Eltern - und andere Lebensgefahren

Liebe Suena,

das hier:

Bei mir gibt es auch einen Auslöser, wo ich sofort erstarre, völlig wehrlos werde, zittere und nicht mehr klar denken kann. Und da kann ich hundertmal logisch "wissen", dass das in Wahrheit genau die falsche Reaktion ist, dass es eine für mich völlig untypische Reaktion ist - sie ist da.

könnte bedeuten, dass dein Körper sowas wie Schock gespeichert hat. Meine Erfahrung ist, dass das zu einer erhöhten bis sehr hohen Körperspannung führt, und zwar dauerhaft und so, dass man es selbst schon für normal hält.
Das ist wie ein Panzer, oder halt auch ein Gürtel, der was zusammenhält, damit der Schrecken nicht raus kann. Einfach ein Bild.

Und es hat möglicherweise mit dir überhaupt nichts zu tun :umarmen:

Lieber Gruß,
Eva
 
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ps

da gibt es noch andere Phänomene, wie Taubheit bzw. keine Zugang zu manchen Körperregionen oder -Stellen, Neigung zu bestimmten Krankheitssymptomen, wie Entzündung, Probs mit Ohren, Nieren, oder so.
 
könnte bedeuten, dass dein Körper sowas wie Schock gespeichert hat. Meine Erfahrung ist, dass das zu einer erhöhten bis sehr hohen Körperspannung führt, und zwar dauerhaft und so, dass man es selbst schon für normal hält.
Das ist wie ein Panzer, oder halt auch ein Gürtel, der was zusammenhält, damit der Schrecken nicht raus kann. Einfach ein Bild.

Und es hat möglicherweise mit dir überhaupt nichts zu tun :umarmen:

Lieber Gruß,
Eva

Hm...da geh ich mal drüber nachdenken, danke für die Erklärung. Aber ich denke, dass es wenn schon mit mir zu tun hat. Ist ja dann mein Schock.:)

Diese Gefühle wie Taubheit etc. - das kenn ich allerdings aus der Organsprache und soweit es mich selbst betrifft, gibts dafür meistens eine bio-logische Erklärung, warum der Körper so und nicht anders reagiert.

Auch bei dem Trigger ist die Reaktion meines Körpers eigentlich eine programmierte und aus damaliger Sicht sinnvolle: Genau diese Steifheit, das Anspannen der Muskeln, sich nicht zu bewegen, hatte in der fraglichen Zeit, in der dieser Trigger entstanden ist, meine Überlebenschancen erhöht, machte also damals Sinn. Wäre bio-logisch damit auch erklärbar. Anspannung der Muskulatur schützt die Knochen vor Verletzungen, sich nicht zu bewegen war die Reaktion, den "Angreifer" nicht noch mehr zu reizen. Findet sich bei manchen Tieren auch, der Totstell-Reflex.

Heute bräuchte ich diese Reaktion nicht mehr, ganz im Gegenteil.:rolleyes:

Ist ein Lernprozess, in den Situationen differenzieren zu lernen, dass das eine aus der Kindheit kommt und das andere das Heute ist. :rolleyes:

Liebe Grüße
Suena
 
ps

da gibt es noch andere Phänomene, wie Taubheit bzw. keine Zugang zu manchen Körperregionen oder -Stellen, Neigung zu bestimmten Krankheitssymptomen, wie Entzündung, Probs mit Ohren, Nieren, oder so.
Das kann auch durch die Körperhaltung entstehen, die ja oft aus Erlebnissen heraus beeinflußt wird durch den bereits erwähnten Trigger in der Körperspannung.

warte mal.... suchsuchsuch.... ich finde es nicht im Netz. An jedem Zwischenwirbelraum tritt ein Hauptast des peripheren Nervensystems aus dem Wirbelkanal, der dann jeweils für die nervale Versorgung eines bestimmten Körperareals mit den in ihm befindlichen Organen "zuständig" ist. Übrigens weichen wir da alle etwas voneinander ab, genau wie auch im Gefäßsystem und in allen sonstigen Bestandteilen unseres Körpers. Wir sind nur bedingt "baugleich", allerdings ist die Baugleichheit innerhalb von Familien gegeben. Durch die Gleichheit der Art und Weise, wie das Nervensystem in den Körper verwoben ist und wie das bei weiteren die Gesamtheit betreffenden Systemen ist, ergeben sich dann auch ähnliche "Fühlweisen" und Haltungen und Seinsarten innerhalb von Familien.

In dieser "Spezialisierung" in einem bestimmten Bereich sind wir alle einzigartig, wenngleich von unseren Familien abhängig. Wenn man die "Schwächen und Stärken" der eigenen Familie kennt, dann kann man auch auf die eigenen Schwächen und Stärken schließen.

