Ein "Protestpartei" wie die AfD...

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Ich liebe die Ehrlichkeit und von wirklicher Kompetenz kann bei mir auch keine Rede sein. Aber ich grabe dann von Fall zu Fall auch, weil ich es einfach wissen möchte.

Das ist auch einfach nicht zu machen.
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Gut, denn ich muss gestehen, das mir das Wissen hier auch fehlt.

Meine persönliche Einstellung ist es zu sehen und zu bedenken, das wir hier von Menschen reden und eben nicht von Maschinen, die man irgendwo zwischenlagern kann. Es muss also eine Lösung gefunden werden.
Deshalb habe ich in einem anderen Zusammenhang auch mal das hier geschrieben:

Also muss man sich die Fluchtursachen anschauen und fragen, was man tun kann, damit die Menschen nicht gezwungen werden, ihre Heimat verlassen zu müssen.

Und wenn Politik im Sinne der Menschen transparent und gemeinschaftlich abgesprochen praktiziert wird, lässt sich dort auch ganz sicher sehr viel bewerkstelligen.
Ansonsten muss meiner Meinung nach Asyl gewährt werden. Wie gesagt, wir sprechen ja hier von über Menschen.

Wenn man sich die Fluchtursachen genau angeschaut und dem entsprechend gehandelt hat, egal ob national oder international, wird es auch nicht mehr nötig sein, alle unterschiedslos aufnehmen zu müssen.

In der Theorie teile ich sehr vieles. Das Problem der meisten Konzepte ist aber schlicht die Umsetzung in der Praxis und das gilt für alle Problematiken. Es ist kaum möglich und vielleicht sogar unmöglich, ungewollte Wirkungen überhaupt zu berechnen, weshalb viele vermeintliche Lösungen auf dem Papier zuerst mal sehr sinnvoll und gut aussehen, deren Umsetzung aber eben in ganz anderen Bereichen auch nach hinten los gehen kann.

Fluchtursachen sind sehr verschieden und v.a. im Detail wird es dann auch sehr komplex. Kriege, politische Verfolgung in Staaten die zwar nicht im Krieg sind aber eben sehr repressiv (Saudi Arabien, zunehmend die Türkei usw.), ökonomische Gründe (Afrika z.B.) und zum Teil auch sehr individuelle Gründe. Der Punkt dabei ist: Alle Gründe sind aus Perspektive jener die flüchten nachvollziehbar. Man kann ja niemandem irgendwie übel nehmen wollen das er für sich und ev. für seine Familie ein besseres Leben wünscht. Es ändert aber trotzdem nichts daran dass es komplett nach hinten losgehen würde wenn ein Land einfach sagt "okay, wir nehmen alle". Das würde eine Gesellschaft zerfetzen.

Eine Ursache, die sowohl global wie auch tatsächlich überall negative Wirkung entfaltet ist eine extrem ungleiche Verteilung von Wohlstand/Eigentum/Vermögen. Das ist national der Fall (etwa in Deutschland, noch krasser in den USA) und es ist natürlich auch international zwischen Ländern und Kontinenten der Fall (etwa zwischen Europa und Afrika).

Diese ungleiche Verteilung ist natürlich - im Sinne einer natürlichen Dynamik - weil es sehr viel leichter ist aus 1 Million 2 Millionen zu machen und aus 10 Millionen 100 Millionen, also aus 100 Euro 1.000 Euro. Trotzdem wäre das ein Thema bei dem weit mehr gegengesteuert werden könnte. Und da zeigt sich dann eine wahre und tieferliegende Ursache: Selbst die Bevölkerungen wollen das nicht!

Ein Beispiel: Einige eher linke Demokraten in den USA streben eine Steuer für Superreiche an. 70% auf jeden Dollar den jemand oberhalb von 10 Millionen USD im Jahr verdient. Verdient also jemand z.B. 11 Millionen USD, dann müsste er 70% Steuern auf die eine Million über den 10 Millionen bezahlen. Man sollte meinen dass das jeder gut finden sollte, v.a. Normalverdiener und der ärmere Teil der Bevölkerung. Aber nein, viele flippen aus und schreien "Sozialismus!".

