O
opti
Guest
Hallo jesus
Ich möchte dir zunächst einmal ein ganz großes Kompliment machen. Seit Wochen lese ich hier im Forum fast nichts als Oberflächlichkeit und dann kommt dein erfrischender Beitrag. Man merkt, da ist jemand, der hat sich wirklich Gedanken gemacht und der spinnt sich nicht voll, wie das die meisten hier im Forum machen.
In einigen Punkten bin ich aber anderer Meinung als du. Du sprichst davon, dass der Mensch eigene innere Kriege führt. Davon bin ich überhaupt nicht überzeugt, denn dazu gehört Mut, Bewusstheit und Konsequenz. Diese Eigenschaften sind aber in der Regel nicht anzutreffen. Auch nicht bei Esoterikern. Die flüchten sich lieber in ihre esoterischen Heilslehren, als diese inneren Auseinandersetzungen zu führen.
Wenn Esoteriker asozial sind, dann sind sie es wahrscheinlich nicht mehr als andere Menschen auch. Was ich aber sehr schade finde ist, dass Esoteriker sich oftmals in ihrer eigenen Welt einschliessen und gar nicht mehr mitbekommen, was draußen in der Welt passiert. Ich habe manchmal das Gefühl, sie kapseln sich in ihrer eigenen kleinen Welt ab, um sich vor der bösen Außenwelt zu schützen.
Ich habe auch das Gefühl, die große Mehrheit der Esoteriker führt eine Rückzugstaktik, weil sie in ihrem Leben zu sehr verletzt wurden. Dies trifft meiner Meinung nach auch auf alle religiösen Menschen zu. Sie suchen sich ein ruhiges Plätzchen aus, in dem die Welt noch in Ordnung ist. Das Problem dabei ist allerdings, das ihnen das nicht wirklich weiter hilft.
Sehen wir uns einmal jemanden an, der an Engeln glaubt oder an irgendeine Religion. In der Regel klammern sich die Menschen an diese Vorstellungen, sie suchen Schutz und Halt. Was sie aber lernen müssten ist, loszulassen. Dazu aber fehlt der Mut. Eigentlich müssten sie ihre Engel oder Götter zum Teufel jagen, denn sie sind nichts anderes als als Illusionen, die sie in ihrer Gefangenschaft halten.
Ich sehe die Esoterik nicht als Werkzeug, dass den Menschen helfen könnte sich aus dieser Gefangenschaft zu befreien. Ich sehe die Esoterik eher als Instrument, welches sie in dieser Gefangenschaft hält. Es gibt zwar spirituelle Ansätze, die ich durchaus gutheiße, aber um solch einen Weg zu beschreiten, braucht man Mut, sehr viel Mut. Und den haben die allermeisten Menschen nicht. Und man sollte auch nicht davon ausgehen, dass die Masse diesen Mut aufbringt. Die Masse wird sich immer belügen, sie wird immer leiden. Sie wird nie erfahren was Seligkeit ist.
Ich musste zunächst über den Satz, dass man Probleme nicht mit derselben Denkweise löst, nachdenken. Du hast recht, es muss zuerst Bewusstsein geschaffen werden. Aber dieses Bewusstsein muss man sich erarbeiten. Es ist im Grunde genommen Teil der inneren Auseinandersetzung, vor der die meisten Menschen davon laufen. Hinzu kommt, dass die meisten Menschn sich solch einen dicken Panzer aus Illusionen, auch esoterischen Illusionen zugelegt haben, dass sie darin gefangen sind und nur sehr schwer wieder rauskommen.
Ich frage mich, ob Esoteriker vielleicht nicht sogar in einer schwierigeren Situation sind als normale Menschen, weil sie glauben, den Schlüssel der Weisen gefunden zu haben. Ich habe das Gefühl, dass sie irgendwann eher resigniert aufgeben, als dass sie erkennen, dass sie einen falschen Weg beschritten haben. Nicht alle, aber doch sehr viele. Du drückst das sehr gut aus, wenn du sagst, nur wenige erkennen den Quatsch, der da zugange ist. Ich würde sogar sagen, noch weniger oder fast keiner.
