Familienaufstellung Und Sexueller Missbrauch

...du gibst wohl keine Ruhe. :angry2: Wenn du einmal eine Familienaufstellung mitgemacht hättest, wüsstest du, wovon du redest. Was ist denn, diese Seite, auf die du in deinem letzten Posting hinweist - keine Propaganda? Es ist schlimm genug, daß überhaupt Menschen sexuell missbraucht werden. Doch eine Aufstellung nach Hellinger kann wirklich eine große Hilfe sein, um danach halbwegs normal weiterzuleben. Es muss nicht für jeden das Richtige sein. Doch es gibt Menschen, denen es geholfen hat wieder einen normalen Alltag zu verbringen.
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Hier wird Grundlegendes verwechselt und verdreht - und zwar mit Absicht. Mit der Absicht zu diffamieren. Es wird die moralische Ebene mit der systemischen verwechselt. Es werden Wirkungen in der Seele, die für das Opfer schlimme Folgen haben, das von solchen empört geifernden Leuten "gerettet" wird und zum Wohl der "moralischen" Erhöhung und des hohen Rosses der Empörten geopfert, ignoriert.

Ich habe die Folgen solcher hasserfüllter "therapeutischer" Interventionen wie das Aufhetzen des opfers gegen den Täter un den Ausschluss des täters ungeachtet der Folgen für das Opfer erlebt: Menschen, die von den Rettern in den Selbstmord getrieben wurden und nur mit Glück überlebten. Und: Menschen, die durch Anerkennen der Bindungen und eine andere Perspektive tife Befereiung in ihrer Seele erlebten und heute frei leben und lieben können. Ich wünsche ihnen, dass sie nie wieder solchen Leuten in die Finger geraten.

Bert Hellinger: Das wäre die moralische Lösung, wenn er weggeht, wenn er sich schämen und die Familie verlassen muß. Er wird dann angezeigt, kommt ins Gefängnis. Dann ist er weg. Das ist aber ein schlimme Lösung, weil das keinen Frieden ins System bringt.
Nach meiner ganz persönlichen Erfahrung - und aus der finde ich diese Aburteilungen gegenüber Hellinger und Aufstellungen in diesem Zusammenhang hier insbesondere gegenüber denen, welchen genau dies geholfen hat, absolut unter der Gürtellinie und missachtend und geschmacklos wie anmaßend - hilft genau diese Lösung nicht. Ich kann Hellinger bestätigen. Ich habe es untersucht und auf die Wirkungen geschaut.

Und ich habe nur eines gefunden: helfen kann nur die verborgene und hinter viel Schmerz und Angst versteckte Liebe (z.B. Kinderliebe, Liebe eines Shcülers zu seinem Lieblingslehrer usw.) zwischen Täter und Opfer und zwischen eigentlicher Täterin und Täter bzw. Opfer, wenn sie am Licht ist. Und wer Schmerz und Angst vergrößert, indem er den Täter ausschließt (s.a. C.G.Jung) der schadet den Betroffenen. Und das oft mehr, als es der Täter je konnte.

Ich kann genau das aus eigener Erfahrung als Betroffener, Stellvertreter in Aufstellungen und Leiter von Aufstellungen bestätigen.

Und: Ich habe genau das noch nie anders erlebt.

Erst als ich meinem "Täter" mit Freundlichkeit in die Augen schauen konnte und vom hohen Opferross herunter gestiegen war, als ich klein war ihm gegenüber und nicht aufgeblasen, heilig und groß, war mein Bann gebrochen - und die Verantwortung für die Tat und die Folgen davon bei ihm allein.

rowena schrieb:
wer da noch glaubt, das man menschen mit einen mißbrauch auf diese art und weise helfen kann, mit einer schnellschußtherapie, die derartig menschenverachtend und zynisch ist,
Mir hats geholfen! Und vielen, die ich kenne ebenfalls. Wie erklärst du dir das?
Dann sind das alles Gehirngewaschene, Dumme, Blöde und Minderwertige? Und menschenverachtend und zynisch habe ich weder Bert Hellinger noch andere Aufsteller in diesem Zusammenhang noch nie erlebt.

