Eltern - und andere Lebensgefahren

ich muß mich für einige Tage abmelden, koa Zeit net. Meine Mutter hatte vielleicht einen Schlaganfall, als sie mit mir essen war (was ein Glück...). Sie ist jetzt im Krankenhaus, die Sprache ist soweit, wie Themenbereiche besprochen wurden, wieder da, eine Lystherapie wurde durchgeführt. Wir hoffen, daß nichts zurück bleibt und die Ärzte sind auch nicht ohne Hoffnung. Wir haben Glück, daß sie sonst so gesund ist.

Jetzt heißt es Daumen drücken, daß sich nicht noch ein weiteres Ereignis ergibt. Vielleicht schickt Ihr auf Eure Weise ein Päckchen an's Klinikum in Aachen auf die Schlaganfallstation für meine Mutter Renate. Das ist eine ganz liebe, die soll bitte ihre Sprache behalten dürfen so wie sie war.

Danke......

Ich glaub ich werde gar nicht schlafen können. Und ich könnte heulen, weil mich das natürlich geschockt hat. Aber es ist keiner da, mit dem man heulen könnte, und alleine macht das nicht wirklich Spaß.

Ich danke Gott, daß ich dabei war, und daß sie das nicht zuhause alleine ereilt hat. Da hat das Schicksal mal was Gutes gebracht.


Au weia...lieber Trixi...

Dich mal kurz drücken mag...:trost:

Das war sicher schockierend, so ein Erlebnis beim Essen mit der Ma...
Diese Bilder sieht man dann wie einen Film wieder und wieder...

Drücke euch die Daumen und denke ganz lieb an euch...
Die Chancen stehen ja sehr gut, wenn es schnell ging...

:kuesse:
 
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Vielleicht schickt Ihr auf Eure Weise ein Päckchen an's Klinikum in Aachen auf die Schlaganfallstation für meine Mutter Renate. Das ist eine ganz liebe, die soll bitte ihre Sprache behalten dürfen so wie sie war.

Alles Liebe und Gute für deine Mutter und für dich. Ich werde sie wie heute auch in den nächsten Tagen in meine Meditationen einschließen.

Liebe Grüße
Rita
 
Oh, das tut gut, das zu lesen. Danke fürs Teilen, Rita.
Gern, Kinny.

Das war das allererste, was mir begegnet ist - beim ersten vorsichtigen Ausprobieren der neuen Schuhe... die da hießen "Kinny bleibt bei sich". Aussortiert und übelst beschimpft, jaja... mit Telefonterror einen halben Tag und eine halbe Nacht lang, mit 7 minutenlangen Nachrichten am Anrufbeantworter, und mit Ausdrücken unterhalb jeder möchlichen Kommunikationsform... es war echt erstaunlich, gell. Von einem Menschen, ders von Berufs wegen eigentlich wissen hätte sollen, daß sowas gar nicht geht...

Jo, damit muss frau erst einmal klar kommen. Ich habe damals wirklich "Sortierhilfe" gebraucht, als so ein Ding auf mich regelrecht einschlug. Das geschah ziemlich punktgenau, als es mir endlich, endlich nach ca. 3 Jahren besser ging. Bis dahin war ich wohl ein ganz gutes Objekt, um die eigene Helferbedürftigkeit zu bedienen. Als ich keine Hilfe mehr brauchte, als es ruhig in mir wurde, da kamen sie an. Für mich aus heiterem Himmel - ich hatte doch genau das geschafft, was ich schaffen wollte und sollte - mich aus der Abhängigkeit freigestrampelt. Aber aus genau dieser geringeren Bedürftigkeit, verbunden mit einem stark reduziertem Mitteilungsdrang wurden mir Stricke gedreht. Und genauso aufdringlich, wie du das beschreibst. Bei etlichen Mails war mir schon nach drei Sätzen schwindelig.

