Chancengleichheit?
Wenn es eben um geistige Veränderungen geht, dann sollte man da auch den selben Maßstab anlegen.
Wieso? Nur um Behauptunjgen durchzuwinken, die ohne Probleme dennoch gut überprüfbar wären?
Außerdem musst Du noch die verschiedene Plausibilität diverser Behauptungen mit beachten.
Ich verstehe deine Form der Argumentation.
Nur, das ist der Fake-Effekt, der uns Menschen immer Kausalitäten vermuten lässt, wo eigentlich keine sind.
Das einzige Mittel dagegen ist: Messen.
Alles Andere ist Annahme.
Und wenn Messen nicht möglich ist, dann ist es eben keine Wissenschaft.
In diesem Fall sind es allerdings keine bloßen Annahmen, sondern ziemlich zwingende Logik.
Lass es mich mit Mathematik verdeutlichen:
Angenommen es gäbe eine Größe "Wirksamkeit" für Verfahren, die sich z.B. in den Anteil der Pat6ienten umrechnen lässt, denen geholfen werden kann.
Die Wirksamkeit setzt sich zusammen aus dem PE und der Wirkung, die darüber hinausgeht.
W = W_PE + W_V
Für reine Placebo-Verfahren ist W_V = 0.
Nun haben wir ein Verfahren B, welches in Test (wir nennen ihn mal Test 1) den PE besiegt. Das bedeutet, dass
W_PE(1) < W_PE(1)+W_V(B)
Also, dass die Wirksamkeit von Verfahren B plus der Wirksamkeit des PE, wie er in Test 1 getriggert wurde, größer ist als der PE alleine.
so dass
W_V(B) > 0 (was wir ja ermitteln wollten)
Wir wissen also, dass Verfahren B über den PE hinaus wirkt.
Nun haben wir Test 2. In Test 2 mag der PE anders getriggert werden - kann also von mir aus ganz unterschiedlich stark sein.
Wir testen nun, ob Verfahren A dem Verfahren B überlegen ist. Dabei erhalten wir:
W_PE(2) + W_V(A) > W_PE(2) + W_(B)
D.h. dass der PE, wie er in Test zwei getriggert wird, plus Verfahren A ist besser als Verfahren B + dem entsprechenden gleichen PE.
Aus dieser simplen Ungleichung erkennen wir schnell:
W_V(A) > W_V(B) > 0
Also Verfahren A ist sowohl Verfahren B als auch dem PE überlegen.
Der "cum hoc ergo propter hoc"-Effekt, den Du hier erwähnst, greift hier als Erklärung nicht.