Menschenverachtend und zynisch finde ich aber den Missbrauch von sogenannten Opfern und das Aufhetzten und in abhängige "therapeutische Beziehungen" ungeachtet der Folgen für die Betroffenen, wie es seit Jahrzehnten von Leuten aus der therapeutischen Religion vorgenommen wird.
Wenn Menschen und ihre persönliche Lage für die Machtgelüste wie sie sich hier bei den Gegnern Hellingers immer wieder zeigen und für Aufhetzen und mobilisieren des Mobs benutzt werden - das finde ich menschenverachtend und zynisch.

Ich als ehemals Betroffener fühle mich in meiner Würde tief verletzt von dieser Art, mit Menschen umzugehen, wie sie hier in aufreißerischer Weise praktiziert wird. Das geht gegen die Menschenwürde, die den Gegnern offensichtlich keinen Pfifferling wert ist.

Es ist unglaublich hier:

ich werde auf eure antworten nicht eingehen, ich habe keine lust auf eure ausreden, das hellinger falsch rezitiert oder aus dem zusammenhang gerissen wird und die medien nur unwahrheiten verbreiten.
Das zeigt die Haltung: nicht bereit sein, etwas Anderes auch nur anzuhören. Und das war von Anfang an bei einigen Kämpfern für das Seelenheil der angeblich unmündigen KLienten,derer man sich beim Kreuzzug gegen Hellinger ja so bequem und effektvoll bedienen kann so. Inquisitoren funktionieren so. Empört sein ist leichter, als den Blick zu schärfen und hinzuschauen.

Und genau deswegen hat jedwede Entgegnung inhaltlicher Art keinen, absolut keinen Sinn!

Die Inquisition hat gesprochen und das Urteil war vorab schon gefällt. Und die Vollstreckung läuft auch schon.

Und Unterdrücken von Ideen und Informationen, Niederschreiben und zumüllen mit immer mehr gleichen Behauptungen - DAS ist Meinungsvielfalt?

Ich komme deinem Wunsch nach und werde inhaltlich nicht mehr zu so einem Unsinn Stellung nehmen, wie er hier wieder verzapft wird. Auch durch ständige Wiederholung in einen falschen Kontext gestellter, mit anderer Bedeutung versehener, verkürzter und verfremdeter Informationen werden sie nicht stichhaltiger.

Wir sehen hier, dass alles, was ich über die Empörten mit Täterenergie gesagt habe, stimmt. Hier wird es vorgeführt.

Inhaltlich werde ich mich hier nur noch mit Menschen auseinander setzen, die mich achten.

Christoph
 
Liebe Rowena,

so wie Du Deine Gefühle nicht auf jede andere übertragen darfst, darfst Du auch eine Aufstellung von jemanden anderem nicht auf Dich übertragen. Aus unterschiedlichen Therapierichtungen ist ganz klar, daß es zu Mißbrauch oft auch lustvolle Erinnerungen gibt. Und gerade diese sind sehr tabuisiert und es dauert oft Jahre bis sie ans Licht gelangen. Damit will ich nicht sagen, daß es bei Dir so war.

Rowena schrieb:
ich als betroffene kann euch sagen, das der mißbrauch nicht schön und lustvoll war, ganz im gegenteil es war und ist immer noch die hölle. und ich bin heilfroh, das meine intelligenz groß genug ist, um nicht auf eine derart widerwärtige methode reinzufallen, von therapie kann man hier ja echt nicht sprechen.

