Es ist so mühsam!!!

...
ich muss noch schnell dazu sagen, dass meine mutter sich bestimmt immer nach bestem gewissen verhalten hat, und dass sie im grunde eine herzensgute frau ist. das weiß ich auch. und weil ich das weiß, und weil wir nicht mehr alle zeit der welt haben (sie wird am montag 70), lässt mich das alles nicht kalt.
... auch wenn es jetzt so aussieht, weil ich einiges geschildert habe:
ich sehe mich in dieser hinsicht nicht mehr in der opferrolle. da bin ich durch. es waren alles lernerfahrungen, für die ich dankbar bin. uns wenn ich mich doch noch in der opferrolle sehen sollte, dann mit sicherheit nicht alleine.
aber es sieht so aus, als würde meine mutter sich alleinig in dieser rolle sehen, ohne auch die anderen menschen zu beachten, die betroffen waren/sind.
das war immer mein hauptproblem mit ihr......
 
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east of the sun schrieb:
Liebe Chira, deine Mutter hat aber auch Theater-Talent, oder? Ich kann deinen Frust verstehen. Warum macht sie so ein Drama? Mir kommt es so vor, als würde sie Dich als Rivalin sehen. Worauf ist sie neidisch? Ist sie das? Bist Du ihr zu stark? Was will sie beweisen? Dass Du nichts wert bist? Weshalb?

Das sind die Fragen, die mir gerade durch den Kopf gingen.
WAS ES WIRKLICH IST, versuche ich schon so lange herauszufindne....
....
es was also vor jahren so, dass meine mutter durch das funktionieren ihrerseits einfach keine zeit hatte, sich auf die kinder einzuspielen. alles lief auf perfektionismus hinaus in bezug auf haushalt, arbeit. meinem vater war familie nicht wichtig, meine mutter nahm alles in bezug auf versorgung sehr genau. immer gutes essen, immer ein geputztes haus. aber dann auch ausgleich für sich selber, indem sie - wenn zeit war - alleine in die natur ging.
sie lernte dort jemanden kennen und war dann jede freie minute weg.

scheidung, eigene wege, obwohl sie im haus wohnen blieb (für den bruder, der einmal den betrieb übernehmen sollte....). weg von ihrem mann, und trotzdem war er immer zu sehen/hören mit seinen schimpftirraden.
sie hatte es nicht leicht. .... selber so viel um die ohren.

so hatten wir einfach keine basis aufgebaut. über die wirklichen probleme sprach sie damals nicht, und sie hatte auch keinen bezug zu meinem leben. wir konnten einfach nichts normales reden. mit keinem menschen kann ich so wenig reden, wie mit meiner mutter. schade eigentlich.
die jahre, in denen ich keine kinder hatte, war der kontakt zu meiner mutter sehr dürftig. ich hatte aber auch nichts vermisst.

......
 
.....das thema eltern spielt denke ich dann eine große rolle, wenn man beginnt, selber kinder zu haben. DANN stellt man vieles in frage, es wird vieles wieder aufgerollt. du merkst, es ist viel schief gelaufen.

meine mutter begann, als ich kinder bekam, aprupt, sich für mein leben zu interessieren. nein, nicht für mein leben. für meine kinder. sie war verzaubert. aber es ging ihr eben nur um die kinder. ich war vielleicht nicht mehr angewiesen auf die liebe meiner mutter, aber dennoch tat es nicht gut:
sie übersah wieder gänzlich mich selber und wenn, dann bekam ich diese kritik angelastet. sie hätte drei kinder großgezogen, nebenbei gearbeitet, für so viele leute gekocht, das haus in schuss gehalten........ . wir haben es jetzt viel besser. als sie zum ersten mal auf meine tochter aufpasste, weil ich alleine auf eine weihnachtsfeier von der arbeit gehen wollte, da ließ sie sich bei den nachbarn über mich aus: "ich hätte mir das nicht erlauben können. ich hatte niemanden für die kinder". als ich sie darauf ansprach, ob sie denn vergessen hatte, dass ihre mutter die erste tochter sechs jahre bei sich aufgenommen hat und diese = ihre mutter dann jeden tag kam, um auszuhelfen, da meinte meine mutter: "ja, das war, weil sie arbeiten ging."
also, immer diese vorwürfe.
sie schreibt uns nach unserer hochzeitsreise ein willkommensbillet, aber drinnen stand nicht nur HERZLICH WILLKOMMEN, sondern: "lasst euer häuschen nicht so verkommen". weil mein putzen nicht ihren sterilen vorstellungen entspricht....
so kamen wir einfach nur in der hinsicht klar, als ich mir dachte, ich muss nicht alles hören, was sie sagt. ich kenne meinen wert und weiß, dass es okay ist, wie ich meine familie versorge. sie ist nett zu den kindern, das ist das wichtigste.
......
 
