Joey
Sehr aktives Mitglied
Ich stelle die Evolution nicht in Abrede.
Aber, wenn die Gene durch epigenetische Wirkungen beeinflusst werden können, also Umfeldeinflüsse, und eine Weitergabe dieser Änderung an die Nachkommen stattfindet, dann ist die Evolution wesentlich komplexer. Und es ist eben nicht nur Darwin, sondern auch ein Stück Lamarck drin.
Und wenn Umfeldeinflüsse wirken, dann ist die Idee des "Blinden Uhrmachers" hinfällig. Denn, die Reaktion des Individuums beeinflusst auch die Nachkommenschaft. Und damit ist nichts mehr blind. Und schon gar nicht mehr Uhrmacher.
Dann ist die Evolution eben ein wenig komplexer - wäre nicht überraschend. Na und? Stört mich nicht, und stört Dawkins auch nicht. Ich sehe nirgends, wo er die Epigenetik als unwissenschaftlich bezeichnet. Und es steckt immernoch keine Intention dahinter.
Diese Institute lancieren auch Artikel. Die natürlich nicht in wissenschaftlichen Zeitschriften erscheinen. Sondern gezielt in Medien, die den potentiellen Kundenkreis ansprechen. Immer mit dem Muster: ja, es gibt Epigenetik. Aber, das ist alles nicht so wild. Sie können Genanalysen gerne weiterhin ihr Vertrauen schenken.
Die Epigenetik widerspricht nicht einmal dem Sinn der Gen-Analysen. Sie bringt nur weitere Faktoren ins Spiel.
Und immernoch sehe ich keinen einzigen Hinweis darauf, irgendjemand würde die Epigenetik als unwissenschaftlich darstellen.
Bei all diesen Diskussionen muss ich immer an Percival Lowell und seine leidenschaftliche Verteidigung der Marskanäle denken. Damals wurden widersprechende Astronomen durchaus auch einmal persönlich diskreditiert.
Heute wissen wir, dass es einfach eine optische Täuschung war, die durch die optischen Eigenschaften der damals üblichen Teleskope entstand.
Hä? Und was hat das wieder mit Epigenetik zu tun? Wo wird sie angegriffen? Wo werden Epigenetik-Forscher persönlich diskreditiert?