Ich weiß nur nicht, warum so dagegen wetterst, wenn es bei einer anderen Betroffenen diese Gefühlsnuancen gibt. Bei Hellinger geht es immer um einen konkreten Fall. Warum muß sie den Mißbrauch so empfunden haben, wie Du? Ihre Gefühle sind ihre Gefühle und ihre Art sich dem Mißbrauch anzunähern über eine Aufstellung ist ihre Art. Wenn das irgendwo dokumentiert ist, warum regt es Dich so auf. Hier hat niemand behauptet, daß Du genauso empfindest. Dagegen könntest Du aufbegehren und zwar zu Recht.

Du hast Deine eigene Möglichkeiten damit umzugehen. Dir möchte niemand eine Aufstellung aufschwätzen und gerade Hellinger läßt Menschen nicht aufstellen, die nicht mit dem nötigen Respekt herangehen.

Hier sind aber einige Menschen denen diese Arbeit geholfen hat und ich gehöre auch dazu. Du magst sie/mich beschimpfen, als was auch immer. Es ist ihre/meine Wahrheit, so wie Du Deine Wahrheit hast.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Hallo an Alle


Christoph streitet doch nur für seine Sache, und scheinbar ist das wirklich die Werbeseite für FS .
komisch das Walter wieder mal die andern ermahnt nicht zu beleidigen, Christoph und co darf hier ungebremst rumschlagen mit Worten, echte Machtkämpfe, finden für alles Erklärungen, die andern sind immer im Unrecht, verstehen nichts.

Aber soviel zumindest, das sie eine verantwortung für ihre Klienten haben ....ja keine Retterpolitik.

Und jeder muss hier wohl "Zwangstherapiert " werden und nur Hellinger weiß was gut und richtig ist.

Na denn, was ein Glück sitzt mein Kopf noch oben, hoffe meine Gedankenklarheit bleibt mir noch eine Weile erhalten und ich kann mich von solchen Machenschaften fern halten.

Dieses gezetere hat für mich nichts mit seriösen Therapeuten zu tun



Aus den Büchern kann jeder schlau zitieren.....dem stimme ich voll und ganz zu......

Bin mal gespannt ob der Thread jetzt erscheint, schon 2 mal flog er raus und zum 3.mal geschrieben.
rosmos
 
Zitat Rosmos
Dieses gezetere hat für mich nichts mit seriösen Therapeuten zu tun

Für mich auch nicht.


Zitat Christoph:
Inhaltlich werde ich mich hier nur noch mit Menschen auseinander setzen, die mich achten.

Mach' das


Zitat Christoph:
Ich als ehemals Betroffener fühle mich in meiner Würde tief verletzt von dieser Art, mit Menschen umzugehen..................


Du fängst an mir Leid zu tun.



Mach' mal Pause Christoph...........................Juppi :kiss3:
 
kleine linksammlung zum thema missbrauch und psychotherapie:

http://www.psychotherapie.de/psychotherapie/sex/00081401.html

http://www.therapeut.at/sm_index.htm

http://www.sgipt.org/th_schul/pa/misbr/smeinf.htm

http://www.gestalttherapie.at/missbrauch.htm

quelle: www.google.de - stichworte "missbrauch" und "psychotherapie" ... ich lade herzlich ein, das mal nachzuvollziehen und dann abzuzählen, wie oft dabei der name "hellinger" bei den gefundenen links aufscheint... kleine statistik: wenn ich "hellinger" zu den beiden anderen suchstichworten dazunehme, komme ich auf 470 fundstellen. ohne hellinger komme ich auf 23.700 treffer ... haben die hellinger-fans auch schon google manipuliert?

alles liebe, jake
 
Menschen, die Opfer von sexuellem Missbrauch sind, erleben Gewalt, Erniedrigung und erhebliche seelische Verletzungen. Um so häufiger sie sexuellen Missbrauch erleben, um so stärker sind ihre seelischen Verletzungen.

