diese Person aber immer noch. Und das werde ich auch noch in 70 Jahren tun, davon bin ich 1000 % überzeugt. Nur ich bin mir sicher, viele von euch kennen es gar nicht. Ist keine Verurteilung. Aber da soviele Menschen immer nur nach Leidenschaft suchen und Besitz, werden sie niemals die BEDINGUNGSLOSE LIEBE kennenlernen und diese bleibt für immer.
Ziemlich dogmatisch und absolut, was du da zum Besten gibst. Und wenn so etwas als Liebe, oder gar ewige Liebe verkauft werden will, hat es damit meiner Erfahrung nach eher wenig zu tun.
Du willst uns also weismachen, dass man mit einem Fuß stehenbleiben und mit dem anderen problemlos weitergehen könne?
Man kann natürlich in den eigenen Gefühlen, Empfindungen hängenbleiben, das durchaus. Ist aber auf Dauer eine zumindest für einen der Beteiligten eher ungesunde Sache. Mitunter sogar für beide. Stalking ist zum Beispiel ein mögliches Resultat von derartiger - hust - ewiger Liebe. Das den anderen Nicht Loslassen Können. Und tatsächlich sind der sogenannten ewigen Liebe gewisse fanatische, wahn- bis krankhafte Züge bei näherer Betrachtung wohl kaum abzusprechen.
Man kann aber von einer -ewigen Liebe- auch sprechen,ohne diese "ungesunden"Sachen.
Es muß sich ja nicht auf eine Person bezogen haben,mit der man eine Beziehung hatte oder zusammen war.
Sie kann sich eigentlich auf jeden Menschen beziehen der in ein Leben tritt,für den man immer Liebe empfinden wird.
Ein menschliches Leben dauert so ungefähr 80 Jahre, Liebe hält im Schnitt ein paar Monate bis Jahre an, Beziehungen mitunter etwas länger. Ewige Liebe würde ich also für menschenunmöglich erachten, denn das wären dann wohl eher Zeiträume von Jahrmillionen wenn nicht Jahrmilliarden. Ist also als Begriff bereits eigentlich ein Absurdum.
Warum muss denn deine ewige oder bedingungslose Liebe für immer bleiben? Was wäre für dich so schlimm daran wenn sie es nicht täte? Man kann natürlich in etwas emotional festhängen, nicht loslassen können oder mögen, ist eine Sache. Hat allerdings durchaus auch Auswirkungen.
Zumindest einem neuen Partner gegenüber ist das allerdings dann doch ein wenig unfair, findest du nicht? Denn der hat dich dann ja bestenfalls halb. Muss dich mit einem unsichtbaren Gegenpart(ner) teilen. Und der weiß auch, worauf er sich da eingenlassen hat?
Wenn du also jemanden anderen dermaßen liebst, warum gibst du dich dann jetzt mit weniger zufrieden? Widerspricht sich doch eigentlich. Und ist eine Lüge dem Neuen gegenüber. Außer es geht dabei ohnehin nur um Sex. Aber dann würde ich mit ewiger oder bedingungsloser Liebe auch eher vorsichtg sein. Denn dann betrügst du den ewig geliebten eben mit dem Neuen, verrätst also deine auf's Podest gestellte ewige Liebe sogar selbst.
Jemand Neues zu lieben heißt ja nicht,das man ihn betrügt..mit dieser vorigen Liebe.
Sie wird nur nicht -identisch-sein..muß sie ja nicht,oder?
Wenn Du für den "Neuen" ehrliche Gefühle hast und es auch Liebe nennst,geht das ohne Weiteres.
Auf ein Podest stellen,,sollte man keine Liebe..dann wird sie fanatisch.ja.
Aber zu sagen..ich liebe diese Person ewig..was ist daran verkehrt?
Wie man es dreht und wendet, das ist wohl eher ein ungeklärtes Gefühlschaos, als sonstwas. Sei froh wenn es mal abklingen sollte. Stattdessen klammerst du dich an die Illusionen darin. Bist immerhin nicht die Einzige auf dem Trip.
In der Psychologie nennt man sowas entweder romantisch idealisierende Schwärmerei oder possessive Affen- oder Klammerliebe und verliert nicht allzuviele gute Worte darüber. Kann man in entsprechender (professioneller) Fachliteratur nachlesen, so man möchte.
