Eltern - und andere Lebensgefahren

Das war das allererste, was mir begegnet ist - beim ersten vorsichtigen Ausprobieren der neuen Schuhe... die da hießen "Kinny bleibt bei sich". Aussortiert und übelst beschimpft, jaja... mit Telefonterror einen halben Tag und eine halbe Nacht lang, mit 7 minutenlangen Nachrichten am Anrufbeantworter, und mit Ausdrücken unterhalb jeder möchlichen Kommunikationsform... es war echt erstaunlich, gell. Von einem Menschen, ders von Berufs wegen eigentlich wissen hätte sollen, daß sowas gar nicht geht...

Mann Kinny,

musst du ne fette Droge gewesen sein :lachen:
Wie gemein aber auch von dir, endlich all das zu tun, was er dir vorwarf, nicht zu tun...
Ich glaube, man muss Jerks manchmal nur sehr aufmerksam zuhören und auf der Stelle verwirklichen, und zwar ihnen gegenüber, was sie einem um die Ohren hauen...

Sonnige Grüße,
Eva
 
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Hallo Melodie...

ich hatte dir in post Nr. 420 zwei Fragen nach Begriffsdefinitionen gestellt...
mir fällt grad auf, daß du darauf nicht geantwortet hast (wen wundert das nach dem Hickhack?)
Könntest du darauf noch mal eingehen bitte????

Hallo Luckysun,

klar doch, hatte ich eh auf dem Schirm :)

Thera steht für Therapeut/Therapeutin

Trigger, leider inzwischen inflationär verwendet als Synonym für jedweden Auslösereiz, bedeutet in der Psychologie und bezogen auf Trauma einen Auslöser, der dich schlagartig (und mit der Erlebnisqualität vom Zusammenprall mit einem D-Zug) in Traumagefühle schleudert.
Mitten in der Gegenwart stehst du dann mitten in einem Traumageschehen und wirst von heftigen körperlichen und emotionalen Erschütterungen gebeutelt.
Da können sämtliche Gäule gleichzeitig mit einem durch gehen (in einem Gewaltausbruch zum Beispiel) oder man implodiert vollständig und gerät in tiefe Lähmung, kann äußerlich nicht mehr reagieren während es innen tobt und der Puls weit im ungesunden Bereich ist.
Im Unterschied zu anderen Auslösereizen, also zum Beispiel denen, die du als deine roten Ampeln genannt hast (die übrigens auch meine sind :D), wirft dich ein Trigger vollständig ins Trauma zurück.

Ich kenne Trigger aus eigenem Erleben und möglicherweise kennst du sowas auch.

Herzliche Grüße,
Eva
 
Ich habe gelernt, dass Fehler Mankos sind, die es unbedingt zu vermeiden gilt.
...

Dennoch... um es mir zu vereinfachen, meide ich dieses Wort für mich ganz persönlich.
All zu leicht rutsche ich sonst evtl. wieder in mein altes Muster, was da heisst: das machst du falsch (ergo taugst du nichts). Achtsamkeit mir selbst gegenüber, wenn man so will.

Hallo Sayalla,

genau das stößt mir auf, wenn Menschen mir erzählen, es gebe für sie keine Fehler, oder, wie an anderer Stelle, es gebe keine Schuld.

Viel Interessanter als die Amputation von potentiell Schmerz-auslösenden Prinzipien ist für mich, eben die Verknüpfung von Fehlern/Schuld und dem, wie Eltern ihre Kinder misshandeln und das dann auch noch als Folgen von etwas definieren, das Kinder falsch gemacht hätten.

Und dieses "das machst du falsch (ergo taugst du nichts)" kannst man chirurgisch entfernen, indem man sagt: "es gibt kein falsch". Oder man kann zurück gehen und erkennen, dass es eine Lüge war, die Projektion von Selbsthass und Selbstekel auf unschuldige Kinder.