Wird ein Kind sexuell missbraucht, dann ist es in einer ganz besonders schwierigen Situation. Es ist dem sexuellen Missbrauch oft nicht nur hilflos ausgeliefert, sondern findet meistens niemandem, dem es sich anvertrauen kann. So leidet es unendlich an der unerträglichen Situation und das manchmal über Jahre.

So frist es all seine ohnmächtige Wut, seine Verzweiflung, seine Enttäuschung in sich hinein. Durch diese Erfahrungen, die das Kind erleben muss, bauen sich massive Ängste auf, die das weitere Leben des Kindes massiv beeinträchtigen. Wenn das Kind keine Gelegenheit hat, die Erfahrungen des Missbrauchs zu verarbeiten, so wird sein Verhalten dem Geschlecht gegenüber, welches ihm diesen Missbrauch angetan hat, vielleicht sein Leben lang schwer gestört bleiben. Es wird vielleicht nie mehr in seinem Leben in der Lage sein, seine Sexualität ohne Scham und Angstgefühle lustvoll zu erleben. Und es wird vielleicht nie in der Lage sein, eine harmonische Beziehung aufzubauen.

Weiter wird dem Kind durch den sexuellen Missbrauch vielleicht die Freude am Leben genommen, so dass es zukünftig nicht mehr unbeschwert sein Leben geniessen kann. Es wird vielleicht allen Menschen gegenüber eine ängstliche, distanzierte Haltung einnehmen, die von Angst und Misstrauen geprägt ist.

Will man diese innere Einstellung, diesen Leidensprozess verändern, dann muss man ran, an die Gefühle, die man jahre- oder jahrzehntelang unterdrückt hat. Man muss sie zulassen. Aber das Zulassen der jahrelang unterdrückten Gefühle muss erst mal erlernt werden. Alles, was man bisher gelernt hat, ist das Unterdrücken dieser Gefühle.

Um so mehr man es lernt, sich diesen bisher unterdrückten Gefühlen zu stellen, um so mehr Wut, Hass, Trauer und Verzweiflung kommen an die Oberfläche. Der Patient wird seine Trauer und Enttäuschung immer wieder in erschütternden Weinkrämpfen zum Ausdruck bringen. Mit einer heftigen Energie wird er seine Wut und seinen Hass aus sich herausschreien. Man sollte nicht vergessen, dass sich meistens so viel Hass angesammelt hat, dass in dem Patienten oft der Wunsch vorhanden ist, seinem Peiniger all die erlittenen Qualen zurückzuzahlen, sich an ihm zu rächen, ja, vielleicht sogar ihn zu töten.

Dieser Prozess wird in der Regel länger dauern. Entweder mehrere Monate, vielleicht sogar Jahre. Die Dauer solch eines Prozesses hängt wohl in erster Linie davon ab, wie mutig der Patient ist, sich seinen bisher unterdrückten Gefühlen zu öffnen, sie an die Oberfläche zu lassen, und sich ihnen zu stellen.

Das was in der Familienaufstellung nach Hellinger geschieht, hat mit all dem zuvor gesagten nichts gemeinsam. Da wird überhaupt nicht auf die tiefsitzenden Gefühle des Opfers eingegangen. Da wird die Realität sogar auf den Kopf gestellt, und es wird versucht, den Täter, der sich eigentlich genau so wie das Opfer dieser Tat stellen sollten, sich damit auseinandersetzen sollten, als unschuldig an diesem grausamen Missbrauch hinzustellen, und es wird versucht ihn von seiner Schuld rein zu waschen. So ist jedenfalls mein Eindruck.

Wie sollten diese "Familientherapeuten" auch in der Lage sein, sich solch einem schwierigen Thema wirklich zu stellen, wo sie überhaupt nicht über die notwendige Qualifikation verfügen und wo sie, meinem Empfinden nach, gar nicht über die notwendige Reife verfügen, solch eine Arbeit zu leisten.

