ja, ein thema, das immer wieder kommt, und scheinbar ziemlich große emotionen hervorruft.
was viele ja nicht bedenken ist, daß in kulturen, in denen schamanische hilfe "gratis" war/ist dafür geschenke gegeben wurden/werden.
weils eben eine andere art des sozialen zusammenlebens ist. ein soziales zusammenleben, in dem es normal ist möglichst viel zu schenken, wenn man hilfe erhält oder erbittet.
in einigen ähnlichen threads habe ich dazu auch immer einen abgetippten auszug aus dem buch "die mondtänzerin" von tela star hawk lake eingestellt. sie ist eine der wenigen echten medizinmenschen in nordamerika, die ein buch veröffentlicht hat. wie mir das damals in die hände fiel, habe ich mich bei einem entfernt bekannten didanuhwisgi der cheyenne, der in wien lebt, über sie erkundigt, weil sich die ja - dadurch dass sie nur noch so wenige sind - untereinander kennen. naja, und er hat mir dann bestätigt, dass sie authentisch ist. (er ist sogar durch die heirat seines bruders mit ihrer schwester verwandt.)
tela star hawk lake erzählt von dem besuch bei einer anderen heilerin, von der sie hilfe brauchte...
"Flora(Jones) war die letzte ihres Stammes und erbte ihr Wissen und ihre Kräffte von ihrem Vater.
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Flora behandelte Menschen aus den verschiedensten Bundesstaaten, behandelte die verschiedensten Krankheiten und Verletzungen und verdiente viel Geld.
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Mein Mann stellte den Kontakt zwischen ihr und mir her, und als wir zu ersten Mal bei ihr anriefen, um telefonisch einen Termin zu vereinbaren und Vorbereitungen für die Behandlung zu treffen, schwieg sie zunächst für einen langen Moment, dann antwortete sie:"Ja, ich kenne diese junge Frau. Ich habe schon oft von ihr geträumt. Bring sie sofort zu mir."
Also brachten wir ihr Tabak, Adlerfedern, handgefertigte indianische Körbe, Nahrungsmittel und drei Hundertdollarscheine als Geschenk und Gegenleistung für ihre Dienste."
also nicht nur einfach dreihundert dollar als bezahlung - nein, noch dazu einiges an sachwerten als geschenke dazu!
im übrigen vergessen ja viele, dass wir in ländern leben, wo auch spenden, sachgeschenke etc. als einnahmen gelten, und dem finanzamt gemeldet werden müssen, sonst könnte das böse folgen haben.
ergo müßte man dann von seinem normalen job nicht nur leben, sondern auch die steuern bezahlen für die - achtung ironie - hühner, eier, marmeladen, etc. womöglich noch sachen, die man gar nicht will und mag - was immer man da erhält. tut man dies nicht, und das finanzamt kommt irgendwann mal drauf, dann kann das echt teuer werden ,weil die schätzen nämlich, was da reingekommen ist.
da ist es doch sinniger, gleich eine bezahlung zu verlangen, die dies miteinrechnet.
das man die preise danach richtet, wie die jeweiligen hilfesuchenden finanziell da stehen - dagegen spricht ja nichts.
aber warum man die hilfe, die man gibt, auch noch selber finanzieren soll, das ist nicht ganz logisch.