Eltern - und andere Lebensgefahren

Genau. Irgendwer schrieb z.B. ein paar Seiten vorher, wieso ich mich verabschiede und dann immer wieder komme.
Ich antwortete: Das ist bei mir gelebte Inkonsequenz.
Fertig. DAS ist es: wenn es mir nichts ausmacht- wieso sollte sich dann noch mein Gegenüber daran stören? Solange ich niemanden überfahre mit: mach mal das oder sieh das mal so, sondern bei mir bleibe mit meinen Gedanken und Gefühlen, fühle ich mich eben einfach wohl MIT meinen *Fehlern*, die... und da bleibe ich stur in meiner Sichtweise*lach... eben dann für mich keine Fehler mehr sind, denn ich nehme sie doch als solche gar nicht mehr wahr.
Würde mich meine Inkonsequenz dolle anfangen zu stören, würde ich sie an genau den Stellen nämlich ändern, wo sie mich nervt... was ich im Übrigen tat... und an anderen Stellen lebe ich sie noch, gelassen und mit einem Schmunzeln über mich selbst auf den Lippen.
Sayalla:)


Hallo Sayalla,

ich muss es mal stehen lassen. Meine Gedanken gleiten an deinen Worten ab, es strengt mich an, dir zu folgen.

Beste Grüße,
Eva
 
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Hallo Luckysun,

klar doch, hatte ich eh auf dem Schirm :)

Thera steht für Therapeut/Therapeutin

Ja, ich denke auch daß die sehr gut ist...
Sie ist eigentlich seit 10 Jahren die Therapeutin meiner Tochter, die vor 2 Jahren wieder für ca. 6 Monate dort hin ging (Pubertät), was mir die Therapeutin schon vor 6 Jahren vorhergesagt hatte, als meine Große nach über 3 Jahren Therapie keine Lust mehr hatte...
Sie wußte damals schon, daß das wohl nochmal Probleme gibt, da mein Kind sich vehement innerlich weigerte, das Erlebte wirklich zu erinnern, sondern alles in sich verschloß...

Trotzdem hat sie sich prima entwickelt, ist mittlerweile eine sehr ernsthafte, verantwortungsbewußte junge Dame...sie weiß was damals mit ihr passiert ist, bemerkt auch, daß sie teilweise problematische Verhalten hat und wollte dann vor 2 Jahren von selber nochmal zur Therapie um sich zu erinnern, hat aber dann doch beschlossen, daß sie es NOCH nicht will, weil sie erstmal einen guten Schulabschluß schaffen möchte und sie das zu sehr aus der Bahn wirft, wie sie wohl schon im Ansatz merkte...


Ich kenne Trigger aus eigenem Erleben und möglicherweise kennst du sowas auch.

Herzliche Grüße,
Eva

Ja, ich glaube schon, daß ich weiß was du meinst...:rolleyes:
Möchte ich hier aber nicht näher drauf eingehen, wie das bei mir aussieht, ...ALLES muß und will man ja hier ja doch nicht offenbaren...:)
 
Meine Vermutung ist, dass Umgang mit Fehlern vielleicht so lange schwierig ist, solange eben Fehler mit etwas verknüpft bleiben, was andere uns (angeblich) antun dürfen, weil wir fehlerhaft sind.

Liebe Melodie!

Wir zwei hatten ja schon lange, lange Diskussionen wegen dem Thema Schuld oder nicht Schuld.;) Und sind so verblieben, dass da eben zwei Meinungen gleich-gültig nebeneinander stehen dürfen.

Ich möchte das Thema hier in diesem Thread nicht breittreten, weil ich den Thread nicht stören möchte.

Bei diesem Satz jetzt von Dir sehe ich jedoch die Chance, das vielleicht doch noch klären zu können, die möchte ich wahrnehmen, wenn Du damit einverstanden bist.

Ich handle immer nur aus meinem derzeitigen Stand an Erfahrungen. Wenn ich früher Handlungen gesetzt habe, die ich nach HEUTIGEM Stand anders sehen würde, so muss ich differenzieren:

Ich kann nicht die Zeit als Faktor einfach ignorieren und meine Handlung von damals nach den heutigen, persönlichen Maßstäben beurteilen.