AL Goldfisch
 
Goldfisch schrieb:
Das was in der Familienaufstellung nach Hellinger geschieht, hat mit all dem zuvor gesagten nichts gemeinsam. Da wird überhaupt nicht auf die tiefsitzenden Gefühle des Opfers eingegangen. Da wird die Realität sogar auf den Kopf gestellt, und es wird versucht, den Täter, der sich eigentlich genau so wie das Opfer dieser Tat stellen sollten, sich damit auseinandersetzen sollten, als unschuldig an diesem grausamen Missbrauch hinzustellen, und es wird versucht ihn von seiner Schuld rein zu waschen. So ist jedenfalls mein Eindruck.
Wie sollten diese "Familientherapeuten" auch in der Lage sein, sich solch einem schwierigen Thema wirklich zu stellen, wo sie überhaupt nicht über die notwendige Qualifikation verfügen und wo sie, meinem Empfinden nach, gar nicht über die notwendige Reife verfügen, solch eine Arbeit zu leisten.

so ist dein eindruck, goldfisch, schön, dass du es relativierst. ein eindruck, der aus deinen zweit- und dritthandinformationen über aufstellungen entstanden ist, die zudem alle aus der gleichen ecke kommen. so ist es kein wunder, dass dieser eindruck effektiv falsch ist. keine rede von "von schuld rein waschen". du verbreitest objektiv schon x-fach widerlegte falschinformation. da du schon mehrfach darauf hingewiesen wurdest und nicht die geringste reaktion zeigst, sondern gebetsmühlenartig das immer gleiche wiederholst, geh ich davon aus, dass du in bewusster manipulationsabsicht unwahrheiten verbreitest.

aufsteller nennen sich auch - in der regel und als aufsteller - nicht "familientherapeuten", das ist wieder eine andere disziplin, die vermutlich ganz schön sauer ist, von dir in diesem topf geworfen zu werden. bei den aufstellern - egal ob nach hellinger oder anderen ausrichtungen - findet sich jede menge hochqualifizierter psychotherapeuten, ärzte, akademiker ... die sollten nicht qualifiziert sein, die methoden, mit denen sie arbeiten, kritisch abzuwägen, die sollten nicht reif genug sein, mit ihren klient/innen zu arbeiten!? über welche qualifikation verfügst du, dass du diesen leuten vorschreiben könntest, wie sie den beruf, den sie in vielen jahren erlernt haben und in dem sie sich ständig weiterbilden, ausüben?

alles liebe, jake
 
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Goldfisch schrieb:
Wird ein Kind sexuell missbraucht, dann ist es in einer ganz besonders schwierigen Situation. Es ist dem sexuellen Missbrauch oft nicht nur hilflos ausgeliefert, sondern findet meistens niemandem, dem es sich anvertrauen kann. So leidet es unendlich an der unerträglichen Situation und das manchmal über Jahre.
Das kann ich aus meiner Erfahrung bestätigen. Allerdings traut sich das Kind zu Recht nicht, sich Anderen anzuvertrauen, weil es weiß, dass diese es dann erneut für ihre Zwecke der Schürung von Empörung missbrauchen. Ich bin froh, dass ich mich damals nciht dazu habe verleiten lassen! Es bekommt ein schlechtes Gewissen, wenn so jemand sich über seine Geschichte und seine Rechte als Opfer her macht, wie es viele "Helfer" gerne tun. Durch die sexuelle Begegnung ist eine systemische Bindung entstanden. Und diese Bindung versucht das Kind zu schützen. Zudem versucht es die anderen Beteiligten zu schützen um jeden Preis - vor allem die Mutter, welche es dem Mann zugeschoben hat.

