Eltern - und andere Lebensgefahren

Wer weiß?:rolleyes:

Vielleicht braucht er ja den Tritt in den Allerwertesten, weil er es auch gewöhnt war?:confused: (Ich kenne seine Mutter leider nicht).......


LG
Urajup

Tja, wer weiss... also er müsste es wissen, was er braucht. Das Konfuse ist, fragst du bei jenen Leuten nach, schauen sie dich an als wärst du ein Alien. :D
 
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Tja, wer weiss... also er müsste es wissen, was er braucht. Das Konfuse ist, fragst du bei jenen Leuten nach, schauen sie dich an als wärst du ein Alien. :D

Genau so ist es!:D

Es juckt mir schon lange in den Fingern, ihr zu sagen, dass sie da evtl. ihren Vater bekämpft und sie ihre Kindheitsmuster mal näher betrachten sollte......Aber ehrlich gesagt: ich trau mich nicht....:zauberer1

Es ist auch gar nicht so leicht, jemandem etwas näherbringen zu wollen, womit sie sich als sehr bodenständiger Mensch noch nie auseinander gesetzt hat...Psychologie, Astrologie...all diese Sachen, mit denen ich mich z.B. beschäftige, sind ihr z.B. sehr suspekt und sagen ihr nichts.....:rolleyes:

LG
U.
 
Hey ihr wunderbaren WonneWeiber!

Ihr seid der Hammer!
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, in welch achtsamer Art wir hier Tabus und Schweigen brechen können und Ungeheuerliches benennen.
Ich war nur zwei Tage weg und hier ist schon wieder so viel Schönes, Wichtiges, Kraftvolles ausgedrückt worden, dass ich mir nur die Augen reiben kann.
Werde morgen wieder senfen *androh*

:umarmen: euch alle,
Eva
 
Aber auf die Art hab ich mich bis vor Kurzem für Übergreifer aller Ebenen geradezu auf dem Tableau serviert. Genußfertig vorportioniert.

Das mein ich, wenn ich sag, mein größter Wunsch in der Therapie ist es, herauszufinden, was für ein Wesenszug in mir mich so weit in dieses "mir alles Bietenlassen" hineingeritten hat.

Mich für alles Mögliche an Übergriffen, Grenzverletzungen und Verdrehungen anzubieten, darin war ich eine Meisterin. "Genussfertig vorportioniert" ist eine sehr treffende Beschreibung, Kinny.

Als ich in der Therapie war, war es ebenfalls mein großer Wunsch, herauszufinden, weshalb ich süchtig wurde, weshalb ich mir Übergriffe gefallen ließ. Es dauerte einige Zeit, ehe ich mich durch etliche Schichten und Widerstände gearbeitet hatte, um an die Einstellung heranzukommen, die mein Leben und mein Handeln bestimmt hatte. Diese Einstellung war "Ich darf nicht sein" - im Sinne von "ich habe kein Recht, hier zu sein, geboren worden zu sein". Was daraus folgte, war im Rückblick erschütternd: Da ich nicht sein durfte, musste ich brav und unauffällig sein, anderen alles recht machen, keinen Fehler begehen - denn ein Fehler hätte in dieser "Logik" bedeutet, dass ich nicht mehr geduldet werde. Als kleines Kind war ich aber darauf angewiesen, zumindest geduldet zu werden, denn sonst hätte ich ja nicht überleben können. So versuchte ich, vorauszusehen, was in den Köpfen meiner Eltern, Lehrer und anderen vorging, was welche Worte oder Handlungen von mir an Reaktionen in ihnen auslösen könnten. Tag und Nacht habe ich mir darüber Gedanken gemacht. So viele, dass ich schon als kleines Mädchen schlecht schlief.

Ich dachte wirklich,wenn ich alles richtig, recht mache, keinen Anlass zur Kritik gebe, dann darf ich wenigstens bleiben. Das setzte sich fort, in meiner ersten Ehe, in meiner zweiten und gipfelte in einer Beziehung, in der mir das erste Mal dämmerte, wie kindlich ich mich verhalte.

Aus meiner tiefen Überzeugung des Nichtseindürfens resultierten Höchstleistungen wie gute Abschlüsse von Ausbildungen, aber auch Lebensabschnitte, in denen ich von Obdachlosigkeit bedroht war. Weil ich mich immer hundsmiserabel fühlte, wenn ich etwas für mich einforderte oder doch für meine Rechte eintrat. Es fühlte sich immer an, als müsse ich sterben, als wäre es nicht richtig, das zu tun. Dass obendrein meine Wahrnehmung ziemlich verdreht war, machte es nicht besser. Egal, was es war, wer es war: Fast immer habe ich die Schuld bei mir gesucht.

Oder auch - aus der Sicht heraus, daß wir mehr als einmal da sind - welche Vorbedingungen da mitgespielt haben könnten..

