Eltern - und andere Lebensgefahren

*Wow* :thumbup:

Eigentlich wär eine Liste der Sprüche fällig, die einen vorausahnen lassen sollten, WAS da jetzt auf einen zukommen kann....:D

Lg
Suena

Gar keine schlechte Idee...

Ich habe auch noch einen, der sicher goldmedaillenverdächtig ist:

"Gib mit bitte Zeit, dir Gefühle zu zeigen, ich kann keine Liebe mehr geben, meine Ex hat mich liebesunfähig gemacht"

Na? Auch nicht schlecht, oder?...:D
 
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Oups, habe gerade Mühe, alles sinnerfassend nachzulesen und gegebenenfalls meinen Senf dazu zu geben. Daher das Wichtigste zuerst:

Danke für die Nachricht, TrixiMaus. Das klingt schon mal gut, was du von deiner Ma berichtest. Päckchen wird auch gepackt.

Zum ebenfalls Wichtigen:
Ich wollte noch etwas zu den Steh- und Gehübungen schreiben, zu den Fehlern und dazu, ob die vermeidbar waren oder nicht und zu Menschen, die zu gut für diese Welt sind.

Oje, mal sehen, wie weit ich komme...

Liebe Grüße
Rita
 
Ich fange hier mal an, das kenne ich nämlich gut:

Zum Bleiben hab ich mich entschieden - ja warum. Warum wirklich.

Ich wollte nicht wieder allein sein. Ich wollte mich nicht wieder in einem Menschen geirrt haben. Ich wollte... nicht wahrhaben, was ich doch gesehen habe. Es kann doch nicht sein... es MUSS doch etwas Gutes in ihm stecken. Es MUSS doch einen Weg geben, etwas zu retten, was ... nie da war.

Das war des Pudels Kern - ich war nicht in der Lage, allein zu sein, ich hatte panische Angst davor. Da stand ich vor diesem Mann, in den ich mich verliebt hatte, sämtlichen Alarmglocken zum Trotz, trommelte ihm auf die Brust und schrie: "Ich will mich nicht in dich verlieben!" - dabei hatte ich es schon getan. Obwohl ein Teil von mir wusste, dass das keine gute Idee war. Aber der Teil, der nicht allein sein konnte, weil er fürchtete, dann zu sterben, der war stärker.

Ich weiß nicht, ob ich in der Lage gewesen wäre, anders zu entscheiden, oder ob es mich entschieden hat... wenn ich mir meine Tagebücher von damals durchlese, wie ich immer wieder (vor mir selbst, ohne Publikum, es gab niemanden, dem ich was vormachen hätte müssen, dort steht, was wirklich in mir vorgegangen ist damals) für all seine Gewaltexzesse irgendeine Entschuldigung gefunden habe... nein, ich glaube, ich hatte die Möglichkeit nicht. Da hat die Kraft gefehlt, aus welchem Grund, werd ich wohl noch zu Gesicht bekommen im Lauf der Therapie.

Mit vielen Jahren Abstand weiß ich, dass es gut war, genau diesen Fehler gemacht zu haben und ich weiß, dass ich damals gar nicht anders konnte. Ich war in dieser Therapiesituation wie ein frisch geschlüpftes Küken, dass dem ersten Wesen, dass als Mama dienen konnte, hinterher tappselte. Und diese "Wahlmama" hatte nicht nur schlechte Seiten. Dieser Mann war der erste Mensch, der nicht von mir verlangte, so oder so oder so zu sein, wie das in meinen beiden Ehen der Fall gewesen war. Meine ganze Kraft ging in das Nüchternwerden, in die Trennung von meinem Mann und in die Entscheidung, mein bisheriges Umfeld zu verlassen, ohne zunächst zu wissen, wohin. Meinen Beruf musste und wollte ich ebenfalls aufgeben, als Alkohol- und Medikamentenabhängige war ich als Krankenschwester einfach zu gefährdet. Da "passte" halt ein Mann, der ebenfalls vorhatte, sich aus seinem bisherigen Umfeld zu lösen. Dass er es im Gegensatz zu mir nicht schaffte, das war dann mein "Verhängnis".

Fazit: Ich bin da sehenden Auges und dennoch nicht anders könnend reingelaufen. War zeitweise ein höchstens drittklassiger Film, aber insofern lehrreich, als dass ich dieses Kino garantiert nicht mehr besuche. :D

Liebe Grüße
Rita
 
Ich schrieb auch zuvor schon, daß ich mich nicht bei allen Fehlern einfach damit raus reden kann...ich hätte nicht anders handeln können... weil ich nicht wußte was passieren würde...

