Ein geliebtes Kind zu Grabe tragen...

Liebe Shizandra,

ich habe selbst zwei Kinder und kann mich in deine Lage versetzten. Ausserdem habe ich vor zwei Jahren selbst zwei sehr nahestehende, liebe Menschen verloren.

Ich kann dir wirklich sehr die Bücher von Frau Elisabeth Kübler-Ross empfehlen. Sie hat bei hunderten Menschen Sterbebegleitung gemacht, bei Unfall opfern wie bei unheilbar kranken Kindern und andere. Sie hat dabei die Erkenntnis gewonnen, dass das Leben nicht mit dem Tode enden kann. Diese Erfahrungen hat sie einfühlsam in ihrem Büchern umgesetzt. Leider weilt auch sie nicht mehr unter uns. Aber die Bücher sind lesenswert und zu empfehlen.

Ich habe einmal den Ausspruch gelesen: Niemand stirbt für immer. Man geht nur von einer Welt in eine andere. Ich persönlich bin fest davon überzeugt.

Liebe Grüsse, Maran




Shizandra Lugo schrieb:
Hi @ll.

Ich muß mich hier nochmal verbessern:

Ich möchte natürlich nicht nur Antworten von Leuten mit gleicher oder ähnlicher Erfahung, sondern gerne auch andere Beiträge.

Was würdet Ihr also nach solch einem Ereignis denken?

Gibt es "Kontakt" zu Ihm?
Kann er mich immernoch fühlen?
Oder ist für euch das irdische Leben und Fühlen an den materiellen Körper gebunden?

Bitte um ganz viele Meinungen!!!!

Thanx, SHIZANDRA LUGO
 
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Lieber Maran,

auch Dir vielen Dank.

Die Dame ist mir ein Begriff, ich lese zur Zeit ein Buch über Trauer mit Kindern, damit ich die beiden Geschwister von dem kleinen Babyschatz sorgsam begleiten und auch besser verstehen kann, da wird sie ganz häufig erwähnt und zitiert. Ich werde wohl wirklich auch mal was von ihr lesen.

Liebe Grüße, SHIZANDRA
 
Hallo Shizandra,

dann wohnst du in Berg oder in Scheibenhard und wir wohnen maximal 6 Kilometer auseinander. Schreib mir mal eine private Nachricht.

In Stuttgart gibt es jemanden, die Familienaufstellungen macht, Marianne Ullrich.
Und dann kenne ich eventl. noch jemanden, der dir behilflich sein könnte in Schaidt, weiß aber nicht, ob sie das auch will. Außerdem glaube ich nicht, dass sie die traditionellen Familienaufstellungen macht. Ich glaube, sie macht eher Rückführungen. DAnn habe ich von jemanden in Neuburg gehört, der auch esoterische Dingen durchführt, welche weiß ich aber nicht.
Außerdem gibt es einen Arzt in Rastatt, der macht auf alle Fälle Rückführungen und eventl. auch Familienaufstellungen.
Marianne Ullrich macht das professionell, sie hat auch eine Homepage. Die anwesenden Leute sind die, die sie als Trainer ausbildet oder ausgebildet hat. Man bekommt dort anscheinend relativ schnell einen Termin, allerdings sind solche Sachen nicht billig.

Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, dass du eventl. Schuld an dem Erstickungstod bist. Wenn das Kind zu nahe mit der Nase an einem Kissen liegt, wird die ausgeatmete Luft immer wieder eingeatmet und der Kohlendioxidgehalt steigt. Dadurch wird das Kind mit zu wenig Sauerstoff versorgt und schläft ruhig für immer ein. Es hat keinen Todeskampf gehabt. Also hättest du auf alle Fälle nichts bemerken können. Meine drei Kinder haber während ihrer Stillphase auch bei mir im Bett geschlafen und zum Glück ist nichts passiert. Ich glaube, mich hätte man gleich in eine Nervenheilanstalt bringen können.
Außerdem glaube ich an das Karma und das jeder Mensch nur das erlebt, wozu er auch fähig ist, es zu verkraften.
 
Rehi Shizandra,

bei Lacrimas Posting von wegen Schuld am Erstickungstod ist mir noch etwas eingefallen, was dir vielleicht helfen kann, den frühen Tod deines Kindes an zu nehmen.

Die Schwester meines Exmannes hatte in 3. Ehe zwei Söhne - beide starben an diesem *frühen Kindstod* bzw. an den Folgen daran.

Der Erstgeborene wurde "gerettet", durch die Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr im Gehirn war er aber ab diesem Zeitpunkt ein Pflegefall, der bis zu seinem 12. Lebensjahr nie wieder aus Kliniken rauskam.

Der zweite starb gleich.

Ich bin zwischenzeitlich überzeugt, dass sich beide genau das ausgesucht hatten, um selbst etwas bestimmtes daraus zu lernen, bzw. der Familie zu helfen, etwas daraus zu lernen.

Warum ich dir diese Zeilen schreibe? So brutal und herzlos es jetzt auch klingen mag - schau vielleicht auch mal darauf, was IHM erspart geblieben ist, dadurch, dass es keiner gemerkt hat.

