Joey
Sehr aktives Mitglied
ich habe grad das Buch vom Aurachirurgen und somit Geistheilers Klügl gelesen, der behauptet anhand seiner Daten, die er teilweise mit Ärzten gemeinsam gesammelt hat über die Jahre, dass bei ihm in chrirurgischen Fragen (er heilt z.B. keinen Krebs) die Erfolgsquote bei 1/3 langfristige Heilung, 1/3 Verbesserung und 1/3 keine Wirkung bei seinen Patienten stattfindet. Datenlage etwa 10.000 Behandlungen.
Und? Was sollen diese Zahlen jetzt zeigen? Mich würde dabei beispielsweise noch interessieren: Um was für Fälle/Krankheiten ging es dabei? Fand parallel dazu eine medizinische behandlung statt?
Was würdest Du Herrn Klügl raten? Daten liegen ja vor, auf die zurückgegriffen werden kann, nur eben aus der Vergangenheit. Bestätigte Heilerfolge von Medizinern liegen ebenso vor, nebst medizinischen Unterlagen.
Was er zum Beispiel machen sollte ist erst einmal alle Fälle aussortieren, bei denen parallel dazu oder kurz vorher eine andere schulmedizinische Behandlung stattfand. Ebenso alle Fälle, bei denen eine Besserung sowieso zu erwarten gewesen wäre selbst ohne Eingriff. Wieviel bleibt übrig? Und wie sieht die Statistik dann aus?
Nur, in DE werden Experimente dieser Art nicht durchgeführt. Also gibt es auch keine Ergebnisse. Also gibt es auch keine wissenschaftlich basierte Aussage.
Diese Aussage gilt für den Bereich Handauflegen.
Und, es ist auch bekannt, dass Querschlüsse (z.B. Unwirksamkeit der Homöopathie, also Handauflegen ebenfalls unwirksam) wissenschaftlich nicht korrekt sind.
Es gibt Studien zum Handauflegen; behauptet zumindest Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Handauflegen
Wer als (Geist-)Heiler so argumentiert bzw. agiert, schiesst sich selbst ins Aus.
Den Placebo-Absatz habe ich absichtlich nicht zitiert, weil ich mit diesem Argument eines Placebo-Effektes nicht konform gehe. Placebo ist offenbar alles, was "die Wissenschaft" nicht angreifen, nicht messen kann. Ein Heiler weiss i.d.R., dass Vieles zusammenwirkt, um Heilung erzielen zu können - auch Attribute, die nicht sichtbar sind. Weiters gehts i.d.R. bei einem Heiler nicht darum, "besser" zu sein als andere (Schulmedizin), sondern Menschen gemäß seinen Möglichkeiten bestmöglich in ihrem Heilungsprozess zu unterstützen. Und da ist es völlig wurscht, ob Heilung durch Placebo oder sonstwas geschieht, sondern einzig und allein das Wohlbefinden des Menschen steht im Vordergrund.
Ich betone nochmals: In der Regel...
Nein, der Placebo-Effekt - besser: die Placebo-Effekte - ist nicht "alles, was nicht messbar ist", sondern wird durchaus ernsthaft untersucht, um ihn auch besser nutzen zu können.
Es ist auch nicht irgendwie schlechter durch den Placebo-Effekt geheilt zu werden als durch einen "echten" Eingriff.
Es ist aber u.U. nicht haltbar, dann die Heilung auf Geister, Schwingungen oder was weiß ich, was das Erklärungsmuster ist, zu schieben.
*Wir können für Sie leider nichts mehr tun.* --> von der Schulmedizin aufgegeben
Und nun? Wo ist da die grosse Gefahr eines Heilers, der z.B. mit Gebetsheilung, mit Meditation etc. arbeitet - um etwas für diesen Menschen, der von der Schulmedizin aufgegeben wurde, eine Verbesserung zu erzielen?
Angenommen der Patient erfährt Heilung. Sowas kommt ja auch entgegen der Prognose der "Schulmedizin" immer wieder mal vor. Und weiter? Was belegen diese Fälle?
Weiter angenommen der Heiler konnte diesem Patienten nicht helfen. Dann - so argumentieren einige - hat die Schulmedizin schon den Patienten zu sehr vergiftet, so dass die jeweils eigene Methode auch nicht mehr helfen konnte. Wäre der Patient doch nur schön früher gekommen...
Es ist sehr verständlich, dass Menschen, die austherapiert sind, sich jeden Strohhalm suchen. Wie sollen sie den reichtigen Strohhalm finden unter der Flut, die angeboten wird? Gibt es da überhaupt einen richtigen?