Was ist daran unverständlich????:confused:
Mir ist grad unverständlich, was dir da unverständlich ist...:lachen:

Liebe LuckySun!

Jetzt musste ich mal grinsen. Bei allen Missverständnissen, die hier im Thread immer wieder auftauchen: Diesesmal verstehe ich Sayalla sehr, sehr gut.

Du schreibst, wenn man meint, man hätte nicht anders handeln können, empfindest Du das als "rausreden". Ich denke, da liegt der Unterschied in der Interpretation.

Denn Rausreden heißt für mich, dass ich die Verantwortung dafür abschieben möchte.

Das meine ich jedoch gar nicht, wenn ich schreibe, dass man zum jeweiligen Zeitpunkt nicht anders hätte handeln können. Es gab immer Gründe, warum man so oder so gehandelt hatte. Und wenns bloß die Hormone waren...:D

Rausreden und Gründe dafür erkennen, sind für mich 2 Paar Schuhe. Bei dem einen versuche ich, die Verantwortung wem anderen/etwas anderem zuzuschieben, beim anderen analysiere ich und bleibe trotzdem in meiner Verantwortung.

Möglicherweise meint Sayalla da etwas ähnliches.

Liebe Grüße
Suena
 
Gar keine schlechte Idee...

Ich habe auch noch einen, der sicher goldmedaillenverdächtig ist:

"Gib mit bitte Zeit, dir Gefühle zu zeigen, ich kann keine Liebe mehr geben, meine Ex hat mich liebesunfähig gemacht"

Na? Auch nicht schlecht, oder?...:D

Jaaaaa, das fühlt sich klasse an! :tomate: Kommt auf die Alarmglockensatzliste ganz, ganz weit rauf.:)

Kenn auch noch einige oft getätigten Sprüche, kommt aber aus einer anderen Ecke, liest sich hier im Forum verdächtig oft:

"Meine Frau (Freundin, Ex oder sonstwer) versteht mich nicht, aber DUUUUU, und da bin ich Dir soooo dankbar dafür....."
"Ich würde meine Frau sofort für Dich verlassen, aber ich kann ihr das nicht antun, sie würde Selbstmord begehen...."

Hach, es gibt so herrliche Sprüche, die sind eigentlich dämlich. (Man beachte Herr und Dame in dem Satz:ironie:).

Liebe Grüße
Suena
 
Mit vielen Jahren Abstand weiß ich, dass es gut war, genau diesen Fehler gemacht zu haben und ich weiß, dass ich damals gar nicht anders konnte.

Fazit: Ich bin da sehenden Auges und dennoch nicht anders könnend reingelaufen. War zeitweise ein höchstens drittklassiger Film, aber insofern lehrreich, als dass ich dieses Kino garantiert nicht mehr besuche. :D

Liebe Rita!

Finde ich super, diese Aussagen. Ich denke, jede Handlung hat Vor- und Nachteile. Und wenn es nur der Vorteil wäre, dass man es nicht mehr wählt, weil man weiss, was auf einen zukommt.

Ich hatte vor vielen Jahren nach meiner Scheidung eine Bekanntschaft gemacht, wo ich erst im Laufe der Zeit draufgekommen bin, dass er alkoholsüchtig war. Die Signale dafür kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht, ich wusste nicht, wie ich die mir unlogischen Handlungen von ihm erklären sollte.

Ich musste die Beziehung nach kurzer Zeit beenden, weil ich sonst mit im Chaos untergegangen wäre, war schmerzhaft, aber für mich lebensnotwendig.

Heute weiss ich, dass ich nicht die Kraft für so eine Beziehung hätte. Andere vielleicht - ich weiß es nicht - aber eines weiß ich: ich nicht. Vor dieser Begegnung dachte ich da ganz anders darüber - ich hatte mich selbst dadurch wieder ein Stück mehr kennengelernt, meine Grenzen ausgelotet und wusste wieder mehr, was mir guttut und was nicht.

Kein Nachteil ohne Vorteil - vice versa.

Liebe Grüße
Suena
 
Ein Traum - und ich habs von beiden Exemplaren, die mein aktueller Anlaß waren für dieses alles hier, genauso gehört. Genau so und genauso ernstgemeint............. und das Tolle: ich hab es auch noch geglaubt :D

Naja, das mit dem Glauben ist so eine Sache.:D

Wenn jemand von dem, was er sagt, tausendprozentig überzeugt ist, dann wirkt das ja auch total authentisch und damit glaubhaft.

Lernt jeder Vertreter als erstes, dass sein eigener Glaube an das Produkt den besten Verkaufsertrag bringt.

Und daheim öffnet man dann die Mogelpackung *grins* und kommt drauf, dass nicht drin ist, was der Vertreter versprach.

