Fische/Neptun und Identität

Hm, ob das jetzt ein Scherz ist? :)

Auch wenn Geniessen und Konsumieren der Venus zuzuordnen ist, so könnte doch der Kaffee als Substanz wegen den feurigen Wirkkräften (wie weiter oben beschrieben) der Sonne und dem Mars zugeordnet werden. Und der Wein, auch wenn man ihn geniesst, als Substanz dem Neptun - verstehst Du wie ich meine?
Hallo Malve,:)

sorry, ich wollte nicht schräg rüberkommen, konnte mich irgendwie nicht besser ausdrücken. Dass Kaffee dem Mars zugeordnet werden kann, ist sogar sehr stimmig, denn ich hab meinen Mars ja in 12 und zusätzlich noch den Neptun gegenüber. Ich fühl mich oft müde und antriebslos, und da trinke ich dann den Kaffee, um munterer und konzentrierter zu sein. Ob man ihn auch der Sonne zuordnen kann, weiß ich nicht...weil für den Antrieb ja der Mars steht, nicht die Sonne.
 
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NE sehe ich keineswegs als einen, der mich zwingend aus der Achtsamkeit und Präsenz rauskatapultiert.
Vielleicht hängt es davon ab, wie der Neptun aspektiert ist. In meinem Fall steht er in Opposition mit Mond und Mars in 12, und ich sehe ihn als den, der zu meiner inneren Welt gehört, in der ich lebe, wenn ich nicht grade bewusst und aufmerksam mit etwas beschäftigt bin.
 
Hallo Malve,:)

sorry, ich wollte nicht schräg rüberkommen, konnte mich irgendwie nicht besser ausdrücken. Dass Kaffee dem Mars zugeordnet werden kann, ist sogar sehr stimmig, denn ich hab meinen Mars ja in 12 und zusätzlich noch den Neptun gegenüber. Ich fühl mich oft müde und antriebslos, und da trinke ich dann den Kaffee, um munterer und konzentrierter zu sein. Ob man ihn auch der Sonne zuordnen kann, weiß ich nicht...weil für den Antrieb ja der Mars steht, nicht die Sonne.

Oh, ich verstehe dann gut, dass Du so gerne Kaffee trinkst! Für mich gibts nur einen wirklichen Ersatz für Kaffee und das ist Bewegung, und zwar tüchtig! Aber das ist natürlich nicht jederzeit möglich...Und manchmal, nur noch selten zwar, reicht die Willenskraft nicht dazu...:rolleyes:
 
habe meine AC auf 29° fische (trigon neptum (29° skorpion)) und empfinde aus meiner heutigen sicht folgende aussage recht treffend:

als ich den dingen (noch) keine namen gab war ich von wundern umgeben


ich kann mich selbst nicht greifen und dass ich nicht greifbar bin, erhalte ich oft als feedback. dabei hat mich eine aussage lange zeit beschäftigt, die lautete: "du zeigst dich versteckend".

selbstbeschreibungen sind mir unmöglich. zwar kann ich mühelos aufzeigen, was ich alles gemacht habe und was mich bewegt, doch empfinde ich dies als rollen, die ich gespielt habe, in denen ich eine bestimmte funktion oder aufgabe hatte, doch mag ich mich darüber nicht definieren, da ich jeden moment ja wieder eine andere / neue (in diesem sinne) rolle bin / einnehme. es geht bei mir sogar so weit, dass es mir sehr schwerfällt, termine oder pläne zu machen aus dem einfachen grund: was weiß ich denn, was gleich oder "übermorgen" ist und wozu ich dann lust habe bzw. in welcher stimmung ich dann bin bzw. was die hingabe an den augenblick mir dann schenken möchte? :D

es ist nicht so, dass ich mich nicht grds. festlegen mag - es gab da auch ganz andere zeiten ... aus meiner erfahrung ist ein festlegen im sinne von planen in meinem leben eher contra-produktiv und es ist viel effizienter, jeden moment einfach das zu leben, was der augenblick aus dem aussen oder innen parat hält.