Mir ist es überaus wichtig, heraus zu arbeiten, dass Misshandlung niemals gerechtfertigt, dass sie immer falsch ist.
Es ist auch falsch, sich selbst zu misshandeln oder sich misshandeln zu lassen und ehemals misshandelte Kinder misshandeln auch andere so lange, bis sie es sich wert werden, heilen zu dürfen.
Jeder darf heilen, egal wie falsch er gehandelt haben mag. Kann er aber wohl schwer, solange es kein falsch geben darf, weil er ja sonst nichts taugen täte.

Ist der erste Schritt nicht grade die Einsicht, dass es falsch wäre, so weiter zu machen?

Beste Grüße,
Eva
 
Im Unterschied zu anderen Auslösereizen, also zum Beispiel denen, die du als deine roten Ampeln genannt hast (die übrigens auch meine sind :D), wirft dich ein Trigger vollständig ins Trauma zurück.

Ich kenne Trigger aus eigenem Erleben und möglicherweise kennst du sowas auch.

Liebe Eva!

Kann man sagen, dass ein Trigger Reaktionen hervorruft, die durch die "normale" Logik nicht erklärbar sind und eigentlich gar nicht zu dem sonstigen Verhalten bei sich selbst passen?

Bei mir gibt es auch einen Auslöser, wo ich sofort erstarre, völlig wehrlos werde, zittere und nicht mehr klar denken kann. Und da kann ich hundertmal logisch "wissen", dass das in Wahrheit genau die falsche Reaktion ist, dass es eine für mich völlig untypische Reaktion ist - sie ist da.

Ich weiß auch, warum. Aber das hilft in solchen Situationen (die Gottseidank extrem selten auftreten) überhaupx nix. :rolleyes:

Wenn so ein Trigger vorhanden ist (ich nehme an, die gibt es viel öfter, als einem selbst auffällt), wie geht man da vor, um das zu lösen?

Das dürften ja echt tiefsitzende Sachen sein, die mit normalem Denken nicht bewältigbar sind.

Liebe Grüße
Suena
 
@kokomiko.

Ich will hier drin keine Schimpfworte. Gegen niemanden. Tatsachen benennen, Wahrheiten aussprechen, Klartext reden, gern. Aber ich will KEINE Schimpfworte. IST DAS IRGENDWIE DEUTSCH GENUG??? Oder red ich chinesisch?

Danke.





Das ist kein Schimptwort sondern eine Titulierung (und dazu noch eine ziemlich milde) - Du siehst nur eins (für dich) darin - du solltest dich mal fragen, warum ?

Diese Titulierung IST KLARTEXT in komprimierter Form und entspricht der Tatsache sowie der Wahrheit. - IN DEUTSCH

Oder red ich vielleicht nur für dich chinesisch ? :rolleyes:

Kann mich grade nicht zwischen Lachen und Speien entscheiden...
 
Hallo Sayalla,

genau das stößt mir auf, wenn Menschen mir erzählen, es gebe für sie keine Fehler, oder, wie an anderer Stelle, es gebe keine Schuld.

Verstehe ich, wirklich.

Viel Interessanter als die Amputation von potentiell Schmerz-auslösenden Prinzipien ist für mich, eben die Verknüpfung von Fehlern/Schuld und dem, wie Eltern ihre Kinder misshandeln und das dann auch noch als Folgen von etwas definieren, das Kinder falsch gemacht hätten.

Ich nehme Schmerz sehr wohl wahr, denn es ist konkret so, dass ich einiges "falsch" mache. Das gestatte ich mir jedoch ganz bewusst. Das bin ich mir eben wert geworden. Mag total komisch klingen, aber es ist mein Weg... weg von Vorgelebtem hin zu eigenem Erleben ...

Und dieses "das machst du falsch (ergo taugst du nichts)" kannst man chirurgisch entfernen, indem man sagt: "es gibt kein falsch". Oder man kann zurück gehen und erkennen, dass es eine Lüge war, die Projektion von Selbsthass und Selbstekel auf unschuldige Kinder.

:confused:* mich mal wundere, wo (an welcher Stelle) du grad bist***

Mir ist es überaus wichtig, heraus zu arbeiten, dass Misshandlung niemals gerechtfertigt, dass sie immer falsch ist.
Es ist auch falsch, sich selbst zu misshandeln oder sich misshandeln zu lassen und ehemals misshandelte Kinder misshandeln auch andere so lange, bis sie es sich wert werden, heilen zu dürfen.