Bei uns in der Familie sind sie z.b. gerne herzschwach, weil sie sich alle zu Herzen nehmen und offene Menschen sind. Wir verstehen, fühlen und reden mit dem Herzen. Wenn wir nicht bewußt aus anderen Zentren reden. Mein Papa konnte sein Herz abschalten, stellt Euch das vor. Und wieder an. Und wir alle haben Herzklabastern, wenn wir uns aufregen. Das ist die männliche Linie. Die weibliche Linie verbreitet Durchfall. :D

Und tatsächlich, wenn man uns betrachtet: Haltungsschwächen im Brust- und im Lendenwirbelsäulenbereich. Wir haben recht große obere Brustwirbel, recht schmale, filigrane, aber dafür lange Halswirbel (wir sind Giraffen!) und unser Becken wird im Alter fest, wenn wir nicht aufpassen. Ansonsten sind wir aber gesund, hurra.

:banane:

(Man sieht: Muttern ist wieder zuhause.... bis auf den üblichen Famlienkram ist nichts gefunden worden.)
 
Zu der Sache, den anderen so zu nehmen, wie er ist, hab ich ja die wunderbare Erklärung gehört, man müsse ja dem anderen sagen, wann einen etwas verletzt, was er tut. Was ja vollkommen stimmt. Ist ja unter anderem auch etwas, was wir zu lernen haben - auszusprechen, du, was du da tust, tut mir nicht gut. Das haben wir ja viel zu lang nicht getan...

Es geht da dann wohl um das "wie".
Denn da ist dem anderen ja wohl Zeit zu geben, sich drauf einzustellen. Und dazu gehört auch eine gewisse Verläßlichkeit der eignen Wünsche an den anderen. - Was mich unter anderem an den Rand des Wahnsinns getrieben hat, war ja diese Unberechenbarkeit. Was vorgestern "oh du bist so wunderbar und wie schön mit dir befreundet zu sein" hieß, konnte dann gestern durchaus "du bist unerträglich und hast mir so furchtbar geschadet" heißen, und zwar angesichts derselben Tätigkeiten oder Eigenschaften (und das war bei all den Jerkilis durchgängig gleich - frau hat sich einfach nie ausgekannt).

Auja, und das wird für die Zukunft ein Alarmsignal sein. "Mit mir hats bis jetzt noch niemand ausgehalten" "bei mir haben immer alle grundlos zu spinnen angefangen" "mir haben immer alle so furchtbar geschadet" - ahja oh aber dann nix wie weg :D:D:D

:lachen:


Mich hat der Blitz ja Gott sei Dank nur GANZ am Rande gestreift :D, aber genau dieses Verhalten ließ bei mir gleich alle Alarmglocken schrillen.

Ich hab offenbar ein Allergie-Gen eingebaut, denn schon mein Mann hatte mit meiner angeblichen "Aufmüpfigkeit" so seine liebe Not :D

Dementsprechend heftig war auch meine Reaktion, die viele für überzogen hielten. Na klar, es wußte ja auch niemand, was hinter den Kulissen ablief. Dies wiederzugeben, wäre z.T. nicht gesellschaftsfähig....(lustigerweise hat sich genau dieser Mensch immer wieder über den Umgangston im Forum mockiert :D)

Morgi hatte es sofort erkannt und eilte mir auch gleich zu Hilfe (vielen Dank nochmals dafür, Morgi!), indem sie mir bestätigte, dass mich mein Gefühl und meine guten Geister NICHT im Stich gelassen haben, sondern dass ich sehr richtig liege mit meiner Intuition. Denn stellenweise denkt man schon, man ist im falschen Film :rolleyes:.

So, nun will ich Euren wunderbaren Faden nicht mehr weiter unterbrechen, aber das wollte ich einmal gesagt haben.

Ich lese weiter mit Spannung und Interesse mit, es ist sehr schön, was hier so passiert.

Sunny
 
Hallo Sunny, *versonnen lächel* jaja es ist eigenartig mit so Umgangstönen gell. Leider habe ich das Allergie-Gen nicht. Ich habs gründlicher gebraucht.

Mit Morgenwinds Hilfe ist mir (wir haben da so manche Kiste aus vergangenen Tagen ausgepackt) heute etwas klargeworden, möcht ich gern mit euch teilen. Vielleicht kann ja wer außer mir noch was damit anfangen.

Ich war - bis heute - nicht in der Lage, Traurigkeit darüber zu empfinden, daß ich seelisch mißbraucht worden bin in diesen ganzen Geschichten. Wohl habe ich Traurigkeit empfunden, aber in der bin "ich" niemals vorgekommen. Es ging in mir dabei immer nur darum, "wie schade, daß xxx nicht der war, den ich in ihm sehen wollte" " wie traurig, daß diese Freundschaft/Partnerschaft/Wasauchimmerschaft nicht weiterbestehen kann, weil eben auf keiner gesunden Basis beruhend" und dergleichen mehr - und da komm ich selber gar nicht vor.

