Lichtpriester
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Chiara-Lena schrieb:Genau das meine ich aber. Wenn ich zum Beispiel meine Mutter anschaue, die eine schlimme Kindheit hatte und von Ihrer Mutter so gar keine Liebe bekommen hat, dann frage ich mich, warum sie trotzdem einen so tollen Mann wie meinen Vater angezogen hat der sich mit viel Liebe um die Familie und sie gekümmert hat und noch heute sind meine Eltern einfach sensationell. Und glaubt mir, mit Spiritualität kann meine Mama nix anfangen und Kinderthemen hat sie bestimmt nicht aufgearbeitet. Wir haben schon oft darüber geredet. Meine Mama meint, alles ist so wie es ist und man schaut nicht zurück. Ich glaube es schmerzt sie immer noch. Sie hat auch selten Kontakt zu ihrer Mutter. Auch wir Kinder haben wenig Kontakt zu unserer Oma. Wir haben schon schnell gespürt das wir "Enkel" ihr nicht wichtig sind, während die anderen Cousinen und Cousins von ihr immer bevorzugt wurden.
Und trotzdem. Trotz schlechtem Verhältnis zu ihrer Mutter und trotz unaufgearbeiteter Kindheitstraumen (da sind ganz viele Sachen gelaufen) hat es meine Mutter geschafft und ist glücklich.
Also stimmt diese Theorie nicht so ganz.
Die Menschheit ist bunt, mit ganz vielen Farben. Ergo gibt es auch hier nicht nur schwarz/weiss bzw. entweder - oder, sondern ganz viele Facetten. Der eine steckt solche Erlebnisse besser weg bzw. schafft es aus eigener Kraft, und der andere (überspitzt formuliert) badet in der Opferrolle und bejammert sein Schicksal.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, warum ständig geglaubt wird, nur weil es bei dem einen so oder so funktioniert hat (was auch immer), müsse es beim Rest der Welt auch so sein. Das sieht man doch an allen Ecken und Enden, dass dem einen etwas hilft (was auch immer), und beim nächsten zeigt sich
*null* Wirkung.
Chiara-Lena schrieb:Eine andere Freundin von mir hat überhaupt kein Selbstbewusstsein aber sie zieht Typen an, die mehr als Selbstbewusst sind. Gerade weil sie nicht selbstbewusst ist, können die Typen alles mit ihr machen und sie wird fremdbestimmt. Aber die Männer sind auf alle Fälle selbstbewusst. Das meine ich. Es geht nicht so oder so es geht einfach. Und wir können meiner Meinung nach nichts tun.
Deine Meinung, dass "wir" nichts tun können, sei dir unbenommen. Meine Meinung: Allein, dass du diesen ganzen Krampf losgelassen hast, war für dich eine heil-same bewusste Entscheidung. Das können sehr viele Menschen nicht, die hängen dann fest.
Chiara-Lena schrieb:Das gleiche ist mit man soll so oder so sein. Jahrelang hat man mir gesagt das ich nicht "Mitleiden" sondern "Mitfühlen" soll. Jahrelang habe ich versucht daran zu Arbeiten und versucht, meine hochsteigenden Gefühle zu unterdrücken wenn ich für eine gute Freundin da war. Die Gefühle mit ihr zu weinen und sie in den Arm zu nehmen. Habe versucht bei mir selbst zu bleiben und nicht verstanden wieso ich das nicht packe. Aber schlussendlich... Ich bin so wie ich bin. Da fängt es doch an und das ist was ich meine.
Ja, ist doch schön, du bist wie du bist. Perfekt! Und was hat das jetzt mit meinem Statement zu tun? Man/du/er/sie/es soll oder muss gar nichts. Jeder hat selbst die Kraft, sein Leben zu meistern.
Im übrigen habe ich nicht dich persönlich mit diesem Statement angesprochen, sondern allgemein - als Antwort auf einen Beitrag von jemand anderen.
LP
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