Ein geliebtes Kind zu Grabe tragen...

Hallo liebe Lady B.!

Ich bewundere dich, das alles ertragen zu können und bin mir sicher, dass irgendwann die Erkenntnis kommt, warum du so viel Leid ertragen musstest.
Es ist sehr gut, das du darüber schreiben kannst! Da hast du schon viel aufgearbeitet. Kinder zu verlieren ist sicher das Schwerste was es gibt!
Ich war mal bei einer Frau - ein Medium - sie meinte, in der heutigen Zeit melden sich oft Kinder die nur kurzzeitig im Körper der Mutter verbringen wollen und für ihre spirituelle Entwicklung nur noch einmal als Embryo inkarnieren müssen und somit ihre Aufgabe hier erledigt haben. Das kann ich mir auch gut vorstellen. Ich glaube hinter allem steckt ein Plan und hat Sinn.
Ich wünsche dir, frei zu werden und wieder glücklich zu sein!
Du hast dir jetzt alles Glück dieser Welt verdient! Und es steht auch für dich bereit - 100 % ig!!! Glaub daran!!!! So sei es!!!!!

Alles Liebe von Hexe Sigi! :kiss4:
 
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Liebe Hexe Sigi, danke für deine Zeilen.
Sieh mal, ich bin jetzt 50 geworden, hatte jede Menge Zeit, über den Sinn nachzudenken- ausser Verzweiflung und dem Gedanken, was kommt noch alles blieb nicht viel. Ich habe durch die ganzen Ereignisse und dem was noch im Anschluß kam den Eindruck gewonnen, daß ich mindestens 2 Leben bräuchte, um das alles zu verdauen. Natürlich denke ich in allererster Linie an meine Söhne, denke an jedem Geburtstag an sie und stelle mir vor, wie sie aussehen und so. Der schlimmste Schlag war jedoch der Suicid meines Mannes und die jahrelangen Querelen wegen der " Hinterlassenschaft". Ich habe mich bemüht, auch da einen Sinn zu finden, bin dort zu k e i n en Erkenntnissen gelangt. Es kam der Punkt, an dem ich dachte, ich kann nicht mehr, ich schaffe es nicht-und sehr verzweifelt war. Der Punkt bei meinen Schwangerschaften war ja der, daß ich alle Kinder in sehr weitem Stadium verlor, d.h. sie starben einfach ab. Wenn Du z.B. frohgestimmt zur Kontrolle gehst, und der Arzt blickt s c h o n w i e d e r merkwürdig und greift zur Einweisung ins nächste Krankenhaus und Du gehst mit dem dicken Bauch dorthin, hörst von der Nachbarstation die Neugeborenen krähen und Du legst Dich gottergeben ins Bett mit dem Wissen, das Kind in meinem Bauch lebt nicht mehr und nun muß es raus ! Und ich darf Dir sagen, daß ein künstliches Wehenschema die Hölle ist. Und ich sagte es schon, vor 20 Jahren hat man die Kinder normalerweise in Zellstoff eingewickelt und in die Heizung gesteckt, das konnte ich verhindern, da ich sie untersuchung ließ. Leider fand sich- wie o,beschrieben, kein wirklicher Anhaltspunkt, WARUM kam der Tod .. Ich habe Kontakt - viel später - zu VERWAISTEN ELTERN gehabt. Meine Situation war so ungewöhnlich, daß sie nicht in das "übliche Schema " paßte und ich dort kaum Zuspruch fand. Zumal ich zigmal untersucht wurde und DAMALS die perinatale Medizin in den Kinderschuhen steckte,heut könnte man beizeiten eingreifen, das weiß ich auch, ist aber kein TROST. Danke für Deine lieben Zeilen vielleicht magst Du mir wieder schreiben, ich bin dankbar um jede Antwort.
 
In solchen Situation einen Sinn zu finden, ist wohl nicht möglich, würde doch jede Erklärung wie Häme wirken.

Auch ich habe 2 Kinder, doch eines musste ich abtreiben, da es schwer geschädigt gewesen wäre. Es ist 28 Jahre her und liegt mir noch immer auf der Seele. Ich habe es nicht gespürt, nicht gesehen, ich wollte es nur haben.
Aber es ging in den Müll!!!

Meine Tochter hatte einen Suizidversuch gemacht, als sie 15 war. Um ein Haar hätte ich sie verloren, wenn ich sie nur 30 min. später gefunden hätte.
Auch jetzt noch muss sie ab und zu in die Psychiatrie, damit sie wieder stabilisiert werden kann.
Jedesmal frage ich mich, warum muss sie so von Depressionen gebeutelt werden? Warum muss ich jedes Jahr mehrmals Angst um ihr Leben haben?

Es gibt nichts schlimmeres, als ein Kind zu verlieren. Es ist unnatürlich. Kinder sollten um die Eltern trauern und nicht umgekehrt.
Einen Sinn darin zu finden, warum Eltern ihre Kinder wieder hergeben müssen, fällt schwer.
Doch ich weiß, dass es einen Sinn geben muss, denn nichts ist sinnlos. Alles geschieht aus einem bestimmten Grund. Wahrscheinlich muss man das Leben erst gelebt haben, bevor man den Sinn in vielen Dingen erkennt. Das hilft aber nicht im akuten Fall, wo Trost so nötig und doch umöglich ist.

Das tote Kind sollte seinen Platz behalten. Es war da, hat einen Namen, eine Persönlichkeit. Es ist auf Bildern, in der Erinnerung. Es hatte seinen eigenen Geruch, es hatte eine Stimme und ein Lächeln. Es war da und ist da. Man kann es nur nicht sehen. Aber es hat seinen Platz in der Familie und da wird es auch bleiben.

Für alle, die eine geliebte Seele hergeben müssen: Seelen verschwinden nicht. Sie begleiten uns. Trauern, weinen, aber auch wieder nach vorne blicken und die Lebenden nicht vergessen, sie trauern auch, jeder auf seine Art.

Gruß Dawn
 
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hallo

ich kann dich voll verstehen wie du dich fühlst mein sohn ist an kindstot gestorben er ist genau 1 monat alt geworden und ich weiss wie schrecklich das ist wenn man sein eigenes kind zum grab begleiten muss!es ist echt schrecklich ich kann nicht mehr schlafen ich mach mir vorwürfe usw.!fast keiner kann das verstehen wenn er das nicht wirklich selber durchlebt hat! würd mich freuen von dir zu lesen!

lg marion
 
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