Oh, das wollte ich niemals so darstellen, dass Misshandlung gerechtfertigt ist (hoffe, du hast das nicht so verstanden bei mir?!)
Ich behandle mich wirklich sehr gut. Du müsstest mich real erleben um das besser einschätzen zu können... aber vielleicht meinst du mich auch gar nicht. Du hast ja sehr allgemein gesprochen. Und dann meine ich dich natürlich ebenso wenig.:D


Jeder darf heilen, egal wie falsch er gehandelt haben mag. Kann er aber wohl schwer, solange es kein falsch geben darf, weil er ja sonst nichts taugen täte.

Irgendwie hast du mich gar nicht verstanden *feststell.
Nochmal anders: Es gibt sehr wohl ein falsch, aber eben FÜR MICH nicht in bewältigter Vergangenheit, da sich ein falsch dort relativiert, sprich transformiert, sich auflöst.


Ist der erste Schritt nicht grade die Einsicht, dass es falsch wäre, so weiter zu machen?

Beste Grüße,
Eva

Wie mach ich denn was- was willst du mir damit sagen? ;)
Liebe Melodie: ich bin ok so wie ich bin: liebenswert!
Ich erlebe mich sehr wohl als ausgeglichen und heil-sam. Mag an mir liegen, aber ich bin heute morgen ausgesprochen freundlich und gut gelaunt... und nicht nur heute morgen.

LG Sayalla :)
 
Liebe Eva!

Kann man sagen, dass ein Trigger Reaktionen hervorruft, die durch die "normale" Logik nicht erklärbar sind und eigentlich gar nicht zu dem sonstigen Verhalten bei sich selbst passen?

Bei mir gibt es auch einen Auslöser, wo ich sofort erstarre, völlig wehrlos werde, zittere und nicht mehr klar denken kann. Und da kann ich hundertmal logisch "wissen", dass das in Wahrheit genau die falsche Reaktion ist, dass es eine für mich völlig untypische Reaktion ist - sie ist da.

Ich weiß auch, warum. Aber das hilft in solchen Situationen (die Gottseidank extrem selten auftreten) überhaupx nix. :rolleyes:

Wenn so ein Trigger vorhanden ist (ich nehme an, die gibt es viel öfter, als einem selbst auffällt), wie geht man da vor, um das zu lösen?

Das dürften ja echt tiefsitzende Sachen sein, die mit normalem Denken nicht bewältigbar sind.

Liebe Grüße
Suena

Das ist es, Suena, ganz genau.
Man geht damit am besten sehr behutsam um und lässt sich wenn möglich beistehen.

Traumatherapie folgt dem Prinzip erst mal viel Sicherheit und Vertrauen aufzubauen, zu stabilisieren und Begegnungen mit dem Trauma gut vorzubereiten und nachzuarbeiten.

Das Real Life ist da weniger rücksichtsvoll und Menschen mit Trauma können ja von für andere ganz normalen Reizen (bei mir war es unter anderem der Geruch von frischem Lack) umgebeamt werden.

Eine Chance, wenns passiert, kann sein, dass man versucht, das als flashback zu erkennen, ihn kommen und laufen zu lassen, aber zugleich möglichst viel von der realen Situation wahrzunehmen. Also wenn möglich, beide Filme gleichzeitig laufen zu lassen.

Aber ganz klar sich als traumatisierten Menschen anerkennen, wenn sowas vorkommt und sich helfen lassen!

Lieber Gruß,
Eva
 
Wie mach ich denn was- was willst du mir damit sagen? ;)
Liebe Melodie: ich bin ok so wie ich bin: liebenswert!
Ich erlebe mich sehr wohl als ausgeglichen und heil-sam. Mag an mir liegen, aber ich bin heute morgen ausgesprochen freundlich und gut gelaunt... und nicht nur heute morgen.

LG Sayalla :)

Hallo Sayalla,

ich habe tatsächlich was aufgegriffen, das weiter zurück liegend geschrieben wurde.

