Benjamin
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Das sehe ich ganz genau, daher muss eine wissenschaftliche Theorie meines Erachtens die folgenden Kriterien erfüllen:
1. Eine wissenschaftliche Theorie muss evidenzbasiert sein, das heißt, sie muss einen empirischen Bezug zur Realität haben und daher mit Indizien belegt sein. Sonst sind es aus der Luft gegriffene Spekulationen.
2. Die Vorhersagen einer wissenschaftlichen Theorie müssen reproduzierbar sein, um Irrtümer und Betrugsfälle auszuschließen.
3. Eine wissenschaftliche Theorie muss logisch konsistent sein. Das heißt, sie darf nicht im logischen Widerspruch zu sich selbst oder zur Realität stehen.
4. Eine wissenschaftliche Theorie muss prinzipiell falsifizierbar sein, denn ansonsten lässt sich weder deren Richtigkeit noch deren Falschheit konstatieren. Sie kann wahr sein oder eben auch nicht.
5. Eine wissenschaftliche Theorie sollte Ockhams Rasiermesser erfüllen, da jede haltlose Zusatzhypothese den Wahrheitsgehalt einer Theorie unwahrscheinlicher macht.
Das klingt vernünftig. Ich bin großer Anhänger der Naturwissenschaft, weil sie so verlässlich ist. Nur, die Naturwissenschaft der grobstofflichen Materie ist leicht zu falsifizieren, weil sie leblose Materie behandelt. Feinstoffliches wirkt aber fast ausschließlich auf lebende Organismen. Diese sind für eine experimentelle Untersuchung insofern nicht gut, weil es keine zwei auch nur annähernd idente Versuchobjekte gibt.
Das ist, wie wenn du die Reaktion eines Stoffes mit einem anderen untersuchen willst, du aber keine identen Stoffe hast. Wie soll das gehen?
Es gibt Grenzen der Naturwissenschaft, wie sie heute ist. Um sie zu überschreiten müssen wir neue Wege erdenken und den gewohnten Pfad der Naturwissenschaft verlassen oder erweitern.