Ach Liebes, du könntest dich für den Rest deines Lebens im Bett verschanzen. Solange du atmest wird getratscht.
Yep!
Ich frage mich nur: auf welcher Grundlage. Wir müssen ja schon aufgefallen sein. Er hat immer gesagt: ich schütze auch dich. Und ich habe das gleiche getan. Was da intern zwischen uns stattfindet, kann ja eigentlich nicht nach außen dringen. Jetzt verstehe ich erstmal, warum seine Frau auf meinen Laufwegen, irgendwo mit dem Auto rausgeschossen kommt. Sie hat Vermutungen. Geschürt durch ganz, ganz dreckige Geschichten, die da ihren Umlauf machen. Nicht mal meiner Freundin, habe ich von meinen Gefühlen erzählt.
Es gab sogar eine Schulkonferenz, in der ich Gesprächsthema war. Waaaaas? Ich hab’s ja geahnt. Aber, hey… Auf welcher Grundlage?
Meine Freundin ist eine Frau, der ich zu 100 Prozent vertraue. Mittlerweile hat sich das so ergeben. Sie verteidigt mich wie ein Pittbull. Aber erst jetzt habe ich das ganze Ausmaß erstmal begriffen. Leider hat sie sich erst jetzt getraut, mir das zu stecken.
Das ist nicht nur einfach Klatsch. Das ist exentiell gefährlich für ihn. Für mich nicht, da ich eine ganz andere Lebensgrundlage habe. Auch wenn er immer meint, er müsste sich vor mich stellen. Früher jedenfalls. Er hat die Kacke am Dampfen, mit einer eifersüchtigen Ehefrau und einem Arbeitgeber, der ihm droht.
Und es ist auch nicht irgendwelcher Quatsch über zwei romantisch Verliebte. Der Dreck, der da kommt, ist tiefster Sumpf. Und mich wundert jetzt gar nichts mehr. Wer Kinder hat, will sie vor solchen Verleumdungen schützen.
Die Sache hat einen Vorteil: ich verstehe ihn jetzt zu absolut.
Gefühlstechnisch können wir uns nicht voneinander lösen. Das wird es wohl auch nicht, weil es zu stark ist. Und das muss wohl so deutlich für Beobachter sein, dass sie anfangen wilde Geschichten drum rum zu spinnen. Ein Porno ist nix dagegen. Ich bin mir sicher, er hatte eine Menge Gespräche gehabt. Und ich frag schon nicht mehr, warum er nicht mehr in die Kirche kommt. Der Grund ist zumindest mir jetzt klar.
Es gab hier schon mal ein Paar, dass einen heftigen Spießrutenlauf hinter sich hat. Ganz schlimm. Er war auch noch verheiratet. Die haben später geheiratet. Wird bei uns natürlich nicht so sein. Aber nur soviel dazu, was hier ganz offensichtlich los. Es hat nichts verwerfliches stattgefunden und doch treffen wir uns zum Doggy im Wald. Yeah! Wenn es wenigstens mal so wäre. Ist aber nicht so.
Ich mache mir Sorgen. Um ihn. Richtig Sorgen. Und letztendlich hab ich in letzter Zeit ein genug an unverschämten Menschen gehabt. So dass ich mich tatsächlich zurückziehen möchte. Nicht von ihm. Das kann ich innerlich gar nicht. Aber von der Masse, verstehst du? Ich bin da richtig sensibel. Und den ganzen Tag darüber nach, im Kreis. Und leider weiß ich auch, dass es ihm genauso geht, mit dem Denken. Er hat das selbst oft an sich bemängelt.
Richtig wäre eigentlich, ein „jetzt erst recht“. Ja, das sind die Worte meines eigenen Mannes. Richtig wäre es, ja.