Ich hatte nie etwas gegen seine Frau. Sie war physisch zuerst da, hat mit ihm Kinder. Genauso wie mein Mann mit mir. Ganz im Gegenteil, habe ich wirklich versucht, alles im Ganzen zu betrachten. Denn ich hatte kein Recht dazu, ihn für mich allein zu betrachten. Auch wenn er der einzige war, der jemals Zugang zu meiner Seele hat und hatte.
Ich habe versucht, sie als einen wichtigen Teil seines Lebens zu betrachten.
Meine Freundlichkeit ihr gegenüber, war immer ehrlich. Als ich ihn unterstützen wollte, als seine Mama im Sterben lag, habe ich versucht, auch ihr zu helfen. Mich ebenfalls um sie zu sorgen. Damit sie zu ihm und seiner Mutter ins Krankenhaus konnte. In der Kirche, hab ich ihr meine Freundschaft angeboten. Und jeder der mich kennt weiß, wie schwer mir so etwas fällt, Kontakt aufzunehmen.
Ich habe NIE versucht, ihn anzugraben, oder ihn ihr wegzunehmen. Ich wollte seine Nähe. Aber nie auf ihre Kosten. Ich habe immer versucht, sie mit einzubinden.
Ihr wisst, Asperger leben nach Schemata. Auf jede Frau, die ihn umarmt, bin ich (still!) eifersüchtig. Aber sie gehörte eben zu ihm. Also war ich nicht eifersüchtig.
Doch ich konnte gegen meine Gefühle nichts tun. Und zur Gefahr wurden diesen Gefühle für sie, weil sie von ihrem Mann erwidert wurden. Und immer noch erwidert werden. Da ich niemals etwas unaufrichtiges gemacht habe, ist das für mich die Erklärung dafür, warum sie so massiv gegen mich tritt. Mental natürlich.
Und sie hat hier ganz schön massiv gewütet. Auf vielerlei Art und Weise. Gelogen, gehetzt… Bis hin zur Unterschlagung von Dingen. Gekämpft hat sie, auf ganz massive Weise. Und ich war eingeschüchtert, ehrlich gesagt. Ich war manchesmal mehr Lämmchen, wie Wolf und hab still geliebt. Und mich erschrocken, wenn sie eifersüchtig irgendwo rausgeschossen kam… Manchmal hatte ich das Gefühl, dass selbst mein Atmen, ihr zu laut war.
Aber: weil Gefühle im Spiel sind, kann ich sie sehr gut verstehen. Jetzt erst recht. Welche Frau würde nicht beunruhigt sein, wenn solche Gerüchte in die Welt gesetzt werden. Hey, als ich das gehört habe, wie dreckig und in meinen Augen unwürdig erzählt wurde, hab ich das ganze Wochenende durchgeweint. Und ich möchte nicht wissen, wie sie sich damit fühlen muss.
ABER: sie ist mit ihm verheiratet. Und er ist ein sehr beständiger, seriöser Mensch, der für seine Kinder lebt. Genauso wie ich für meine. Sie sollte wissen, dass er nichts hinter ihrem Rücken tun würde. Das weiß ja sogar ich, die nicht mit ihm verheiratet ist.
Wenn es nur die Gerüchte wären… Aber es sind Gefühle im Spiel. Auch wenn sie nicht ausgelebt werden. Und das ist für eine Frau, weitaus gefährlicher, als jeder schnell Betrug.
Für mich ist keiner unserer Familien eine Requisite, oder Nebendarsteller. Absolut nicht. Jeder für sich, ist ein Hauptdarsteller, mit eigenen, abstrakten Gefühlen.
Aber… Wenn ich hier schreibe, ist es doch sicher klar, dass ich erstmal über meinen Seelenschmerz oder mein Seelenglück schreibe. Ich kann für sie keine Prosa schreiben, nicht über ihr Inneres. Was hier zu lesen ist, ist nur eine Sicht. Doch habe ich sehr wohl ein Gefühl für sie. Ihre Gefühle sind für mich nicht vergessen, weil sie ein Teil seines Lebens ist.
Sie hat mir so oft geschadet, mich so oft attackiert, unterschlagen, gelogen… Und trotzdem, erzeugt sie kein Unverständnis bei mir. Das Gefühl der Ohnmacht, welches sie hat (auch ich habe es auf eine andere Art und Weise), erzeugt ein solches um sich treten. Und ich kann mich nicht davon frei sprechen, nicht ebenfalls so zu reagieren. Es wäre gelogen, sich davon freizusprechen. Jeder reagiert dann möglicherweise extremer.
Auch ich reagiere auf vieles nicht normal, finde ich. Nicht mir typisch. Wenngleich es eine andere Situation ist. Es ist nicht vergleichbar. Aber ebenfalls eine Situation der absoluten Ohnmacht. Denn auch wenn da eine sehr große Zuneigung da ist, kann nicht das bekommen, was ich so dringend gerne hätte. Seine Nähe im Außen, als physische Menschen. Und „Nähe“ ist ein weites Feld.
Kein Geschwaffel. Ich denke und fühle wirklich so. Es ist jetzt einfach mal etwas, was ich aus meinem Inneren aufschreibe. Ich kann das auch nicht ausblenden. Auch wenn ich da schriftlich nicht viel drüber schreibe.
Und wer sich jetzt beschwert, weil ich dauernd „ich“ schreibe… Anfangs hab ich nur „man“, „man kann“, „man sollte“ genutzt. Es ist also schwer, nicht in die „Ich-Form“ zu gehen. Denn es ist ja auch meine Sicht der Dinge. Nur meine.
Ja. Ich denke in Linien und Schemata. Anders. Aber es ist so und gewissermaßen geordnet, aber das was ich mir andauernd auf die Stirn pappe: ehrlich.