Ich hab es tatsächlich geschafft, mich selbst im Erkennen, daß mir etwas nicht gut tut, noch völlig auszublenden. Das hat sich heute zum ersten Mal verändert. Und das war sehr befreiend.

Denn - danach war mir plötzlich klar, auf welche Art und warum die Täter unseres Lebens immer Opfer brauchen, die sie quälen können. Auf welche Art es sie begeistert, zuzuschauen dabei, wie jemand leidet. - Und mit welcher verzweifelten Begeisterung ich daran mitgewirkt habe, gequält zu werden - denn - es hat mir doch tatsächlich noch das Gefühl vermittelt, jemandem wichtig zu sein... ich wollte für irgendjemanden wichtig sein... und selbst um den Preis der Selbstzerstörung... und dieses Gefühl des "Wichtigseins" hat es mir offenbar vermittelt.
 
Ich hab es tatsächlich geschafft, mich selbst im Erkennen, daß mir etwas nicht gut tut, noch völlig auszublenden. Das hat sich heute zum ersten Mal verändert. Und das war sehr befreiend.

Denn - danach war mir plötzlich klar, auf welche Art und warum die Täter unseres Lebens immer Opfer brauchen, die sie quälen können. Auf welche Art es sie begeistert, zuzuschauen dabei, wie jemand leidet. - Und mit welcher verzweifelten Begeisterung ich daran mitgewirkt habe, gequält zu werden - denn - es hat mir doch tatsächlich noch das Gefühl vermittelt, jemandem wichtig zu sein... ich wollte für irgendjemanden wichtig sein... und selbst um den Preis der Selbstzerstörung... und dieses Gefühl des "Wichtigseins" hat es mir offenbar vermittelt.

Liebe Kinny!

Ehrlichgesagt, bei Deinem Posting kommt bei mir sehr viel Traurigkeit an. Ich seh da ein kleines Kind, das in der Ecke kauert und sich von Gott verlassen fühlt. Ungeliebt und unendlich traurig.:trost:

Wenns nicht so gefühlt wurde, dann entschuldige bitte, es kam bei mir (durch meinen persönlichen Filter wahrscheinlich) so an.

Ich vermute, dass die Aussage, dass dieses Gefühl der Wichtigkeit bei Dir entstand durch diese Behandlung nur die Hälfte der Medaille ist.

Denn ich denke schon, dass Du das "richtig" gefühl hattest. Du warst diesen Menschen sicher wichtig.

Doch der Fokus liegt auf "diesen Menschen" - Du warst Dir selbst nicht wichtig.

Deine Wertung, wann Du Dich wichtig fühlen "darfst" war von anderen abhängig, nicht von Dir selbst.

Wichtig zu sein ist ein Grundrecht eines Kindes - wenn das nicht erfüllt wurde, dann kann es sein, dass das Kind immer glaubt, dafür etwas tun zu müssen.

Kinny, Du BIST wichtig - mach es nicht abhängig von anderen Menschen.

Ich erinnere mich an einen Filmausschnitt, der mir damals echt nahe gegangen ist:

Da weinte ein junges Mädchen, weil der Junge, den sie so mochte, eine andere vorgezogen hatte. Und der Vater von ihr setzte sich ihr gegenüber und meinte nur:

"Du bist so ein wertvoller Mensch - wenn Du lachst, scheint die Sonne, wenn Du redest, zeigst Du so viel von Dir....und wenn dieser Junge DAS nicht in Dir sieht, was ICH in Dir sehe - dann hat er Dich einfach nicht verdient."

Und weisst Du Kinny, DAS kann ein Schlüssel sein für das Schloss.

Du brauchst Deinen Wert nicht über andere erkennen - Du BIST einfach wertvoll. Und wenn DAS jemand nicht sieht, dann hat er Dich auch nicht verdient - es läuft genau umgekehrt.

Wann immer jemand Dir das Gefühl vermittelt, Du wärest nur etwas "wert", wenn Du bestimmte Bedingungen erfüllst, dann sieht er Dich nicht. Und hat Dich nicht verdient.

Wert erhält man durch seine Geburt - und damit auch das Recht, so zu leben, wie man/frau es möchte. Und wenn Dein Wert in der Kindheit von jemandem nicht gewürdigt wurde, so ändert das nichts daran - Deinen Wert hast Du in DIR, ständig und immer.

Den braucht Dir niemand (und vor allem Du Dir nicht) zu beweisen, er IST.

Liebe Grüße
Suena
 
Liebe Kinny!