Trotz der Sortierhilfe durch meine Therapeutin habe ich an "Fall 1" fast ein Jahr geknabbert. Immer wieder kamen Zweifel hoch, ob ich nicht doch überreagiert habe, weil ich sämtliche Kommunikationswege irgendwann dicht gemacht habe. Vielleicht wäre es schneller gegangen, wenn ich nicht immer wieder nachgeschaut hätte, ob sich da nicht doch noch etwas klären lässt. Ging aber nicht, und irgendwann habe ich es dann auch nicht mehr versucht. Bei der nächsten Aussortieraktion fand ich es noch traurig, aber da war ich mir sicher, dass ich in der Freundschaft gegeben hatte, was ich konnte und wollte. Und wenn das nicht gut genug ist, dann ist das auch nichts, was ich ändern möchte.

Was mich unter anderem so fassungslos hat sein lassen: Ich komme fast nie auf die Idee, von jemandem zu fordern, dass er/sie sich so verhalten soll, wie ich das gern hätte. Mir hingegen flogen solche Forderungen häufig um die Ohren. Na schönen Dank auch, genau mit dem Versuch, solche Forderungen möglichst perfekt erfüllen zu wollen, habe ich mich immer tiefer in die Sucht geritten. Da wollte ich nun gar nicht wieder hin. Egoistisch und herzlos befunden zu werden war mir da denn doch lieber.

War aber ein guter Test für's Stehvermögen. Empfindest du das ähnlich?

Liebe Grüße
Rita
 
<off topic2 >
*auch OT an*

Ja gell - ich hab auch so dermaßen gejubelt, wie ich das gelesen habe. Und soo OT ists gar nicht - weißt du, daß die Tara Nr. 18, bei der ich mit meinen meditativen Begegnungen momentan angelangt bin, genau dieses "Wumms-Türe zu" mit einem macht? Sie gibt mir genau diese Kraft - die Tür zuzuhauen vor den seltsamen Nasen, die sich in mein Innenleben hineinmischen wollen :D.

*OT wieder aus*

Auf die 21 Taras habe ich noch nicht meditiert, aber das kommt schon noch. Aber eine Statue einer Zornvollen Tara habe ich; in die habe ich mich verguckt und mein Herzallerliebster hat sie mir geschenkt. Als ich sie kürzlich füllen und segnen ließ war der Kommentar zu ihr: "Very nice". Find' ich auch - ab und an muss man eben auch so ein wenig die Zähne fletschen, um Destruktives von sich fernzuhalten.

</off topic2 >
 
Gern, Kinny.



Jo, damit muss frau erst einmal klar kommen. Ich habe damals wirklich "Sortierhilfe" gebraucht, als so ein Ding auf mich regelrecht einschlug. Das geschah ziemlich punktgenau, als es mir endlich, endlich nach ca. 3 Jahren besser ging. Bis dahin war ich wohl ein ganz gutes Objekt, um die eigene Helferbedürftigkeit zu bedienen. Als ich keine Hilfe mehr brauchte, als es ruhig in mir wurde, da kamen sie an. Für mich aus heiterem Himmel - ich hatte doch genau das geschafft, was ich schaffen wollte und sollte - mich aus der Abhängigkeit freigestrampelt. Aber aus genau dieser geringeren Bedürftigkeit, verbunden mit einem stark reduziertem Mitteilungsdrang wurden mir Stricke gedreht. Und genauso aufdringlich, wie du das beschreibst. Bei etlichen Mails war mir schon nach drei Sätzen schwindelig.

Menschenskind, das kommt mir alles so unheimlich bekannt vor, was du da schilderst. Vor allem die drei Sätze, nach denen einem schwindlig wird - weil einem wirklich alles rumgedreht wird, was man tut oder nicht tut oder sagt oder nicht sagt...