Ich finde es sehr gut formuliert, dass mit den Verschwinden der neurotischen Probleme auch die psychosomatischen Erkrankungen verschwinden. Das Problem an der Sache ist nur, dass die Menschen in der Regel nicht daran glauben, dass so etwas möglich ist, dass es so etwas wie Seligkeit wirklich gibt. Sie stellen sich lieber vor, dass so etwas nur im nächsten Leben möglich ist oder dass ihr Schutzengel ihnen so etwas schenken würde. Sie erkennen nicht, dass nur ein Mensch dieses Glück bewirken kann, nämlich sie selber.
Danke für deinen tollen Beitrag. Leben wir die kontrollierte Torheit und lernen es sogar noch, auch diese Kontrolle abzulegen.
jesus schrieb:JUAN MATUS hat mal zu CASTANEDA gesagt, dass wir eines tages sterben werden, und dann feststellen, dass all die kriege, die die menschen ihr leben lang geführt haben, NIEMALS ihre EIGENEN waren.
-
damit meinte er nicht nur den soldaten, der für irgendeinen "führer" gekämpft hat, sondern auch UND GERADE jene kriege, die der mensch in seinem eigenen inneren sein leben lang geführt hat.
der unbewusste mensch ist darauf programmiert, in einem beständigen kampf mit sich selbst zu leben. all die blockierungen sind nichts anderes als der beständige kampf gegen seine eigene natur. diesen beständigen inneren kampf trägt er dann in form des CHARAKTERS nach aussen. der äussere kampf ist dann der sichtbare ausdruck seines inneren kampfes. (familie, kollegen, freunde, nachbarn, länder, nationen....)
-
die esoterik stellt den menschen werkzeuge zur verfügung, die dazu dienen können diesen kampf zu beenden und sich zu befreien.
problem dabei ist, dass ein problem nicht mit der selben denkweise gelöst werden kann, mit der es verursacht wurde. und so kommt es, dass sehr viele menschen die esoterik dazu benutzen, ihren inneren kampf zu verstärken um sich zu sog. "gutmenschen" zu machen, weil sie vielleicht glauben, so schneller erleuchtet zu werden.....
sehr richtig: diese leute bilden sowas wie eine "subkultur". sie wähnen sich bewusster als all die anderen, doch in wahrheit bilden sie eben eine religiöse gruppe mit all ihren bekannten eigenheiten. esoteriker mögen zwar für so manchen exoteriker "asozial" erscheinen, doch innerhalb der gruppe der esoteriker "versteht man sich" und ist alles andere als asozial. esoteriker haben familie, freunde, kollegen usw und sind weit davon entfernt "asozial" zu sein.
-
nur sehr wenige erkennen den ganzen quatsch, der da zugange ist, und löschen ihre programmierung. das kann durchaus dazu führen "asozial" zu werden. denn man weiss, dass familie, freunde, das gesamte soziale umfeld, auf programmierung beruht.
sind erst mal teile dieser programmierung gelöscht, fehlt die damit zusammenhängende emotionalität. das verunsichert die menschen, macht ihnen angst. wenn man erstmal die üblichen "familienspiele" nicht mehr mitspielt, ist es nur noch eine frage von (kurzer) zeit bis man als "aussenseiter" oder "asozial" gilt. es ist schier unmöglich, auf all das programmierte gequatsche der unbewussten menschen einzugehen, ausser.....
-
für einen menschen auf dem weg zur bewusstheit, bleibt also nur die "kontrollierte torheit" um nicht "schief" angeschaut zu werden....
der rest der menschheit schlägt sich mit fragen von "sozial" und "asozial" herum ohne dabei zu erkennen, dass auch dies wieder nur ein kampf ist, der nicht ihr eigener ist....................
lg
Ich möchte dir zunächst einmal ein ganz großes Kompliment machen. Seit Wochen lese ich hier im Forum fast nichts als Oberflächlichkeit und dann kommt dein erfrischender Beitrag. Man merkt, da ist jemand, der hat sich wirklich Gedanken gemacht und der spinnt sich nicht voll, wie das die meisten hier im Forum machen.