Ehrlichgesagt, bei Deinem Posting kommt bei mir sehr viel Traurigkeit an. Ich seh da ein kleines Kind, das in der Ecke kauert und sich von Gott verlassen fühlt. Ungeliebt und unendlich traurig.:trost:

Wenns nicht so gefühlt wurde, dann entschuldige bitte, es kam bei mir (durch meinen persönlichen Filter wahrscheinlich) so an.

Das stimmt haargenau so - kommt nicht nur bei dir so an, ging auch von mir so aus.

Und alles andere trifft glaub ich den Punkt auch, danke dir für die Worte
Wann immer jemand Dir das Gefühl vermittelt, Du wärest nur etwas "wert", wenn Du bestimmte Bedingungen erfüllst, dann sieht er Dich nicht. Und hat Dich nicht verdient.
Da bin ich jetzt grad dabei, das KleinKinny zu erzählen :)
 
Ich war - bis heute - nicht in der Lage, Traurigkeit darüber zu empfinden, daß ich seelisch mißbraucht worden bin in diesen ganzen Geschichten. Wohl habe ich Traurigkeit empfunden, aber in der bin "ich" niemals vorgekommen. Es ging in mir dabei immer nur darum, "wie schade, daß xxx nicht der war, den ich in ihm sehen wollte" " wie traurig, daß diese Freundschaft/Partnerschaft/Wasauchimmerschaft nicht weiterbestehen kann, weil eben auf keiner gesunden Basis beruhend" und dergleichen mehr - und da komm ich selber gar nicht vor.

Ich hab es tatsächlich geschafft, mich selbst im Erkennen, daß mir etwas nicht gut tut, noch völlig auszublenden. Das hat sich heute zum ersten Mal verändert. Und das war sehr befreiend.

Denn - danach war mir plötzlich klar, auf welche Art und warum die Täter unseres Lebens immer Opfer brauchen, die sie quälen können. Auf welche Art es sie begeistert, zuzuschauen dabei, wie jemand leidet. - Und mit welcher verzweifelten Begeisterung ich daran mitgewirkt habe, gequält zu werden - denn - es hat mir doch tatsächlich noch das Gefühl vermittelt, jemandem wichtig zu sein... ich wollte für irgendjemanden wichtig sein... und selbst um den Preis der Selbstzerstörung... und dieses Gefühl des "Wichtigseins" hat es mir offenbar vermittelt.

Hallo Kinni...

Das ist ja wirklich interessant...
als ich das las, spürte ich, daß das auf mich auch haargenau zutrifft...
Ich bin allerdings wohl noch davon entfernt Trauer für klein Luckysun zu empfinden...:confused:

Danke für diesen wertvollen Denkanstoß...:danke:
 
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Hallo Luckysun :)

Ich bin allerdings wohl noch davon entfernt Trauer für klein Luckysun zu empfinden...:confused:

Das geht unter Umständen schneller, als du denkst. :)

Ich kann mich gut erinnern, was geschah, als meine Therapeutin mich bat, mich selbst als kleines Mädchen aus Ton zu formen. Man, was hatte ich für einen unglaublichen Widerwillen! Brummelnd und schimpfend ging ich in die Beschäftigungstherapie, suchte lustlos ein Stück Ton aus und begann, zu kneten. Schimpfend, fluchend, sauer. Es dauerte nicht lange und der Tonklumpen flog an die Wand. Ich habe mich schlicht geweigert, mich als Kind zu sehen.

Ca. eineinhalb Jahre später sprach ich in der ambulanten Therapie über meine Unfähigkeit, in bestimmten Situationen zu sprechen, überhaupt ein Wort herauszubringen. Die dortige Therapeutin fragte mich, wie alt ich in einem solchen Moment sei. Als ich versuchte, diese Frage zu beantworten, merkte ich, dass ich in solchen Momenten zu jung bin, um sprechen zu können.

Mir fiel dann eine Situation ein, die ich als knapp Zweijährige erlebte und die ich nicht vergessen habe. Diese Szene ging ich mit der Therapeutin durch und mir wurde bewusst, wie verwirrt ich war im Alter von zwei Jahren. Dann fragte mich die Therapeutin, wie ich ein zweijähriges Kind beruhigen würde. Und auch das gingen wir Schritt für Schritt durch, bis ich spürte, dass sich innerlich tatsächlich etwas beruhigte. Das war so faszinierend, dass ich das immer ausprobierte, wenn ich aus der Fassung geraten war. Erst forschte ich nach, wie alt ich war (in dieser Stimmung), und dann habe ich mich altersgerecht getröstet oder mir etwas erklärt. Wieder und wieder, wie man es eben mit einem "echten" Kind auch machen würde.

Liebe Grüße
Rita
 
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