Pläne, eine bessere Vermögensverteilung einzuleiten, scheitern regelmäßig an einer Mehrheit die davon eigentlich profitieren würde. Die 99% schützen die Superreichen. Jetzt könnte man natürlich sagen: Tja, die Eliten haben gute Arbeit geleistet und die Bevölkerungen gehirngewaschen. Es ist sogar nicht mal ganz falsch, denn natürlich hat das auch viel mit Medien zu tun. Trotzdem ist es doch verrückt. Was ich damit sagen will ist: Wir Menschen, die ganz normalen Bevölkerungen sind das Grundproblem. Und zwar überall. Wären wir "besser"... "klüger"... besser informiert und weitsichtiger, dann würden die meisten Probleme gar nicht erst entstehen und die meisten Lösungen wären nicht weit weg. Solange wir Menschen aber sind wie wir sind gibt es kaum umsetzbare Lösungen. Und das trifft leider auf alle Probleme zu.

Meine ganz persönliche Konsequenz aus all dem ist: Ich versuche einfach nur in meinem eigenen Umfeld eine konstruktive Kraft zu sein, meinen Möglichkeiten entsprechend. Der ganze andere Kram, national wie international, all die Problem-Themen (wobei sicher nicht alle) interessieren mich zwar, aber eher als intellektuelle Gedankenspiele und aus "Beobachter-Perspektive". Mein Ehrgeiz hält sich da sehr in Grenzen. Es wird m.A.n. zwar stetige Veränderungen geben und ich bin da nicht mal besonders pessimistisch, denn über Zeit hat sich schon sehr viel verbessert. Viele glauben es nicht, aber die Welt ist heute tatsächlich friedlicher als in den vergangenen Jahrhunderten, es verhungern weniger Menschen und es sterben weniger Menschen an Krankheiten. Wir Menschen sind auch durchaus sozialer geworden. Insofern kann man sagen dass es, auf lange Zeiträume gesehen, durchaus in die richtige Richtung zu gehen scheint. Aber, abgesehen davon dass sich das auch drehen kann, sind das einfach sehr langsam Prozesse und ich glaube nicht an kurzfristige Durchbrüche in irgendeinem Bereich.
 
Sie verlieren ihre Scheu. Insofern rechnen sie mit weniger Repressalien und mit nehr Applaus - zumindest azs ihrer Filterblase.
Ich kann darüber wirklich fast nichts sagen weil ich diese Filterblase so gut wie gar nicht kenne. Ich weiß natürlich das es sie gibt, aber ich bezweifle dass diese Menschen als Wähler auch nur 3% ausmachen oder irgendwo wirklich Wirkung entfalten. Die schreien ihre gedanklichen Krankheiten in soziale Netzwerke, und so übel das auch ist, die erreichen doch vor allem sich selbst. Und soziale Netzwerke sind dann auch wieder extrem täuschend was Anzahl betrifft. Solche Intensiv-Rhetoriker benutzen dann ja auch gerne eine Vielzahl von Accounts und hängen in Chats herum um sowas wie virtuelle Flashmobs zu inszenieren und erscheinen dann teilweise größer als sie sind. Und denen müsste die AfD doch viel zu sanft sein.

Real haben solche Typen doch so gut wie Null Einfluss.



Weiß ich nicht, aber es passt zu fast allem, was ich sonst noch von der AfD so mitbekommen habe.
Ich bin ehrlich gesagt etwas unsicher inwiefern Du nicht sehr auf genau jene Extreme fokussiert bist. Ich will die AfD gar nicht positiver malen als sie ist. Ich halte absolut gar nichts von dieser Partei. Aber deren Wählerschaft, und auch die AfD selbst, ist doch breiter als das. Ein nicht kleiner Teil ist im Grunde wie die CSU.

Es ist übrigens auf der anderen Seite gar nicht so unähnlich. Auch die Linke besteht ja aus mehreren "Abteilungen". Da hat man die Realpolitiker wie die Parteiführung und Persönlichkeiten wie Sarah Wagenknecht und ihren Mann Lafontaine oder Gysi - und die könnten schon wieder im linken Flügel der SPD sein. Aber es gibt auch noch einen linkeren Flügel der ziemlich extrem ist.



Nich nach der Redeart von Gauland. Seine Forderung war, die Grenzen dicht machen und die resultierenden grausamen Bilder aushalten - https://www.zeit.de/politik/deutsch...fluechtlingskrise-fluechtlingspolitik-grenzen
Damit ist mehr gemeint als alle zu registrieren.
Ich bin kein AfD-Wähler! Ich sagte das ich dagegen bin und auch damals dagegen gewesen wäre die Grenzen einfach komplett dicht zu machen - insofern verstehe ich nicht warum Du mir an der Stelle mit Gauland kommst.