In einigen Punkten bin ich aber anderer Meinung als du. Du sprichst davon, dass der Mensch eigene innere Kriege führt. Davon bin ich überhaupt nicht überzeugt, denn dazu gehört Mut, Bewusstheit und Konsequenz. Diese Eigenschaften sind aber in der Regel nicht anzutreffen. Auch nicht bei Esoterikern. Die flüchten sich lieber in ihre esoterischen Heilslehren, als diese inneren Auseinandersetzungen zu führen.
Wenn Esoteriker asozial sind, dann sind sie es wahrscheinlich nicht mehr als andere Menschen auch. Was ich aber sehr schade finde ist, dass Esoteriker sich oftmals in ihrer eigenen Welt einschliessen und gar nicht mehr mitbekommen, was draußen in der Welt passiert. Ich habe manchmal das Gefühl, sie kapseln sich in ihrer eigenen kleinen Welt ab, um sich vor der bösen Außenwelt zu schützen.
Ich habe auch das Gefühl, die große Mehrheit der Esoteriker führt eine Rückzugstaktik, weil sie in ihrem Leben zu sehr verletzt wurden. Dies trifft meiner Meinung nach auch auf alle religiösen Menschen zu. Sie suchen sich ein ruhiges Plätzchen aus, in dem die Welt noch in Ordnung ist. Das Problem dabei ist allerdings, das ihnen das nicht wirklich weiter hilft.
Sehen wir uns einmal jemanden an, der an Engeln glaubt oder an irgendeine Religion. In der Regel klammern sich die Menschen an diese Vorstellungen, sie suchen Schutz und Halt. Was sie aber lernen müssten ist, loszulassen. Dazu aber fehlt der Mut. Eigentlich müssten sie ihre Engel oder Götter zum Teufel jagen, denn sie sind nichts anderes als als Illusionen, die sie in ihrer Gefangenschaft halten.
Ich sehe die Esoterik nicht als Werkzeug, dass den Menschen helfen könnte sich aus dieser Gefangenschaft zu befreien. Ich sehe die Esoterik eher als Instrument, welches sie in dieser Gefangenschaft hält. Es gibt zwar spirituelle Ansätze, die ich durchaus gutheiße, aber um solch einen Weg zu beschreiten, braucht man Mut, sehr viel Mut. Und den haben die allermeisten Menschen nicht. Und man sollte auch nicht davon ausgehen, dass die Masse diesen Mut aufbringt. Die Masse wird sich immer belügen, sie wird immer leiden. Sie wird nie erfahren was Seligkeit ist.
Ich musste zunächst über den Satz, dass man Probleme nicht mit derselben Denkweise löst, nachdenken. Du hast recht, es muss zuerst Bewusstsein geschaffen werden. Aber dieses Bewusstsein muss man sich erarbeiten. Es ist im Grunde genommen Teil der inneren Auseinandersetzung, vor der die meisten Menschen davon laufen. Hinzu kommt, dass die meisten Menschn sich solch einen dicken Panzer aus Illusionen, auch esoterischen Illusionen zugelegt haben, dass sie darin gefangen sind und nur sehr schwer wieder rauskommen.
Ich frage mich, ob Esoteriker vielleicht nicht sogar in einer schwierigeren Situation sind als normale Menschen, weil sie glauben, den Schlüssel der Weisen gefunden zu haben. Ich habe das Gefühl, dass sie irgendwann eher resigniert aufgeben, als dass sie erkennen, dass sie einen falschen Weg beschritten haben. Nicht alle, aber doch sehr viele. Du drückst das sehr gut aus, wenn du sagst, nur wenige erkennen den Quatsch, der da zugange ist. Ich würde sogar sagen, noch weniger oder fast keiner.
Ich finde es sehr gut formuliert, dass mit den Verschwinden der neurotischen Probleme auch die psychosomatischen Erkrankungen verschwinden. Das Problem an der Sache ist nur, dass die Menschen in der Regel nicht daran glauben, dass so etwas möglich ist, dass es so etwas wie Seligkeit wirklich gibt. Sie stellen sich lieber vor, dass so etwas nur im nächsten Leben möglich ist oder dass ihr Schutzengel ihnen so etwas schenken würde. Sie erkennen nicht, dass nur ein Mensch dieses Glück bewirken kann, nämlich sie selber.
Danke für deinen tollen Beitrag. Leben wir die kontrollierte Torheit und lernen es sogar noch, auch diese Kontrolle abzulegen.