Original geschrieben von Luquonda
Nein.
Erst wenn die innere Sicht neutral ist, kann sich die Situation auch im Außen zu neutral ändern.
Ein innerliches neutrales Annehmen einer unneutralen Situation ändert zuerst das Innen nicht das Außen.
Das Außen bleibt vorerst unneutral.
Der innere Standpunkt ändert sich.
Luquonda
Ihr unterscheidet Euch zwar in Denkfähigkeit beträchtlich, Du und Isis. Aber ihr nehmt die gleiche geistige Abbiegung.
Schau mal zu, Luquonda:
Wenn Du sagst: "Erst wenn die innere Sicht neutral ist, kann sich die Situation auch im Außen zu neutral ändern.", triffst Du damit zwei Aussgagen. Erstens sagst Du:
ES GIBT SIE: EINE ÄUSSERE GUT/SCHLECHT-SITUATION (Wahrheit sagte dazu "unneutrale Situation"). Zweitens sagst Du zeitgleich:
TROTZDEM ICH DIESE ÄUSSERE GUT/SCHLECHT-SITUATION ALS SOCHE (innerlich; wo sonst) BEWERTET HABE (denn sonst könnte es gar nicht so in Deinem Satz stehen: "kann sich die Situation im Außen ""zu neutral verändern"") TROTZDEM (ODER DESHALB) VERSUCHE ICH SIE INNERLICH NEUTRAL ZU SEHEN/NEUTRAL ZU EMPFINDEN.
Wenn Du das ganz ganz genau - besser in Meditation - betrachtest, durchfühlst, musst Du eigentlich bemerken, dass eine Vergewaltigung stattfindet, um den Spagat zu schaffen, zwischen dem was IST und dem was (der Bewertung zufolge) sein SOLLTE (die zu verbessernde Situation in zweiter Linie; aber in ERSTER Linie wird abgeZIELT(!), auf die Verbesserung der inneren Betrachtungsweise).
Diesen Spagat erklärst Du gleich punktgenau:
"Ein innerliches neutrales Annehmen einer unneutralen Situation ändert zuerst das Innen nicht das Außen."
Du sagst damit völlig richtig: Das Innen muss an-ge-passt, vergewaltigt werden (denn das Außen verändert sich natürlich nicht).
Die Vergewaltigung findet immer im Inneren statt. Die Vergewaltigung findet esoterisch immer im Inneren statt.
Das Ende von Vergewaltigung wäre: das Eingeständnis einer (noch immer) bewerteten Situation, die noch immer - vom Ich (oder von Wem??) - verbessert werden will.
Und ich glaube, das ist es, was Wahrheit sagt.
Du unterstreichst den Bruch folgerichtig, wenn Du abschließend zu dem selben Ergebnis gelangen möchtest, wie man es ohne Unterdrückung einer Bewertung - eines nicht mit einer äußeren Situation umgehen könnens (was ist denn schon dabei?

) - natürlich erreichen würde; hier allerdings erzwungen, da die Zwischenschritte nicht harmonisch von einem zum anderen übergehen dürfen >>>>>>> was harmonisch (aber sehr herausfordernd, anspruchsvoll, arbeitsintensiv) so aussehen würde:
A) aha, mir gefällt die Situation nicht
B) ich bleibe bei der Empfindung des "aha, mir gefällt die Situation nicht"
C) ich warte ..... in dem (weiter betrachteten) Gefühle des "aha, mir gefällt die Situation nicht"
D) ich warte weiter
E) aufmerksam weiter
F) möglichst immer bewusster weiter
G) weiter und weiter
H)
I)
J)
.
.
.
U) bis sich !EVENTUELL! - und dafür gibt es keine Garantie, wird es nie geben - eine Transformation einfindet (e i n f i n d e t) - oder eben NICHT.
Diese Art Transformation ist ein Geschenk des Höchsten - und kann niemals erreicht, erworben, erarbeitet werden.
Also, wie gesagt, Du möchtest, Du versuchst zum Schluss zum selben Ergebnis zu gelangen, wie man es ohne Unterdrückung einer Bewertung anstrengungslos erführe, irgendwann (möglicherweise nicht in diesem Leben; aber dieses Risiko gehört dazu

) - obwohl Du die Bewertung, vermittels eines ShortCuts, nur schnell negierst:
"Das Außen bleibt vorerst unneutral.", sagst Du. Ganz genau, das Außen bleibt, die Welt bleibt wie sie ist - auch nach Deiner Erleuchtung (um nur ein Beispiel zu nennen).
"Der innere Standpunkt ändert sich.", sagst Du. Wodurch?? (=thats the ShortCut) Das würde er !!!VIELLEICHT!!!, WENN... (siehe oben)
Die innere Sicht soll neutral sein, das ja, schon klar - aber nicht AUF etwa Äußeres; und nicht VOR der Zeit. Sonst zerstörst Du einen feinen Mechanismus in Deinem Inneren. So, als wenn Du zugleich Gaspedal und Bremse trittst.
Und zuletzt - und gar nicht unwichtig

:
Es ist NICHT Ziel "die Situation im Außen zu neutral zu verändern" (!!!) - eben, weil das dann ZIEL wäre.
Es ist ebenso NICHT Ziel, die Situation im INNEN zu neutral zu verändern (ver-andern) - eben, weil auch das dann wieder ZIEL wäre.
-mit grüssen-