Empathie und Mitgefühl

Das mag ja sein, aber es hat einfach nichts mit Empathie zu tun. Sogar du nennst es 'Spinnerei'. Ich nenne es, milde ausgedrückt: unnormal, unnatürlich und befremdlich.

Ich muss nichts verkaufen (auch nicht metaphorisch) und ultraernst sein, und das ist quasi scherzhaft die Perspektive der Skeptiker.
Ich zweifle nicht selbst daran, aber es ist auch keine heilige Religion. Kein Problem da Witze zu machen.

Es kann nicht funktionieren, wenn man Materialist ist. Idealistische Weltbilder, oder auch Advaita Vedanta machen es viel wahrscheinlicher.

Leute werden es vermutlich am ehesten vom "beobachtet fühlen" kennen. Das ist Teil davon.

Die anderen sind sich nicht ähnlicher, nur jeweils anerkannt. Wobei die soziale Empathie auch kognitiv ist, soweit ich es verstehe. Kognitive Empathie ist wie gesagt zum Beispiel kompatibel mit eiskalten Psychopathen und hat direkt nichts mit Mitgefühl zu tun.
 
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Nun, Psychopathen lasse ich mal aussen vor, aber bei Autisten ist mangelnde Empathiefähigkeit nicht nur erwiesen, sondern auch ein Erkennungsmerkmal. Jeder Autist in diesem Forum wird jetzt aufschreien, aber es ist nun mal so. Das ist wissenschaftlich erforscht. Jemand der z.B. Mimik nicht erkennen kann, kann zwar lernen, dass heraufgezogene Mundwinkel ein Lächeln bedeutet. Aber jeder der Mimik erkennen kann weiss, dass es auch das Gegenteil bedeuten kann. Da spielt einfach viel mehr mit als nur die Mundwinkel. Und jedes auch noch so kleine Detail auswendig lernen zu wollen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und dann gibt es auch immer die Ausnahme von der Regel. Fazit: Kann man Mimik nicht erkennen, lässt es sich auch nicht erlernen. Kann man Empathie nicht empfinden, wird man es immer nur theoretisch und wissenschaftlich erklären wollen.

Dein Beitrag @Maryem ist wieder verschwunden, trotzdem kurz dazu: Herr N. ist ein Asperger Autist. Da gibt es kein "aber vielleicht...".
Die Forschung zu Autismus hat andere Ergebnisse gebracht (schon einige Jahre):

Psychopathie und Autismus als Extremfälle

Auf der anderen Seite geht man inzwischen davon aus, dass Menschen mit Autismus entgegen früheren Theorien sehr wohl die Gefühle ihres Gegenübers teilen.

...
(insgesamt ein recht guter Übersichtsartikel zu Empathie)
 
Nun, Psychopathen lasse ich mal aussen vor, aber bei Autisten ist mangelnde Empathiefähigkeit nicht nur erwiesen, sondern auch ein Erkennungsmerkmal. Jeder Autist in diesem Forum wird jetzt aufschreien, aber es ist nun mal so. Das ist wissenschaftlich erforscht. Jemand der z.B. Mimik nicht erkennen kann, kann zwar lernen, dass heraufgezogene Mundwinkel ein Lächeln bedeutet. Aber jeder der Mimik erkennen kann weiss, dass es auch das Gegenteil bedeuten kann. Da spielt einfach viel mehr mit als nur die Mundwinkel. Und jedes auch noch so kleine Detail auswendig lernen zu wollen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und dann gibt es auch immer die Ausnahme von der Regel. Fazit: Kann man Mimik nicht erkennen, lässt es sich auch nicht erlernen. Kann man Empathie nicht empfinden, wird man es immer nur theoretisch und wissenschaftlich erklären wollen.

Dein Beitrag @Maryem ist wieder verschwunden, trotzdem kurz dazu: Herr N. ist ein Asperger Autist. Da gibt es kein "aber vielleicht...".

Autisten sind im Vergleich nicht gut darin, andere zu lesen. Aber auch nicht komplett unfähig, zumindest Asperger nicht.

