Existiert eine Seele?

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Wie gesagt, theoretisch kann es durchaus möglich sein, dass sich Quarks und Leptonen dividieren lassen. Bisher liegen dazu aber keine experimentellen Daten vor. Es bleibt also eine Spekulation.^^ Ebenso denkbar ist, dass man mit diesen Elementarteilchen die kleinsten (materiellen) Einheiten der Existenz gefunden hat...

Man weiß heute, dass Elektronen und Positronen aus Strahlungsenergie entstehen können. Wenn z. B. zwei Quanten (Energiepakete) kollidieren, resultiert daraus ein Elektron-Positron-Paar. Diesen Prozess bezeichnet man auch als Paarbildung. Umgekehrt zerstrahlen Positronen und Elektronen bei einem Zusammenstoß wiederum in zwei Quanten. Diese Experimente bestätigen also die Einstein'sche Formel E = mc², welche die Äquivalenz von Masse und Energie zum Inhalt hat.^^
 
Das Bewusstsein von Tieren ist mit Sicherheit von einer anderen Qualität, jedoch sind auch im Tierreich "Bewusstseinsphänomene" nachzuweisen. Sogar sehr flexible Verhaltensanpassungen an neue Situationen ließen sich beobachten.

Ich halte es für experimentell bewiesen, dass manche Tierspezies zumindest über ein primitives Ich-Bewusstsein verfügen. Ansonsten könnten sich Elefanten, Schweine, Menschenaffen (Schimpansen, Orang-Utans), Elstern, Delphine wohl kaum selbst im Spiegel erkennen...
 
Hallo

Possibilities schrieb:
Das wissen wir nicht!

Das Bewusstsein von Tieren ist mit Sicherheit von einer anderen Qualität, jedoch sind auch im Tierreich "Bewusstseinsphänomene" nachzuweisen. Sogar sehr flexible Verhaltensanpassungen an neue Situationen ließen sich beobachten.

Mit einem Bewusstsein, das mit dem des Menschen nicht vergleichbar ist, meine ich ja nicht gar kein Bewusstsein oder ein niederwertigeres, sondern einfach nur ein anderes. Ich denke sogar, dass diese Unterschiede nur sehr oberflächlich sind, wir lediglich dazu neigen, sie verzerrt und vergrößert wahrzunehmen. Letztlich verbindet Menschen und Tiere meiner Meinung nach aber weit mehr, als sie trennt.


DarkRosalie schrieb:
Persönlichkeitsveränderungen, Bewusstseinsstörungen, motorische oder verbale Dysfunktionen infolge zerebraler Läsionen oder neurodegenerative Prozesse interpretiere ich als Kommunikations- bzw. Interaktionsstörung zwischen dem immateriellen Bewusstsein und seinem Gehirn. Hirnschädigungen kommen deaktivierten synaptischen Strukturen gleich. Sie offerieren keinerlei Information mehr aus der Umwelt. Das Bewusstsein kann ihnen folglich keine Botschaften und Meldungen mehr entnehmen. Zugleich ist das Bewusstsein nicht mehr imstande, sich adäquat der Hirnfunktionen zu bedienen, um z. B. willkürmotorische Handlungen auszuführen oder sich sprachlich korrekt zu artikulieren. Kennst Du die Analogie mit dem Pianisten und seinem Klavier? Auch der Klavierspieler ist unfähig, ein akkurates Klavierkonziert darzubieten, wenn diverse Saiten fehlen oder defekt sind. Die musische Attraktion verändert sich, sie rudimentiert. Trotzdem bleibt der Pianist als Person gänzlich unbetroffen.

Ich würde einen ganz anderen Vergleich anstellen. Da steht vor uns ein automatisches Klavier, das, gesteuert von einer Mechanik, scheinbar von selbst ein Lied spielt. Diese Mechanik aus unzähligen, winzigen Zahnrädern, Lochscheiben und Federn, ist in einem Kästchen verborgen, in das wir nur durch einen schmalen Spalt ein wenig hineinschielen können. Beschädige ich etwas in dem Kästchen, indem ich z.B. Sand durch den Spalt hineinblase, verändert sich die Melodie oder das Klavier hört ganz auf zu spielen.

Ich würde nun annehmen, dass das Kästchen irgendwie das Lied spielt, auch wenn ich nicht genau wüsste, wie es das tut und wie die Steuermechanik im Detail funktioniert.