Oder sagen wir mal so: Würde ich nochmal auf die Welt kommen und nochmal mein ganzes Leben leben, so würde ich zum gleichen Zeitpunkt auch wieder so handeln (müssen).

Es gibt einiges in meinem Leben, das ich aus HEUTIGER Sicht vielleicht anders machen würde. Aus DAMALIGER Sicht gab es eben nur diese Handlungsweise, die mir zur Verfügung stand.

Vielleicht wird es jetzt verständlicher, warum ich die Haare aufstelle, wenn man von Schuld spricht.

Da gehts jetzt nicht um Projektion oder der Angst, da bleib ich ganz bei mir.

Ich hab das Beispiel gebracht mit dem Tod vom Opa, den ich meinen Kindern morgens schon mitgeteilt hatte. Aus HEUTIGER Sicht weiß ich nicht, ob das richtig war, ob es nicht besser gewesen wäre, es zu verschieben (Trixi Maus hatte Gegenteiliges erlebt und meint, andersrum wäre es besser gewesen - für ihn und aus der Sicht eines Kindes).

D.h. ich konnte erst NACH der Entscheidung sehen, welche Auswirkungen diese Entscheidung gehabt hatte.

Und so geht es eigentlich mit vielen Entscheidungen. Vorher wissen wir ja nicht, was danach für Konsequenzen daraus entstehen könnten. Durch das Wissen können wir DANACH die nächste Handlung anders aussehen lassen - wiederum mit der Option, nicht genau zu wissen, was daraus entstehen könnte. Trial and error, sozusagen.

Liebe Grüße
Suena
 
Liebe Eva!

Kann man sagen, dass ein Trigger Reaktionen hervorruft, die durch die "normale" Logik nicht erklärbar sind und eigentlich gar nicht zu dem sonstigen Verhalten bei sich selbst passen?

Bei mir gibt es auch einen Auslöser, wo ich sofort erstarre, völlig wehrlos werde, zittere und nicht mehr klar denken kann. Und da kann ich hundertmal logisch "wissen", dass das in Wahrheit genau die falsche Reaktion ist, dass es eine für mich völlig untypische Reaktion ist - sie ist da.

Ich weiß auch, warum. Aber das hilft in solchen Situationen (die Gottseidank extrem selten auftreten) überhaupx nix. :rolleyes:

Wenn so ein Trigger vorhanden ist (ich nehme an, die gibt es viel öfter, als einem selbst auffällt), wie geht man da vor, um das zu lösen?

Das dürften ja echt tiefsitzende Sachen sein, die mit normalem Denken nicht bewältigbar sind.

Liebe Grüße
Suena

Danke...
das wollte ich auch noch fragen...:)

ps.: ich gucke mir dann quasi selber bei dieser Abfahrt zu...
hilflos ohne es stoppen zu können, aber voll bewußt...:wut1:
 
Ich schreibe mal mutigerweise von mir, wie ich vorgehe. Davon ausgehend, dass es noch viel mehr Ansätze gibt und jeder seinen eigenen Weg finden darf, würde einfach etwas fehlen, wenn ich mich nun nicht endlich mal traue mich mitzuteilen:
Du hast mit beiden Sätzen vollkommen recht: Trigger sind tiefliegend und nicht mit dem Denken zu bewältigen.
Sie sind aber übers Gefühl zu bewältigen. Gefühl... was ist das? Ich hatte schon mal irgendwann darüber geschrieben.
Für mich gibts eigene Gefühle, Empfindungen. Diese entstehen im Herzen und fühlen sich *ruhig* an, zufrieden stellend.
Dann gibts da die Emotionen. Diese werden von aussen ausgelöst. Sie führen zu innerer Unruhe. Es ist also konkret so, dass- wenn uns nie ein Schmerz zugefügt worden wäre- wir in unserer Ruhe /Ausgeglichenheit wären. Zumindest bin ich mir FÜR MICH da sicher, dass es so ist.
Diese Emotionen sind also nicht förderlich für mich, da Unruhe sich nicht gut anfühlt. Am Schlimmsten ist es, wenn Trigger sie auslösen, da ist die Unruhe am Grössten.
Wie kann ich nun differenzieren lernen zwischen Emotionen (Fremdbestimmungen) und Gefühlen (eigenes, inneres Erleben)? Da gibt es verschiedene Ansätze: spirituelle, therapeutische u.u.u. Und dazu werde ich auch nichts sagen, weil das individuell ist.
Sayalla :)