Goldfisch schrieb:
So frist es all seine ohnmächtige Wut, seine Verzweiflung, seine Enttäuschung in sich hinein.
Ohnmacht - vielleicht. Wut - nein. Wut ist immer ein Sekundärgefühl. Zorn vielleicht aber selten. Derlei gefühle werden den "Opfern" von den sogenannten Helfern immer wieder gern suggeriert - z.B. mit Präsuppositionen in der Kommunikation, wie z.B.: "Wann kommt denn die Wut und der Hass endlich heraus, die hinter allem ist?" (hier wird - wie in dem zitierten Beitrag einfach ein bestimmtes Gefühl als zwingend vorhanden angenommen und erst durch die Suggestion geschaffen. Gerade Kinder sind für solche Vorausannahmen sehr offen: "Willst du zuerst das Gesicht waschen oder die Zähne putzen bevor du jetzt ins Bett gehst?") oder ähnlichen.

Goldfisch schrieb:
Durch diese Erfahrungen, die das Kind erleben muss, bauen sich massive Ängste auf, die das weitere Leben des Kindes massiv beeinträchtigen. Wenn das Kind keine Gelegenheit hat, die Erfahrungen des Missbrauchs zu verarbeiten, so wird sein Verhalten dem Geschlecht gegenüber, welches ihm diesen Missbrauch angetan hat, vielleicht sein Leben lang schwer gestört bleiben. Es wird vielleicht nie mehr in seinem Leben in der Lage sein, seine Sexualität ohne Scham und Angstgefühle lustvoll zu erleben. Und es wird vielleicht nie in der Lage sein, eine harmonische Beziehung aufzubauen.
...beschreibt, was im Falle einer Verdrängung geschehen kann aber nicht unbedingt muss. Der hier implizierte Trugschluss und die Vorannahme ist:

"Wenn nicht Gefühle von ohmächtiger Wut, Verzweiflung, Enttäuschung, Hass und Mordlust und seine Trauer und Enttäuschung immer wieder in erschütternden Weinkrämpfen zum Ausdruck gebracht werden sowie der Betroffene ebenso nicht in die Position gebracht wird, wieder und wieder seinem Peiniger all die erlittenen Qualen zurückzuzahlen, sich an ihm zu rächen, ja, vielleicht sogar ihn zu töten; dann wird dem Kind durch den sexuellen Missbrauch vielleicht die Freude am Leben genommen, so dass es zukünftig nicht mehr unbeschwert sein Leben geniessen kann. Es wird vielleicht allen Menschen gegenüber eine ängstliche, distanzierte Haltung einnehmen, die von Angst und Misstrauen geprägt ist und so wird sein Verhalten dem Geschlecht gegenüber, welches ihm diesen Missbrauch angetan hat, vielleicht sein Leben lang schwer gestört bleiben. Es wird vielleicht nie mehr in seinem Leben in der Lage sein, seine Sexualität ohne Scham und Angstgefühle lustvoll zu erleben. Und es wird vielleicht nie in der Lage sein, eine harmonische Beziehung aufzubauen."

Schon allein die Diktion des Autors zeigt die wesentlichen hypnotischen Mechanismen mit denen seinen "Patienten" solche Gefühle suggeriert werden:
  • Präsupposition
  • trancefördernde Sprache
  • ständige Wiederholungen und Reprogrammierung der Ersatzgefühle
  • verschachtelte Sprachstruktur u.a.
Kein Aufsteller den ich kenne, hat je gesagt, dass Gefühle verdrängt werden sollen. Ein wesentlicher Teil der Begleitung im Aufstellugns-Coaching geht auch darum, anzuerkennen was ist.

Aber die Scham entsteht durch die heftigen Reaktionen der moralistisch agierenden "Retter" bzw. durch die Erwartung solcher Reaktionen in seinem Umfeld. DAS wird viel schlimmer erlebt, als die sexuelle Übergriffssituation selbt.

Die Suggestion der o.g. Gefühle ist ein weit verbreiteter Prozess der Etablierung von Ersatzgefühlen oder auch Sekundärgefühlen, ide nur einem dienen: dem Helfer, der sich daran hochziehen und den Gehofenen damit von sich abhängig machen und so tatsächlich missbrauchen kann. M.E. liegt der eigentliche Missbrauch, wenn man denn dieses Wort überhaupt je verwenden sollte, auf Seiten solcher Helfer.

