Ein "Protestpartei" wie die AfD...

Worauf basierten denn die unsäglichen Verbrechen der Nazis? Sie ruhten unter anderem auf einer Art von Denke, die z.B. Menschen a priori nach Herkunft, Hautfarbe o.ä. beurteilt.
Das ist richtig. Und worauf basieren die unsäglichen Verbrechen der Kommunisten unter Stalin, Mau oder Polpot?
 
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Das ist völlig richtig. Ich lebe schon seit langer Zeit in Bayern, habe aber sächsischen Migrationshintergrund.
Ich war aber nur Migrant minderer Qualität, denn ich bekam keine staatliche Unterstützung sondern sofort
eine Arbeitsstelle, was mir natürlich auch lieber war. Einen Sprachkurs in Bayrisch bekam ich auch nicht angeboten,
sondern musste mir das mühsam erarbeiten; kruzitürken sapperment.

Verklage doch den Staat und verlange Entschädigung für Deine Benachteiligung! :ROFLMAO:
 
Das ist richtig. Und worauf basieren die unsäglichen Verbrechen der Kommunisten unter Stalin, Mau oder Polpot?

Nun, Du schreibst ja selbst, dass es sich dabei um Kommunisten handelt. Und es fällt durchaus auf, dass diverse kommunistische Regimes es mit den Menschenrechten auch nicht so genau nahmen und immernoch nicht nehmen. Die haben oft das Zitat von Rosa Luxenburg: "Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden" nicht wirklich verinnerlicht.

Diese Verbrechen basierten jedenfalls NICHT darauf, andere Menschen NICHT a priori nach der "Rasse" o.ä.(Herkunft, Hautfarbe, Augenform, Religion, Geschlecht ...) zu beurteilen.
 
Nun, Du schreibst ja selbst, dass es sich dabei um Kommunisten handelt. Und es fällt durchaus auf, dass diverse kommunistische Regimes es mit den Menschenrechten auch nicht so genau nahmen und immernoch nicht nehmen. Die haben oft das Zitat von Rosa Luxenburg: "Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden" nicht wirklich verinnerlicht.

Diese Verbrechen basierten jedenfalls NICHT darauf, andere Menschen NICHT a priori nach der "Rasse" o.ä.(Herkunft, Hautfarbe, Augenform, Religion, Geschlecht ...) zu beurteilen.

Das stimmt so nicht ganz. Stalin z.B. war Antisemit und es gab stalinistische Säuberungen gegen Juden. Zitat:

"Eine zweite Säuberungswelle setzte zu Beginn des Jahres 1948 ein. Sie war hauptsächlich gegen Juden gerichtet, die als „wurzellose Kosmopoliten“ denunziert wurden. Die Kampagne führte zunächst zur Auflösung des Jüdischen Antifaschistischen Komitees, erreichte ihren Höhepunkt in der so genannten Ärzteverschwörung und endete abrupt mit Stalins Tod im März 1953. Zu den Hintergründen und Motiven dieses politisch motivierten Massenmords gibt es in der Forschung zum Teil sehr unterschiedliche Erklärungsansätze, die kontrovers diskutiert werden."
https://de.wikipedia.org/wiki/Stalinsche_Säuberungen

Nur, unterm Strich halte ich die vermeintlich konkreten Begründungen und Unterschiede für Völkermorde für zu oberflächlich. Der Unterschied "politisch vs rassistisch" ist psychologisch nicht mehr wirklich relevant und auch konkret verschwimmen die Grenzen ja. Auch die Nazis haben ja nicht ausschließlich rassistisch gemordet. Das war ja verbunden mit politischen Gründen oder zumindest vorgeschobenen Gründen. Gerade der Holocaust wurde ja auch politisch begründet, die Juden hätten alles unter Kontrolle und wollten die Völker in Kriege stürzen usw. Oder der Völkermord an den Tutsi - war das rassistisch oder politisch? Die Tutsi-Minderheit gehörte lange zur "herrschenden Rasse" und die Hutu-Mehrheit fühlte sich (nicht mal zu Unrecht) unterdrückt. Das war zuerst mal eher politisch. Weil sie körperlich unterschiedlich sind und auch auf der Basis dann Tutsi mit Macheten hingemetzelt wurden wird dann gesagt es sei rassistisch gewesen - das war beides, m.A.n. aber hauptsächlich politisch.