Ich denke, ein Knackpunkt beim Glauben ist auch das Glauben-Wollen. Denn nichts ist berauschender als die Illusion. Und diesen Rausch will man/frau genießen, eh klar.

Ich weiß daher bei dieser Diskussion nicht wirklich, ob es Sinn macht, Anteile hauptsächlich beim Gegenüber zu sehen. Vielleicht wäre eine interessante Frage, warum man glauben möchte, was der andere "verkauft".

DAS einmal auseinanderzutüfteln, wäre sicher eine Herausforderung, die sich lohnen würde.

Denn die Realität anzunehmen hieße gleichzeitig auch, Illusionen aufzugeben und ihr ins nüchterne und vielleicht langweilige Auge zu blicken.

Nachdenkliche Grüße
Suena
 
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Hallo Suena :)

Denn ich denke, DAS ist ein Marker, ob eine Freundschaft konstruktiv oder destruktiv verläuft.

Himmel, man ist doch befreundet, WEIL eben der andere genauso ist, wie er/sie eben ist. Warum sollte man den anderen ändern wollen?

Danke, das war ein Puzzleteilchen, das gefehlt hat! Eben, weil der andere so ist, wie er eben ist, seine/ihre Entwicklungen und Veränderungen inklusive. Womöglich sind gerade aber "Entwicklungsschritte" oft ein Problem; ich habe schon ein empörtes "du hast dich ja so verändert" zu hören bekommen. Wenn der Anspruch besteht, dass alles so zu bleiben hat, wie es ist, dann ist Veränderung natürlich fatal und bedrohlich. Nur, was ist schon statisch? Lebendiges jedenfalls nicht.

Ich finde es überhaupt nicht egoistisch, so bleiben zu wollen, wie man sich selbst wohlfühlt, wie es einem selbst entspricht. Ganz im Gegenteil.

Ich auch nicht, nicht mehr. Wenn es mir beispielsweise entspricht, eine Maus zu sein, dann ist es ziemlich unsinnig, ein Tiger sein zu wollen.

Ich weiß gar nicht, ob man einen Menschen tatsächlich ändern KÖNNTE. Ein Mensch kann sich verbiegen, aber irgendwann fühlt sich dieser Mensch (zu Recht) gespalten. In den Teil, der eine Rolle spielt für den anderen und in das, was ihn tatsächlich ausmacht.

Wenn ich nicht will oder nicht dazu fähig bin, dann ändere ich mich gar nicht. Na gut, die Falten kommen auch ohne mein Zutun.^^

Ändern kann sich ein Mensch bis zu einem gewissen Grad nur selbst - durch seine eigenen Erfahrungen, durch seine eigenen Konsequenzen daraus. Aber nicht durch die Erfahrungen oder Forderungen eines anderen. Und das ist sein gutes Recht, sich zu ändern oder so zu bleiben wie er ist. SEIN gutes Recht.

So sehe ich das auch.

Ich habe auch eine Bekannte, die aus der (ewig leidenden) Kindchen-Prinzessinnen-Position heraus immer Forderungen an ihre Umwelt stellt.

Sie steht inzwischen ziemlich alleine da, denn irgendwann erkennt jeder dieses Muster und distanziert sich von ihr. Löst einen ziemlichen Fluchtreflex bei jedem aus, der sie näher kennt. Eine typische rote Ampel.:D

Das sind übrigens Dinge, die mich auch aufhorchen lassen bzw. wo ich spüre, dass das gelbe Lichtlein zu blinken beginnt, weils gleich auf rot schaltet:

Wenn jemand "immer nur verletzt wurde", die Menschen rund um sie/ihn "nur undankbar sind" oder wenn er/sie Beziehungen hatte, die geendet hatten, ohne dass der/diejenige SEINEN Anteil am Bruch erkennen konnte.

Da klingelts gleich gewaltig ---> *fluchtreflex*:)

Yep. Oder wenn alle Menschen einem immer nur Böses wollen, neidisch sind (wobei ich mich nicht selten frage, worauf zum Geier denn), herzlos etc. Dummerweise gehört meine Ma zu dieser Spezies. :rolleyes: Als Kind keine Chance zu flüchten (na gut, in den Weinkeller) - aber heute bin ich für die paar hundert Kilometer zwischen uns sehr dankbar.

Auf Menschen mit diesem Verhaltensmuster habe ich jedenfalls dann, wenn ich wählen kann, so gar keine Lust mehr. Glücklicherweise habe ich ein Gen Marke Staubwolke, das sich mittlerweile frei entfalten darf.

Liebe Grüße
Rita
 
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