MeinWolfsblut
Sehr aktives Mitglied
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An dich… Natürlich wirkt es absolut Psycho, wenn ich hier so vor mich hin brabbel. Ohne den geringsten Beweis, dass du immer noch hier bist. Ich weiß nicht woher das kommt. Vielleicht ist es auch lediglich das Gefühl jener Verbindung zwischen uns, die ja nie wirklich still steht. Und das Wissen, dass du anfangs sehr interessiert und auch sehr verärgert mitgelesen hast. Fakten, die du mir ja bestätigt hast. Ich habe keine Ahnung, ob das noch so ist.
Ich weiß nur, dass ich sehr froh war, dich in der Kirche zu sehen. Ich weiß vom Menschen, der du vorher warst (vor dem Tod deiner lieben Mama), dass der Glaube an Gott dir wichtig war. Und ich war so froh, dich nach einem Dreivierteljahr dort wieder zu sehen. So froh, dass ich versucht habe (verunsichert durch die Gerücht), mich komplett unauffällig zu verhalten. Oh, ich wusste schon vorher, dass du da bist. Hinter mir. Aber als ich dich dann sah, hab ich mich auch erschrocken. Und du weißt warum. Ich war geschockt, wie es dir gerade geht… Ein ehemals so engagierter Mensch, der sich so gerne unterhielt. Mir fiel gestern der Begriff „gezeichnet“ ein. Es war für mich so, als hätte sie dir unsichtbare Handschellen angelegt, den Kopf traurig und die ganze Zeit gen Boden, während sie lächelte. Das war ein sehr merkwürdiger Anblick und ich hatte ehrlich Mühe, das zu verarbeiten. Ich kann mir dieses Gefühl auch nicht wirklich erklären.
Und ich sage es noch einmal… Du warst damals für mich da und hast dich lange für uns eingesetzt. Das vergesse ich dir nie. Der Ruf ist eh schon ruiniert und das werden wir auch nie wieder wegbekommen. Man wird weiterhin denken, ich würde für einen Quickie mit dir, so früh unterwegs sein. Das ich mein Kind wegen dem Schulbegleiter so früh zur Schule bringen muss, wird gerne übersehen.
Aber wenn der Ruf eh ruiniert ist… Komm rüber, wenn du Hilfe brauchst. Es wird niemand (auch mein Mann nicht), misstrauisch schauen. Und wenn du Nachts an die Rolladen hämmern würdest, dann würdest du nicht mehr Gerüchte schüren, als die dreckige Fantasie anderer es eh schon tut. Aber dann kannst du vielleicht mal durchatmen. Ich mach dir nen Kaffee oder nen Tee, schick meine Leute raus und dann kannst du dich mal ausquatschen. Ich hatte das dringende Gefühl, dass das mal eine entlastende Maßnahme wäre.
Aber ich weiß wohl, dass du das nicht tun wirst. Du hattest schon damals Angst, zerrissen zu werden („ich kann dich nicht mehr besuchen… Wir schaffen das nicht…“). Vielleicht existieren die billigen Gerüchte, schon seit damals und du hast es mir nicht gesagt. Jetzt aber, kenne ich den Grundriss, unseres Problems. Damals und heute…
Wir haben uns immer gewunken und angelacht, Zeichen gemacht. Morgens. War ja legitim, solange ich nicht alleine da stand. Es war immer ein richtiger Push. Für mich. Wohl auch für dich. Ich weiß nicht ob es richtig ist, was ich im Moment mache. Das ich meine Tochter abliefere und dann verschwinde. Nur um dich zu schützen. Denn es fühlt sich leer an und mein Bauchgefühl sagt: das ist nicht richtig. Nicht richtig, dir aus dem Weg zu gehen. Nicht aus diesen Gründen. Es ist wie, als hätten sie erreicht, was sie wollten.
Eigentlich wäre die einzig richtige Reaktion die, die wir früher gemacht haben. Rausgehen, umarmen, sich laut sagen, wie froh man ist, sich zu sehen. Genau wie früher. Aber ich glaub, so gegen den Strom zu schwimmen, dafür hast du gerade keine Kraft, nicht wahr? Meine Tochter fragte mich später:“Warum war er denn so traurig?„ Meine sehende Tochter, die mehr sieht, als ich blinde Nuss. Manchmal.
Und das ich selbst keine mehr habe, mich das alles so runterzieht, zeigt wie wichtig es eigentlich wäre, akut etwas zu ändern. Den ganzen Idioten den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Meine Freundin hat mich zumindest beruhigen können, ob ich den alleine Signale setzen würde. Was sie so sieht und ob das nur an mir liegt. Da kam ein recht ruppiges: „spinnst du? Werd mal selbstbewusster.“
Ich weiß noch nicht, wie ich mich richtig verhalte. Aber eines wird mit Sicherheit nicht passieren (und ich würde mir von dir das Gleiche wünschen): ich werde unseren neuen Umgang miteinander nicht aufgeben und dich ganz sicher nicht ignorieren. Ganz sicher nicht.
Die Aasgeier da draußen, dürften noch keinen Leichengeruch wittern. Auch wenn ich manchmal sehr müde und unglücklich mit der Situation bin und ich aufpassen muss, nicht irgendwann im Kurzschluss zu reagieren. Mit mir selbst. Solche Dinge, können einen wahnsinnig machen. Aufpassen, dass nicht irgendwann der Tropfen auf dem heißen Stein kommt und mich von anderen Leuten abgrenzen.