Interessanter sind m.A.n. aber die psychologischen Prinzipien die hinter Rassismus stehen. Ich persönlich glaube, je nachdem wie man Rassismus definiert, das wir alle Rassisten sind. Einfach weil unser Gehirn laufend Schlussfolgerungen aus Wahrnehmung zieht. Der eine ist extrem, ein echter Nazi mit einer Menge Rassenideologie im Kopf. Der andere hat vielleicht nur kurz 9/11 im Kopf wenn er einen Araber im Flugzeug sieht. Oder man kann davon ausgehen dass sich viele Frauen nach den Silver-Vorfällen deutlich unwohler fühlen wenn junge arabisch aussehende Männer in der Nähe sind als wenn es Deutsche/Österreicher wären... Komplett frei davon wird kaum jemand sein.

Und es geht ja noch weiter. Wir beurteilen Menschen doch auch laufend auf der Basis anderer Dinge. Wie sie sich anziehen, wie sie sprechen, politische Einstellung, was sie für einen Job haben, ob sie einen Job haben, wie viel oder wenig sie verdienen usw. Ich denke, all das ist normal solange daraus keine Ideologie gestrickt wird. Solange eine gewisse Offenheit da ist solche Assoziationen/Überzeugungen beiseite zu lassen - aber eben möglichst bei allem und sich nicht nur auf Rassismus zu konzentrieren. Was mich oft nervt: Da werden unglaublich viele und zum Teil echt harte Witze über Ostdeutsche gerissen, etwa in der Heute Show. Der Dialekt und dann vermeintliche politische Einstellungen - Dunkeldeutschland usw. Das ganze erzeugt einen ganz bestimmten Eindruck, als seien Ostdeutsche irgendwie rückständig oder was auch immer. Das ist doch auch "Rassismus". Würde die Heute Show solche Scherze auch nur ansatzweise über Juden oder Muslime machen... die würde abgesetzt.
 
Das stimmt so nicht ganz. Stalin z.B. war Antisemit und es gab stalinistische Säuberungen gegen Juden.

Achte auf die mehrfache Verneinung in meinem Beitrag. Ein "NICHT" hast Du wahrscheinlich überlesen. Und damit habe ich NICHT behauptet, Stalin oder ein anderes kommunistisches Regime wäre frei von Rassismus gewesen.

Der Hintergrund von meinem Satz ist, dass ich zuerst eine Basis der Verbrechen der Nazis nannte: Rassismus. Nazis sind auch als "rechtsextrem" bekannt, weswegen @plotinus mich fragte, worauf die Verbrechen von Kommunisten - also Linksextremen - beruhen. Und NICHT-Rassismus ist nunmal KEINE Grundlage für die Verbrechen kommunistischer Tegimes.

Nur, unterm Strich halte ich die vermeintlich konkreten Begründungen und Unterschiede für Völkermorde für zu oberflächlich. (...)

Unterm Strich finde ich den Vergleich solcher Massenmorde ziemlich geschmacklos. Es hat etwas von "die haben aber auch...", was mindestens in dieser Größenordnung von Genoziden und Massenmorden einen unangenehmen Beigeschmack hat.

Interessanter sind m.A.n. aber die psychologischen Prinzipien die hinter Rassismus stehen. Ich persönlich glaube, je nachdem wie man Rassismus definiert, das wir alle Rassisten sind. (...)

Das denke ich auch. Niemand ist frei von Vorurteilen.
 
