Meine Mutter Zeit ihres Lebens ihre ganze Kraft und ihre Konzentration darauf verwendet mich zu unterdrücken und möglichst klein zu halten. Sie versucht das heute noch.
Ich hab von der Pieke auf gelernt für mich zu kämpfen und mir nicht in die Karten schauen zu lassen, persönliche Infos auf ein Minimum zu reduzieren und alles allein auszumachen.
Allerdings hat das auch zur Folge, dass ich mir von niemanden gerne in die Karten, sprich in mich selbst, schauen lasse. Pure Gewohnheit. Daran sind Beziehungen und Freundschaften zerbrochen, weil mir mein kleines alleiniges Inselchen einfach zu wichtig war und auch noch ist.
Es hat allerdings auch lange gebraucht bis ich das so erkannt hab und es nun auch so kurz und präzise erklären kann. Ist noch nicht so lange her. Und das ganz ohne Therapeuten
Aber so lange das so bleibt, bin ich nicht wirklich abgenabelt. Wird aber vermutlich in diesem Leben nicht mehr passieren. Ich seh meine Familie ohnhin nur zweimal im Jahr für zwei Tage - damit kann ich leben.
Und den Rest richte ich mir schon so wie ich es brauch - wie gesagt, das hab ich ja gelernt ...
Ich hab dich als ruhigen, besonnenen Menschen kennengelernt, mit einer unglaublichen Ausstrahlung (und wunderschönen, fast hypnotisierenden Augen) - allerdings war da auch eine nicht zu übersehende Unzufriedenheit. Und deine Ruhe war vielleicht auch nur gute Beherrschung - kann ich nicht sagen.
Ich bin mir aber sicher, dass du stärker bist als es dir bewusst ist. Ich hab schon die Kriegerin in dir gesehen.
Ich glaub, wenn es drauf ankommt und es dir zuviel ist, dann weißt du schon, was zu tun ist.

Zippe