Ganz offensichtlich ist es unabdingbare Voraussetzung und ein Zeichen von Professionalität primäre und sekundäre Gefühlsmuster und ihre Funktionen und Wirkungen unterscheiden zu können. Leider fehlt vielen professionellen Helfern und so genannter "Experten", die sich über Aufstellungsarbeit und ihre in zigtausend Fällen nachgewiesene positive Wirkung so echauffieren, diese minimale Kenntnis grundlegender Werkzeuge der Beratung. Wir sehen dies hier.

Ich habe - nur als Hinweis zur Erweiterung der kompetenzen - bereits in einem Thread diese Gefühlskategorien und ihre Merkmale ausführlich erläutert (Arten von Gefühlszuständen). Vielleicht bemüht sich der Autor einmal, Grundkenntnisse zu erwerben.

Goldfisch schrieb:
Um so mehr man es lernt, sich diesen bisher unterdrückten Gefühlen zu stellen, um so mehr Wut, Hass, Trauer und Verzweiflung kommen an die Oberfläche.
Genau das ist das Problem: in unendlichen Sitzungen wird wieder und wieder suggeriert, dass diese Gefühle vorhanden sein müssen und es nur darum gehe, sie an die Oberfläche zu bringen.

Stellt der Betroffene diese Vorannahme in FRage oder produziert nicht ide gewünschten unf düe den empörten "Helfer" so nützlichen Gefühle, wird er mittels Nutzung der sog. "therapeutischen Beziehung" und ihrer vom "Helfer" gezielt hervorgerufenen Abhängigkeitsphänomene unter dem Vorwurf des "Widerstandes" genötigt, diese Gefühle letztlich doch zu produzieren oder er gerät in Gefahr, die vermeintliche Unterstützung des ihn abhängig machenden Helfers zu verlieren. Ein gebrochenes oder braves Kind weiß schließlich, was es zu tun hat, um die Liebe zum Elternersatz nicht zu verlieren. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Erläuterungen Jakes (S. 5 seines Aufsatzes "Das dubiose Geschäft mit der Information") im Zusammenhang mit u.a. den Forschungen und Erfahrungen Steve de Shazers.

Wut, Hass, Mordlust sind meist sekundäre Gefühle...und zwar jene des "Empörten", der sich dadurch besondere Rechte herausnehmen zu dürfen meint. Der betroffene steigt gern und schnell im Rahmen der "therapeutischen Beziehung" darauf ein, weil sie ihm - schienbar - eine Erelichteruhng versprechen. Wut und Hass sind Gefühle, die lichter zu ertragen sind, als Ohnmacht und die leichter zu produzieren sind, als dem empörten und strafenden Helfer ("Wie wird er erst mit mir umgehen, wenn ich ihm meine wirklichen Gefühle gestehe, wenn er schon meinen Stiefpapa solche mordlust hat?") in der anmaßenden Quasi-Elternposition die wahren Gefühle zu zeigen. Klienten in Übertragungsgefühlen erkennen unbewusst SOFORT die innere Haltung des Helfers.

Über die Brisanz solcher schädlicher Helferbeziehungen, deren Nutzen für den "Helfer" ganz offensichtlich durch die derzeitige Propaganda gegen Bert Hellinger und die Familiensteller abgesichert werden soll, hat sich Bert Hellinger in seinem Grundlagenwerk "Ordnungen des Helfens" hinlänglich und kompetent wie kritisch geäußert.

Goldfisch schrieb:
Dieser Prozess wird in der Regel länger dauern. Entweder mehrere Monate, vielleicht sogar Jahre.
Ist eine Behautpung auf der schon seit langer Zeit die schrecklichen Helfer ihre Opfer ausnutzen. Und sie trifft - unter der Voraussetzung der o.g. Mechanismen - tatsächlich zu: über Jahre und Jahrzehnte werden den Opfern wieder und wieder sekundäre Gefühle installiert. Und die entfernen den Betroffenen immer weiter von sich selbst und machen ihn zunehmend zur psychischen Chimäre.