Liebe Sayalla!

Am Anfang konnte ich Dir folgen, doch dann versteh ich einfach nix mehr.
Wenn ich ins Gefühl reingehe bei diesem Trigger, dann weiß ich natürlich auch, welche Ursprungssituation das ausgelöst hatte.

Doch das ist MEIN Gefühl und kein fremdes.

Darum verstehe ich nicht wirklich, was Du mir mitteilen wolltest...

Liebe Grüße
Suena
 
Ja, ich denke auch daß die sehr gut ist...
Sie ist eigentlich seit 10 Jahren die Therapeutin meiner Tochter, die vor 2 Jahren wieder für ca. 6 Monate dort hin ging (Pubertät), was mir die Therapeutin schon vor 6 Jahren vorhergesagt hatte, als meine Große nach über 3 Jahren Therapie keine Lust mehr hatte...
Sie wußte damals schon, daß das wohl nochmal Probleme gibt, da mein Kind sich vehement innerlich weigerte, das Erlebte wirklich zu erinnern, sondern alles in sich verschloß...

Trotzdem hat sie sich prima entwickelt, ist mittlerweile eine sehr ernsthafte, verantwortungsbewußte junge Dame...sie weiß was damals mit ihr passiert ist, bemerkt auch, daß sie teilweise problematische Verhalten hat und wollte dann vor 2 Jahren von selber nochmal zur Therapie um sich zu erinnern, hat aber dann doch beschlossen, daß sie es NOCH nicht will, weil sie erstmal einen guten Schulabschluß schaffen möchte und sie das zu sehr aus der Bahn wirft, wie sie wohl schon im Ansatz merkte...




Ja, ich glaube schon, daß ich weiß was du meinst...:rolleyes:
Möchte ich hier aber nicht näher drauf eingehen, wie das bei mir aussieht, ...ALLES muß und will man ja hier ja doch nicht offenbaren...:)

Liebe Luckysun,

was für eine tolle Tochter du hast! Die macht ihren Weg, so viel ist sicher. Und sie hat, was du nicht hattest: Rückhalt, Liebe und ein wunderbares Vorbild (doch, doch...:umarmen:)

Alles andere, was du geschrieben hast, finde ich rundum saugt!

Herzliche Grüße,
Eva
 
Liebe Melodie!

Wir zwei hatten ja schon lange, lange Diskussionen wegen dem Thema Schuld oder nicht Schuld.;) Und sind so verblieben, dass da eben zwei Meinungen gleich-gültig nebeneinander stehen dürfen.

Ich möchte das Thema hier in diesem Thread nicht breittreten, weil ich den Thread nicht stören möchte.

Bei diesem Satz jetzt von Dir sehe ich jedoch die Chance, das vielleicht doch noch klären zu können, die möchte ich wahrnehmen, wenn Du damit einverstanden bist.

Ich handle immer nur aus meinem derzeitigen Stand an Erfahrungen. Wenn ich früher Handlungen gesetzt habe, die ich nach HEUTIGEM Stand anders sehen würde, so muss ich differenzieren:

Ich kann nicht die Zeit als Faktor einfach ignorieren und meine Handlung von damals nach den heutigen, persönlichen Maßstäben beurteilen.

Oder sagen wir mal so: Würde ich nochmal auf die Welt kommen und nochmal mein ganzes Leben leben, so würde ich zum gleichen Zeitpunkt auch wieder so handeln (müssen).