ok, ist alles eine frage der definition, aus meinem SUBJEKTIVEN empfinden ist - um beim beispiel "planen" / "terminieren" zu bleiben - dieses planen aber eben auch immer eine art von "kontrolle", ein "um ... zu" und KANN damit immer auch damit einhergehen, sich abzulenken und in einer (vermeintlichen) sicherheit zu wiegen - klar, ist eben so gut vice versa möglich, dass ich mich durch das nicht-planen kontrolliere und/oder dadurch etwas ausweiche :D

als ich den dingen (noch) keine namen gab war ich von wundern umgeben


das entspricht aus meiner sicht einer ungefliterteren wahrnehmung. ein beispiel: wenn ich durch die natur wandere und mich in ihr und mit ihr eins fühle, dann bin ich (auch) all das, was ich wahrnehme und was ich nicht wahrnehme.

in dem moment, in dem ich den baum als baum sehe und ihn so benenne, nehme ich ihn (zumindest) für den augenblick als etwas eigenständiges und damit etwas von mir getrenntes wahr und das gefühl von eins.sein ist unterbrochen.

vllt. etwas blöd formuliert dazu: wenn ich den baum als etwas von mir getrenntes wahrnehme und ihn umarme, dann umarme ich den baum.

gebe ich ihm hingegen keinen namen und bin in der wahrnehmung mit allem verbunden, umarme ich mich selbst.

*hm ... schwierig in worte zu fassen :)

vllt. so: es ist mir nicht (mehr) möglich, mich so weit mit einer "rolle" zu identifzieren, dass ich in meiner wahrnehmung alle potentiellen rollen, die ich einnehmen kann, für mein "ganzes" selbst halte. wenn das außen unendlich ist, so ist es auch jedes innen und die hülle meines körpers empfinde ich dabei vllt. als sowas wie die "linse" durch die ich schaue, eine membran, die mich nur dann und immer so weit von dem all.eins.sein trennt, wie ich dies in meiner subjektiven momentanen wahrnehmung empfinde.

vllt. schlecht beschrieben, sorry, mein wortschatz reicht dazu wohl nicht aus :D vllt. hilft es ja dennoch weiter, warum fische-betonte oder neptunier für die umwelt nie ganz greifbar sind?

:umarmen:
 
Oh, ich verstehe dann gut, dass Du so gerne Kaffee trinkst! Für mich gibts nur einen wirklichen Ersatz für Kaffee und das ist Bewegung, und zwar tüchtig! Aber das ist natürlich nicht jederzeit möglich...Und manchmal, nur noch selten zwar, reicht die Willenskraft nicht dazu...:rolleyes:
Bewegung wäre sicher die gesündeste Art, den Kreislauf zu aktivieren. Aber wenn ich nicht wirklich raus muss, kann ich mich einfach nicht dazu aufraffen...
 
als ich den dingen (noch) keine namen gab war ich von wundern umgeben
Hallo secretways,

der Satz gefällt mir gut. Es gibt doch auch noch Dinge, die man nicht wirklich benennen kann; bzw. wenn man es versucht zu erklären, kommt es einem so vor, als würden Worte nicht ausreichen. Oder hat man versucht, etwas zu erklären, fallen einem später Widersprüche dazu ein. Das ist neptunisches Erleben. Sehr rationale Naturen würden es wohl "Chaos" nennen. Dieses Durcheinander kann man aber mit der Ahnung erfassen.
 