...
das hauptproblem ist, dass meine mutter niemals ankommt, ohne etwas mitzubringen. sie bringt mit und bringt mit und bringt mit.
ich sage ihr, sie soll das nicht tun, ich freue mich doch, wenn sie kommt. sie macht es trotzdem.
manchmal fühle ich mich dadurch in bedrängnis gebracht. ich fühle mich "eingekauft". ich sollte dankbar sein für dinge, die ich nicht mal brauchen kann.
womit wir endlich wieder beim thema geld sind.
ein andermal mehr dazu.
ich denke, ich hab schon genug "losgelassen".
danke für eure geduld.
irgendwie ist es wichtig, mal alles niederzuschreiben.
:kiss3: chira
 
Chira schrieb:
WAS ES WIRKLICH IST, versuche ich schon so lange herauszufindne....

mit keinem menschen kann ich so wenig reden, wie mit meiner mutter. schade eigentlich.

......

Liebe Chira!

Ich hab nun einige Zeit stumm mitgelesen in diesem Thread. Mir ist dabei etwas aufgefallen, ich weiß nicht, ob es zutrifft, wenn nicht, sag es bitte.

Es ist oft so, dass wir die "Rolle" der Mutter nachspielen. Das hat so schon seinen Sinn, denn dadurch lernen wir, sie besser zu verstehen. Damit mein ich jetzt nicht, dass Du denselben Weg gehst wie sie, bitte nicht missverstehen.

Doch was mir auffällt, ist z.B. der Beitrag über die Geschichte mit dem Kinderwagen. Was für ein Motiv hattest Du, diesen Beitrag zu schreiben? Meinem Empfinden nach war es ein Schrei nach einem objektiven Richter, etwas, das für Dich die "Verschuldensfrage" eindeutig definiert. Es ging um das Thema Schuld. Deine Mutter hat durch ihre schauspielerische Szene versucht, DIR die Schuld anzuhängen, um selbst "schuldlos" dazustehen.

Du wiederum hast diesen Beitrag geschrieben, um Bestätigung dafür zu bekommen, dass Du NICHT schuld bist.

Lassen wir die Motive mal hintangestellt, schauen wir uns nur das Thema an: Schuld. Ihr bearbeitet dasselbe Thema, jeder auf einer anderen Ebene.
Kann es nicht sein, dass Deine Mutter sich ihr Leben lang auch mit diesem Thema auseinandersetzen musste? "Schuldig" zu sein? Und nun noch immer mit dieser Problematik kämpft. Sie projeziert als Versuch, dieses Problem zu lösen, die vermeintliche Schuld auf Dich, Du wirfst sie zurück.

Dieses Spiel geht endlos. Solange, bist einer von Euch zwei erkennt, dass es "Schuld" in dem Sinne gar nicht gibt. Jeder (!) handelt aufgrund seiner Erfahrungswerte, das ist im Mensch-Sein verankert.

In dem Moment, als DU Deine Mutter die "Schuld" absprichst - das heißt, ihr Leben, ihre Handlungen und ihren Werdegang als ihren ureigensten Ausdruck Ihres Seins völlig akzeptierst, sie einfach als Mensch siehst, der SEINEN Weg geht - in dem Moment gibt es das Thema nicht mehr zwischen Euch.

Natürlich spielen da immer wieder Aktionen und Re-Aktionen mit in das Thema rein, aber versuch mal, es nur in seiner Essenz zu sehen: Thema Schuld.

Und noch was: Es ist nicht wichtig, ob Du mit Deiner Mutter viel sprichst oder wenig - das Gefühl für sie ist viel wichtiger. Energetisch kann ein positives Gefühl zu ihr wesentlich mehr lostreten, als viele Worte je könnten.

Ich hoffe, es kommt rüber, was ich sagen will...

