Öffentlich wurden die Jüngeren bestimmt antifaschistisch erzogen. Aber was zu Hause gedacht und gesprochen wurde, kann doch immer noch faschistische Einstellungen gewesen sein. Und das kommt dann wieder deutlich zutage, wenn die Lebensumstände keine guten Perspektiven bieten!
Ich glaube inzwischen, dass da
eine der Ursachen dafür liegt, warum welche Menschen welche Parteien wählen.
Faschistische (unterdrückende) Einstellungen werden in Familien "vererbt", d.h. die Art und Weise, wie man auf Probleme schaut, welche Antworten/Ursachen gefunden werden ("die anderen, alternativ die Regierung sind Schuld, dass es mir schlecht geht") und welche Lösungen, meistens einfache: "Ausländer raus, die sind an allem Schuld", "Bürgergeld weg, Hartz-IV-Emfpänger sind sowieso alle Schmarotzer" etc.
Diese "Vererbung" ist allermeistens aber nicht bewusst. Sie ist uralt, und wir haben heute überhaupt erst die Möglichkeit, uns bewusst zu werden, warum wir so sind wie wir sind, und daraus für uns den Vorteil zu ziehen, dass wir unsere Schwachstellen erkennen und uns bewusst werden, wie wir dadurch manipulierbar sind.
Die Ursachen heutiger gesellschaftlicher Probleme sehe ich in der Entstehung von Angst vor Verarmung, in Neid, Gier, Streben nach Macht, nach Profit, nach Rache etc. bei jedem Einzelnen. Diese Gefühle und Motive haben eine Geschichte, die in Familien bzw. frühen Beziehungen entsteht und oft unbewusst bleibt.
In meinem Leben waren Bewusstwerdung meiner selbst, die Zurückeroberung meines Empfindens für "Da stimmt was nicht" und die Übernahme von Eigenverantwortung die Waffen, Manipulatoren zu erkennen und ihnen nicht mehr auf den Leim zu gehen.
