Fahndung nach . und Verhaftung von . RAF Terroristen in Berlin

wann geboren?

  • vor 1977

  • genau 1977

  • nach 1977


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
Ich habe in Dörfer im Westerwald an Bahnhöfen die Fahndungsplakate wahrgenommen, erinnere mich an den heißen Sommertag als meine Mutter mir vom Balkon zurief auf dem Bolzplatz, ich solle mal kommen und sie mir Fan mitteilte, dass Elvis gestorben sei.
In dieser Zeit rutschte ich diagnostisch in die Magersucht.
Elvis war zu dick vom zu vielen essen, RAF Mitglieder traten in Hungerstreik und bekamen viele mediale Aufmerksamkeit,
Fotos von abgemagerten Menschen.
Später habe ich mich viel mit der RAF beschäftigt, insbesondere mit Ulrike Meinhof.
an jene Plakate kann ich mich auch novh gut erinnern …
 
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Ich war da 13 und habe alles mitgekriegt und alles verfolgt. Da war ich also noch zu jung, und nur geschockt.
Ich und viele meiner Freunde haben die RAF wenige Jahre aber später, auch noch lange Zeit, als überwiegend sehr intelligente und im Grunde Verzweifelte gesehen, und ihre Taten als Verzweiflungstaten gegen ein System, was Menschen vereinsamt, hart macht und teilweise zerstört. Dass die Motivation also eigentlich menschenfreundlich war, besonders bei Ulrike Meinhof, aber auch anderen.
Andreas Baader nicht.
Diese Verzweiflung hatten wir dann auch. Das waren die 80iger, Atomkraft, NATO-Doppelbeschluss, immer drohender, alles vernichtender Atomkrieg, man hatte einfach eine Nähe zu denen, gefühlt, man hat das zunächst verstanden.
Ich glaube auch immer noch, dass deren Grundhaltung nicht das Geringste jemals gemein hatte mit dem Menschenbild Rechtsradikaler, und sie wesentlich intelligenter waren, radikal ist also nicht gleich radikal.
Irgendwann allerdings hatte man das Gefühl, sie drehen ab- und durch.
Die Morde fand ich trotzdem furchtbar, gruselig, und ich wusste auch im Grunde, sie verändern nicht einmal was. Aber wir haben das dennoch irgendwie gefühlt nachvollziehen können wie gesagt, wie man dazu kommt.
Aber irgendwann fand ich sie nur noch verfahren und mir fiel auf, sie hatten gar kein Konzept, welches System denn, wenn nicht mehr dieses.
und die Arbeiter, für die sie doch angeblich kämpften, wollten nix von ihnen wissen
 
An die Fahndungsplake kann ich mich auch noch gut erinnern.Es stimmt teilweise war man davon fasziniert. Aber weil alles so brutal war schreckte es eher ab.
Einmal habe ich als Jugendliche einen Kerl kennen gelernt der mit der Gruppe sympatisiert hat und sogar bereit war an Attetaten teilzunehmen.Das war mir zu uncool.
Zu meiner Schande muss ich gestehen dass ich gar nicht mit bekommen habe, dass die Antisemitisch waren.Das habe ich erst in dem Film "Der Baader Meinhof Komplex gesehen. Ich war ganz verdutzt, da sie ja links waren und somit gegen rechts hätten sie nach meinen Verständnis nicht gegen Juden sein dürfen.
Aber wahrscheinlich blamieren ich mich jetzt total.Bin ja politisch eine Niete.
 
dass ich gar nicht mit bekommen habe, dass die Antisemitisch waren.
Ich ehrlich gesagt auch nicht. Sie waren auf Seiten der Palästinenser und daraus wird nun wieder mal gleich Antisemitismus gemacht, nun ja.

