Empathie und Mitgefühl

Bingo! Dir ist gar nicht bewusst, wie sehr du es auf den Punkt gebracht hast. Einem Autisten muss man explizit sagen oder durch Tränen deutlich zeigen, dass da was im argen ist. Aber jemand, der seine Tränen aktiv zurück hält und nichts sagt, wird von einem Autisten nicht als traurig erkannt. Und die wenigsten Menschen heulen und jammern und klagen, sondern versuchen solche Gefühle so weit wie möglich gegen aussen im Griff zu halten.

Es gibt eben mehrere Empathien.

Nur weil jemand eine Emotion erkennt, bedeutet es nicht, dass ihn das auch selbst emotional affiziert.

Nur weil jemand eine Emotion nicht erkennt, bedeutet es nicht, dass ihn das nicht emotional affiziert, wenn man es ihm dann später deutlich macht.
 
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Als Patienten sind Autisten wunderbar - wenn man sie nimmt, wie sie sind und das eigene Verhalten entsprechend ausrichtet.
In der Familie ist es sicherlich nicht unbedingt immer einfach.
Jetzt zitiere ich mich selbst, um den Post nicht wieder ändern zu müssen.

Wenn man mit Familienangehörigen und Autisten zusammen erarbeitet, wie man sich gegenseitig "lesen" kann, was der andere sich jeweils wünscht, ist unendlich viel erreichbar.

Aber "sei so wie ich" geht in aller Regel nicht gut.
Die bislang als "Asperger" Diagnostizierten haben unendlich viele Ressourcen und (wenn der Frust im jeweiligen sozialen Kontext nicht schon ins Unendliche gestiegen ist) eine hohe Motivation, zu verstehen, aber auf ihre Art und Weise.
Etliche Asperger fielen noch nicht einmal als solche auf, erfuhren erst in fortgeschrittenem Lebensalter um ihre Diagnose, manche werden nie diagnostiziert und führten kein unglückliches Leben.

Und immer dabei bedenken, Autismus wurde bis vor rund 30 Jahren seltenst diagnostiziert, ob heute immer Autismus drin ist, wo Autismus draufsteht, ist sehr zu bezweifeln.
1994 kam das DSM 4 und daraufhin explodierten die Autismusdiagnosen.
Von einer Diagnose auf 2000-5000 Personen zu einer Diagnose von 1 : 100 bis streckenweise 1:38 in kürzester Zeit ist ausgeschlossen.^^
Es ist eine Modediagnose und seit einigen Jahren sogar eine Wunschdiagnose!
 
In der ICD11 (ab 2019 verabschiedet, gültig ab 01.01 2022) gibt es keine Autismus Subtypen mehr, also auch keinen Asperger - es wird von fließenden Übergängen ausgegangen: Autismus Spektrum Störung.

Vielleicht ist es letztlich fließend, aber halte die Neuerung schon deshalb nicht für eine gute Idee, weil normale Sprache (inklusive normale Inteligenz) oder eben verzögerte bis fehlende Sprachentwicklung (inklusive vermutlich verminderte Intelligenz) nun mal in der Wirklichkeit einen großen Unterschied ausmachen.

Wenn manche Autisten so wenig auffallen, dass sie nicht, oder nur als Erwachsene diagnostiziert werden und andere wiederum nie ein Wort sagen, ist es wenig sinnvoll nur einen Begriff zu haben.

Und ich wüsste auch nicht, dass man herausgefunden hätte, dass die Ursachen notwendig die selben sind in beiden Fällen, bzw da ist ohnehin nicht die eine Ursache, wie zum Beispiel eine einzige spezifische Veränderung im Genom. P.S: Stattdessen sind es Hunderte (mehr als Hundert zumindest), die mitspielen, und mir ist nicht bekannt, dass demonstriert wurde, dass es die selben sind, für die verschiedenen Varianten.