ich kann mich selbst nicht greifen und dass ich nicht greifbar bin, erhalte ich oft als feedback. dabei hat mich eine aussage lange zeit beschäftigt, die lautete: "du zeigst dich versteckend".
eine variante von "könnte ich nennen das tao, es wäre nicht das tao?" man müsste ja auch bei jeder begriffsprägung dazusagen, dass man durch den gebrauch des begriffs gleichzeitig eine ganze menge verschweigt über das, was man damit bezeichnet.
selbstbeschreibungen sind mir unmöglich. zwar kann ich mühelos aufzeigen, was ich alles gemacht habe und was mich bewegt, doch empfinde ich dies als rollen, die ich gespielt habe, in denen ich eine bestimmte funktion oder aufgabe hatte, doch mag ich mich darüber nicht definieren, da ich jeden moment ja wieder eine andere / neue (in diesem sinne) rolle bin / einnehme.
in etlichen richtungen aktueller therapieformen geht es ja auch ganz stark um diese wechselbeziehungen zwischen einem menschen und seinem kontext. und um die wahlfreiheit, in situationen selbst(was immer das sein mag)bestimmt unter vorhandenen optionen zu wählen oder selbst welche zu schaffen. was jemand tut, ist veränderbar. was jemand ist: vermutlich nicht.
es geht bei mir sogar so weit, dass es mir sehr schwerfällt, termine oder pläne zu machen aus dem einfachen grund: was weiß ich denn, was gleich oder "übermorgen" ist und wozu ich dann lust habe bzw. in welcher stimmung ich dann bin bzw. was die hingabe an den augenblick mir dann schenken möchte? :D
kenn ich gut, ich hab auch oft hemmungen, meinem morgen seine möglichkeiten zu nehmen, indem ich es mit planung anfülle. ich weiß zugleich (bzw. in zunehmendem maße besser), dass das nicht stimmt, siehe oben: jedes denkbare morgen ist von umständen und kontexten besetzt, und mein "termingestaltender eingriff" schafft auch nur einen kontext, und sogar einen mehr oder weniger selbstbestimmten. es gibt ja eh keine augenblicke, die quasi "unschuldig" sind ... die bahnen, in denen ich mich bewege, haben ihre muster und strukturen, und auch das, was der scheinbar freie augenblick für mich bereithält, findet auf dem boden solcher muster statt (astrologische sind auch dabei). da meine ich, dass mein gestalten in diesem wechselspiel zwischen mir und meinen kontexten eher eine chance als ein hindernis sein könnte. und kenne zugleich meine tendenz, die entscheidung lieber dem "zufall" zu überlassen, statt sie selbst(?) zu treffen und dafür einzustehen. ich frage mich z.b., was "im fluss sein" wirklich bedeutet (und in diesem augenblick wird mir klar, wie sinnlos die frage, "was etwas wirklich bedeutet", ist): in jedem augenblick entscheide ich, ob ich mich treiben lasse oder ob ich mich z.B. etwas drehe, um besser zu sehen oder einem baumstamm auszuweichen oder einfach nur, um mich in der bewegung des schwimmens zu erfahren... das kann aktiv, passiv, in einem augenblick unwillkürlich und im nächsten ganz willkürlich sein... und immer im fluss, irgendwie.
wenn ich den baum als etwas von mir getrenntes wahrnehme und ihn umarme, dann umarme ich den baum.

gebe ich ihm hingegen keinen namen und bin in der wahrnehmung mit allem verbunden, umarme ich mich selbst.
Hmmm... ich umarme gern und lasse mich gern umarmen, und es ist mir sehr wichtig, ein "Du" wahrzunehmen und mich als gemeinten, als "Ich" in einer umarmung zu spüren ... würde mich jemand umarmen, damit der/die sich vor allem darin selbst umarmt, würde ich mich ziemlich benutzt fühlen. wobei freilich auch im sex das verschmelzen etwas wunderbares wird, in dem das ich und du sich für augenblicke in einer anderen qualität des verbundenseins finden... aber dann umarme ich mich erst recht nicht selbst.

ich komm wieder auf den kontext: es ist mir wichtig, den als kontext möglichst achtsam wahrzunehmen und eben nicht mit mir selbst zu verwechseln. ich sehe das für mich als eine art von respekt, von achtung, die ich der welt schulde - und wenn ich auch um die verbundenheit von allem mit allem weiß... gerade deshalb kann ich auch die unterschiede in den erscheinungsformen schätzen, die vielfalt, die unterschiede. und mich freuen, einen baum zu umarmen, den ich als ahorn identifiziere, von dem ich ein wenig gelernt habe, wie er "funktioniert", und von dem ich anderes, unsagbares nur spüre, wenn ich ihm nahe bin... dankbar, dass er ist, wie er ist, über alle benennungen hinaus, und dass "er und ich" zusammen etwas anderes sind als nur er oder nur ich - ich für mich hätte das nicht gern, dass ich "nur" mich selbst umarme, wenn ich mich an den ahorn anlehne.
vllt. so: es ist mir nicht (mehr) möglich, mich so weit mit einer "rolle" zu identifzieren, dass ich in meiner wahrnehmung alle potentiellen rollen, die ich einnehmen kann, für mein "ganzes" selbst halte.
auf gut österreichisch würde ich sagen, alle potenziellen rollen sind "für die fisch"... einfach zum vergessen. potenzielle rollen könnten allenfalls mit einem potenziellen selbst zu tun haben, und wenn ich im lotto gewinnen würde, dann...