Wenn derjenige Autist aber eine Person sieht, die offensichtlich traurig ist (wie durch Weinen, oder die andere Person sagt, dass sie traurig ist) dann kann er problemlos Mitgefühl empfinden, und damit in dieser Weise empathisch sein. Er wird eben selber traurig darüber, dass der andere traurig ist. Zumindest wenn es gelesen wird, kann es gespiegelt werden. Wobei das unterschiedlich ist, manche Autisten haben auch Alexithymie, und dann ist auch Mitgefühl schwieriger.

Psychopath ist es andersherum. Er kann besser wissen, dass der andere traurig ist, aber es hat keine Auswirkungen auf das Gemüt des Psychopathen selbst. Es wird gelesen, aber nicht gespiegelt.
 
Herr N. ist Asperger Autist. Seine Frau hat ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben, es sind mehrere Videos und Artikel im Netz vorhanden. Nix hochempathisch :nono: , sondern totale Empathielosigkeit (was Herr N. selbstverständlich abstreitet).
Das läßt sich aber aus einer einzelnen Sequenz nicht herleiten, deshalb Vorsicht mit Beispielen und genauso Vorsicht mit dem eigenen Verständnis/ der eigenen Sichtweise von Empathie.

Autisten sind empathiefähig - hier eine Studie von 2008 (!):

Wenn du im Netz ein wenig wissenschaftliche Artikel recherchierst, kannst du das "Aufräumen" mit damaligen Fehleinschätzungen gut verfolgen.
 
Autisten sind im Vergleich nicht gut darin, andere zu lesen. Aber auch nicht komplett unfähig, zumindest Asperger nicht.

Wenn derjenige Autist aber eine Person sieht, die offensichtlich traurig ist (wie durch Weinen, oder die andere Person sagt, dass sie traurig ist) dann kann er problemlos Mitgefühl empfinden, und damit in dieser Weise empathisch sein. Er wird eben selber traurig darüber, dass der andere traurig ist. Zumindest wenn es gelesen wird, kann es gespiegelt werden. Wobei das unterschiedlich ist, manche Autisten haben auch Alexithymie, und dann ist auch Mitgefühl schwieriger.

Psychopath ist es andersherum. Er kann besser wissen, dass der andere traurig ist, aber es hat keine Auswirkungen auf das Gemüt des Psychopathen selbst. Es wird gelesen, aber nicht gespiegelt.
Tatsächlich hat man herausgefunden:

Mitgefühl und Anteilnahme sind bei Autisten genauso ausgeprägt wie bei Gesunden


Es zeigte sich, dass die Autismus-Gruppe tatsächlich Schwierigkeiten hatte, die dargestellten Gefühle korrekt zu beschreiben und im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikant geringere kognitive Empathie aufwies. Allerdings zeigten beide Gruppen keinen Unterschied hinsichtlich der emotionalen Empathie. Mitgefühl und Anteilnahme waren in der Autismus-Gruppe ebenso ausgeprägt wie in der Kontrollgruppe.

 
Wenn derjenige Autist aber eine Person sieht, die offensichtlich traurig ist (wie durch Weinen, oder die andere Person sagt, dass sie traurig ist) dann kann er problemlos Mitgefühl empfinden, und damit in dieser Weise empathisch sein.
Bingo! Dir ist gar nicht bewusst, wie sehr du es auf den Punkt gebracht hast. Einem Autisten muss man explizit sagen oder durch Tränen deutlich zeigen, dass da was im argen ist. Aber jemand, der seine Tränen aktiv zurück hält und nichts sagt, wird von einem Autisten nicht als traurig erkannt. Und die wenigsten Menschen heulen und jammern und klagen, sondern versuchen solche Gefühle so weit wie möglich gegen aussen im Griff zu halten.
 
In der ICD11 (ab 2019 verabschiedet, gültig ab 01.01 2022) gibt es keine Autismus Subtypen mehr, also auch keinen Asperger - es wird von fließenden Übergängen ausgegangen: Autismus Spektrum Störung.
 
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