Das meinte ich nicht! Das läuft alles noch "innerhalb".
Was wenn jemand tatsächlich außerhalb aller Konsequenzen wäre, stünde?
Außerhalb von jeder Art von gut und böse?
Ein "heiliger" Mörder? Und dennoch un-schuldig?
Sowas gibt's! Nimm beispielsweise Parzival. Der heilige Narr, Tor, der als einziger den Gral findet. Sein Weg, über Leichen, gebrochene Herzen, eigene Fehler, Tote, jede Menge eigener Schuld, eigentlich...
...und dennoch...
Und da beginnt für mich langsam vielleicht mal sowas wie Erleuchtung, wenn jemand das zu verstehen beginnt, nicht bei diesem penetrant-nervig-rosaroten "Alles ist Liebe"-Eso-Kitsch-Heile-Welt-Brimborium.
Gott ist groß! Verdammt viel größer als wir es uns üblicherweise vorstellen können! Und Gott ist nicht (nur) Liebe! Jedenfalls nicht so ganz wie wir das glauben mögen.
Meine persönliche Ansicht, klar. Ist, und das ist mir auch klar, ganz schwieriges Terrain. Worum geht's dabei wirklich? Warum macht sich einer, der's versucht, dann dennoch eben genau damit schuldig, ein anderer nicht? Wovon hängt, hinge das tatsächlich ab? Von einem selbst?
Oder doch nicht?
Du bist wenigstens einer, der selber sucht und sich nicht einfach nur totreden läßt, auch wenn da noch ein Haufen Durcheinander rumpurzelt.
Es geht nur so-
Ich könnte jetzt ne Riesendiskussion starten, was da richtig ist, wo du hängst- aber ich möchte auch deine Dagegen-Kräfte nicht so reizen.
Nur vielleicht so viel:
Gott ist groß, Gott ist nur Liebe, aber diese Liebe sieht nicht immer wie Liebe aus. Wenn es Morden, Leichen, Krankheit, Armut, usw. ist, dann ist es auch Gott, es ist auch Liebe- aber die Meisten hier verstehen sie nicht.
Aber dein Ansatz find ich gut.
Auch mit dem Erleuchteten und was der darf und kann.
Bloß eins: außerhalb der Gesetze steht nie jemand- denn das ist unmachbar. Die Gesetze sind perfekt.
Der Erleuchtete arbeitet mit den Gesetzen, weil er sie voll durchschaut hat und darum macht er die negativen Dinge, die sogenannten, weil sie nicht negativ sind, wenn er auf Negativität reagiert.
Seine Reaktion hängt davon ab, was ihm entgegen kommt. Wenn es Negativität ist, so muss er negativ reagieren- um im Plus zu bleiben.
Denn er hat gelernt, wie er sich zu verhalten hat, damit er im Wachstum bleibt.
Ein Ego kann das nicht, weil ihm die Übersicht fehlt. Es erkennt das Positive nicht und das Negative nicht. Das Ego ist wie eine Maske: es verdreht die Wahrheit.
Das Ablegen der Maske offenbart die Realität. Es geht bei der Erleuchtung hauptsächlich um das Anerkennen der Realität im Gegensatz zu der Illusion, die die Maske darstellt.
Deshalb wird der Erleuchtete dann morden, wenn es richtig ist. Aber er ist auch vollkommen abhängig von der Kraft, die über ihm steht. Er würde niemals in Unübereinstimmung mit Gott handeln.
Er handelt in Übereinstimmung mit dem göttlichen Plan und wird alles tun, was ihm dieser vorgibt zu tun.
Das empfindet er im Innern durch den Kontakt zur Wahrheit, die in jedem Moment neu zu erfassen ist, daher gibt es keine Verhaltensvorschriften mehr.
Er muss immer neu reagieren.
Ach, und noch was: die Maske wird nur dann abgelegt, wenn jede Fähigkeit zu hassen aufgegeben worden ist- das ist das Schwere daran, denn das wird getestet werden.
Man wird also in die unmöglichsten Situationen gebracht und mega provoziert, bis das Ego ganz aufgegeben ist und es keine Möglichkeit mehr besteht, dass der Mensch provoziert werden kann.
Vor allem durch enttäuschte Liebe und das Verlassen werden von seinen Kindern und Eltern, denn nichts anderes bedroht die Sicherheit des Ich so nachhaltig.
Plus der ganze andere Scheiß mit Staat, Geld, Anerkennung, Gesundheit und so ein Zeug.
Seine negativen Reaktion beruhen auf der Sicherheit der Liebe, aber niemals auf negativen Emotionen.
Es gibt keine Möglichkeit mehr, negative Emotionen zu erzeugen dann.