Zitat:Wenn es, wie von mir behauptet um ein Eindringen in die Wirklichkeit geht, dann ist es herzlich egal, ob ein idealistisches oder ein materialistisches Weltbild vorliegt. Diese Frage kann nicht entschieden werden. Nur ist es auch egal, weil die idealistische Welt ebenfalls nicht dem individuellen Menschen entspringt und nicht beliebig mental tatsächlich umgeformt werden kann.
Es ist tatsächlich so, dass sich ein idealistisches Weltbild in vielen Fällen nicht von einem materialistischen Weltbild unterscheidet oder besser unterscheiden muss.
Allerdings ist es letztlich unterscheidbar:
Sofern ein physikalisches System keine objektiven Eigenschaften vor der Beobachtung hat (und ich bin mir sicher, dass Dekohärenz das nicht löst, das ist nur wieder Quantenverschränkung und hat nichts mit einem Kollaps zu tun) scheint es klar zu sein, dass man den Beobachter braucht ("esse est percipi" = "sein ist wahrgenommen werden"
) um überhaupt etwas klassisch zu manifestieren.
Und die Wahrscheinlichkeitsfunktion ist etwas rein mathematisches. Wiederum macht es meiner Ansicht nach keinen Sinn Mathematik so viel Realität in einem materialistischen Weltbild zuzusprechen. Mathematik ist zwar objektiv, aber kein Ding, sie muss "gedacht" werden.
Wenn sich Qualia und intentionale Zustände nicht auf materielle Prozesse reduzieren lassen, wonach es aussieht spricht das für Idealismus oder wenigstens Dualismus (beim Idealismus muss ich aber keine Zirbeldrüse finden
und erklären wann und wie der Geist mit der Materie in Kontakt kam usw.)
Die Existenz von parapsychologischen Phänomenen wäre im Materialismus ausgeschlossen, im Idealismus aber sehr wohl möglich.
Es ist schon richtig, dass wir die Umwelt nicht, wie man im naiven Solipsismus vermuten könnte, beliebig manipulieren können, allein durch unsere Wünsche und Vorstellungen. Dem entspricht, dass man (gewöhnlich zumindest) auch keine Quantenzustände festlegen kann. Dass man das nicht kann ist kein Argument gegen den Idealismus, das war natürlich erwartbar.
Wie im anderen Thread bemerkt gibt es aber einen Zustand von dem wir wissen, dass keine objektive Außenwelt vorhanden ist, obwohl bewusste Kontrolle zumeist nicht möglich ist. Und dann sind wir auch wieder beim skeptischen Traum-Argument. Und ich versuche die objektive Realität nicht zu retten sondern akzeptiere das so
. Das Hauptargument für den Materialismus ist damit durchaus wacklig.
Ja, nach allem was wir wissen ist die Möglichkeit die Welt "umzuformen" entweder gleich null, generell minimal oder es ist schlicht sehr schwierig. Wichtig ist aber, dass es im Idealismus selbstverständlich nicht überraschend wäre, wenn es gehen würde.
Wenn jemand das Gegenargument bringt, dass das gar nicht möglich sein kann, weil es keine solchen Sinnesorgane gibt usw. usf. dann kannst du das nur dadurch abwehren, aber eben durchaus effektiv
, dass du das Fundament attackierst und den Materialismus direkt angreifst. Und meiner Meinung nach ist das Fundament löchrig wie ein Schweizer Käse
Nun wendet der Materialist vielleicht ein, dass ein idealistisches Weltbild angeblich nicht so naturgesetzlich wäre wie wir es de facto vorfinden.
Darauf antworte ich, dass die "Gedanken" dieses absoluten Subjekts (Bewusstsein, aber nicht Selbstbewusstsein, oder nicht notwendig) natürlich nichts mit gewöhnlicher Sprache zu tun haben können (die entstanden ist um Kommunikation möglich zu machen, was immer a posteriori ist), sondern praktisch notwendig auf der einzigen universellen Sprache beruhen muss, und das ist eben Mathematik und Logik. Insofern ist es nicht überraschend, dass das Universum anders als unsere Träume dieser Sprache gehorcht und dass es daher auch Naturgesetze gibt.
LG PsiSnake
Es ist tatsächlich so, dass sich ein idealistisches Weltbild in vielen Fällen nicht von einem materialistischen Weltbild unterscheidet oder besser unterscheiden muss.
Allerdings ist es letztlich unterscheidbar:
Sofern ein physikalisches System keine objektiven Eigenschaften vor der Beobachtung hat (und ich bin mir sicher, dass Dekohärenz das nicht löst, das ist nur wieder Quantenverschränkung und hat nichts mit einem Kollaps zu tun) scheint es klar zu sein, dass man den Beobachter braucht ("esse est percipi" = "sein ist wahrgenommen werden"
Und die Wahrscheinlichkeitsfunktion ist etwas rein mathematisches. Wiederum macht es meiner Ansicht nach keinen Sinn Mathematik so viel Realität in einem materialistischen Weltbild zuzusprechen. Mathematik ist zwar objektiv, aber kein Ding, sie muss "gedacht" werden.
Wenn sich Qualia und intentionale Zustände nicht auf materielle Prozesse reduzieren lassen, wonach es aussieht spricht das für Idealismus oder wenigstens Dualismus (beim Idealismus muss ich aber keine Zirbeldrüse finden
Die Existenz von parapsychologischen Phänomenen wäre im Materialismus ausgeschlossen, im Idealismus aber sehr wohl möglich.
Es ist schon richtig, dass wir die Umwelt nicht, wie man im naiven Solipsismus vermuten könnte, beliebig manipulieren können, allein durch unsere Wünsche und Vorstellungen. Dem entspricht, dass man (gewöhnlich zumindest) auch keine Quantenzustände festlegen kann. Dass man das nicht kann ist kein Argument gegen den Idealismus, das war natürlich erwartbar.
Wie im anderen Thread bemerkt gibt es aber einen Zustand von dem wir wissen, dass keine objektive Außenwelt vorhanden ist, obwohl bewusste Kontrolle zumeist nicht möglich ist. Und dann sind wir auch wieder beim skeptischen Traum-Argument. Und ich versuche die objektive Realität nicht zu retten sondern akzeptiere das so
Ja, nach allem was wir wissen ist die Möglichkeit die Welt "umzuformen" entweder gleich null, generell minimal oder es ist schlicht sehr schwierig. Wichtig ist aber, dass es im Idealismus selbstverständlich nicht überraschend wäre, wenn es gehen würde.
Wenn jemand das Gegenargument bringt, dass das gar nicht möglich sein kann, weil es keine solchen Sinnesorgane gibt usw. usf. dann kannst du das nur dadurch abwehren, aber eben durchaus effektiv
Nun wendet der Materialist vielleicht ein, dass ein idealistisches Weltbild angeblich nicht so naturgesetzlich wäre wie wir es de facto vorfinden.
Darauf antworte ich, dass die "Gedanken" dieses absoluten Subjekts (Bewusstsein, aber nicht Selbstbewusstsein, oder nicht notwendig) natürlich nichts mit gewöhnlicher Sprache zu tun haben können (die entstanden ist um Kommunikation möglich zu machen, was immer a posteriori ist), sondern praktisch notwendig auf der einzigen universellen Sprache beruhen muss, und das ist eben Mathematik und Logik. Insofern ist es nicht überraschend, dass das Universum anders als unsere Träume dieser Sprache gehorcht und dass es daher auch Naturgesetze gibt.
LG PsiSnake
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