Wut, Mordlust und ähnliche Sekundärgefühle lassen sich - anders als einmal ausgedrückte Primärgefühle, welche kurz und heftig ausbrechen und dann verebben für immer - immer wieer aufrufen und produzieren - und damit vom "Helfer" für seine Zwecke nutzen. Ich weiß von "professionellen" Helfern, die es verstehen, mittels Ankermechanismen und posthypnotischen Suggestionen solche Gefühle geschickt mit bestimmten Situationen zu verbinden, so dass der "Patient" subjektiv glaubt, noch an dem Erlebten zu leiden. Leider ist es umgekehrt: er leidet an seinem Helfer und an dessen menschenverachtendem Tun.

Allerdings wil ich nicht in Abrede stellen, dass solche Mechanismen und ihre Nutzung auch den verschiedensten sog. "therapeutischen" Methoden und den dahinter stehenden Menschenbildern und therapeutischen Ideologien inhärent ist. Die Vorannahmen usw. werden gar nicht bemerkt aber eben auch niemals hinterfragt.

Goldfisch schrieb:
Das was in der Familienaufstellung nach Hellinger geschieht, hat mit all dem zuvor gesagten nichts gemeinsam.
Dem kann ich zustimmen: Familienstellen hat mit solchen Machenschaften nichts zu tun, sondern setzt einen Schritt in ein neues Helferverständnis, bei dem der Geholfene in seiner Würde und seiner Kompetenz geachtet ist.

Goldfisch schrieb:
Da wird überhaupt nicht auf die tiefsitzenden Gefühle des Opfers eingegangen.
Diese Äußerung wieder kann nur in Unkenntnis der Aufstellungsmethode und grundlegender psychischer Mechanismen wie z.B. den Gefühlskategorien entstehen.

Das Gegenteil ist der Fall: Aufstellungsarbeit befreit die von Sekundärgefühlen verdeckten und verdrängten primären kraftvollen Gefühle der Betroffenen. Nur lassen sich diese nicht mehr von solchen "Helfern" für ihre Zwecke missbrauchen und führen die Betroffenen in die Freiheit.

Goldfisch schrieb:
Da wird die Realität sogar auf den Kopf gestellt, und es wird versucht, den Täter, der sich eigentlich genau so wie das Opfer dieser Tat stellen sollten, sich damit auseinandersetzen sollten, als unschuldig an diesem grausamen Missbrauch hinzustellen, und es wird versucht ihn von seiner Schuld rein zu waschen.
Dies zeigt ebenfalls, wie wenig der Autor über das weiß, was in Austellungsarbeit geschieht. Es timmt einfach nicht -a uch wenn man es zum tausendsten Mal wiederholt, dass Täter als unschuldig an diesem grausamen Missbrauch hingestellt würden oder ihrer Auseinandersetzung mit ihrem Teil der Schuld enthoben wären. Ich habe Stellvertreter von Tätern gesehen, die erst nachdem die bedingungslose Kinderliebe der Betroffenen ans Licht kam und geäußert wurde, unter der Last ihrer Tat heulend zusammen brachen. Ich weiß von "meinem Täter", der - kurze Zeit nachdem ich in einer Aufstellung das Erlebnis verarbeitet hatte - sich das Leben nahm (ohne von der Aufstellung zu wissen). Dabei denke ich, anders als so manche "Helfer": das war keinesfalls die beste Lösung und auch nicht in der Aufstellung intendiert.

Ich halte es für gefährlich, wenn Begleiter von Aufstellungen das mitbringen, was dieser Autor für "Qualifikation" hält. Es ist eine gefährliche Qualifikation, die dem Geholfenen schadet.

Christoph
 
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