Eltern-Zusammenhalt oder Abnabelung

Hallo,
ich bin im Zwiespalt. Während meiner Therapie, ist schon ein paar Jahre her,wurde mir gesagt ich solle mich endlich von meiner Mutter abnabeln.
Jetzt habe ich manchmal Momente in denen ich mich an den Satz erinnere, z.B. wenn meine Mutter täglich anruft. Ich verstehe mich in letzter Zeit gut mit ihr. Und ich versuche ihr zu helfen wenn ich es kann. Sie setzt mich auch nicht unter Druck. Aber ich frage mich wie muss ich abnabeln, muss ich das wirklich, was ist das genau?
Auf der anderen Seite bewundere ich Familien die zusammenhalten und viel gemeinsam tun. In anderen Ländern ist es normal, dass Familien zusammen leben.
Wie denkt ihr darüber?

Ich denke, abnabeln hat nichts damit zu tun, wie viel oder wie wenig Kontakt man mit seiner Mutter (Familie) hat.
Sondern inwieweit dich unangenehme Gefühle verfolgen oder beeinträchtigen, nachdem du den Hörer wieder aufgelegt hast.
Um was geht es, wenn man Kontakt hat? Gehts darum zu erzählen, was grad im Leben passiert, diskutiert man über die Gesellschaft, Politik oder auchmal launisch über das Wetter?
Oder geht es im Gespräch immer wieder um Vorhaltungen, Anschuldigungen und ungeklärte Proleme?

Ich möchte nicht mit einer großen Familie zusammenleben. Ich hatte da als Kind schon Probleme.
Ich bin nicht gut im Zusammenleben.


:o
Zippe
 
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Gruß

Luca
Danke dir für den praktischen Tipp.
Mir geht es jetzt nicht generell um die finanzielle Hilfe sondern allgemein um das Verhältnis. Muss ich mich abnabeln wenn ich mich über eine Äußerung von meiner Mutter ärgere?
Oder meint der Therapeut, dass ich mich nicht so beeinflussen lassen soll?
In wieweit können Familien zusammenhalten und dennoch ihren eigenen Weg gehen....Ich bin da unsicher.
 
Ich denke, abnabeln hat nichts damit zu tun, wie viel oder wie wenig Kontakt man mit seiner Mutter (Familie) hat.
Sondern inwieweit dich unangenehme Gefühle verfolgen oder beeinträchtigen, nachdem du den Hörer wieder aufgelegt hast.
Um was geht es, wenn man Kontakt hat? Gehts darum zu erzählen, was grad im Leben passiert, diskutiert man über die Gesellschaft, Politik oder auchmal launisch über das Wetter?
Oder geht es im Gespräch immer wieder um Vorhaltungen, Anschuldigungen und ungeklärte Proleme?

Ich möchte nicht mit einer großen Familie zusammenleben. Ich hatte da als Kind schon Probleme.
Ich bin nicht gut im Zusammenleben.


:o
Zippe
Aber du lebst doch nicht allein. Wie wäre es wenn du allein leben würdest? Wie ist der Kontakt zu deinen Kindern?
Das was du über das Gefühl sagst finde ich interessant. Früher habe ich mich oft bevormundet gefühlt. Eben weil meine Mutter dominant ist, sehr viel Feuer hat und ich eher der zurückhaltende, gutmütige Mensch bin.
Manchmal geht es mir auch noch so. Ich frage mich immer ob es richtig ist, dass ich mich für sie verantwortlich fühle.
 
Danke dir für den praktischen Tipp.
Mir geht es jetzt nicht generell um die finanzielle Hilfe sondern allgemein um das Verhältnis. Muss ich mich abnabeln wenn ich mich über eine Äußerung von meiner Mutter ärgere?
Oder meint der Therapeut, dass ich mich nicht so beeinflussen lassen soll?
In wieweit können Familien zusammenhalten und dennoch ihren eigenen Weg gehen....Ich bin da unsicher.

Du ärgerst Dich doch auch sicher über Aussagen deiner Kinder, freunde etc. , zumindest gelegentlich.
Wenn Du Dich da jedes mal abnabeln willst oder sollst, dann wäre so eine Einsiedelei der beste Ort zum Rückzug für immer. Und selbst da findet sich noch der einsame Wanderer, der einen blöden Spruch abseilt.
Umgekehrt wirst auch du nicht immer nur Aussagen machen, die von allen mit Begeisterung aufgenommen werden.
Manchmal ist es das beste, einfach auf Durchzug zu schalten und über bestimmte Sprüche nicht nachzudenken.


Gruß

Luca
 
Aber du lebst doch nicht allein. Wie wäre es wenn du allein leben würdest? Wie ist der Kontakt zu deinen Kindern?
Das was du über das Gefühl sagst finde ich interessant. Früher habe ich mich oft bevormundet gefühlt. Eben weil meine Mutter dominant ist, sehr viel Feuer hat und ich eher der zurückhaltende, gutmütige Mensch bin.
Manchmal geht es mir auch noch so. Ich frage mich immer ob es richtig ist, dass ich mich für sie verantwortlich fühle.