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Reinfriede schrieb:
Doch was mir auffällt, ist z.B. der Beitrag über die Geschichte mit dem Kinderwagen. Was für ein Motiv hattest Du, diesen Beitrag zu schreiben? Meinem Empfinden nach war es ein Schrei nach einem objektiven Richter, etwas, das für Dich die "Verschuldensfrage" eindeutig definiert. Es ging um das Thema Schuld. Deine Mutter hat durch ihre schauspielerische Szene versucht, DIR die Schuld anzuhängen, um selbst "schuldlos" dazustehen.
liebe reinfriede,
du hast es wieder einmal genau erkannt. es war nicht nur, "weil ich euch sowieso schreiben wollte" - ich wollte definitiv einen richter. wenn ich mich aufgrund meiner eigenen überzeugung "schuldlos" fühle, sich dennoch alle waffen gegen mich richten, dann stelle ich entweder A) mein verhalten selber
in frage - was ich ja dann muss - und wenn ich die bestätigung bekomme, nicht richtig mit ihr umzugehen, dann werde ich versuchen, MICH zu ändern oder B) ich lasse das spiel, die manipulation dahinter bestätigen, oder einfach das mangelnde selbstbewusstsein, die verzweiflung meiner mutter daraus.
- was mir natürlich lieber ist. dann kann ich mich von meinen schuldgefühlen "so mit der mutter umgegangen zu sein (hör auf zu weinen...!!!)" lösen.
selbst wenn ich mich aber von meinen situationsbezogenen schuldgefühlen lösen kann, weil ich die TATSÄCHLICHE geschichte kenne, liegt die last darin, dass sie fordert und fordert, und ich nichts geben KANN. sie gibt emotional nichts, und ich habe auch nicht gelernt, hier zu geben. sie gibt materiell, aber auch so, dass es mir nicht wirklich hilft, weil SIE aussucht, was für uns gut sein sollte. ich kann also nicht mal wirklich dankbar sein und fühle mich wirklich immer in ihrer schuld.
Reinfriede schrieb:
Sie projeziert als Versuch, dieses Problem zu lösen, die vermeintliche Schuld auf Dich, Du wirfst sie zurück.

Dieses Spiel geht endlos. Solange, bist einer von Euch zwei erkennt, dass es "Schuld" in dem Sinne gar nicht gibt.
reicht es, wenn ich es alleine erkenne?? kann sie mich dann belasten, wie sie will, ohne mich zu berühren? stehe ich dann über den dingen, wenn sie geschichten so darstellt, wie sie gar nicht waren?
wie würde folgende geschichte dann aussehen???
wieder eine banale geschichte, die aber teil des ganzen ist:
meine mutter kommt, bringt geschenke für weihnachten mit, will wissen, "ob es recht ist so". sie hat genau das, was ich gesagt habe, dass wir nicht brauchen. kleidung für meine tochter. beim ersten stück: gefällt mir... beim zweiten: ja.... beim dritten = eine jacke. ich: sie ist schön, aber du weißt, ich hab so viele jacken...(ich bekomm sie fast geschenkt). meine mutter: da macht man sich die mühe und sucht was aus, und dann ist es nicht recht. außerdem hab ich das alles nur gekauft, weil sie letztes mal wieder nicht ordentlich angezogen war..... . ich: da hat es über 20 grad gehabt (die warmen tage im oktober)!! wenn du das alles nur gekauft hast, weil sie nicht ordentlich angezogen war, dann lass es gleich bleiben...!! (ich wütend)
immer dasselbe: mutter setzt sich ins auto und fährt wortlos davon.
in mir bleibt das gefühl, sie hat es gut gemeint, und ich bin dann so.... . aber wenn ich nichts sage, hätte ich gelogen. sie hat mich ja gefragt, "obs recht ist".
wie hätte die szene ausgesehen nach einem "erkennen"?
das wäre interessant. einfach danke sagen?? verleugne ich nicht dann mein innerstes, das in zeiten von so einem materiellen engpass unnütze sachen einfach nicht dankend annehmen kann?? wie würde die szene aussehen, wenn ich frieden geschlossen habe?
ich kenne noch keine antwort auf diese frage.
liebe grüße
chira
 
Liebe Chira!

Es ist so, dass wenn wir in einer Problematik mittendrin beginnen, nichts dabei rauskommen kann. Eine Begebenheit herauszunehmen und dann Schlüsse daraus zu ziehen, hilft nicht wirklich weiter. Da wird ein Problem auf einer Ebene bearbeitet, die bereits verflochten mit vielen Prägungen und Reaktionen ist.

Ich würde eher vorschlagen, das Ganze mal von einer Seite aus zu betrachten, die nicht innerhalb der bereits vorhandenen Verstrickungen liegt. Sozusagen zuerst generell und dann spezieller werdend.