nein, rollen sind, s.o., ausdruck von kontextbeziehungen. von ganz konkreten. und es gibt starke tendenzen, so etwas wie gewohnheitsrealität zu erschaffen. mit einem "selbst" hat das wenig zu tun. kenne ich mein selbst? muss, will ich ihm einen namen geben? ludwig wittgenstein sagte: "man muss nicht wissen, was gut ist, um zu wissen, was besser ist." so ähnlich empfinde ich das auch mit dem selbst. ich muss nicht wissen/formulieren, wer ich bin, um zu wissen, was mir eher entspricht.

alles liebe,
jake
 
hallo lilith,

Hallo secretways,

der Satz gefällt mir gut. Es gibt doch auch noch Dinge, die man nicht wirklich benennen kann; bzw. wenn man es versucht zu erklären, kommt es einem so vor, als würden Worte nicht ausreichen. Oder hat man versucht, etwas zu erklären, fallen einem später Widersprüche dazu ein. Das ist neptunisches Erleben. Sehr rationale Naturen würden es wohl "Chaos" nennen. Dieses Durcheinander kann man aber mit der Ahnung erfassen.

freut mich, dass du den satz magst :)

und ja, du bringst es m.m. auf den punkt:

denn alles, was wir benennen, ist m.m. auf "filtern" begründet, ohne diese "filter" könnten wir nichts benennen, weil es dann unmöglich ist, grenzen zu ziehen - wo hört "etwas" auf, wo fängt es an?

anfang und ende selbst sind wiederum "filter", definierte, benannte "punkte" innerhalb von zyklen.

letztendlich beruht das alles aber nur auf einer einigung, es so zu benennen und aus dieser benennung folgt die entsprechende wahrnehmung ...

wäre diese (rationale) wahrnehmung aboslut im sinne von "korrekt", könnte einem dann überhaupt ein widerspruch dazu einfallen bzw. müssten dann nicht die vorhandenen worte ausreichen, um etwas final beschreiben zu können?

:)
 
man müsste ja auch bei jeder begriffsprägung dazusagen, dass man durch den gebrauch des begriffs gleichzeitig eine ganze menge verschweigt über das, was man damit bezeichnet.

ja !!!! unbedingt !

in etlichen richtungen aktueller therapieformen geht es ja auch ganz stark um diese wechselbeziehungen zwischen einem menschen und seinem kontext. und um die wahlfreiheit, in situationen selbst(was immer das sein mag)bestimmt unter vorhandenen optionen zu wählen oder selbst welche zu schaffen. was jemand tut, ist veränderbar. was jemand ist: vermutlich nicht.

was meinst du mit "was jemand IST"?

kenn ich gut, ich hab auch oft hemmungen, meinem morgen seine möglichkeiten zu nehmen, indem ich es mit planung anfülle. ich weiß zugleich (bzw. in zunehmendem maße besser), dass das nicht stimmt, siehe oben: jedes denkbare morgen ist von umständen und kontexten besetzt, und mein "termingestaltender eingriff" schafft auch nur einen kontext, und sogar einen mehr oder weniger selbstbestimmten. es gibt ja eh keine augenblicke, die quasi "unschuldig" sind ... die bahnen, in denen ich mich bewege, haben ihre muster und strukturen, und auch das, was der scheinbar freie augenblick für mich bereithält, findet auf dem boden solcher muster statt (astrologische sind auch dabei). da meine ich, dass mein gestalten in diesem wechselspiel zwischen mir und meinen kontexten eher eine chance als ein hindernis sein könnte. und kenne zugleich meine tendenz, die entscheidung lieber dem "zufall" zu überlassen, statt sie selbst(?) zu treffen und dafür einzustehen. ich frage mich z.b., was "im fluss sein" wirklich bedeutet (und in diesem augenblick wird mir klar, wie sinnlos die frage, "was etwas wirklich bedeutet", ist): in jedem augenblick entscheide ich, ob ich mich treiben lasse oder ob ich mich z.B. etwas drehe, um besser zu sehen oder einem baumstamm auszuweichen oder einfach nur, um mich in der bewegung des schwimmens zu erfahren... das kann aktiv, passiv, in einem augenblick unwillkürlich und im nächsten ganz willkürlich sein... und immer im fluss, irgendwie.