Nein, ist es nicht. Es gibt sehr viele unterschiedliche Gründe, warum Menschen fliehen wollen. Und ja, einige sind mehr wirtschaftlicher Natur als andere. Aufgrund dessen, was ich in diesen Diskussionen schon für Kriterien gehört habe, wer warum nur angeblich ein "Wirtschaftsflüchtling" sein soll, lasse ich diese Definition nicht alleine stehen, ohne weiter nachzufragen.
Du kannst ja gerne nachfragen. Aber was mir echt nicht gefällt ist dann gleich dieses moralinsaure und implizierende Gerede von "Und, was die Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen angeht... da bin ich jetzt ziemlich enttäuscht von Dir. Da hätte ich jetzt von Dir eine differenziertere Betrachtung erwartet, zumal ich zu dem Thema damals schon sehr ausführlich schrieb." - heißt ja nichts anderes als dass Du mich auch schon wieder wegen des Begriffs in irgendeine Deiner eher extremen Kategorien eingordnet hast.

Dabei machst machst Du den Unterschied doch selbst. Oder denkst Du man sollte auch jene die aus ökonomischen Gründen um Asyl bitten genau so aufnehmen wie jene die das wegen politischer Gründe tun?

Und für alle die sollte es DMn jeweils Medien geben, die ihre Filterblase bedienen? Für rechtsextreme gibt es das ja: Diverse Hetzseiten und -Blätter. Wie sähe denn ein seriöses Medium für Rechtsextreme aus? Wäre das auch nur im Ansatz möglich? Ich glaube kaum...

Wir reden echt aneinander vorbei. Du kommst eigentlich laufend immer nur mit dem total extremen Rand. Ich rede nicht von denen. Und nein, ich glaube auch nicht dass ein rechtsextremes Medium seriös sein könnte.
 
Ich kann darüber wirklich fast nichts sagen weil ich diese Filterblase so gut wie gar nicht kenne. Ich weiß natürlich das es sie gibt, aber ich bezweifle dass diese Menschen als Wähler auch nur 3% ausmachen oder irgendwo wirklich Wirkung entfalten. Die schreien ihre gedanklichen Krankheiten in soziale Netzwerke, und so übel das auch ist, die erreichen doch vor allem sich selbst. Und soziale Netzwerke sind dann auch wieder extrem täuschend was Anzahl betrifft. Solche Intensiv-Rhetoriker benutzen dann ja auch gerne eine Vielzahl von Accounts und hängen in Chats herum um sowas wie virtuelle Flashmobs zu inszenieren und erscheinen dann teilweise größer als sie sind. Und denen müsste die AfD doch viel zu sanft sein.

Real haben solche Typen doch so gut wie Null Einfluss.

Real sind es solche Menschen, die z.B. Asylunterkünfte anzünden oder Ausländer auf offener Straße anpöbeln.

Natürlich bilden diese Menschen (hoffentlich) eine Minderheit. Und kriminelle Ausländer sind auch eine Minderheit. Trotzdem liegt da ein Fokus drauf, der das öffentliche Ansehen aller Ausländer beeinträchtigt.

Ich bin ehrlich gesagt etwas unsicher inwiefern Du nicht sehr auf genau jene Extreme fokussiert bist. Ich will die AfD gar nicht positiver malen als sie ist. Ich halte absolut gar nichts von dieser Partei. Aber deren Wählerschaft, und auch die AfD selbst, ist doch breiter als das. Ein nicht kleiner Teil ist im Grunde wie die CSU.

Es ist übrigens auf der anderen Seite gar nicht so unähnlich. Auch die Linke besteht ja aus mehreren "Abteilungen". Da hat man die Realpolitiker wie die Parteiführung und Persönlichkeiten wie Sarah Wagenknecht und ihren Mann Lafontaine oder Gysi - und die könnten schon wieder im linken Flügel der SPD sein. Aber es gibt auch noch einen linkeren Flügel der ziemlich extrem ist.

Natürlich - solche Abteilungen gibt es in fast allen größeren Parteien. Und während ich von den Linken durchaus schon die Extremen mitbekommen habe (was mich übrigens ziemlich abgeschreckt hat, so dass ich diese Partei auch nicht wähle), habe ich von der AfD in jüngerer Zeit nichts von den Gemäßigten mitbekommen.