Was natürlich einem bedingungslos Liebenden beim einen Ohr rein und beim anderen rausgehen wird. Deshalb gibt es ja auch so etwas wie die etwas nüchternere Realität, die dann dafür sorgt, dass die in die Irre leitenden und geleiteten Empfindungen und Gefühle eben doch wieder irgendwann auf dem Boden der Tatsachen ankommen können. Zumindest theoretisch.
Die Diskussion über Liebe setzt meines Erachten ohnehin am verkehrten Punkt an. Denn Liebe ist vielleicht weniger eine Art Zustand, schon gar kein Dauerzustand als eine Art Prozess, eine Dynamik, zunächst einmal ohnehin wohl eher eine Möglichkeit, ein Potenzial als etwas Festes, Fixes, Unveränderliches. Aus dem sich etwas entwickeln kann aber nicht muss. Und entweder führt die Entwicklung näher zueinander, oder wieder voneinander weg. Oder auch beides nacheinander, oder parallel zueinander. Wie sich das entwickelt, hängt allerdings nicht nur von einem alleine ab. Das ist eine Interaktion, ein im Idealfall ständiger beiderseitiger Austausch. Der eben auch beiderseits gehegt und gepflegt werden will.
Du machst damit die Aussage--ewige Liebe--von einem im Moment existierenden Partner ab.
Das muß es aber gar nicht bedeuten.
So wie es eben lebendigerers, aktiviertes und müderes, stumpferes Wasser gibt. Aktiviert wird es durch Dynamiken, Bewegung, stumpf durch einseitigen Verbrauch ohne entsprechene neue Zufuhr oder Stillstand ohne fließen zu können.
Warum aber wählen dann unsere Gefühle oft und gerne einfach die Verkehrten aus? Die die nicht zu uns passen, oder zu denen wir eigentlich gar nicht passen? Und warum klammern wir uns dann so gerne genau daran fest? Vielleicht, weil wir auch ein eigenes illusionäres Selbstbild mit allen Mitteln aufrechtzuerhalten versuchen? Also uns selbst gar nicht wirklich kennen? Und wie wahr und echt sind dann diese daraus entstandenen Gefühle?
Ewige Liebe versucht demnach, eine Art Kick, Flash, der ja wenigstens einseitig einmal existent gewesen sein mag, als verbindlichen und absoulten Dauerzustand aufrechtzuerhalten, einzufordern, durchaus gerne an der eigenen Realität vorbei. An der des Anderen wohl auch gerne. So wie eben mitunter auch versucht wird, über eine Ehe die Liebe festzuhalten, festzumachen, sie verbindlich und vertraglich einzufordern, zu garantieren. Und dann werden seltsame Mythen und Legenden um das Ganze rumgebaut, die wiederum mit Hilfe der Medien noch seltsamere illusionäre Vorstellungen darüber vermitteln, an die dann wieder als eigenes Ideal oder Wunschbild geglaubt wird. Nur warum funktionieren denn dann die meisten ewigen Lieben erst gar nicht oder nur kurze Zeit oder enden dramatisch bis tragisch? Und die neuerdings in Mode gekommene bedingungslose Liebe verdreht die Vorstellungen zu und über Liebe dann gleich nochmal, macht daraus eine Art pseudospirituellen Wettbewerb, hat meines Erachtens aber mit Liebe eigentlich gar nichts mehr zu tun, bestenfalls als degenerative Pervertiertheit derselben. Passt immerhin zu dieser Zeit und Welt. Einmal ganz abgesehen davon dass bedingungslose Liebe als Prinzip etwas eher kollektives wäre, somit in der Beschränkung auf eine einzelne Person ohnehin bereits dem Prinzip, das sie postuliert, selbst widerspricht. Was dem treu ergebenen Nachbeter aber nicht allzusehr aufzufallen scheint. Liebe mich bedingungslos wäre eine unmenschliche Forderung an das Gegenüber, schluck meinen gesamten Müll könnte man dann gleich ebensogut einfordern, wer umgekehrt selbst bedingungslos liebt, muss sich nicht wundern, wenn er, da er ja nichts - außer bedingungsloser Liebe - erwartet, auch nichts zurückbekommt. Egal wie man's dreht und wendet, wenn man Liebe als gegenseitigen Austausch sieht, bleibt die Konstruktion sonderbar bis absurd. Wer sich darin wiederzufinden glaubt, mag damit glücklich werden. Oder am Versuch daran scheitern - und leiden. Selbstgewählt! Dann auch ewig?