Trotz der Sortierhilfe durch meine Therapeutin habe ich an "Fall 1" fast ein Jahr geknabbert. Immer wieder kamen Zweifel hoch, ob ich nicht doch überreagiert habe, weil ich sämtliche Kommunikationswege irgendwann dicht gemacht habe. Vielleicht wäre es schneller gegangen, wenn ich nicht immer wieder nachgeschaut hätte, ob sich da nicht doch noch etwas klären lässt. Ging aber nicht, und irgendwann habe ich es dann auch nicht mehr versucht. Bei der nächsten Aussortieraktion fand ich es noch traurig, aber da war ich mir sicher, dass ich in der Freundschaft gegeben hatte, was ich konnte und wollte. Und wenn das nicht gut genug ist, dann ist das auch nichts, was ich ändern möchte.

Ich knabbere grad. :) Die Frau Kollegin hat leise den Kopf geschüttelt über den Herrn Kollegen, das kannst du mir glauben. Und mir eine hervorragende Hausaufgabe gegeben... die ich brav befolgt habe. Alles schön portionsweise in ein Heft zu schreiben, was ich noch gesagt haben möchte. Um es aus mir herauszubekommen und abschließen zu können. Täglich nur fünf Minuten - aber die haben gewirkt wie Homöopathie. - Und ich hab inzwischen auch mit meiner Figur :D erfaßt, was schon ganz am Anfang des finalen Crash-Dingses meinem Hirn klar war. Natürlich ist es so gekommen, weil ich eben begonnen habe, mich aus den kranken Beziehungsstrukturen freizustrampeln. Es ist die ganze Basis gekippt... meine ganze Grundhaltung, eine übergriffige Freundschaft überhaupt zuzulassen, ja sie auch noch als wunderbar und innig und tiefgehend zu erleben, hat nicht mehr hingepaßt. Die ersten zögerlichen Bemühungen, Grenzen zu markieren, haben die Sache wirklich ausgehebelt.


Was mich unter anderem so fassungslos hat sein lassen: Ich komme fast nie auf die Idee, von jemandem zu fordern, dass er/sie sich so verhalten soll, wie ich das gern hätte. Mir hingegen flogen solche Forderungen häufig um die Ohren. Na schönen Dank auch, genau mit dem Versuch, solche Forderungen möglichst perfekt erfüllen zu wollen, habe ich mich immer tiefer in die Sucht geritten. Da wollte ich nun gar nicht wieder hin. Egoistisch und herzlos befunden zu werden war mir da denn doch lieber.

Kommt mir alles so bekannt vor, als wärs ein Stück von mir. Es ist wirklich eine Abhängigkeitsspirale, in die man hineinschlittert, in immer schneller immer enger werdenden Kreisen. Und deshalb kommt einem der Wahnsinn dann schon ganz normal vor... man merkt es einfach nicht, wie abgeklinkt das ganze schon ist. - Ohja, da bin ich lieber herzlos, ahja und egoistisch, mhm, das war auch dabei :D


War aber ein guter Test für's Stehvermögen. Empfindest du das ähnlich?

Ich würd sagen, wenn ich mich realistisch betrachte, es war eine Gehschule - um überhaupt zum ersten Mal auf die eigenen seelischen Beine zu kommen...
 
Mädels, eure Listen find ich übrigens Klasse, und da ist so vieles dabei, wo ich nur "aha, aha, aha" sagen kann. Weils bei mir auch so ist.

Green Tara, es ist verblüffend das zu lesen, was du schreibst. Weil ich ja das auch so erlebt habe. Ich glaube fast, genau dann, wenn man sich einigermaßen sicher gefühlt hat, dann wurde wieder die Keule geschwungen, denn sich sicher fühlen, das war ja nicht wirklich erwünscht.

Ich hab auch nie groß von jemandem gefordert, wie er sein sollte, weil ich ja "so diplomatisch" bin. Und die Leute so akzeptierte, wie sie eben waren, mit all ihren Über/Untergriffen und Gemeinheiten. Jetzt gelte ich wohl nicht mehr als diplomatisch, aber damit gehts mir wesentlich besser. Und wenn jemand sagt, ich wäre "hart" geworden, lieblos, herzlos - dann weiß ich, daß das nicht stimmt. Das sind dann genau solche Menschen, die es nötig haben, andere runterzudrücken.
 