Vielleicht spielte es auch eine Rolle, dass der Arzt Asperger wegen Nazi-Verbindungen umstritten ist. Aber dann bräuchte es schlicht ein neues Wort, und keine Abschaffung des Begriffs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht ist es letztlich fließend, aber halte die Neuerung schon deshalb nicht für eine gute Idee, weil normale Sprache (inklusive normale Inteligenz) oder eben verzögerte bis fehlende Sprachentwicklung (inklusive vermutlich verminderte Intelligenz) nun mal in der Wirklichkeit einen großen Unterschied ausmachen.

Wenn manche Autisten so wenig auffallen, dass sie nicht, oder nur als Erwachsene diagnostiziert werden und andere wiederum nie ein Wort sagen, ist es wenig sinnvoll nur einen Begriff zu haben.

Und ich wüsste auch nicht, dass man herausgefunden hätte, dass die Ursachen notwendig die selben sind in beiden Fällen, bzw da ist ohnehin nicht die eine Ursache, wie zum Beispiel eine einzige spezifische Veränderung im Genom.

Vielleicht spielte es auch eine Rolle, dass der Arzt Asperger wegen Nazi-Verbindungen umstritten ist. Aber dann bräuchte es schlicht ein neues Wort, und keine Abschaffung des Begriffs.
Es hat sicher nichts mit der Person Aspergers zu tun, sondern damit, dass man diese "Schnitte", die man bisher nutzte, nicht halten kann.

Schau mal:

Nach ICD-11


Autismus wird zukünftig nach der neuen Definition der WHO in der ICD-11 als Autismus-Spektrum-Störung („6A02 Autism spectrum disorder“)[25] funktionell beschrieben:


  • Autismus-Spektrum-Störung ohne Störung der intellektuellen Entwicklung und mit milder oder keiner Beeinträchtigung der funktionellen Sprache („6A02.0 Autism spectrum disorder without disorder of intellectual development and with mild or no impairment of functional language“)
  • Autismus-Spektrum-Störung mit Störung der intellektuellen Entwicklung und mit milder oder keiner Beeinträchtigung der funktionellen Sprache („6A02.1 Autism spectrum disorder with disorder of intellectual development and with mild or no impairment of functional language“)
  • Autismus-Spektrum-Störung ohne Störung der intellektuellen Entwicklung und mit beeinträchtigter funktioneller Sprache („6A02.2 Autism spectrum disorder without disorder of intellectual development and with impaired functional language“)
  • Autismus-Spektrum-Störung mit Störung der intellektuellen Entwicklung und mit beeinträchtigter funktioneller Sprache („6A02.3 Autism spectrum disorder with disorder of intellectual development and with impaired functional language“)
  • Autismus-Spektrum-Störung mit Störung der intellektuellen Entwicklung und mit Abwesenheit funktioneller Sprache („6A02.5 Autism spectrum disorder with disorder of intellectual development and with absence of functional language“)
  • andere spezifizierte Autismus-Spektrum-Störungen („6A02.Y Other specified autism spectrum disorder“)
  • Autismus-Spektrum-Störung, unspezifiziert („6A02.Z Autism spectrum disorder, unspecified“)

 
Es hat sicher nichts mit der Person Aspergers zu tun, sondern damit, dass man diese "Schnitte", die man bisher nutzte, nicht halten kann.

Schau mal:

Nach ICD-11


Autismus wird zukünftig nach der neuen Definition der WHO in der ICD-11 als Autismus-Spektrum-Störung („6A02 Autism spectrum disorder“)[25] funktionell beschrieben:


