Hallo Pluto,
gut, dass Du das mal ausführlich aufgeschrieben hast, jetzt ist es mir zumindest ein wenig klarer, was da möglicherweise vorgefallen ist.
Meine ganz persönliche Interpretation dieser Geschichte ist, dass die Therapeutin tatsächlich Angst gehabt hat, und offenbar ist das generell ein größeres Thema von ihr. Sie hat offenbar Schlimmes erlebt ("ihr ganzes schlimmes Schicksal"), und hat Angst davor, dass es wieder hochkommen würde. Mir drängt sich dabei der Verdacht auf, dass dieses Schicksal alles andere als bewältigt ist.
Das finde ich nicht ganz unproblematisch angesichts der Tatsache, dass sie andere Menschen professionell behandelt, da es ihr scheinbar nicht bewußt ist und sie stattdessen die Kundin "verantwortlich" macht und zu einer Psychotherapie schickt.
Es kann immer mal vorkommen, dass man mit jemanden, den man behandelt, nicht zurecht kommt. Ich finde es dann jedoch verantwortungsvoller, dies dem Klienten mitzuteilen, z.B., indem man sagt, "Ich kann Ihnen bei diesem Problem leider nicht weiterhelfen". Man muss das auch gar nicht weiter erklären.
In dem Fall, den Du beschreibst, klingt es nach einer unnötigen Kränkung der Kundin, die ja nun das Gefühl haben muss, nicht in Ordnung zu sein.
Bzgl. Reiki und Yoga, da kann ich der Therapeutin nicht so ganz folgen. Das Besondere an Reiki ist für mich, dass es sich so wunderbar mit allen möglichen Methoden kombinieren läßt. Gerade Yoga kann sehr förderlich für die Arbeit mit Reiki sein, umgekehrt gilt das Gleiche.
Ich bin mir bewußt, hier wilde Spekulationen zu betreiben, da ich niemanden von den Beteiligten kenne.
Trotzdem scheint es mir ein gutes Beispiel dafür zu sein, wie wichtig es ist, sich mit sich selbst auseinandergesetzt zu haben, mit seinen eigenen Schwächen und Ängsten, bevor man sich daran macht, die Behandlung anderer Menschen zu seinem Beruf zu machen.
Es sind ja nicht immer unbedingt ausgeglichene, gesunde Menschen, die eine professionelle Reiki-Behandlung haben möchten, sondern aus dem Gleichgewicht geratene, verzweifelte Menschen, die Hilfe brauchen. Wenn man sich nicht zutraut, damit umzugehen, sollte man meiner Ansicht nach ganz dringend die Finger davon lassen, Reiki-Behandlungen anderen Menschen anzubieten!
Ich spreche hier nicht von Behandlungen im Freundes- und Bekanntenkreis.
Bzgl. der Frage des "Schaden anrichtens":
Natürlich können andere Menschen uns schaden, wenn wir nicht achtsam mit unseren Grenzen und eigenen Bedürfnissen umgehen. Kranke Menschen haben erfahrungsgemäß ein langsamer schwingendes und weniger kräftiges Energiefeld als gesunde Menschen und neigen unabsichtlich dazu, Energie abzuziehen. Wenn man als Behandlerin nicht in der Lage ist, sich ausreichend aufzuladen und zu schützen, wird man davon nach einer Weile sehr ausgelaugt.
So, jetzt reicht es aber
Grüße in die Runde,
Stefanie