Ihr Blick war, dass zur Gründung des israelischen Staates die (größtenteils bettelarmen) Palästinenser aus ihrem Land vertrieben und verjagt wurden und das Israel unter der Schutzherrschaft der USA stand- die wiederum in Korea (Da haben sie so viele Bomben abgeworfen wie im gesamten 2. WK nicht, kleine Anekdote am Rande!), Vietnam, Südamerika, Mittelamerika und Gott weiß wo noch, überall grausame Kriege begannen und Putsche unterstützten, um ja den Kommunismus überall aufzuhalten. Dass Israel also ebenfalls ein andere vertreibender und unterdrückender Staat in der Tradition von Kolonialismus und Imperialismus war. In diesem Sinne waren sie vllt antiisraelisch (aber soweit ich weiß, auch für eine Zwei-Staaten-Lösung).
Insofern kann ich den Blick ohne Probleme nachvollziehen. Das war eben die Denke damals- und außerdem war ja fast niemand im Westen auf Seiten der Palästinenser ausser der Linken. Die sog. bürgerliche Mitte tat ja urplötzlich ungemein Israel- und Judenfreundlich, als hätte sie niiie was anderes gedacht (und getan!). Allen voran in D die CDU/CSU, in deren Reihen Figuren sassen, von denen man gar nicht wissen will, wo und was sie im 2. WK waren.
Amerika und fast alle anderen europäischen Länder hatten plötzlich ganz vergessen, dass sie jüdische Flüchtlinge im 2. WK nicht aufgenommen hatten, sondern sie zurückgeschickt hatten. An Grenzen, in Häfen, egal wo. Die dann gezwungen waren, dahin zurück zu gehen, wo man sie verhaftet und abtransportiert hat. So siehts nämlich aus.
Keiner wollte sie und deswegen waren sie gezwungen, in die Wüste da zu ziehen. Na schön, mit ihren heiligen Stätten dabei, immerhin.
Ich finde es bis heute verlogen, so zu tun, als sei das die große humane Supertat des Westens gewesen, die Zustimmung zum Staat Israel zu geben. Wie gnädig, wie großzügig, so eine Ecke da fast in der Wüste, packt sie mal da hin, dann kommen sie wenigstens hier nicht mehr her.

Abgesehen davon ist der Vorgang, einen Staat nur für Mitglieder einer einzigen Religion zu gründen, kein demokratisches Prinzip (vgl. Omri Boehm, war mir vor dessen Ausführungen dazu auch nicht wirklich klar).

Das ist alles hochkomplex und für so einfache Zuschreibungen wahrhaftig nicht geeignet, das Thema.
 
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Abgesehen davon ist der Vorgang, einen Staat nur für Mitglieder einer einzigen Religion zu gründen, kein demokratisches Prinzip (vgl. Omri Boehm, war mir vor dessen Ausführungen dazu auch nicht wirklich klar).
War mit Pakistan auch nicht anders.
Im Übrigen waren die Juden durchaus bereit, gleichberechtigt mit Muslimen in Israel zu leben.
Es gab auch Araber, die die Gründung Israels befürworteten. Wurden dann aber auch gern von Judenhassern umgebracht.
Und während Israel alle Juden, die aus arabischen Ländern fliehen mussten aufnahmen, umgekehrt diese Länder die sogen. Palästinenser nicht aufnahmen, die aus dem Staatsgebiet des neu gegründeten Staates Israel, flohen, ums Verrecken nicht bei sich hben wollten.
Fakt ist auch, dass in den Rote Kreuzlagern immer mehr Palästinenser auftauchten, die nie auf dem Gebiet Israels gelebt hatten und deren Nachfahren heute allerdings Anspruch auf dieses Gebiet erheben.

Und was den Rest angeht. Die "bösen" Amis und die "guten" Kommunisten.
Die Russen haben auch in Vietnam, in Korea etc. ihre Süppchen gekocht und waren im Umgang mit Gegnern nicht zimperlich.
 
Die RAF waren und sind für mich Spinner und Verbrecher und die Mittel heiligen nicht den Zweck. Dass man da nun in den Medien immer wieder versucht deren Tun zu beschönigen, glorifizieren und auszupacken nervt mich schon.

Merlin
 
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die "guten" Kommunisten.
Davon war in meinem Beitrag nirgendwo die Rede.
Die Kommunisten haben ebenfalls ihre eigene Art Imperialismus durchgezogen, das ist mir persönlich durchaus klar.
Das war aber damals nicht das (linke) Denken, darum ging es mir, und um die immer wieder endlose und leidige Frage, was
antiisraelisch und wenn, ob das dann automatisch auch antisemitisch ist.
Das immer absichtlich (?) nicht verstehen zu wollen, macht die Verständigung nicht leichter über die Jahrzehnte.....
Im Übrigen macht es die Taten der Amerikaner nicht einen Deut besser, dass auch die Kommunisten ihren eigenen Imperialismus hatten.
Bei der RAF war die Grundlage der Solidarität mit den Palästinensern jedenfalls deren aktive Vertreibung aus ihrem Land.
Dass sie auf dem linken Auge dennoch in anderen Zusammenhängen blind waren, kann man jetzt zu Recht kritisieren, ist aber noch kein Grund, dass sie die Haltung nicht hätten haben dürfen. Finde ich zumindest.

Dass ein Land etwas auch macht (Pakistan), ist kein Grund, dass es richtig ist.
Und Omri Boehm, auf den ich mich bezog, stellt ganz richtig die Frage in mehreren Beiträgen,
ob ein Land für Mitglieder nur einer Religion eine Grundlage für Demokratie überhaupt sein kann.
Dass die Israelis dennoch immer eine Art Zusammenleben
versucht haben, sagt er auch, nur stellt er die Frage im Sinne des Ansatzes und möglicher Verfassung des Landes usw.
Führt jetzt aber wohl OT, das weiter zu diskutieren.
 
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