kontext: ja. und wie weit reicht ein kontext oder kontexte überhaupt? dass wir schreiben, steht ja auch im kontext, dass wir schreiben gelernt haben und im kontext, dass wir über sprache mit der ihr gegebenen gewichtung kommunizieren. dass wir "gemeinhin" planen beruht auf kontexten und alles, was wir jetzt sind und tun oder lassen beruht auf kontexten individuell und kollektiv. kontexte beziehen sich ja nicht nur auf das jetzt und die zukunft, sondern all diese beruhen ja auf kontexten der vergangenheit - so lange und so weit wir kontextbezug "definieren" bzw. dinge in einen kontext setzen und in "kontexten" definieren.

an "hingabe an den augenblick" ist für mich keine passivität geknüpft.

auch "nicht zu entscheiden" beruht ja auf einer entscheidung - der entscheidung, nicht zu entscheiden :D ist das "aktiv" oder "passiv" ?

mir scheint die intention dahinter kausal bedeutend(er), z.b. ist sie: lust? pflicht? gewohnheit? kontrolle/sicherheit? "einfach "nur" sein"? ...

Hmmm... ich umarme gern und lasse mich gern umarmen, und es ist mir sehr wichtig, ein "Du" wahrzunehmen und mich als gemeinten, als "Ich" in einer umarmung zu spüren ... würde mich jemand umarmen, damit der/die sich vor allem darin selbst umarmt, würde ich mich ziemlich benutzt fühlen. wobei freilich auch im sex das verschmelzen etwas wunderbares wird, in dem das ich und du sich für augenblicke in einer anderen qualität des verbundenseins finden... aber dann umarme ich mich erst recht nicht selbst.

ich komm wieder auf den kontext: es ist mir wichtig, den als kontext möglichst achtsam wahrzunehmen und eben nicht mit mir selbst zu verwechseln. ich sehe das für mich als eine art von respekt, von achtung, die ich der welt schulde - und wenn ich auch um die verbundenheit von allem mit allem weiß... gerade deshalb kann ich auch die unterschiede in den erscheinungsformen schätzen, die vielfalt, die unterschiede. und mich freuen, einen baum zu umarmen, den ich als ahorn identifiziere, von dem ich ein wenig gelernt habe, wie er "funktioniert", und von dem ich anderes, unsagbares nur spüre, wenn ich ihm nahe bin... dankbar, dass er ist, wie er ist, über alle benennungen hinaus, und dass "er und ich" zusammen etwas anderes sind als nur er oder nur ich - ich für mich hätte das nicht gern, dass ich "nur" mich selbst umarme, wenn ich mich an den ahorn anlehne.

ok, das hab ich doof / unglücklich formuliert :D

bei mir ist es so, dass wenn ich mich bewusst als teil eines größeren ganzen erlebe, dies bedeutet, dass ich individueller ausdruck dieses "ganzen" bin, so wie jede/r und alle/s andere/n auch. alles, was an gefühlen und erleben damit einhergeht, fühlt sich vollkommen anders an, als wenn ich mich (ab)getrennt erlebe.

nur in der "separierten" warhnehmung ist es mir möglich, mich z.b. bedroht zu fühlen, weil es nur darin ein außen und ein fremd, ein "nicht zu mir gehörend" begründen kann und damit angst, wut, verletzung, feinde etc., also alles, was wir als "negativ" werden.

so weit und so lange ich mich in dieser weise als teil des ganzen erlebe, ist es mir nicht mal unbewusst möglich, z.b. "autoaggressiv" weder meinem "äußeren selbst" noch meinem "inneren selbst" zu begegnen.

auch ein kontext :)

sogar ein originär kausaler "meta"-kontext, der alle alle anderen / folgenden / weiteren / konkreten kontexte durchdring.

auf gut österreichisch würde ich sagen, alle potenziellen rollen sind "für die fisch"... einfach zum vergessen. potenzielle rollen könnten allenfalls mit einem potenziellen selbst zu tun haben, und wenn ich im lotto gewinnen würde, dann...

nein, rollen sind, s.o., ausdruck von kontextbeziehungen. von ganz konkreten. und es gibt starke tendenzen, so etwas wie gewohnheitsrealität zu erschaffen. mit einem "selbst" hat das wenig zu tun. kenne ich mein selbst? muss, will ich ihm einen namen geben? ludwig wittgenstein sagte: "man muss nicht wissen, was gut ist, um zu wissen, was besser ist." so ähnlich empfinde ich das auch mit dem selbst. ich muss nicht wissen/formulieren, wer ich bin, um zu wissen, was mir eher entspricht.

alles liebe,
jake

finde ich ganz wunderbar formuliert.