Die Frage mal bearbeiten: Was ist für Dich Schuld? Bezieh die Frage jetzt bitte nicht auf Deine Mutter, sondern stell sie Dir generell....

Deine persönliche Interpretation aufstellen, was genau Du unter dem Begriff Schuld verstehst, wie es dazu kommt, dass "man" schuldig wird etc.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
hallo,
ich hab mir nach dem ersten posting von dir, reinfriede, noch lange gedanken gemacht, es hat mir dies schon konkret weitergeholfen (ich sah dein weiteres posting erst jetzt).
ich machte mir gedanken, ob ICH den anstoß zur schuldzuweisung aus den geschichten von früher gebe. es gibt einige dinge, die ich nicht verstehe (seit ich selber kinder habe), aber damit gibt es für mich insofern kein problem, als ich damals als kind eigentlich keines hatte (im gegensatz zu den gefühlen meinem vater gegenüber). es ging aber damals schon um wut, wenn meine mutter in speziellen dingen plötzlich in mein leben eingriff (z.b. tagebuch), wo sie sich vorher nicht zeigte.
und dieses eingreifen verlief damals schon nicht konkret im gespräch, sondern in form von einer „botschaft“. ich erkannte in meiner mutter eine schwäche, sich nicht stellen zu wollen. dieses insofern „die achtung vor der mutter verloren zu haben“ äußerte sich in wut, wenn sie versuchte, sich massiv achtung zu verschaffen. es ist noch heute so. ich habe achtung vor meiner mutter ,aber in gewissen dingen sehe ich einfach nur auf sie herab. womit wir beim thema schuld sind: "für mich bist du selber schuld, dass die leute so mit dir umgehen". aber ein unbehagen bleibt dennoch, weil es sich um die mutter handelt, und so ein verhältnis immer belastet.
 
.... diese geschichte mit dem ball hat mich demnach angeregt, einfach selber dieses spiel durchzuführen. (also, JETZT spiele ich wirklich ein spiel).

eigentlich wirft meine mutter, sobald wir uns sehen, schon den ball, indem sie immer mit irgendetwas ankommt (ich dachte aber noch nie daran, dass dies aus schuldgefühlen heraus sein könnte).
dieses ankommen findet überraschend statt, und das ein, zweimal die woche.
die botschaft, die ich für mich jeweils erhielt, war spontan immer die: „ich bin dir nicht gut genug, um einfach so zu genügen und kommen zu können, somit verschaffe ich mir eintritt, indem ich mich „einkaufe“.
ich wiederum konnte nicht wirklich dankbar annehmen, sondern dachte sofort: „was hältst du von mir, dass du so denkst...... und eigentlich sind das sachen, die mir nicht wirklich helfen, die ich nicht mag, die einfach nur du bestimmst, dass sie gut für uns sind“.
so spielte ich den ball mental zurück zu ihr. sie knallte dann oft aus einer schwächung heraus zurück:
„die kinder sind so blass, du gehst nicht genug an die luft mit ihnen“.

so.
der ball war retour und hat gesessen. ich hatte zwei möglichkeiten.
a) ich spiele ihn nicht zurück
b) wenn ich ihn zurückspiele, dann aber so, dass er wirklich trifft. „ich bin genug unterwegs mit den kindern, was man ja von dir nicht gerade behaupten konnte!!“
weil ich wusste, dass ich die für sie verletzendste methode = B wählen würde, wenn ich den ball zurückspiele,
und daraus ein drama entsteht (= mutter knickt nieder und schlägt aber nur wortlos zurück, indem sie sich bemitleidenswert zeigt und bei mir schuldgefühle auslöst), hab ich es meist gleich sein lassen.

einen ball, der dich von zeit zu zeit trifft, spürst du nicht besonders, aber die summe von bällen erschlägt dich auf die dauer alleine durch die erinnerung daran..

so traf mich dieses toy`s geschichte absolut hart, weil es an der zeit war, etwas aufzulösen.
ich erkannte aber nicht, dass die lösung ganz einfach ist.
so wie du, reinfriede, es beschreibst. sobald ich erkenne, dass das verhalten meiner mutter aus ihren schuldgefühlen resultiert, und ich aufrichtig sage: du brauchst keine schuldgefühle zu haben, es gibt keinen grund“,
oder ich einfach annehme, dass alles „nur“ aus einer liebe heraus geschieht (= sie denkt an uns, beim einkaufen, überall!!), sobald habe ich dieses problem nicht mehr. ich kann mich einfach nur freuen.
danke, reinfriede.
womit ich eigentlich auch mitsy bei einer sache kleinlaut beipflichten muss:
mitsy schrieb:
chira, dir ist schon klar, dass niemand dafuer verantwortlich ist, wie du auf die welt reagierst, oder ?
.....
:danke: chira
 
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Liebe Chira!

