie wurde so ungefähr Dein Idealbild gelebt. Vater hat gearbeitet, Mutter war Hausfrau und Mutter und hat sich hingebungsvoll darum gekümmert.
Dieses Leben hat mich nicht davor geschützt, in der Schule gemobbt zu werden und später mittelschwere therapiebedürftige Depressionen zu entwickeln. Und mit diesem Leben war meine Mutter eben nicht zufrieden, was ich gut nachvollziehen kann.
Als Kind hätte ich wahrscheinlich anders drüber gedacht - aber im Nachhinein denke ich, dass zumindest meine Mutter glücklicher gewesen wäre, wenn sie ihren Beruf nicht für Familier aufgegeben hätte. Und dann wäre diese Unzufriedenheit, die sie zeigte, auch nicht auf den Schultern von mir und meinen Geschwistern gelastet.
Also ich weiß wirklich nicht was ihr hier alle habt. Könnt ihr nicht lesen?
Mittlerweile haben wir das Thema hier schon so oft diskutiert und Du solltest mittlerweile wissen, dass ich mich bei besagtem Zitat alleine auf das Beispiel
Astronautin bezog, wo es kein Zurück mehr gibt. Und da sagte ich, muss Frau sich entscheiden!
Ich habe früher schon sehr oft geschrieben, dass es an der Wirtschaft und Politik liegt, den Wiedereinstieg in den Beruf zu verbessern. Allerdings nach diesen drei Jahren der eigenen Kindbetreuung, wo Lamia und ich uns einig sind. Und wo wir sagen, wenn man ein Kind in die Welt setzt, kann man nicht sagen, damit haben wir keine Verpflichtungen, meine Karriere geht vor, damit wollen wir nichts zu tun haben.
Und wenn es bei Dir in Deiner Familie Probleme gab, dann ist das traurig, aber sagt nicht, dass eine Kinderkrippe die bessere Wahl für Kinder sei. Wie Du schreibst wurdest Du in der Schule gemobbt. Eine Schule ist auch eine öffentliche Einrichtung, ist nicht das Zuhause.
Oh nein, damit sage ich nicht, kein Kind sollte in die Schule gehen, aber ich sage, Du wurdest offensichtlich nicht zu Hause gemobbt, sondern in der öffentlichen Einrichtung.
Und selbst wenn, man kann auch nicht argumentieren, man wäre gegen ein Familienleben, weil man vielleicht selbst ein schlechtes erfahren hat. Ich kenne sehr viele Familien, die absolut vorbildlich waren. Auch unseres, selbst wenn es manchmal gekracht hat untereinander. Aber wir lieben uns und wir haben auch heute noch einen festen Zusammenhalt, obwohl wir in der Welt verstreut sind treffen wir uns regelmäßig und haben Kontakt untereinander. Wir sind auch nach außen stark! Andere haben sich da schon oftr gefragt, warum das so bei uns ist. Die Antwort, bei uns hat immer schon eine großé Liebe alles durchdrungen, auch wenn es manchmal nicht so schien. Da bin ich auch meinen Eltern sehr dankbar!
Weiß auch nicht, ob das heute so wär, wenn wir nicht ein solches Familienleben gelebt hätten, sondern hautpsächlich in öffentlichen Einrichtungen groß geworden wären?
Denn heute wird ja nicht nur die Erweiterung der Kinderkrippen angestrebt, sondern auch die großangelegten Ganztagsschulen, um angeblich die Mütter zu befreien. Ich finde diese Entwicklung problematisch.
Auch die Diskussionen um die Beeinflussung des Erbguts. Das hat damit nichts zu tun? Sehr wohl, es entspringt dem selben Gedankengang.
Also wie gesagt, wenn man Mütter befreien will, dann soll man nicht die Mutter gegen das Kind ausspielen, sondern den Müttern einen Wiedereinstieg in den Beruf, vielleicht auch nur Teilzeitberuf erleichtern.
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