"gewohnheitsrealität" - super stichwort, danke dir

all(s) liebe, christina
 
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Liebe Christina!
secretways schrieb:
was meinst du mit "was jemand IST"?
Sehr gute Frage ;-) Entweder ziehe ich mich jetzt damit aus der Affäre, dass ich sage: Was jemand ist, ist das, was an jemand unveränderlich ist. Oder ich beziehe es in den Bereich der unsagbaren Dinge ein und behaupte (ohne es beweisen zu können), dass der Bereich der Wahrnehmung größer ist als der Bereich des Sagbaren und behaupte außerdem, dass jedeR etwas ist, was hinter den wahrnehmbaren Erscheinungsformen ein konsistentes, in-Dividuelles Ganzes ist. Könnte ich nennen das Tao, es wäre nicht das Tao. Sinnvoll kommunizieren kann ich allerdings nur mit dem und im Bereich des Wahrnehmbaren. Wobei – Beispiel Umarmung – die nonverbale Wahrnehmung nach meiner Erfahrung sehr weit reichen kann. Auch ins In-Dividuelle hinein.
secretways schrieb:
kontext: ja. und wie weit reicht ein kontext oder kontexte überhaupt? dass wir schreiben, steht ja auch im kontext, dass wir schreiben gelernt haben und im kontext, dass wir über sprache mit der ihr gegebenen gewichtung kommunizieren. dass wir "gemeinhin" planen beruht auf kontexten und alles, was wir jetzt sind und tun oder lassen beruht auf kontexten individuell und kollektiv. kontexte beziehen sich ja nicht nur auf das jetzt und die zukunft, sondern all diese beruhen ja auf kontexten der vergangenheit - so lange und so weit wir kontextbezug "definieren" bzw. dinge in einen kontext setzen und in "kontexten" definieren.
Von einem Kontext zu reden macht für mich nur Sinn, wenn ich es zugleich in Beziehung setze zu einem Fokus. Um den herum gruppieren sich dann die Kontexte wie Zwiebelschalen oder – noch besser – wie die Fraktale einer Apfelmännchengrafik. Und da werden dann die Kontexte rasch relativ konkret... auch und vor allem als Gestaltungsräume.
secretways schrieb:
an "hingabe an den augenblick" ist für mich keine passivität geknüpft.
Nein, selbstverständlich nicht. Hingabe als Kunst, sich zu öffnen... wuwei...
secretways schrieb:
auch "nicht zu entscheiden" beruht ja auf einer entscheidung - der entscheidung, nicht zu entscheiden :D ist das "aktiv" oder "passiv" ?
Wenn es eine Entscheidung ist, ist es als Entscheidung ein aktiver Akt. Das dadurch Entschiedene kann beides sein... ich kann mich aktiv entscheiden, mich passiv zu verhalten (was ich jetzt nicht mit Hingabe gleichsetze), z.B. Aber das geht für mich am Punkt vorbei, den ich meinte... ich kenne von mir schon auch die Tendenz, die Dinge einfach laufen zu lassen, und dem geht keine Ich-Entscheidung voraus, sie einfach laufen zu lassen (wobei ich Entscheidung immer als bewussten Akt sehe). Das ist, wenn Du willst (und wie es wohl Milton Erickson oder Gunther Schmidt sehen würden) eine Es-Entscheidung, und solchen Es-Entscheidungen billigen die übrigens hohe Kompetenz zu... bis dorthin, dass sie sagen, dass Ich-Entscheidungen den Es-Entscheidungen oft dysfunktional im Weg stehen. Dem kann ich was abgewinnen.
secretways schrieb:
mir scheint die intention dahinter kausal bedeutend(er), z.b. ist sie: lust? pflicht? gewohnheit?
Mal so, mal so? Mit dem Kausalen hab ich's nicht so, ich seh das lieber im Licht von Verhaltensmustern und dem Potenzial, Muster zu modifizieren. Neben den möglichen Motiven Lust, Pflicht und Gewohnheit fallen mir auch noch die Vernunft ein und das berechnende Kalkül, zum Beispiel.
secretways schrieb:
bei mir ist es so, dass wenn ich mich bewusst als teil eines größeren ganzen erlebe, dies bedeutet, dass ich individueller ausdruck dieses "ganzen" bin, so wie jede/r und alle/s andere/n auch. alles, was an gefühlen und erleben damit einhergeht, fühlt sich vollkommen anders an, als wenn ich mich (ab)getrennt erlebe.
Erleben tu ich mich so nur in eher seltenen, wertvollen Augenblicken. Manchmal in einer Meditation, manchmal in der Natur, manchmal in einer Beziehung mit einem Menschen. Ich erlebe mich umgekehrt so gut wie nie als abgetrennt (und ich rede jetzt wirklich immer von erleben und nicht vom Denken oder vom Formulieren eines spirituellen Konzepts). Wie auch... wenn ich die innere Gewissheit habe, im All-Einen aufgehoben zu sein, warum sollte ich mich dann abgetrennt fühlen? Im konkreten Erleben (die Denke fügt ein: des dualen Raums) ist das eine wie das andere kein Thema. Da erlebe ich (oder mal diese, mal jene Ich-Instanz) in aller Vielfalt der Möglichkeiten die Vielfalt aller Möglichkeiten … und mit Staunen die fraktalen Muster, die diese Vielfalt ordnen und sie als keineswegs beliebig erscheinen lassen … Astrologie ist für mich eines dieser Muster.
secretways schrieb:
nur in der "separierten" warhnehmung ist es mir möglich, mich z.b. bedroht zu fühlen, weil es nur darin ein außen und ein fremd, ein "nicht zu mir gehörend" begründen kann und damit angst, wut, verletzung, feinde etc., also alles, was wir als "negativ" werden.
Mit dem Gefühl der Bedrohung hab ich wenig Erfahrung, das kenn ich eigentlich nicht... oder hab's erfolgreich verdrängt, wer weiß. Aus meiner letzten halbwegs ans Eingemachte gehenden Beziehungskrise weiß ich, dass meine Angst meine Angst ist, dass meine Wut auf meiner Angst aufsetzt, dass meine Verletzung meine Verletzung ist... und ich hab's nicht gewertet, ich hab's genommen, habe mich entschieden, es zu nehmen als meins und bin daran nicht hängengeblieben. Es wäre mir völlig unnatürlich vorgekommen (und käme es mir auch jetzt noch), so einen Einschnitt ins Leben in aller Gleichmut vorbeigehen zu lassen. Wichtig und hilfreich war mir, dass die Ebene der Turbulenzen nicht die einzige war.

