Wenn es so etwas wie ein künstlich erzeugtes Schuldgefühl gibt, so lässt das aber auch darauf schließen, dass es auch sowas wie ein berechtigtes gäbe.
Wenn beispielsweise ein Kind die Mutter nervt, der die Nerven durchgegen und sie das Kind anschreit, dieses darauf vor Schreck zu weinen beginnt, also den "Film" wechselt, die Mutter es daraufhin eben auf Grund des daraus bei ihr entstandenen Schuldgefühls wieder in den Arm nimmt und tröstet, weil die dieses Kippen der Situation eben so auch nicht beabichtigt hatte, und sich die zwei wieder versöhnen so ist dieses Schuldgefühl erstens berechtigt und dient zweitens einem Erkenntnisprozess. Nämlich dem, eine Art eigenes Unrecht einzusehen, zu verstehen. Um möglicherweise in einer vergleichbaren neuen Situation auf Grund dieses Schuldgefühls anders zu reagieren, zu agieren. Kann man also nicht nur als etwas Negatives abtun, finde ich.