Ich bin kein AfD-Wähler! Ich sagte das ich dagegen bin und auch damals dagegen gewesen wäre die Grenzen einfach komplett dicht zu machen - insofern verstehe ich nicht warum Du mir an der Stelle mit Gauland kommst.

Ich komme mit Gauland, um zu zeigen, dass die Forderung "Grenzen dicht" damals nicht nur bedeutete, alle Ankömmlinge zu kontrolieren/registrieren, sondern tatsächlich, die Schutzsuchenden Menschen kategorisch NICHT reinzulassen.

Du kannst ja gerne nachfragen. Aber was mir echt nicht gefällt ist dann gleich dieses moralinsaure und implizierende Gerede von "Und, was die Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen angeht... da bin ich jetzt ziemlich enttäuscht von Dir. Da hätte ich jetzt von Dir eine differenziertere Betrachtung erwartet, zumal ich zu dem Thema damals schon sehr ausführlich schrieb." - heißt ja nichts anderes als dass Du mich auch schon wieder wegen des Begriffs in irgendeine Deiner eher extremen Kategorien eingordnet hast.

Du bist es hier, der behauptet besonders differenziert und detailiert zu schreiben, u.a. genau um Missverständnisse zu vermeiden - und Du bemängelst, dass Du trotzdem missverstanden wirst. Gerade dieser Begriff "Wirtschaftsflüchtling" wurde von Rechten in den letzten Jahren so überdehnt und missbraucht, dass er eben KEINE konkrete differenzierte Beschreibung sondern nur noch eine schwammige hohle Phrase darstellt. Und, da Du die damalige Diskussion von uns erwähnt hast, in der ich betonte nicht von rechten Hohlbirnen applaudiert bekommen zu wollen, hättest Du auch diese meine Ansichten über den Begriff kennen können - denn im Rahmen dieser Diskussion habe ich das damals schon auch an dem Beispiel der Begriffs "Wirtschaftsflüchtling" beschrieben.

Dass Du darin Moralin und den impliziten Vorwurf siehst, Du wärest auch wie z.B. Lutz Bachmann, tut mir leid - das war nicht meine Absicht, und dafür möchte ich mich entschuldigen. Ändert nichts dran, dass der Begriff "Wirtschaftsflüchtling" bei mir nicht mehr ohne Nachfrage, was GENAU das sein soll, bleibt - egal, wer den Begriff in den Raum wirft.

Dabei machst machst Du den Unterschied doch selbst. Oder denkst Du man sollte auch jene die aus ökonomischen Gründen um Asyl bitten genau so aufnehmen wie jene die das wegen politischer Gründe tun?

Natürlich mache ich da Unterschiede. Ich würde auch nicht alle Asylanträge annehmen/durchwinken, wenn ich Entscheider wäre. In der Gruppe der Schutzsuchenden, deren Antrag ich stattgeben würde, wären allerdings sehr viele dabei, die von Rechten, mit denen ich schon diskutiert habe, als "Wirtschaftsflüchtling" abqualifiziert würden.
 
Real sind es solche Menschen, die z.B. Asylunterkünfte anzünden oder Ausländer auf offener Straße anpöbeln.

Natürlich bilden diese Menschen (hoffentlich) eine Minderheit. Und kriminelle Ausländer sind auch eine Minderheit. Trotzdem liegt da ein Fokus drauf, der das öffentliche Ansehen aller Ausländer beeinträchtigt.

Du sagst da läge ein Fokus drauf, aber gesellschaftlich ist das m.A.n. nicht der Fall. Wäre es so, würde die AfD den Bundeskanzler stellen. Gesellschaftlich sind Ausländer ja durchaus akzeptiert, was man am Wahlverhalten bzw. Wahlergebnissen und auch Umfrage-Ergebnissen sehen kann. Mir fallen momentan keine Länder ein die offener sind als Deutschland.


Natürlich - solche Abteilungen gibt es in fast allen größeren Parteien. Und während ich von den Linken durchaus schon die Extremen mitbekommen habe (was mich übrigens ziemlich abgeschreckt hat, so dass ich diese Partei auch nicht wähle), habe ich von der AfD in jüngerer Zeit nichts von den Gemäßigten mitbekommen.
Kann ich leider nichts zu sagen weil ich die AfD nicht besonders verfolge. Ich weiß durchaus das sie über die letzten Jahre immer extremer geworden ist, denke aber sogar dass das ein Zeichen der Schwäche ist. Eine Petry-AfD wäre möglicherweise gefährlicher, einfach weil sie m.A.n. wesentlich erfolgreicher wäre, mehr Wähler erreichen und binden könnte, während Typen wie Gauland und Höcke dann sicherlich doch viele abschrecken.