Separierte Wahrnehmung... gibt es eine andere Wahrnehmung? Das Gewahrsein, diese (für mich) seltenen Augenblicke des Seins im All-Einen, sind ein Sein und kein Nehmen. WahrNEHMUNG hat wohl immer die Unterscheidung im Gepäck. Übrigens ein nettes Wortspiel vom Gunther Schmidt, der für den Austausch auch den Begriff der Wahrgebung einbringt...
secretways schrieb:
so weit und so lange ich mich in dieser weise als teil des ganzen erlebe, ist es mir nicht mal unbewusst möglich, z.b. "autoaggressiv" weder meinem "äußeren selbst" noch meinem "inneren selbst" zu begegnen.
Das ist – banal gesagt – einfach logisch. Wie oder wem sollte das Ganze begegnen? Begegnen kann ich nur, wenn ich unterscheide... in Du und Ich zum Beispiel. Oder in Ich und Ich … vermutlich ist ja sogar die Eigenliebe nur durch Unterscheidung möglich, indem ich mich gleichzeitig als liebendes Subjekt und geliebtes Objekt erfahre. Schon Nestroy stellte in einem Lustspiel die Frage: „Ich weiß ned, wer g'winnt... I oder I?“
secretways schrieb:
"gewohnheitsrealität" - super stichwort, danke dir
Falsche Adresse. Ich hab das vom Gunther Schmidt, und der dankt auch wieder irgendwem dafür. Jedenfalls finde ich den Begriff auch für sehr brauchbar – er suggeriert, dass „Realität“ ein Konstrukt ist, ein Produkt der Wahrnehmung, und jederzeit veränderbar. Für die Astrologie und den Umgang mit dem Saturn halte ich das für einen äußerst nützlichen Ansatz.

Alles Liebe wünsche ich Dir (und freu mich sehr über die endlich mal wieder „etwas andere“ Diskussion hier in diesem Rahmen),

Jake
 
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