dass ich gar nicht mit bekommen habe, dass die Antisemitisch waren.
Ich ehrlich gesagt auch nicht. Sie waren auf Seiten der Palästinenser und daraus wird nun wieder mal gleich Antisemitismus gemacht, nun ja.
Ihr Blick war, dass zur Gründung des israelischen Staates die (größtenteils bettelarmen) Palästinenser aus ihrem Land vertrieben und verjagt wurden und das Israel unter der Schutzherrschaft der USA stand- die wiederum in Korea (Da haben sie so viele Bomben abgeworfen wie im gesamten 2. WK nicht, kleine Anekdote am Rande!), Vietnam, Südamerika, Mittelamerika und Gott weiß wo noch, überall grausame Kriege begannen und Putsche unterstützten, um ja den Kommunismus überall aufzuhalten. Dass Israel also ebenfalls ein andere vertreibender und unterdrückender Staat in der Tradition von Kolonialismus und Imperialismus war. In diesem Sinne waren sie vllt antiisraelisch (aber soweit ich weiß, auch für eine Zwei-Staaten-Lösung).
Insofern kann ich den Blick ohne Probleme nachvollziehen. Das war eben die Denke damals- und außerdem war ja fast niemand im Westen auf Seiten der Palästinenser ausser der Linken. Die sog. bürgerliche Mitte tat ja urplötzlich ungemein Israel- und Judenfreundlich, als hätte sie niiie was anderes gedacht (und getan!). Allen voran in D die CDU/CSU, in deren Reihen Figuren sassen, von denen man gar nicht wissen will, wo und was sie im 2. WK waren.
Amerika und fast alle anderen europäischen Länder hatten plötzlich ganz vergessen, dass sie jüdische Flüchtlinge im 2. WK nicht aufgenommen hatten, sondern sie zurückgeschickt hatten. An Grenzen, in Häfen, egal wo. Die dann gezwungen waren, dahin zurück zu gehen, wo man sie verhaftet und abtransportiert hat. So siehts nämlich aus.
Keiner wollte sie und deswegen waren sie gezwungen, in die Wüste da zu ziehen. Na schön, mit ihren heiligen Stätten dabei, immerhin.
Ich finde es bis heute verlogen, so zu tun, als sei das die große humane Supertat des Westens gewesen, die Zustimmung zum Staat Israel zu geben. Wie gnädig, wie großzügig, so eine Ecke da fast in der Wüste, packt sie mal da hin, dann kommen sie wenigstens hier nicht mehr her.
Abgesehen davon ist der Vorgang, einen Staat nur für Mitglieder einer einzigen Religion zu gründen, kein demokratisches Prinzip (vgl. Omri Boehm, war mir vor dessen Ausführungen dazu auch nicht wirklich klar).
Das ist alles hochkomplex und für so einfache Zuschreibungen wahrhaftig nicht geeignet, das Thema.