Ich komme mit Gauland, um zu zeigen, dass die Forderung "Grenzen dicht" damals nicht nur bedeutete, alle Ankömmlinge zu kontrolieren/registrieren, sondern tatsächlich, die Schutzsuchenden Menschen kategorisch NICHT reinzulassen.
Nein, nicht "die Forderung", sondern die Forderung von Gauland oder, falls AfD, der AfD. Es haben vermutlich auch andere gefordert, aber ich sagte ja dass ich das so nicht sehe.


Du bist es hier, der behauptet besonders differenziert und detailiert zu schreiben, u.a. genau um Missverständnisse zu vermeiden - und Du bemängelst, dass Du trotzdem missverstanden wirst. Gerade dieser Begriff "Wirtschaftsflüchtling" wurde von Rechten in den letzten Jahren so überdehnt und missbraucht, dass er eben KEINE konkrete differenzierte Beschreibung sondern nur noch eine schwammige hohle Phrase darstellt. Und, da Du die damalige Diskussion von uns erwähnt hast, in der ich betonte nicht von rechten Hohlbirnen applaudiert bekommen zu wollen, hättest Du auch diese meine Ansichten über den Begriff kennen können - denn im Rahmen dieser Diskussion habe ich das damals schon auch an dem Beispiel der Begriffs "Wirtschaftsflüchtling" beschrieben.

Dass Du darin Moralin und den impliziten Vorwurf siehst, Du wärest auch wie z.B. Lutz Bachmann, tut mir leid - das war nicht meine Absicht, und dafür möchte ich mich entschuldigen. Ändert nichts dran, dass der Begriff "Wirtschaftsflüchtling" bei mir nicht mehr ohne Nachfrage, was GENAU das sein soll, bleibt - egal, wer den Begriff in den Raum wirft.

Ich habe es nicht so verstanden als ob Du mich mit Lutz Bachmann vergleichst. Aber mir überhaupt mit so einem Enttäuschungs-Text zu kommen... Das ist sowas von unnötig. Ich habe nichts gegen Fragen, aber die hätten dann vorher kommen können. Der Begriff hat eine ganz klare Definition und so benutze ich ihn auch.

Hier eine Erklärung von aktion-deutschland zum Begriff Wirtschaftsflüchtlinge:
https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/fluechtlinge/wirtschaftsfluechtlinge/

Oder hier, Duden:
"Flüchtling, der nicht aus politischen, sondern aus wirtschaftlichen Gründen sein Land verlässt"
https://www.duden.de/rechtschreibung/Wirtschaftsfluechtling


Ich kann doch nicht anfangen auf semantische Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen aus Sorge mein Gegenüber könnte zu viel rechte Propaganda im Kopf haben. Und Du bist Wissenschaftler, insofern könnte man ja auch davon ausgehen das Du Begriffe so verstehst wie sie definiert sind. Welchen Begriff benutzt Du?

Abgesehen davon: Ich halte es für komplett falsch den Rechten die Sprache zu überlassen. Ich meine, wohin soll das führen? Im Grunde dürfte man dann doch den Begriff "Flüchtling" oder "Asylant" auch nicht mehr benutzen. Für Rechte sind das doch Schimpfworte. Oder "Muslim"... müssen wir für alles neue Worte erfinden weil ursprünglich neutrale Begriffe von Rechtsextremen abwertend benutzt werden? Und sobald wir diese neuen Begriffe haben gehts wieder von vorne los? Ein besseres Geschenk als uns sprachlich nach denen zu richten kann man ihnen doch kaum machen. Das Spiel mache ich nicht mit.

Natürlich mache ich da Unterschiede. Ich würde auch nicht alle Asylanträge annehmen/durchwinken, wenn ich Entscheider wäre. In der Gruppe der Schutzsuchenden, deren Antrag ich stattgeben würde, wären allerdings sehr viele dabei, die von Rechten, mit denen ich schon diskutiert habe, als "Wirtschaftsflüchtling" abqualifiziert würden.
Es macht aber recht wenig Sinn sowas überhaupt zu diskutieren wenn Du im Grunde alles immer durch diese Brille siehst, bzw. immer das Extrem im Kopf hast. Denn das kommt schon auch bei Deinem Gegenüber an, weil solche Diskussionen dann immer auch ne Menge enthalten wo man sich fühlt als müsse man zuerst mal einen Gesinnungs-Test durchlaufen - als ob man sich rechtfertigen oder beweisen müsse nicht im Gauland-Höcke-Fan-Club zu sein.
 