Deiner Logik folgend müsste man aber die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es gar nicht das Kästchen ist, das die Musik entstehen lässt, sondern dass es zusätzlich noch einen unsichtbaren, immateriellen Pianisten gibt. Das Kästchen wäre nicht mehr, als der Empfänger für seine Signale. Schließlich könnten ein paar Metallteile nicht so etwas schönes und feines wie Musik hervorbringen.
Man könnte argumentieren, dass einge der Zahnräder so lose miteinander verbunden sind, dass sie manchmal greifen und manchmal nicht. Dass vielleicht schon ein Unterschied im Bereich eines Atomdurchmessers darüber entscheidet, ob ein Zahn übersprungen wird, oder nicht. Hier würde dann der metaphysische Klavierspieler ansetzen und über irgendwelche Wahrscheinlichkeitsmodifikationen auf Quantenebene, oder so was in der Art, Einfluss auf die Mechanik nehmen.

Ich könnte diese Theorie nicht widerlegen, aber ich müsste schon eine Menge mehr über das Kästchen wissen, bevor ich unsichtbare Pianisten in Betracht zöge.


DarkRosalie schrieb:
Elstern gehören zu den Rabenvögeln. Deren Hirne weisen keine Großhirnrinde auf. Trotzdem sind Elstern imstande, den Selbsterkennungstest immerzu erfolgeich zu bestehen. Das bedeutet: Die Präsenz eines Ich-Bewusstseins impliziert nicht zwingend die Existenz eines Neocortex'.

Gorillas zählen übrigens ebenfalls zu den Menschenaffen. Bei ihnen ließ sich trotz intensiver Untersuchungen und trotz der Komplexität ihrer Gehirne kein Ich-Bewusstsein mittels des Spiegeltests feststellen.

Grund genug, die Aussagekraft des Spiegeltests zu überdenken, oder?


Gruß
McCoy
 
soweit ich weiß entscheiden ereignisse, wie stress und ruhe, schon vor der geburt, ob sich beim baby mehr das großhirn oder das kleinhirn entwickelt. das lässt sich sicher auf alle partiellen bereiche des gehirns übertragen. kein bereich ist wichtiger als der andere, jeder hat seine aufgabe. bewusstsein kann nur im ganzen manifestiert sein. ich halte es für ziehmlich engstirnig wenn man das bewusstsein auf die eigenwahrnehmung oder eine parzelle des gehirns reduziert, schon allein weil die grundlagen für das ego und die selbsterhaltungskräfte eher aus dem kleinhirn kommen.
 
das lässt sich sicher auf alle partiellen bereiche des gehirns übertragen. kein bereich ist wichtiger als der andere, jeder hat seine aufgabe.

Ja, das Gehirn lässt sich außerdem in Bezirke kategorisieren, von denen jeder seine eigene zerebrale Funktion erfüllt. Da gibt es z. B. den motorischen Kortex, den auditiven Kortex, den visuellen Kortex, das Broca-Areal, das Wernicke-Zentrum, das limbische System mit dem Hippocampus und der Amygdala etc. Allerdings kann das Gehirn kein Bewusstsein induzieren, auch nicht in seiner Gesamtheit. Diese Annahme ist eine bloße These der Neurowissenschaftler, die kein experimentelles Indiz und keine wissenschaftliche Erklärung kennt.

Der selbstbewusste Geist existiert autonom und unabhängig. Er entwickelt sich vor allem während der frühkindlichen Phase durch die Interaktion mit seiner Umwelt (Erfahrung, Prägung, Konditionierung). So erhält er seine Individualität.
 
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Grund genug, die Aussagekraft des Spiegeltests zu überdenken, oder?

Bei den erfolgreich absolvierten Spiegeltests seitens der Rabenvögel handelt es sich meines Wissens nicht um Einzelfälle. Er wird kontinuierlich von ihnen bestanden. Das bedeutet für mich: Elstern sind definitiv imstande, sich selber im Spiegel zu identifizieren. Um dieses festzustellen, brachte man rote Punkte auf dem Gefieder der Elstern an, welche sie ohne den Blick in den Spiegel nicht hätten sehen oder anderweitig bemerken können. Als jene Vögel in den Spiegel schauten, erkannten sie den die Federpracht entstellenden Fleck und versuchten, ihn mit Hilfe des Spiegel zu entfernen, indem sie sich an ihm orientierten.

Ich weiß nicht, warum ich vom Potenzial der Selbsterkennung nicht auf die Präsenz eines Ich-Bewusstseins schließen sollte... Vielmehr würde ich da anzweifeln, dass es für das Vorhandensein eines solchen Bewusstseins einer Großhirnrinde bedarf...
 
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