Nachtrag: in Hinblick auf Familienaufstellung
Nach dem Tod des Erstgeborenen haben wir durch Recherchen festgestellt, dass in der Familie des Vaters des Kindes während des Krieges auch 2 oder 3 (von über 10) *Babys* plötzlich verstorben sind, damals wurde es auf Krieg und Hunger geschoben.
 
Hallo Shizandra Lugo,

Du schreibst "Ich konnte mein Kind nichteinmal zu Grabe tragen"?
Was war denn mit ihm? Magst Du davon sprechen?

Nein. Ich habe hier schon in einem eigenen Thread darüber geschrieben. Und ich möchte das nicht diskutieren. Es wurde aber schon von einigen Wichtigtuern benutzt, was mich sehr verletzt hat. Aberin einem Forum muss man mit so etwas rechnen. Deshalb möchte ich nicht auch noch hier darauf eingehen.

Kennst Du was empfehlenswertes im Raum Karlsruhe oder Südpfalz?

Ich empfehle eine, der ganz indeiner Nähe lebt und arbeitet und der überaus kompetente Arbeit leistet:Bertold Ulsamer.

Er arbeitet - zum Glück - sehr sachlich und jenseits esoterischer Spekulationen und stellt sich - ohne irgendwelchen Puderzucker - mit dir auch dem Schlimmen. Ich habe mich sehr sicher und dennoch nicht in Watte gefühlt.

Das könnte deinem Wunsch:

Ja, Du hörst Schuldgefühle, die hätte ich auch gerne geklärt.
Und zwar wirklich geklärt, nicht nur ausgeredet bekommen.

nachkommen. Das Andere bekommst du hier ja schon aus der Ecke: "es gibt keinen Tod" und "man stirbt nicht wirklich" und "man stirbt nicht für immer" und was mich zunächstam erschreckendsten berührt:

schau vielleicht auch mal darauf, was IHM erspart geblieben ist

Allerdings stimme ich überein, dass wir nicht wissen können, ob es für das Kind besser gewesen wäre, zu leben. Aber Eltern wünschen sich natürlich, dass ihre Kinder leben.

Derlei Äusserungen werden deinem subjektiven Schuldgefühl - und möglicherweise tatsächlicher Schuld (das wäre eben in einer Aufstellung zu klären) - nicht gerecht, denke ich. Aber ich kann mich ja irren.

Allerdings finde ich angesichts deiner Situation ein "ist schon alles nicht so schlimm" eher entwürdigend.

Ich kann das gut nachvollziehen. Ich habe 25 Jahre lang gedacht, dass ich einenTod hätte vrhindern können und müssen und habe mich mit Schuld gefühlt. Jetzt lasse ich die Schuld dort, wo sie hin gehört. Mir ist in einer Aufstellung klar geworden, dass ich damals nichts, gar nichts hätte tun können. Es war aber schwerer, das einzusehen: ich hatte keine Einflussmöglichkeit.

Ich achte dich und deine zumindest subjektive Schuld und verneige mich vor ihr.

Liebe Grüße
Christoph
 
Hallo Lacrima.

Klar, absolut richtig: ich wohne in Berg. :)
Ich schick Dir per PN einfach mal meine Telefonnummer.
Bei dieser geringen Entfernung könnte es sich doch echt mal lohnen, sich zu treffen. :)
Und was Deine Infos über die Gegend hier angeht (Neuburg etc.), hätte ich echt nicht erwartet, daß es hier doch einige Menschen gibt, die sich mit "sowas" ernsthaft befassen. Aber na ja, was ist schon die "Erwartung" ? ;)

Und was meinst Du genau mit "nicht ganz billig"? Das ist ja bekanntlich auch relativ. Also 100 Euro fänd ich zum Beispiel nicht ganz billig, aber 50 sind glaub ich ganz ok.

lacrima schrieb:
Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, dass du eventl. Schuld an dem Erstickungstod bist. Wenn das Kind zu nahe mit der Nase an einem Kissen liegt, wird die ausgeatmete Luft immer wieder eingeatmet und der Kohlendioxidgehalt steigt. Dadurch wird das Kind mit zu wenig Sauerstoff versorgt und schläft ruhig für immer ein. Es hat keinen Todeskampf gehabt. Also hättest du auf alle Fälle nichts bemerken können.
Ja, dies war bisher auch der einzige Reim, den ich mir darauf machen konnte. Bzw. die sogenannte Arousal-Reaktion, die bei Kindern mit bestimmten Vor-Faktoren ausgeschaltet oder gedämpft ist, sodaß sie in lebensbedröhlichen Situationen einer Aufwachhemmung unterliegen.
Daß er ganz friedlich "eingeschlafen" ist, sah man auch an seinem Gesichtsausdruck, ich hab an dem Morgen noch ganz viele Fotos von ihm gemacht, und auf manchen hat er nahezu gelächelt.



lacrima schrieb:
Außerdem glaube ich an das Karma, und daß jeder Mensch nur das erlebt, wozu er auch fähig ist, es zu verkraften.
Das ist ja beruhigend. Ich denke auch, daß ich es verkrafte, denn dazu ist meine Einstellung wohl einfach "offen" genug, damit ich nicht ein Leben lang an einer einzigen Situation hängenbleiben kann. Obwohl es mir die ersten Tage natürlich auch so vorkam, als würde ich verrückt werden. Aber vielleicht bin ich ja auch schon ein wenig Ver-Rückt, sodaß ich besser sehen kann. :rolleyes:

Ich danke Dir jedenfalls vielmals für Deine Antwort und würde mich freuen wenn es tatsächlich mal zu einem "realen" Kontakt kommt.