Du sagst da läge ein Fokus drauf, aber gesellschaftlich ist das m.A.n. nicht der Fall. Wäre es so, würde die AfD den Bundeskanzler stellen. Gesellschaftlich sind Ausländer ja durchaus akzeptiert, was man am Wahlverhalten bzw. Wahlergebnissen und auch Umfrage-Ergebnissen sehen kann. Mir fallen momentan keine Länder ein die offener sind als Deutschland.

Offener gemessen woran? Die Offenheit kann man an verschiedenen Indikatoren bestimmen. Bei einigen liegt Deutschland vorne, bei anderen nicht.

Ich habe es nicht so verstanden als ob Du mich mit Lutz Bachmann vergleichst. Aber mir überhaupt mit so einem Enttäuschungs-Text zu kommen... Das ist sowas von unnötig. Ich habe nichts gegen Fragen, aber die hätten dann vorher kommen können. Der Begriff hat eine ganz klare Definition und so benutze ich ihn auch.

Hier eine Erklärung von aktion-deutschland zum Begriff Wirtschaftsflüchtlinge:
https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/fluechtlinge/wirtschaftsfluechtlinge/

Oder hier, Duden:
"Flüchtling, der nicht aus politischen, sondern aus wirtschaftlichen Gründen sein Land verlässt"
https://www.duden.de/rechtschreibung/Wirtschaftsfluechtling


Ich kann doch nicht anfangen auf semantische Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen aus Sorge mein Gegenüber könnte zu viel rechte Propaganda im Kopf haben. Und Du bist Wissenschaftler, insofern könnte man ja auch davon ausgehen das Du Begriffe so verstehst wie sie definiert sind. Welchen Begriff benutzt Du?

ich benutze da gar keinen Begriff. Da sind schutzsuchende Menschen, und ihr Anliegen ist entweder durch die Gesetze und Vereinbarungen gedeckt oder nicht. Eine Teilmenge letzterer wären die Wirtschaftsflüchtlinge nach oben verlinkter Definition.

Ich weiß nicht, wie weit Du die Diskussionen damals hier verfolgt hast. Ich weiß auch nicht, wieviel Du unterwegs bist z.B. in der Bahn und dort mithörst, was andere Fahrgäste reden. So habe ich mitbekommen, dass der Begriff "Wirtschaftsflüchtling" extrem gedehnt wurde - in einer Art, die ich ziemlich ekelhaft finde. Ich habe ja schon Beispiele genannt. Und ich will auf keinen Fall, dass solche Leute auch nur entfernt auf die Idee kommen könnten, ich würde ihnen zustimmen.

Es macht aber recht wenig Sinn sowas überhaupt zu diskutieren wenn Du im Grunde alles immer durch diese Brille siehst, bzw. immer das Extrem im Kopf hast. Denn das kommt schon auch bei Deinem Gegenüber an, weil solche Diskussionen dann immer auch ne Menge enthalten wo man sich fühlt als müsse man zuerst mal einen Gesinnungs-Test durchlaufen - als ob man sich rechtfertigen oder beweisen müsse nicht im Gauland-Höcke-Fan-Club zu sein.

Weil ich schon mit Menschen aus dem Gauland-Höcke-Fanclub geredet habe oder mitbekommen habe, was die so reden. Hier im Forum, auf sozialen Netzwerken, oder eben in der Bahn mitgehört (ich fahre viel Zug).
 
Offener gemessen woran? Die Offenheit kann man an verschiedenen Indikatoren bestimmen. Bei einigen liegt Deutschland vorne, bei anderen nicht.
Und bei welchen Indikatoren liegt Deutschland vorne und wo nicht?