Und soo OT ists gar nicht - weißt du, daß die Tara Nr. 18, bei der ich mit meinen meditativen Begegnungen momentan angelangt bin, genau dieses "Wumms-Türe zu" mit einem macht? Sie gibt mir genau diese Kraft - die Tür zuzuhauen vor den seltsamen Nasen, die sich in mein Innenleben hineinmischen wollen :D.
das ist nicht verwunderlich, denn die praxis der tara hilft bei problemen und sogar oft bei scheinbar ausweglosen situationen.

:)
 
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Was mich unter anderem so fassungslos hat sein lassen: Ich komme fast nie auf die Idee, von jemandem zu fordern, dass er/sie sich so verhalten soll, wie ich das gern hätte. Mir hingegen flogen solche Forderungen häufig um die Ohren. Na schönen Dank auch, genau mit dem Versuch, solche Forderungen möglichst perfekt erfüllen zu wollen, habe ich mich immer tiefer in die Sucht geritten. Da wollte ich nun gar nicht wieder hin. Egoistisch und herzlos befunden zu werden war mir da denn doch lieber.

Liebe Rita!

Diese Sätze sind so bedeutungsvoll, die sollte man ganz oben anpinnen.

Denn ich denke, DAS ist ein Marker, ob eine Freundschaft konstruktiv oder destruktiv verläuft.

Himmel, man ist doch befreundet, WEIL eben der andere genauso ist, wie er/sie eben ist. Warum sollte man den anderen ändern wollen?

Ich finde es überhaupt nicht egoistisch, so bleiben zu wollen, wie man sich selbst wohlfühlt, wie es einem selbst entspricht. Ganz im Gegenteil.

Ich hab mal einen für mich bedeutungsvollen Satz gehört, den ich immer im Hinterkopf habe: "Wenn Dich ein Mensch nicht schätzt, tuts irgendwann ein anderer."

Dieser Satz trifft auf Freundschaften genauso zu wie auf Beziehungen - und einen Menschen zu schätzen, heißt für mich auch, ihn SO zu schätzen, wie er ist.

Ich weiß gar nicht, ob man einen Menschen tatsächlich ändern KÖNNTE. Ein Mensch kann sich verbiegen, aber irgendwann fühlt sich dieser Mensch (zu Recht) gespalten. In den Teil, der eine Rolle spielt für den anderen und in das, was ihn tatsächlich ausmacht.

Ändern kann sich ein Mensch bis zu einem gewissen Grad nur selbst - durch seine eigenen Erfahrungen, durch seine eigenen Konsequenzen daraus. Aber nicht durch die Erfahrungen oder Forderungen eines anderen. Und das ist sein gutes Recht, sich zu ändern oder so zu bleiben wie er ist. SEIN gutes Recht.

Ich habe auch eine Bekannte, die aus der (ewig leidenden) Kindchen-Prinzessinnen-Position heraus immer Forderungen an ihre Umwelt stellt.

Sie steht inzwischen ziemlich alleine da, denn irgendwann erkennt jeder dieses Muster und distanziert sich von ihr. Löst einen ziemlichen Fluchtreflex bei jedem aus, der sie näher kennt. Eine typische rote Ampel.:D

Das sind übrigens Dinge, die mich auch aufhorchen lassen bzw. wo ich spüre, dass das gelbe Lichtlein zu blinken beginnt, weils gleich auf rot schaltet:

Wenn jemand "immer nur verletzt wurde", die Menschen rund um sie/ihn "nur undankbar sind" oder wenn er/sie Beziehungen hatte, die geendet hatten, ohne dass der/diejenige SEINEN Anteil am Bruch erkennen konnte.

Da klingelts gleich gewaltig ---> *fluchtreflex*:)

Liebe Grüße
Suena
 
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