Ich meide im Moment den Kontakt mit anderen Leuten, die nicht deinen Namen tragen. Das Verhalten ist mir im Moment zu suspekt. Und ich will auch nix neues hören. Das Fass würde überlaufen.
Ich weiß nur, dass ich sehr froh war, dich in der Kirche zu sehen. Ich weiß vom Menschen, der du vorher warst (vor dem Tod deiner lieben Mama), dass der Glaube an Gott dir wichtig war. Und ich war so froh, dich nach einem Dreivierteljahr dort wieder zu sehen. So froh, dass ich versucht habe (verunsichert durch die Gerücht), mich komplett unauffällig zu verhalten. Oh, ich wusste schon vorher, dass du da bist. Hinter mir. Aber als ich dich dann sah, hab ich mich auch erschrocken. Und du weißt warum. Ich war geschockt, wie es dir gerade geht… Ein ehemals so engagierter Mensch, der sich so gerne unterhielt. Mir fiel gestern der Begriff „gezeichnet“ ein. Es war für mich so, als hätte sie dir unsichtbare Handschellen angelegt, den Kopf traurig und die ganze Zeit gen Boden, während sie lächelte. Das war ein sehr merkwürdiger Anblick und ich hatte ehrlich Mühe, das zu verarbeiten. Ich kann mir dieses Gefühl auch nicht wirklich erklären.
Und ich sage es noch einmal… Du warst damals für mich da und hast dich lange für uns eingesetzt. Das vergesse ich dir nie. Der Ruf ist eh schon ruiniert und das werden wir auch nie wieder wegbekommen. Man wird weiterhin denken, ich würde für einen Quickie mit dir, so früh unterwegs sein. Das ich mein Kind wegen dem Schulbegleiter so früh zur Schule bringen muss, wird gerne übersehen.
Aber wenn der Ruf eh ruiniert ist… Komm rüber, wenn du Hilfe brauchst. Es wird niemand (auch mein Mann nicht), misstrauisch schauen. Und wenn du Nachts an die Rolladen hämmern würdest, dann würdest du nicht mehr Gerüchte schüren, als die dreckige Fantasie anderer es eh schon tut. Aber dann kannst du vielleicht mal durchatmen. Ich mach dir nen Kaffee oder nen Tee, schick meine Leute raus und dann kannst du dich mal ausquatschen. Ich hatte das dringende Gefühl, dass das mal eine entlastende Maßnahme wäre.
Aber ich weiß wohl, dass du das nicht tun wirst. Du hattest schon damals Angst, zerrissen zu werden („ich kann dich nicht mehr besuchen… Wir schaffen das nicht…“). Vielleicht existieren die billigen Gerüchte, schon seit damals und du hast es mir nicht gesagt. Jetzt aber, kenne ich den Grundriss, unseres Problems. Damals und heute…
Wir haben uns immer gewunken und angelacht, Zeichen gemacht. Morgens. War ja legitim, solange ich nicht alleine da stand. Es war immer ein richtiger Push. Für mich. Wohl auch für dich. Ich weiß nicht ob es richtig ist, was ich im Moment mache. Das ich meine Tochter abliefere und dann verschwinde. Nur um dich zu schützen. Denn es fühlt sich leer an und mein Bauchgefühl sagt: das ist nicht richtig. Nicht richtig, dir aus dem Weg zu gehen. Nicht aus diesen Gründen. Es ist wie, als hätten sie erreicht, was sie wollten.
Eigentlich wäre die einzig richtige Reaktion die, die wir früher gemacht haben. Rausgehen, umarmen, sich laut sagen, wie froh man ist, sich zu sehen. Genau wie früher. Aber ich glaub, so gegen den Strom zu schwimmen, dafür hast du gerade keine Kraft, nicht wahr? Meine Tochter fragte mich später:“Warum war er denn so traurig?„ Meine sehende Tochter, die mehr sieht, als ich blinde Nuss. Manchmal.
Und das ich selbst keine mehr habe, mich das alles so runterzieht, zeigt wie wichtig es eigentlich wäre, akut etwas zu ändern. Den ganzen Idioten den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Meine Freundin hat mich zumindest beruhigen können, ob ich den alleine Signale setzen würde. Was sie so sieht und ob das nur an mir liegt. Da kam ein recht ruppiges: „spinnst du? Werd mal selbstbewusster.“
Ich weiß noch nicht, wie ich mich richtig verhalte. Aber eines wird mit Sicherheit nicht passieren (und ich würde mir von dir das Gleiche wünschen): ich werde unseren neuen Umgang miteinander nicht aufgeben und dich ganz sicher nicht ignorieren. Ganz sicher nicht.
Die Aasgeier da draußen, dürften noch keinen Leichengeruch wittern. Auch wenn ich manchmal sehr müde und unglücklich mit der Situation bin und ich aufpassen muss, nicht irgendwann im Kurzschluss zu reagieren. Mit mir selbst. Solche Dinge, können einen wahnsinnig machen. Aufpassen, dass nicht irgendwann der Tropfen auf dem heißen Stein kommt und mich von anderen Leuten abgrenzen.
Ich meide im Moment den Kontakt mit anderen Leuten, die nicht deinen Namen tragen. Das Verhalten ist mir im Moment zu suspekt. Und ich will auch nix neues hören. Das Fass würde überlaufen.
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