Das hat mich auch mächtig interessiert, da wir aus dieser Sicht heraus genau diese Bedingungen erschaffen haben. Daher bin ich dann auch einmal unter Anleitung "zurückgereist". Das Interessante war: Da war so etwas wie ein Nichts. Es war nicht warm, nicht kalt, nicht wirklich bedrohlich oder dunkel, aber auch nicht hell. Es war eher grau - und ich war völlig allein. Meine Therapeutin fragte mehrfach nach, ob da niemand sei, kein Vater, keine Mutter. Aber da war eben nichts. Und als mir das in diesem Zustand bewusst wurde, begann sich etwas zu lösen und die Tränen liefen. Eigenartigerweise stabilisierte ich mich danach in rasanter Geschwindigkeit, gewann buchstäblich Boden unter den Füßen. Mich interessiert nicht mehr, was die Vorbedingungen waren, denn ich kann sie nicht verändern. Was ich jetzt tun kann, ist im Hier und Jetzt die Saat für die Zukunft legen. Denn eines ist - wenn man dieser Betrachtungsweise folgt - ja klar: So furchtbar viel Mist kann ich in Vorleben nicht gemacht haben, denn sonst wäre ich nicht als Mensch in diesem Land mit seinen vielen Möglichkeiten geboren worden.

Jetzt, nachdem mehr als vier Jahre vergangen sind, bin ich überzeugt, dass diese beiden Erfahrungen/Erkenntnisse der Schlüssel zu meiner Gesundung waren. Vielleicht hätte auch die Erlaubnis, besser gesagt, meine Selbstermächtigung (Ich darf sein) gereicht, um eine Art Kettenreaktion in Gang zu setzen.

Du, Kinny, hast es bereits geschafft, zornvoll zu sein und erlebt, was für eine Energie das ist. Ich denke, das ist ein sehr, sehr gutes Zeichen.

Liebe Grüße
Rita
 
Genau so ist es!:D

Es juckt mir schon lange in den Fingern, ihr zu sagen, dass sie da evtl. ihren Vater bekämpft und sie ihre Kindheitsmuster mal näher betrachten sollte......Aber ehrlich gesagt: ich trau mich nicht....:zauberer1

Es ist auch gar nicht so leicht, jemandem etwas näherbringen zu wollen, womit sie sich als sehr bodenständiger Mensch noch nie auseinander gesetzt hat...Psychologie, Astrologie...all diese Sachen, mit denen ich mich z.B. beschäftige, sind ihr z.B. sehr suspekt und sagen ihr nichts.....:rolleyes:

LG
U.

ich würde es ihr auch besser nicht sagen, weil es so nicht stimmt.

wären beziehungsmuster so einfach, hätten wir sie längst friedlich gelöst.
wir suchen uns, denke ich, die kombination der unaufgelösten verhaltensverweisen beider elternteile als lebenspartner aus - solange bis wir es schaffen- wenn wir ernsthaft daran arbeiten - die als negativ abgelehnten verhaltensmuster der eltern, in uns selbst zu transformieren.

also - um mich klarer auszudrücken - meine mutter verfügt über einen extrem starken überlebenswillen und ein sehr hohes ausmaß an durchsetzungskraft.
das ist im grunde positiv - nur ihre strategie ist negativ.
also war dieses erbteil für mich negativ besetzt, bis ich drauf gekommen bin - oh nein, kommt nur drauf an wie.
mein vater war extrem schwach auf grund seiner konsensbereitschaft. zudem ein mensch, der sich sehr ernsthaft gedanken gemacht hat über den sinn des lebens. beides sehr positive eigenschaften - aber an der durchführung hat's gehapert. es haben ihm überlebenswille und durchsetzungskraft gefehlt.
nachdem ich jetzt alle erbteile annehmen kann, wird es mir auch möglich alle meine anteile zu leben.

und wenn ich mir meinen exmann jetzt so anschaue - aus der distanz - er vereinigt tatsächlich alles womit ich bei meinen eltern nicht klar gekommen bin - die schwäche, die zu dominieren sucht. in mir hatte er die frau, die seine schwächen ausgleicht und zugleich seine dominanz erträgt.

interessanterweise brauche ich jetzt keinem mehr schuld zuzuweisen.

im übrigen weise ich darauf hin, dass es sich um eine sehr vereinfachte darstellung handelt. in wirklichkeit ist alles noch sehr viel vielschichtiger.
 
wären beziehungsmuster so einfach, hätten wir sie längst friedlich gelöst.
wir suchen uns, denke ich, die kombination der unaufgelösten verhaltensverweisen beider elternteile als lebenspartner aus - solange bis wir es schaffen- wenn wir ernsthaft daran arbeiten - die als negativ abgelehnten verhaltensmuster der eltern, in uns selbst zu transformieren.

im übrigen weise ich darauf hin, dass es sich um eine sehr vereinfachte darstellung handelt. in wirklichkeit ist alles noch sehr viel vielschichtiger.