  • Autismus-Spektrum-Störung ohne Störung der intellektuellen Entwicklung und mit milder oder keiner Beeinträchtigung der funktionellen Sprache („6A02.0 Autism spectrum disorder without disorder of intellectual development and with mild or no impairment of functional language“)
  • Autismus-Spektrum-Störung mit Störung der intellektuellen Entwicklung und mit milder oder keiner Beeinträchtigung der funktionellen Sprache („6A02.1 Autism spectrum disorder with disorder of intellectual development and with mild or no impairment of functional language“)
  • Autismus-Spektrum-Störung ohne Störung der intellektuellen Entwicklung und mit beeinträchtigter funktioneller Sprache („6A02.2 Autism spectrum disorder without disorder of intellectual development and with impaired functional language“)
  • Autismus-Spektrum-Störung mit Störung der intellektuellen Entwicklung und mit beeinträchtigter funktioneller Sprache („6A02.3 Autism spectrum disorder with disorder of intellectual development and with impaired functional language“)
  • Autismus-Spektrum-Störung mit Störung der intellektuellen Entwicklung und mit Abwesenheit funktioneller Sprache („6A02.5 Autism spectrum disorder with disorder of intellectual development and with absence of functional language“)
  • andere spezifizierte Autismus-Spektrum-Störungen („6A02.Y Other specified autism spectrum disorder“)
  • Autismus-Spektrum-Störung, unspezifiziert („6A02.Z Autism spectrum disorder, unspecified“)


Naja, und Punkt 1 ist im Prinzip Asperger?!

Wenn ich das so sehe, hätte man dann eher mehr Subtypen beschreiben müssen...

P.S: Und nicht sprachlich oder intellektuell beeinträchtigt zu sein, ist für Patienten und Eltern eine höchst relevante Information in Bezug auf die Prognose.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, und Punkt 1 ist im Prinzip Asperger?!

Wenn ich das so sehe, hätte man dann eher mehr Subtypen beschreiben müssen...
Oder ist Asperger auch noch 2. und 3. ... ?
Das war bislang quasi Auslegungssache, wie vieles andere auch, deshalb ist es so konkreter.
Nicht zuletzt magt es auch mit dem Pflegegrad zusammenhängen ... .
 
Oder ist Asperger auch noch 2. und 3. ... ?
Das war bislang quasi Auslegungssache, wie vieles andere auch, deshalb ist es so konkreter.
Nicht zuletzt magt es auch mit dem Pflegegrad zusammenhängen ...

Bei Asperger soll keine Beeinträchtigung der Intelligenz vorliegen, und die Sprachentwicklung ist normal, insofern kann nur 1 zutreffen.

Und siehe meinen Zusatz im letzten Beitrag.
 
Wenn du damit das Thema 'Fremdenergien' meinst, darüber haben wir beide schon genug diskutiert. Ich kann da nichts weiter dazu sagen als das, was ich bereits geäussert habe. Falls dieser Thread mit der Absicht eröffnet wurde, über Umwege zum Thema Fremdenergien zu kommen, dann muss ich mich leider fernhalten.

Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Vielleicht hab ich mich auch zu diplomatisch geäussert. Egal, weder war es meine Absicht auf das Thema Fremdenergie zu kommen, noch musst du dich fernhalten. Weshalb dieser thread eröffnet wurde, ist übrigens nachzulesen.
 
Bei Asperger soll keine Beeinträchtigung der Intelligenz vorliegen, und die Sprachentwicklung ist normal, insofern kann nur 1 zutreffen.

Und siehe meinen Zusatz im letzten Beitrag.
Naja, "in der Regel" liegen keine Einschränkungen vor.
Ich habe viele (vordiagnostizierte) Asperger gesehen und da gleicht sich gefühlt nicht einer dem anderen hinsichtlich dieser speziellen Enwicklungen, deshalb ist es so wichtig, einheitlichere Kriterien zu haben.
 
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Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Vielleicht hab ich mich auch zu diplomatisch geäussert.
Aber was hast du denn dann mit dem unten zitierten Phänomen gemeint? Empathie ist kein Phänomen und ansonsten hast du nur Fremdenergien erwähnt. Also hilft mir bitte auf die Sprünge.
Aber ich bin halt so gut wie sicher, dass es sich bei mir um eine Form der emotionalen Empathie handelt. Dieses Thema hatte ich auch mit meiner Therapeutin besprochen. Es gibt auch gute Gründe, finde ich, gewisse Phänomene für sich einzuordnen
 
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