Es freut mich, dass das Posting bei Dir Zuspruch findet.

Oft sind es genau DIE Dinge, die wir in der Situation stehend nicht genau sehen können (geht mir auch oft so!), erst wenn man raussteigt aus der Situation und sie "von außen" betrachtet und versucht, mal alle Verstrickungen hintanzustellen und das eigentliche Thema zu sehen, gehts ein wenig leichter.

Versuch vielleicht, bei der nächsten Gelegenheit Deine Mutter "mit anderen Augen" zu sehen... Du wirst sehen, die Reaktion fällt anders aus.

Du kannst davon ausgehen, dass bei Konflikten zwischen zwei Menschen immer BEIDE ein Problem haben, oft ist es ein und dasselbe Thema.

Zum Beispiel mit dem Kinderwagen (das sehr gut zeigt, dass Ihr beide mit demselben Thema zu tun habt): Deine erste Reaktion war Schuldzuweisung (DU hast nicht gut aufgepasst). Die Reaktion, die ein anderer, der mit dem Thema KEIN Problem hat, gezeigt hätte, kam Dir zwar in den Sinn ("kann ja mal passieren, schaffen wir gemeinsam schon"), aber das konntest Du nicht aussprechen. Dann nahm alles seinen bekannten Lauf.

Das heißt jetzt nicht, dass DU der Verursacher warst, sondern Du hast nach diesem Muster reagiert, das seit Jahren über Euch liegt. Deine Mutter wiederum ist "in die gleiche Kiste gehüpft" und hat die Schuld durch ihre Szene wieder auf Dich geschoben. Es ist ein Muster.

Wenn Du nun kein Problem mit dem Thema gehabt hättest, dann wäre die zweite Reaktion zum Tragen gekommen und ihr hättet Euch gemeinsam auf die Suche nach Deinem Kind machen können, was wahrscheinlich auch besser funktioniert hätte. Doch so ergab sich die Kettenreaktion, die immer auftritt.

Ich möchte mal ein Beispiel bringen, wie so ein Muster Verstrickungen auslösen kann:

Meine Mutter z.B. hat Probleme mit Abgrenzung (mein Vater will ihr immer sagen, was sie zu tun hat).

Als der Nachbar Besuch bekommt, stellt dieser sein Auto vor dem Rasenstreifen meiner Eltern ab (ist ein öffentlicher Weg, kein Privatbesitz).

Meine Mutter sieht "ihr Thema": Es kommt mir schon wieder jemand ins Gehege..... und reagiert mit Wut, die sie stundenlang beschäftigt. Diese unterschwellige Wut (sie traut sich auch hier, genau wie meinem Vater gegenüber nichts Direktes zu sagen) kommt beim nächsten Gespräch mit dem Nachbarn zum Tragen, eine leichte Feindschaft baut sich auf, die später immer wieder Probleme macht, denn der Nachbar spürt Ihre Ablehnung und reagiert wiederum seinerseits darauf. Das ist die Schiene, die vorprogrammiert ist.

In der Situation sieht meine Mutter mit der Zeit nur noch den "bösen Nachbarn"....

Nun gehen wir zurück zum Anfang. Könnte meine Mutter meinem Vater mal sagen: Das ist MEINE Sache (und dieses auch vertreten), so würde sie das Auto des Besuchers vom Nachbarn nicht mal bemerken.... Es wäre ihr, so wie vielen anderen Menschen auch, völlig egal, ob ein fremdes Auto vor ihrem Grundstück (da gibts etliche Parkplätze) steht oder nicht. Denn sie sähe keine "Gefährdung ihres Reviers" mehr.

Doch so springt sie auf das Thema an, genauso wie Deine Mutter und Du auf das Thema Schuld anspringt. DU kannst etwas tun - löse Dich von der Vorstellung, dass Du schuld bist, löse Dich von der Vorstellung, dass Deine Mutter schuld ist. Dann gibt es diesen Kreis, der sich immer wieder zum Drehen anfängt, nicht mehr....

Ich hoffe, es kommt rüber, wie ich das meine,

liebe Grüße
Reinfriede
 
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