Ja, das sehe ich auch so. In meinen Augen bieten Partner Chancen, sich mit den ungelösten Problemen auseinanderzusetzen, egal ob diese nun mit dem Vater oder der Mutter oder beiden bestanden hatten.

Bei mir war allerdings die auffälligere Problematik mit dem Vater, weil sie heftiger und dominanter war, lebensbedrohender, sozusagen.

Manchmal, wenn ich so dastand und wieder manipulierte, um in der Beziehung irgendwie durchzukommen, wurde mir oft schmerzhaft bewusst, dass ich jetzt genau meine Ma bin. Das ist die eine (Mutter-)Seite, die in MIR agierte - den (Mutter-)Spiegel in Partnern bekam ich auch manchmal vorgesetzt, allerdings waren diese Probleme für mich nicht so schwerwiegend, damit konnte ich weit besser umgehen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich selbst diese "Rolle" schon gespielt hatte und erfühlen konnte, warum das so läuft.

Und weil eben bei uns der Vater der Dominante war (nur auf den ersten Blick, durch geschickte Manipulation hatte meine Mutter ja eigentlich das Sagen - das zeigt sich heute, wo sie älter sind - mein Vater ist meiner Mutter gegenüber unheimlich liebevoll und fürsorglich, die Beiden führen eine Beziehung, die seinesgleichen glaube ich sucht. Seine cholerischen Züge sind in den Hintergrund getreten, ich denke, sie traten in erster Linie durch die Überforderung auf).

Ich glaube, das manche Probleme einfach auffallender sind, manche nicht so spektakulär. Und die Problematik mit meinem Vater stand lange Zeit eben im Vordergrund.

Aber ich denke, das stimmt, was Du sagst, es sind Vater UND Mutter, die wir als Lernchance immer wieder geboten bekommen. So wie wir auch durch einen Täter/Opfertausch manchmal Gelegenheit geboten bekommen, plötzlich etwas zu begreifen, womit wir jahrelang gehadert hatte. Siehe mein Beispiel mit dem Schlagereflex meinen Kindern gegenüber.

@Urajup: Es könnte sein, dass das auch bei dem Beispiel Deiner Freundin zutrifft. Wobei man Gefahr läuft, einseitig zu betrachten - denn es zeigt sich für andere immer nur ein Teil der Beziehung, was hinter verschlossenen Türen abläuft, das weiss man ja nicht. Die Hintergründe für ihr Verhalten sind vielleicht auch noch durch ganz andere Beziehungsprobleme bedingt.

Als gängiges Beispiel: Das dauernde Nörgeln besagt ja mitunter auch, dass jemand das EIGENTLICHE nicht ansprechen darf, was wirklich so stört. Und deshalb auf Nebenschauplätze ausweicht, um die Unzufriedenheit, den Frust wenigstens teilweise ausdrücken zu können, ohne den "verbotenen" Punkt direkt auszusprechen, weil er/sie sich das nicht traut oder glaubt, das Recht dazu nicht zu haben.

Vielleicht hätte auch die Erlaubnis, besser gesagt, meine Selbstermächtigung (Ich darf sein) gereicht, um eine Art Kettenreaktion in Gang zu setzen.

Rita, ich glaube, der Satz hat unheimlich viel drin verpackt. "Ich darf sein" ist wahrscheinlich einer der Schlüssel zum Lösen von vielen Problemen.

Die Erkenntnis, dass man mit seiner Geburt das uneingeschränkte Recht erworben hat, sein Leben so zu leben, wie man es möchte. Und das geht nicht nur über den Kopf, sondern über das ganze Sein, das Spüren, "Ich DARF."

Liebe Grüße
Suene
 
magdalena schrieb:
ich würde es ihr auch besser nicht sagen, weil es so nicht stimmt.

Habe es auch nicht vor. Sicherheitshalber und überhaupt…..;)

wären beziehungsmuster so einfach, hätten wir sie längst friedlich gelöst.
wir suchen uns, denke ich, die kombination der unaufgelösten verhaltensverweisen beider elternteile als lebenspartner aus - solange bis wir es schaffen- wenn wir ernsthaft daran arbeiten - die als negativ abgelehnten verhaltensmuster der eltern, in uns selbst zu transformieren.