Was ich meine ist ziemlich simpel: Deutschland nimmt vergleichsweise viele Flüchtlinge auf und im Gegensatz zu den meisten anderen EU-Ländern ist der Rechtsruck in Deutschland noch verhältnismäßig überschaubar und so wie ich das sehe, und das Wahlverhalten spiegelt das doch auch wieder, sind die meisten Menschen hier sehr offen und tolerant. Welches Land wäre denn Deiner Ansicht nach, aus Perspektive von Flüchtlingen, am besten oder besser als Deutschland, nicht nur was konkrete Hilfe betrifft sondern auch Offenheit und Toleranz der Bevölkerung betreffend?



ich benutze da gar keinen Begriff. Da sind schutzsuchende Menschen, und ihr Anliegen ist entweder durch die Gesetze und Vereinbarungen gedeckt oder nicht. Eine Teilmenge letzterer wären die Wirtschaftsflüchtlinge nach oben verlinkter Definition.

Ich weiß nicht, wie weit Du die Diskussionen damals hier verfolgt hast. Ich weiß auch nicht, wieviel Du unterwegs bist z.B. in der Bahn und dort mithörst, was andere Fahrgäste reden. So habe ich mitbekommen, dass der Begriff "Wirtschaftsflüchtling" extrem gedehnt wurde - in einer Art, die ich ziemlich ekelhaft finde. Ich habe ja schon Beispiele genannt. Und ich will auf keinen Fall, dass solche Leute auch nur entfernt auf die Idee kommen könnten, ich würde ihnen zustimmen.
Das sind aber Deine eigenen Vorurteile und nicht meine. Und wie gesagt: Ich halte absolut gar nichts davon die Sprache den Rechten zu überlassen.

Weil ich schon mit Menschen aus dem Gauland-Höcke-Fanclub geredet habe oder mitbekommen habe, was die so reden. Hier im Forum, auf sozialen Netzwerken, oder eben in der Bahn mitgehört (ich fahre viel Zug).

Nehmen wir mal an irgendein AfD Wähler gibt Dir eine Zusammenfassung was er so mitbekommen hat:

"Ich fahre viel U-Bahn der Linie XYZ in Berlin und weil die direkt an der Al-Nur-Moschee vorbeiführt bekomme ich regelmäßig mit wie diese Typen drauf sind. Die meisten sind Salafisten und wenn sie nicht ihre eigenen Frauen runtermachen beschimpfen sie deutsche Frauen als Schlampen, machen sich über die deutsche Polizei lustig, glauben als Gesetz eh nur an die Scharia und einer hat sogar mal gesagt das er ne IS-Flagge in der Wohnung aufbewahrt! Und übrigens: Ihr Imman rät denen sich ja nicht zu integrieren etc."

Du müsstest doch für so jemanden viel Verständnis haben. Schon mal darüber nachgedacht ob Deine Einstellung Zufall ist und Du vielleicht AfD wählen würdest wenn Du in einem anderen Zug fahren oder in der Nähe einer Moschee wohnen würdest in der sich fanatische Muslime treffen?
 
Einmal mehr ist vor kurzem (gerichtlich!) festgestellt worden, dass die AfD Nazis als Mitarbeiter beschäftigt! Der Landtagsmitarbeiter, Marcel Grauf, hat sich "in facebook Chats menschenverachtend geäussert". Im Mai 2018 hat "KONTEXT" erstemal darüber berichtet. Deswegen wurde "Kontextwochenzeitung" von Grauf verklagt. Im ersten Instanz wurde die Internetzeitung verurteilt, aber vor einigen Wochen im 2. Instanz freigesprochen! Das war ein (finaziell!) gewagtes Spiel, was gut ausgegangen ist. In der aktuelle 412 Ausgabe der Wochenzeitung wird ausführlich darüber von Herta Däubler-Gelin (sie ist ja Juristin) und von Markus Köhler (Verteidiger für Presserecht) ausführlich berichtet.

www.kontextwochenzeitung.de "Keine Macht der Ungeist" und "Presserecht als Waffe" Ausgabe 412 von 23. Februar 2019

Shimon

P.S. So viel zu eueren Behauptung: "AfD ist ein wählbarer Protestpartei"
 
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Condemn,

du hast reicht, Deutschland nimmt noch immer die mesite Flüchtlinge auf und die meisten Deutsche sind auch relativ tolerant gedgnüber Flüchtlinge. Trotzdem wird aus Deutschland (dank unseren "toleranten" Innenminister!) nach Afghanistan (und in den Tod) abgeschoben) und Deutschland hat sich aus der Seenotrettung völlig zurückgedzogen! Deutsche Toleranz ist auch relativ.

Shimon
 
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