Leider kann ich nicht zitieren, was du im Zitat eingefügt hast.
Wenn ich so angekommen bin, als hätte ich dir in irgendeiner Form vorzuschreiben versucht, wie du zu sein, zu denken oder was du zu tun hättest, tut es mir leid. Nichts läge mir ferner.
Natürlich bist du okay!

Mein Kerngedanke ist: Fehler brauchen nicht transformiert zu werden, weil Fehler eben menschlich sind und dazu da, erkannt zu werden und ein zu einem guten Grund für Verbesserungen gewandelt zu werden.

Meine Vermutung ist, dass Umgang mit Fehlern vielleicht so lange schwierig ist, solange eben Fehler mit etwas verknüpft bleiben, was andere uns (angeblich) antun dürfen, weil wir fehlerhaft sind.

Beste Grüße,
Eva
 
Wenn so ein Trigger vorhanden ist (ich nehme an, die gibt es viel öfter, als einem selbst auffällt), wie geht man da vor, um das zu lösen?

Das dürften ja echt tiefsitzende Sachen sein, die mit normalem Denken nicht bewältigbar sind.

Liebe Grüße
Suena

Ich schreibe mal mutigerweise von mir, wie ich vorgehe. Davon ausgehend, dass es noch viel mehr Ansätze gibt und jeder seinen eigenen Weg finden darf, würde einfach etwas fehlen, wenn ich mich nun nicht endlich mal traue mich mitzuteilen:
Du hast mit beiden Sätzen vollkommen recht: Trigger sind tiefliegend und nicht mit dem Denken zu bewältigen.
Sie sind aber übers Gefühl zu bewältigen. Gefühl... was ist das? Ich hatte schon mal irgendwann darüber geschrieben.
Für mich gibts eigene Gefühle, Empfindungen. Diese entstehen im Herzen und fühlen sich *ruhig* an, zufrieden stellend.
Dann gibts da die Emotionen. Diese werden von aussen ausgelöst. Sie führen zu innerer Unruhe. Es ist also konkret so, dass- wenn uns nie ein Schmerz zugefügt worden wäre- wir in unserer Ruhe /Ausgeglichenheit wären. Zumindest bin ich mir FÜR MICH da sicher, dass es so ist.
Diese Emotionen sind also nicht förderlich für mich, da Unruhe sich nicht gut anfühlt. Am Schlimmsten ist es, wenn Trigger sie auslösen, da ist die Unruhe am Grössten.
Wie kann ich nun differenzieren lernen zwischen Emotionen (Fremdbestimmungen) und Gefühlen (eigenes, inneres Erleben)? Da gibt es verschiedene Ansätze: spirituelle, therapeutische u.u.u. Und dazu werde ich auch nichts sagen, weil das individuell ist.
Sayalla :)
 
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Meine Vermutung ist, dass Umgang mit Fehlern vielleicht so lange schwierig ist, solange eben Fehler mit etwas verknüpft bleiben, was andere uns (angeblich) antun dürfen, weil wir fehlerhaft sind.

Beste Grüße,
Eva

Genau. Irgendwer schrieb z.B. ein paar Seiten vorher, wieso ich mich verabschiede und dann immer wieder komme.
Ich antwortete: Das ist bei mir gelebte Inkonsequenz.
Fertig. DAS ist es: wenn es mir nichts ausmacht- wieso sollte sich dann noch mein Gegenüber daran stören? Solange ich niemanden überfahre mit: mach mal das oder sieh das mal so, sondern bei mir bleibe mit meinen Gedanken und Gefühlen, fühle ich mich eben einfach wohl MIT meinen *Fehlern*, die... und da bleibe ich stur in meiner Sichtweise*lach... eben dann für mich keine Fehler mehr sind, denn ich nehme sie doch als solche gar nicht mehr wahr.
Würde mich meine Inkonsequenz dolle anfangen zu stören, würde ich sie an genau den Stellen nämlich ändern, wo sie mich nervt... was ich im Übrigen tat... und an anderen Stellen lebe ich sie noch, gelassen und mit einem Schmunzeln über mich selbst auf den Lippen.
Sayalla:)
 
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