Der Unterschied "politisch vs rassistisch"

Das hab ich bei Joey oder in anderen Beiträgen der letzten Seiten auch nicht gelesen. Wie kommst Du auf diesen Gegensatz? Es entbehrt jeder Plausibilität. Das wäre so, als würde ich Äpfel irgendwelchen Fußbällen gegenüberstellen .
 
Achte auf die mehrfache Verneinung in meinem Beitrag. Ein "NICHT" hast Du wahrscheinlich überlesen. Und damit habe ich NICHT behauptet, Stalin oder ein anderes kommunistisches Regime wäre frei von Rassismus gewesen.

Der Hintergrund von meinem Satz ist, dass ich zuerst eine Basis der Verbrechen der Nazis nannte: Rassismus. Nazis sind auch als "rechtsextrem" bekannt, weswegen @plotinus mich fragte, worauf die Verbrechen von Kommunisten - also Linksextremen - beruhen. Und NICHT-Rassismus ist nunmal KEINE Grundlage für die Verbrechen kommunistischer Tegimes.
Oh ja, sorry! Ich hatte eines der NICHT tatsächlich überlesen und weil es diese Diskussion immer mal wieder gibt, also manche sagen das eine sei Rassismus und das andere politisch gewesen, daraus zum Teil sogar eine Wertung abzuleiten versuchen, habe ich hier einen Fehlschluss gehabt.


Unterm Strich finde ich den Vergleich solcher Massenmorde ziemlich geschmacklos. Es hat etwas von "die haben aber auch...", was mindestens in dieser Größenordnung von Genoziden und Massenmorden einen unangenehmen Beigeschmack hat.
Einerseits ja. Andererseits ist es m.A.n. schon auch sinnvoll sich genau das vor Augen zu halten. Nicht um das eine mit dem anderen zu relativieren, aber gerade wenn man die unterschiedlichen konkreten Begründungen versteht und dann tiefer hinterfragt, landet man bei einer Art kollektiven Psychologie die Völkermord durch die Geschichte hinweg immer wieder und ziemlich oft möglich machte. Wenn es um den Holocaust geht wird ja oft gesagt man müsse sich daran erinnern damit es nicht wieder geschieht. Und ich sehe das nicht anders, aber ich würde es nicht nur auf den Massenmord an Juden beziehen, sondern Völkermord insgesamt. Gerade das letzte Jahrhundert war ein Jahrhundert des Völkermords und viele davon wurden nie aufgearbeitet - etwa der Völkermord an den Armeniern.


Das denke ich auch. Niemand ist frei von Vorurteilen.
Vor kurzem gab es einen interessanten Artikel dazu auf Spiegel-Online. Bin nicht sicher ob ich dem komplett zustimme, denn der geht noch ein Stück weiter (bzw. geht es um ein Buch), aber auf jeden Fall interessant:

In jedem von uns steckt Rassismus: In einer scharfen Analyse beschreibt die Journalistin Reni Eddo-Lodge, wie Ungerechtigkeit strukturell in unserer Gesellschaft verankert ist - und was Sie dagegen tun können.
http://www.spiegel.de/kultur/litera...-dieses-buch-wird-ihnen-wehtun-a-1251113.html
 
Einerseits ja. Andererseits ist es m.A.n. schon auch sinnvoll sich genau das vor Augen zu halten. Nicht um das eine mit dem anderen zu relativieren, aber gerade wenn man die unterschiedlichen konkreten Begründungen versteht und dann tiefer hinterfragt, landet man bei einer Art kollektiven Psychologie die Völkermord durch die Geschichte hinweg immer wieder und ziemlich oft möglich machte. Wenn es um den Holocaust geht wird ja oft gesagt man müsse sich daran erinnern damit es nicht wieder geschieht. Und ich sehe das nicht anders, aber ich würde es nicht nur auf den Massenmord an Juden beziehen, sondern Völkermord insgesamt. Gerade das letzte Jahrhundert war ein Jahrhundert des Völkermords und viele davon wurden nie aufgearbeitet - etwa der Völkermord an den Armeniern.