Nein, aber ich hab zuvor 25 Jahre lang allein gelebt. Gut, die erste Zeit mit meiner Tochter natürlich.
Und - ich tu mir schwer damit. Ich liebe meinen Bärenkönig über alles, aber ich denke mir oft, es wäre besser gewesen nicht zusammenzuziehen. Zum Glück haben wir zwei Wohnsitze, da können wir dann mal ein paar Tage getrennt wohnen.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich ihn nicht liebe - ich liebe ihn über alles, aber ich kann nur sehr schwer mit jemanden zusammenleben. Ich kann Nähe nicht so gut vertragen.

:o
Zippe
 
Nein, aber ich hab zuvor 25 Jahre lang allein gelebt. Gut, die erste Zeit mit meiner Tochter natürlich.
Und - ich tu mir schwer damit. Ich liebe meinen Bärenkönig über alles, aber ich denke mir oft, es wäre besser gewesen nicht zusammenzuziehen. Zum Glück haben wir zwei Wohnsitze, da können wir dann mal ein paar Tage getrennt wohnen.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich ihn nicht liebe - ich liebe ihn über alles, aber ich kann nur sehr schwer mit jemanden zusammenleben. Ich kann Nähe nicht so gut vertragen.

:o
Zippe
Du kannst für dich genau benennen was dir gut tut. Das finde ich super. Ich habe das verlernt irgendwann. Ich habe große Empathie was Andere betrifft und weiß für mich nicht so richtig zu kämpfen ohne schlechtes Gewissen.
 
Ich spreche meine Mutter mit ihrem Vornamen an. Noch nicht sooo lange. Denke seit ungefähr 2 Jahren.
Es war ein Bedürfnis in mir das zu tun.
Als ich ihr davon erzählte und sie das auch in Ordnung fand , war das auch für mich , wie eine emotionale Abnabelung!
 
Aber du lebst doch nicht allein. Wie wäre es wenn du allein leben würdest? Wie ist der Kontakt zu deinen Kindern?
Das was du über das Gefühl sagst finde ich interessant. Früher habe ich mich oft bevormundet gefühlt. Eben weil meine Mutter dominant ist, sehr viel Feuer hat und ich eher der zurückhaltende, gutmütige Mensch bin.
Manchmal geht es mir auch noch so. Ich frage mich immer ob es richtig ist, dass ich mich für sie verantwortlich fühle.

ich kann mir vorstellen das das abnabeln etwas damit zutun hat, das ich aus der Kind-Rolle aussteige, also selbst erwachsen bin und dann, wenn die mutter sich auch abgenabelt hat, zwei menschen in einer Familie sich wie zwei Erwachsene benehmen können und miteinander gleichberechtigt umgehen.
Sollte sich aber einer nicht abgenabelt haben und fordern das der andere wieder in das alte Rollenbild verfällt, dann wird es schwierig und hemmend,
oder einer fällt selbst in die alte Rolle.

Keiner ist dem anderen gegenüber verantwortlich, ein Kind ist nicht für die Mutter verantwortlich, und die Mutter nicht für ein erwachsenes Kind.
hat einer Probleme kann man helfen oder auch nicht, hat einer Probleme darf er fragen ob jemand hilft.
Aber verantwortlich ist jeder selbst für seine missliche/vorzügliche Lage .

Vorbildlich wäre natürlich wenn es jeder alleine schafft, vorallem die mutter, denn nur von obiger rangfolge kann Gegebenes wirken, von unten nach oben gegebenes wirkt nicht, hat also nie Kraft und Energie die bleibt.
 
ich kann mir vorstellen das das abnabeln etwas damit zutun hat, das ich aus der Kind-Rolle aussteige, also selbst erwachsen bin und dann, wenn die mutter sich auch abgenabelt hat, zwei menschen in einer Familie sich wie zwei Erwachsene benehmen können und miteinander gleichberechtigt umgehen.
Sollte sich aber einer nicht abgenabelt haben und fordern das der andere wieder in das alte Rollenbild verfällt, dann wird es schwierig und hemmend,
oder einer fällt selbst in die alte Rolle.

Keiner ist dem anderen gegenüber verantwortlich, ein Kind ist nicht für die Mutter verantwortlich, und die Mutter nicht für ein erwachsenes Kind.
hat einer Probleme kann man helfen oder auch nicht, hat einer Probleme darf er fragen ob jemand hilft.
Aber verantwortlich ist jeder selbst für seine missliche/vorzügliche Lage .

Vorbildlich wäre natürlich wenn es jeder alleine schafft, vorallem die mutter, denn nur von obiger rangfolge kann Gegebenes wirken, von unten nach oben gegebenes wirkt nicht, hat also nie Kraft und Energie die bleibt.
Im Ausland und auch früher bei uns gab es aber ein anderes Familienbild. Jeder macht Seins ist typisch für unsere Gesellschaft. Für einander einstehen und zusammenhalten finde ich schon wichtig, gerade heutzutage.
Die Rolle Mutter -Kind bleibt oft erhalten. Stimmt, vielleicht ist das mir Abnabelung gemeint.
 
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Meine Mutter ist gestorben, als ich anfang 30 war, und so oft fehlt sie mir. Ich glaube kaum, dass man sich in deinem Alter noch abnabeln kann. Deine Mutter ist eine anderer Mensch als Du, manchmal helfen ein
paar einfache Worte um sich abzugrenzen und sie dennoch lieb zu haben.
 
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