Hallo Sayalla,
genau das stößt mir auf, wenn Menschen mir erzählen, es gebe für sie keine Fehler, oder, wie an anderer Stelle, es gebe keine Schuld.
Verstehe ich, wirklich.
Viel Interessanter als die Amputation von potentiell Schmerz-auslösenden Prinzipien ist für mich, eben die Verknüpfung von Fehlern/Schuld und dem, wie Eltern ihre Kinder misshandeln und das dann auch noch als Folgen von etwas definieren, das Kinder falsch gemacht hätten.
Ich nehme Schmerz sehr wohl wahr, denn es ist konkret so, dass ich einiges "falsch" mache. Das gestatte ich mir jedoch ganz bewusst. Das bin ich mir eben wert geworden. Mag total komisch klingen, aber es ist mein Weg... weg von Vorgelebtem hin zu eigenem Erleben ...
Und dieses "das machst du falsch (ergo taugst du nichts)" kannst man chirurgisch entfernen, indem man sagt: "es gibt kein falsch". Oder man kann zurück gehen und erkennen, dass es eine Lüge war, die Projektion von Selbsthass und Selbstekel auf unschuldige Kinder.
* mich mal wundere, wo (an welcher Stelle) du grad bist***
Mir ist es überaus wichtig, heraus zu arbeiten, dass Misshandlung niemals gerechtfertigt, dass sie immer falsch ist.
Es ist auch falsch, sich selbst zu misshandeln oder sich misshandeln zu lassen und ehemals misshandelte Kinder misshandeln auch andere so lange, bis sie es sich wert werden, heilen zu dürfen.
Oh, das wollte ich niemals so darstellen, dass Misshandlung gerechtfertigt ist (hoffe, du hast das nicht so verstanden bei mir?!)
Ich behandle mich wirklich sehr gut. Du müsstest mich real erleben um das besser einschätzen zu können... aber vielleicht meinst du mich auch gar nicht. Du hast ja sehr allgemein gesprochen. Und dann meine ich dich natürlich ebenso wenig.
Jeder darf heilen, egal wie falsch er gehandelt haben mag. Kann er aber wohl schwer, solange es kein falsch geben darf, weil er ja sonst nichts taugen täte.
Irgendwie hast du mich gar nicht verstanden *feststell.
Nochmal anders: Es gibt sehr wohl ein falsch, aber eben FÜR MICH nicht in bewältigter Vergangenheit, da sich ein falsch dort relativiert, sprich transformiert, sich auflöst.
Ist der erste Schritt nicht grade die Einsicht, dass es falsch wäre, so weiter zu machen?
Beste Grüße,
Eva