Unikum
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Das wichtigste bei einer Behandlung ist sowieso, das der Patient den Arzt vertraut. Ohne dieses Vertrauen ist keine Behandlung möglich. Der Arzt versucht durch viele Gespräche erst einmal das Vertrauen zu bekommen. Unter anderem dauern deswegen solche Behandlungen auch sehr lange. Weil das bestimmt das schwierigste für einen Arzt, in diesem Gebiet, ist. Merkt der Arzt, dass das Vertrauen nicht aufgebaut wird, schickt ein guter Arzt, den jenigen zu einem anderen, weil es ja auch Personbedingt ist. Hat ein Arzt dieses Vertrauen von dem Patiernen bekommen, öffnet sich der Patient auch mehr und mehr. Dann steht dem Arzt, wenn er etwas von seinem Fachgebiet versteht, eigentlich nicht mehr so viel im Weg den Patienten zu behandeln. Was du unter den gruppendynamischen Prozessen angesprochen hast, ist wirklich etwas, was jeder Arzt durchführen sollte. Die guten tun es auch. Es ist am ende nichts anderes, als die Behandlungsmethode - den patienten in konflikt mit sicher selber zu bringen. Selbst gute Lehrer, tun ab und zu in der Schule etwas. Sollte eigentlich pflicht sein.opti schrieb:Man kann studieren so viel wie man möchte, man kann Sensibilität und Einfühlungsvermögen nicht lernen. Das hat man oder man hat es nicht.
Mag auch sein, dass ein guter Therapeut sich in die Psyche eines Patienten hineinversetzen kann. Aber man sollte sich keine Illusionen darüber machen, wie schwer es ist, etwas am Bewusstsein des Patienten zu verändern. Normalerweise stösst man auf eine Mauer aus Granit, die in keinster Weise für neue Erfahrungen offen ist.
Bisher haben alle Erfahrungen beim Patienten mehr oder weniger zu seelischer Verletzung geführt und der Patient hat eine riesige Angst sich zu öffnen. Will man wirklich etwas in dem Patienten bewegen, so braucht der Patient in der Regel Jahre, um Einsicht zu zeigen und die Ratschläge des Therapeuten annehmen zu können.
Darum sind mir gruppendynamische Prozesse auch so sympathisch. Dort erfährt jeder direkt, wie sein Verhalten auf andere wirkt. Ausserdem könnte man bestimmte Situation videounterstützt aufnehmen und anschliessend besprechen. Was mir auch gut gefällt sind anonyme Befragungen innerhalb der Gruppe, über die Beurteilung eines jeden in der Gruppe, über die man sich anschliessend im Rahmen der Gruppe unterhält.

Das Problem, warum soviele Ärzte schlecht abschneiden, denke ich, ist das Sie nur Wissen gelehrt bekommen, aber nicht das können. Und viele faktoren einfach vielen, die sehr wichtig dafür wären. Du hast doch sicherlich einmal "Der Gedankenleser" auf Sat1 gesehen. Natürlich kann der keine Gedanken lesen - auch wenn das viele in diesem Forum gerne glauben würden

Und es versteht mal wieder von selbst, das ich keine Ahnung von diesem Thema habe und nur das geschrieben habe, wie ICH es mir vorstelle.