Liebe Grüße, SHIZANDRA
 
Liebe ChrisTina.

auch Dir nochmals herzlichen Dank für Deine Zeilen. Es ist wirklich sehr angenehm, sich mit "wildfremden" Menschen doch so nah über solch ein Thema austauschen zu können.


ChrisTina schrieb:
Ich bin zwischenzeitlich überzeugt, dass sich beide genau das ausgesucht hatten, um selbst etwas bestimmtes daraus zu lernen, bzw. der Familie zu helfen, etwas daraus zu lernen.
Ich weiß auch, was ich bereits daraus lernen durfte. Nach langem Hick-Hack mit meinem Partner, konnte ich mich durch Lugo's tod endlich aus dieser Beziehung lösen. Außerdem sehe ich meine übrigen beiden Kinder jetzt auch mit etwas anderen Augen. Bin geduldiger und verständnisvoller geworden.


ChrisTina schrieb:
Warum ich dir diese Zeilen schreibe? So brutal und herzlos es jetzt auch klingen mag - schau vielleicht auch mal darauf, was IHM erspart geblieben ist, dadurch, dass es keiner gemerkt hat.
Es klingt weder brutal noch herzlos, denn ich habe mich auch schon gefragt, ob es nicht evtl. eine frühe Gnade für ihn war. Vielleicht wäre er sehr krank geworden oder es hätte sich im Nachhinein eine Behinderung herausgestellt, was ihm somit ein längeres Leiden oder den Eltern das Leiden des "Zusehens" erspart hätte. Natürlich sind das auch nur Spekulationen, aber es dient immerhin dazu, sich zu beruhigen.

Liebe Grüße, SHIZANDRA :)
 
Lieber Christoph.

Christoph schrieb:
Ich habe hier schon in einem eigenen Thread darüber geschrieben. Und ich möchte das nicht diskutieren. Es wurde aber schon von einigen Wichtigtuern benutzt, was mich sehr verletzt hat. Aber in einem Forum muss man mit so etwas rechnen.
Das finde ich sehr schade, was Du über Wichtigtuer und Verletzung schreibst. Es brauchen wohl doch einige Menschen das Leid anderer, um sich selbst besser zu fühlen !?


Christoph schrieb:
Er arbeitet - zum Glück - sehr sachlich und jenseits esoterischer Spekulationen und stellt sich - ohne irgendwelchen Puderzucker - mit dir auch dem Schlimmen. Ich habe mich sehr sicher und dennoch nicht in Watte gefühlt..
Vielen Dank für Deine Empfehlung, das klingt sehr gut.
"Puderzucker" ist nämlich auch nicht so mein Ding. ;)
Ich werde mir die Website gleich mal anschauen.


Christoph schrieb:
Aber Eltern wünschen sich natürlich, dass ihre Kinder leben.
Das ist wirklich ein recht zweischneidiges Schwert, vor allem in Bezug auf Behinderungen etc. Natürlich möchte man als Eltern sein Kind lebend wissen. Aber leidend? Wohl doch eher nicht.


Christoph schrieb:
Jetzt lasse ich die Schuld dort, wo sie hin gehört. Mir ist in einer Aufstellung klar geworden, dass ich damals nichts, gar nichts hätte tun können. Es war aber schwerer, das einzusehen: ich hatte keine Einflussmöglichkeit.
Das ist mir auch schon aufgegangen, daß ich nichts hätte tun können. Egal, ob an diesem oder irgendeinem anderen Tag, wenn "es so sein sollte", wäre es eben in einer anderen Situation passiert. Auch wenn ich ihn nicht auf dieses Kissen gelegt hätte (was wohl einfach zu weich war, auf einer festen Unterlage hätte er sich nicht drehen können). Aber all dieses hätte, könnte und wollte, nützt ja sowieso nichts, anbetracht dessen, was IST.


Liebe Grüße, SHIZANDRA :)
 
Hallo,
das mit den Kosten kann ich in Erfahrung bringen, aber ganz ehrlich, ich glaube dass sowas teurer als 100 Euro ist.
Ich werde gleich mal jemanden fragen, der sowas jetzt im Juni bei Frau Ullrich machen wird.
Schreib mir ruhig mal eine private Mail.
 
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Ich schreibe dir lieber zuerst mal eine E-mail, bevor ich dich anrufe.
 
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