Der Erfolg ist schwarz
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In seinem Buch «Taboo» behauptet der 47-jährige Amerikaner, schwarze Athleten seien genetisch überlegen. Und das nicht nur im Sprint, sondern in sämtlichen Lauf- disziplinen. Die Statistik gibt ihm Recht: Die Liste der Weltrekorde führt keinen einzigen Läufer auf, der seine Wurzeln nicht in Afrika hätte.
Der letzte Exote in diesem Ranking war der weisse Brite Sebastian Coe über 1000 Meter. Doch seit der kenianische Jüngling Noah Ngeny 1999 in Rieti die 18-jährige Bestmarke pulverisiert hat, erscheint das Ranking in einheitlicher Farbe. Und das, obwohl die Schwarzen nur rund zwölf Prozent der Bevölkerung ausmachen. Das macht neugierig.
Studien über die Unterschiede zwischen weissen und schwarzen Athleten gibt es seit den Zwanzigerjahren. Die Erkenntnisse der Forschung sind erstaunlich homogen. Demnach haben Schwarze mit westafrikanischen Wurzeln eine grössere Knochenmasse, was auf eine grössere Muskelmasse hindeutet. Diese weist mehr «schnelle» Muskelfasern und mehr anaerobe Enzyme auf, was wiederum die Explosivität erhöht. Ausserdem sind Testosteron- und Wachstumshormonspiegel bei schwarzen Männern leicht höher. Und Afrikaner haben proportional längere Beine, breitere Schultern und schmalere Hüften.
Genetische Unterschiede sind auch unter den afrikanischen Athleten selber auszumachen. Spitzensportler ostafrikanischen Ursprungs - zum Beispiel Kenianer - haben eine grössere Lungenkapazität, mehr «langsame» Muskelfasern, ein schmaleres Körperprofil und verfügen über eine effizientere Umsetzung von Sauerstoff. Zu erklären sind diese Differenzen mit dem Umstand, dass sich die westafrikanische Bevölkerung im Tiefland entwickelte, während sich die Ostafrikaner in bergigem Terrain behaupten mussten.
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http://www.jonentine.com/reviews/facts_2000.htm