Ich finde schon, dass Du hier den Holocaust relativierst und auf unerträgliche Weise abstrahierst, indem Du ihn in ein Kollektiv von anderen Völkermorden setzt. Warum stört mich das? Weil Du ihn damit zweidimensional und austauschbar machst, als wäre bei uns hier mitten in Europa, wo Du lebst, nicht diese schreckliche Vergangenheit geschehen, die Dich persönlich nichts angeht als Europäer. Aber das tut es. Es geht um eine vertiefte Auseinandersetzung mit unserer Geschichte und ein Verhindern von wiederholten Mechanismen,, die dazu führen. Es geht darum, nicht aus unserer persönlichen europäischen Kultur und Geschichte zu fliehen, sondern sich dem persönlich verantwortlich zu stellen. Wir müssen es persönlich verarbeiten, weil wir auf den Grundmauern dieser Vergangenheit leben und immer noch davon profitieren.

Jemand mit drogensüchtigen Kindern wollte losziehen ins Kriegsgebiet und den Menschen dort helfen, um nicht den eigenen Kindern helfen zu müssen. Es scheint einfacher zu sein, in die Ferne zu schauen und die eigenen dunklen Aspekte zuhause nicht anzuschauen. Ich meine, dieser Jemand war nicht ganz unschuldig, dass seine Kinder drogensüchtig wurden. Er wollte sich dem eigenen Schuldanteil nicht stellen. Und so wollen wir Europäer auch lieber ins Ausland schauen, was dort im Argen liegt, während wir den Holocaust lieber historisch abstrahieren und ungefährlich machen dadurch für uns und unsere Gefühlswelt. Es darf ja nicht berühren und wehtun. Es darf nicht irritieren und uns schockieren und uns fragen lassen, was für Ungeheuer unsere Elterngenerationen waren und dass wir womöglich etwas davon in uns selbst tragen.
 
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Ich finde schon, dass Du hier den Holocaust relativierst und auf unerträgliche Weise abstrahierst, indem Du ihn in ein Kollektiv von anderen Völkermorden setzt. Warum stört mich das? Weil Du ihn damit zweidimensional und austauschbar machst, als wäre bei uns hier mitten in Europa, wo Du lebst, nicht diese schreckliche Vergangenheit geschehen, die Dich persönlich nichts angeht als Europäer. Aber das tut es. Es geht um eine vertiefte Auseinandersetzung mit unserer Geschichte und ein Verhindern von wiederholten Mechanismen,, die dazu führen. Es geht darum, nicht aus unserer persönlichen europäischen Kultur und Geschichte zu fliehen, sondern sich dem persönlich verantwortlich zu stellen. Wir müssen es persönlich verarbeiten, weil wir auf den Grundmauern dieser Vergangenheit leben und immer noch davon profitieren.

Jemand mit drogensüchtigen Kindern wollte losziehen ins Kriegsgebiet und den Menschen dort helfen, um nicht den eigenen Kindern helfen zu müssen. Es scheint einfacher zu sein, in die Ferne zu schauen und die eigenen dunklen Aspekte zuhause nicht anzuschauen. Ich meine, dieser Jemand war nicht ganz unschuldig, dass seine Kinder drogensüchtig wurden. Er wollte sich dem eigenen Schuldanteil nicht stellen. Und so wollen wir Europäer auch lieber ins Ausland schauen, was dort im Argen liegt, während wir den Holocaust lieber historisch abstrahieren und ungefährlich machen dadurch für uns und unsere Gefühlswelt. Es darf ja nicht berühren und wehtun. Es darf nicht irritieren und uns schockieren und uns fragen lassen, was für Ungeheuer unsere Elterngenerationen waren und dass wir womöglich etwas davon in uns selbst tragen.

Ich sehe den Holocaust durchaus als einzigartig an, v.a. wegen der Art wie er begangen wurde. Aber Völkermord ist nicht einzigartig und das ist ein simpler Fakt. Gerade das letzte Jahrhundert zeigt das doch. Fakten zu benennen heißt nicht das man relativiert.
 
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