Genau dort will ich hin...
Hm, ein Brainstorming, was Du mit dem Bild, das Dir vermittelt wurde, verbindest könnte ein Zeiger sein, wo es langgehen könnte bei der Suche nach den Ursachen.
Ich bring ein Beispiel von mir, ist nicht dasselbe Thema, aber vielleicht passt etwas daraus:
Ich habe erzählt, dass ich früher total auf Machos stand. Typen eben wie mein Vater das war. Und ich sie als Stellvertreter für meine eigenen ungelösten Probleme mit meinem Dad willkommen hieß.
Da gabs z.B. einen Mann, den ich absolut nicht wollte. In meinen Augen lief er mir nach, 4 Jahre lang, und DAS war mir total unangenehm. Ich ging soweit, mich jedesmal vor ihm zu verstecken, weil mir seine Komplimente und seine Wertschätzung von mir gehöriges Unbehagen verursachten.
Männer, die mich so offenkundig anhimmelten, mied ich generell. Da war ein ganz komisches Gefühl für mich dabei. Eine Art Staunen mit Abwehr. Das Gefühl, das hätte ich nicht verdient, sie müssten sich einfach irren. Und wenn sie darauf beharrten, wurde ich ärgerlich und so richtig abweisend.
Hingegen die Machos, die Kämpfer, die Starken, DIE hatten was, das mich magisch anzog wie den Hund die Futterschüssel.
Dass sie, wenn ich ging, gar nicht mehr Machos und stark waren, sah ich zwar, wollte es aber nicht registrieren, weils nicht in das Bild passen wollte, das ich von einem "richtigen Mann" hatte.
Erst als ich die Kämpfe mit den Machos hinter mir hatte, sie nicht mehr not-wendig waren, konnte ich das, was mir von einem "Anti-Mann" entgegengebracht wurde, plötzlich annehmen.
Ich hatte den "Kampf" gewonnen, fühlte mich plötzlich damit auch wert, geschätzt zu werden, stark sein zu dürfen - ein völlig neues Gefühl kam da hoch.
Und plötzlich wandelte sich das Bild - der vorher "farblose Softie" war mir nicht mehr unangenehm, ganz im Gegenteil.

Ich konnte auf einmal genießen, geschätzt und beachtet zu werden - noch ein halbes Jahr vorher war das ein Ding der Unmöglichkeit und verursachte in mir fast Ekelgefühle.
Es war nicht mehr interessant, die Stärke im Außen zu suchen - ich hatte sie in mir selbst entdeckt.
Den "faden Softie" hab ich übrigens recht schnell geheiratet - es war die schönste Zeit in meinem Leben, einmal einfach so sein zu dürfen, wie ich war - und das war ok für das Gegenüber. Eine völlig neue, befreiende Erfahrung, so angenommen zu werden, wie ich bin. Ohne Änderungswünsche, ohne Kritik, ohne Bedingungen. Einfach so.
Es war was in MIR, das den Fokus veränderte. Das, was ich immer im Außen gesucht hatte, war die ganze Zeit in mir selbst und ich hatte es zugeschüttet und begraben.
Vielleicht verhält es sich bei Dir ähnlich - dass Du eine Resonanz zu genau DEM verspürst, was in Dir selbst verschüttet ist. Und wenn jemand Dir das Bild bietet, das Du in Dir ausgraben möchtest, dann springst Du darauf an.
Ist nun Spekulation, ich weiß. Aber es wäre eine Möglichkeit, sich mal aufzuschreiben, was genau einem am anderen so fasziniert hatte. Es könnte leicht sein, dass man seinen eigenen Schatz gesucht hatte.
Liebe Grüße
Suena