OK, ich überlege gerade, wie es kommt, dass zwei oder drei Geschwister dann oft so verschieden auf ihre Eltern reagieren? Wenn bei einem Kind diese Problematik mit den Eltern auftaucht, warum dann nicht auch bei den anderen? Es müssten folgerichtig doch alle Kinder die gleichen unaufgelösten Verhaltensweisen der Eltern „übernehmen“ (weil sie diese danach ausgesucht haben) und ausleben (durch den entsprechenden Partner). Dem ist aber nicht so. Ich frage mich daher, ob es hier nicht das jeweilige Kind selbst ist, das die Krisensituation mit dem einen oder anderen Elternteil auslöst?

Darüber denke ich schon eine Weile nach, da ich einige Familien beobachten konnte, wo anscheinend einige Kinder einen Weg gefunden haben, mit den Eltern zu kooperieren, die anderen jedoch nicht. Ich hatte mal das „Vergnügen“, bei der Unterhaltung von zwei Brüdern dabei zu sein. Der eine sprach eine Zeitlang voller Freude von seiner Mutter und wie sie so auf dieses und jenes reagiert. Der andere Bruder schwieg, sagte aber zum Schluss sehr zynisch: „Ich weiß jetzt gerade nicht, von wem du da gesprochen hattest, von meiner Mutter jedenfalls nicht“.

Genau diese Sachen sind es, die bei mir die Frage aufwerfen, in wie weit die Eltern wirklich eine „Schuld“ trifft, wenn es irgendwo hapert…….:rolleyes:


suena schrieb:
Es könnte sein, dass das auch bei dem Beispiel Deiner Freundin zutrifft. Wobei man Gefahr läuft, einseitig zu betrachten - denn es zeigt sich für andere immer nur ein Teil der Beziehung, was hinter verschlossenen Türen abläuft, das weiss man ja nicht. Die Hintergründe für ihr Verhalten sind vielleicht auch noch durch ganz andere Beziehungsprobleme bedingt.

Als gängiges Beispiel: Das dauernde Nörgeln besagt ja mitunter auch, dass jemand das EIGENTLICHE nicht ansprechen darf, was wirklich so stört. Und deshalb auf Nebenschauplätze ausweicht, um die Unzufriedenheit, den Frust wenigstens teilweise ausdrücken zu können, ohne den "verbotenen" Punkt direkt auszusprechen, weil er/sie sich das nicht traut oder glaubt, das Recht dazu nicht zu haben.

Natürlich kann man schnell etwas einseitig betrachten, aber das diese Frau Probleme nicht ansprechen mag, die vielleicht sonst in der Partnerschaft bestehen? Ich denke nicht. Es ist bei ihr auch nicht so ein greinendes Nörgeln oder das Winseln der Unterdrückten…..
Sie ist nämlich eine sehr selbstbewusste Löwefrau, sehr stark und man merkt: Sie steht im Rampenlicht. Aber wie Löwen so sind: Sie sind leicht in ihrer Würde oder Ehre zu kränken. Genau aus diesem Grunde hatte sie mir wohl auch diese schmerzliche Zurückweisung durch ihren Vater erzählt. Gerade für Löwe-Geborene ist der Vater nämlich sehr wichtig. Sie bewundern Autorität und Stärke und möchten dem nachfolgen. Eine Zurückweisung durch den Vater ist daher für sie besonders schmerzhaft.


LG
Urajup
 
also - um mich klarer auszudrücken - meine mutter verfügt über einen extrem starken überlebenswillen und ein sehr hohes ausmaß an durchsetzungskraft.
das ist im grunde positiv - nur ihre strategie ist negativ.
also war dieses erbteil für mich negativ besetzt, bis ich drauf gekommen bin - oh nein, kommt nur drauf an wie.
mein vater war extrem schwach auf grund seiner konsensbereitschaft. zudem ein mensch, der sich sehr ernsthaft gedanken gemacht hat über den sinn des lebens. beides sehr positive eigenschaften - aber an der durchführung hat's gehapert. es haben ihm überlebenswille und durchsetzungskraft gefehlt.
nachdem ich jetzt alle erbteile annehmen kann, wird es mir auch möglich alle meine anteile zu leben.

und wenn ich mir meinen exmann jetzt so anschaue - aus der distanz - er vereinigt tatsächlich alles womit ich bei meinen eltern nicht klar gekommen bin - die schwäche, die zu dominieren sucht. in mir hatte er die frau, die seine schwächen ausgleicht und zugleich seine dominanz erträgt.

interessanterweise brauche ich jetzt keinem mehr schuld zuzuweisen.

im übrigen weise ich darauf hin, dass es sich um eine sehr vereinfachte darstellung handelt. in wirklichkeit ist alles noch sehr viel vielschichtiger.

Vorschlag abgelehnt. Ist mir viel zu anstrengend geworden, weiterhin im aussen zu suchen. Und vor allem... wonach?
Ich bin ich, und ich bin einzigartig. ich brauche weder Mutters Schuhe noch Vaters Hut um ein liebenswerter Mensch zu sein.
Sayalla :)
 
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