Es gibt einiges in meinem Leben, das ich aus HEUTIGER Sicht vielleicht anders machen würde. Aus DAMALIGER Sicht gab es eben nur diese Handlungsweise, die mir zur Verfügung stand.

Vielleicht wird es jetzt verständlicher, warum ich die Haare aufstelle, wenn man von Schuld spricht.

Da gehts jetzt nicht um Projektion oder der Angst, da bleib ich ganz bei mir.

Ich hab das Beispiel gebracht mit dem Tod vom Opa, den ich meinen Kindern morgens schon mitgeteilt hatte. Aus HEUTIGER Sicht weiß ich nicht, ob das richtig war, ob es nicht besser gewesen wäre, es zu verschieben (Trixi Maus hatte Gegenteiliges erlebt und meint, andersrum wäre es besser gewesen - für ihn und aus der Sicht eines Kindes).

D.h. ich konnte erst NACH der Entscheidung sehen, welche Auswirkungen diese Entscheidung gehabt hatte.

Und so geht es eigentlich mit vielen Entscheidungen. Vorher wissen wir ja nicht, was danach für Konsequenzen daraus entstehen könnten. Durch das Wissen können wir DANACH die nächste Handlung anders aussehen lassen - wiederum mit der Option, nicht genau zu wissen, was daraus entstehen könnte. Trial and error, sozusagen.

Liebe Grüße
Suena

Liebe Suena,

keinerlei Widerspruch - volle Zustimmung, zu jedem Satz.
Und eine Frage:
Was macht es aus, dass du aus dem, was du wie gemacht hast, Ableitungen herstellen kannst für heutige Entscheidungen?

Gibt es da keine Be-wertungen? Wohlgemerkt, Be-wertungen von Verhaltensweisen oder Entscheidungen, nicht deiner Person.

Dissensfähig und erfreut über jede Annäherung unserer Sichtweisen,
Eva
 
Danke...
das wollte ich auch noch fragen...:)

ps.: ich gucke mir dann quasi selber bei dieser Abfahrt zu...
hilflos ohne es stoppen zu können, aber voll bewußt...:wut1:

Hallo Luckysun!

Im akuten Trigger kannst du nur versuchen auch wahrzunehmen, dass es eine Rückkehr alten Entsetzens ist und dass gleichzeitig hier und jetzt Frieden und Sicherheit ist.

Wobei ich natürlich nicht wissen kann, was du nicht stoppen kannst. Nur deine Gefühle, oder tust du dann was, was du nicht tun möchtest?

Ach ja - bitte bleib dabei, nur das zu schreiben, was du offen legen willst - egal, was ich frage. Okay?

Lieber Gruß,
Eva
 
Doch das ist MEIN Gefühl und kein fremdes.

Darum verstehe ich nicht wirklich, was Du mir mitteilen wolltest...

Liebe Grüße
Suena

Ja genau, es wird zu meinem "Gefühl". Das ist ja triggern. Sich etwas von aussen aneignen.
Um nun unterscheiden zu lernen, was von aussen und was von innen kommt, hab ich das geschrieben. Man nimmt es ja nicht freiwillig an, sondern wurde dazu gezwungen durch Gewalt. Und das ist für mich schon ein Unterschied zu eigenem, freiwilligen Erleben.
Ich denke, wenn jedes Kind ausreichend Liebe erfahren würde (soviel Liebe wie es braucht), dass es dann eben nicht zum Triggern kommen kann.
Es wird beim Triggern also durch eine innere Mangelerscheinung, die in folge von Gewalt auftritt, etwas Ungutes in Gang gesetzt. Da stülpte einem jemand etwas über, sodass man sich selbst nicht mehr fühlen konnte an der Stelle. Man fühlt NUR den anderen. Das ist für mich triggern. Man ist voll im Mitleid mit dem anderen... der einst den Trigger ausgelöst hat.
Schwer nachzuvollziehen möglicherweise... vor allem, wenn dieser Ansatz evtl. sogar völlig neu sein sollte.
LG
 
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