eigene Alkoholprobleme

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Hallo elfriede,

geld ,macht, ansehen ,erfolg.

er macht sich von anderen menschen abhängig,und ist selbst abhängig von anderen menschen.

viel Geld verdienen, sich damit das Ansehen erkaufen, das ist mir ein Begriff. Es sind äußere Dinge, von denen man sich abhängig macht.

Abhängigkeit besteht auch zum Suchtmittel (hier dem Alk.).

Hast du dir mal Gedanken über deine Familie und die Ahnenreihe gemacht, wie ich es schon erwähnt hatte?

LG Pluto
 
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JA. Das geht. Und ich schreibe das, weil ich es mit eigenen Augen gesehen habe. In meiner allernächsten Umgebung. Jeder einschlägige Arzt sagt dir, daß das nicht geht - aber ich erlebe es täglich: daß Alkohol nicht mehr miß-braucht, sondern zweckgemäß ge-braucht wird. Das ging nicht von heute auf morgen, und da war einiges zu lösen, aber es war möglich... (In dem Fall, den ich meine, war der Betreffende nicht einmal selbst bei der Aufstellung, sondern seine Frau - aber er war einverstanden und bereit, mitzumachen. Selbst das hat genügt.)

Wie lange schon?
Der erste Gedanke, der mir dazu nämlich einfiel, lautete: Ohje, der wird heimlich trinken....

lg* Sayalla
 
Nochmal - ganz langsam - zum mit lesen

KEIN Therapeut - oder was auch immer - kann die Sucht eines anderen Menschen lösen - das kann IMMER nur der Betroffene - oftmals aber mit Unterstützung anderer Menschen - meine persönliche Überzeugung.

Jawoll! *unterschreib*
Ein verändertes Umfeld ist sogar dringend von Nöten, will jemand seiner Sucht dauerhaft Herr werden.
Sayalla :)
 
Als ehemaliger Suchtberater und heutiger Aufsteller nehme ich diesen Faden denn nun doch zum Anlass, mich wieder einzuklinken und sozusagen "mein Wort zu brechen". (Ich kann halt die Klappe nicht halten...)

Ich finde es markant, wie hier ein Eingangsposting mit einem mehr oder weniger klaren Anliegen zu einer Diskussion führt, in der wirklich sämtliche Argumente anklingen, die mich daran erinnern, wie sehr in der Suchtberatungs- und -therapieszene bestimmte starre Glaubenssätze - einer Religion gleich - gepflegt und gegen Erkenntnis verteidigt werden. Religion regelt über den Faktor "Glauben", wer zu den "Guten" und wer zu den "Bösen" gehört, wer dazu gehören und wer ausgeschlossen wird. Gerade in der Suchtberatungsszene habe ich bereits vor langer Zeit erlebt (und mich deshalb dort ausgeklinkt), dass bekämpft wird, wer nicht bestimmte Vorausannahmen als absolut akzeptiert.

Wie in vielen Religionen finden wir hier auch Gott und Teufel. Der Teufel ist dabei vor allem der Alkohol selbst... Und der wird ordentlich an die Wand gemalt. Und nur weil vielleicht in der Suchttherapie von m.E. völlig irrigen und leider in sich selbst geschlossenen und sich selbst erklärenden Vorannahmen ausgegangen wird, die zu keiner Heilung führen können, wird die Verantwortung für das häufige Scheitern der Therapien dem Teufel in Gestalt des Alkohols zugeschrieben. Der Blick geht auf den Stoff, statt auf das, was eigentlich wichtig ist. Damit belibt man im gleichen Blickwinkel, wie der Süchtige selbst und kann die Beschrankung darin nciht überwinden.

Ob es angesichts dessen einen Sinn macht, eine andere Sicht hier zu vertreten und andere Erfahrungen kund zu tun, weiß ich noch nicht. Ich werde noch mal drüber nachdenken, versuche es aber hier einmal kurz.

Mit Blick darauf, wie weit es hier momentan gediehen ist, kann ich aber aus der eigenen Erfahrung sagen: Suchtprobleme haben tatsächlich zumeist einen systemischen Hintergrund und ich stimme Pluto zu, dass es sehr oft um die von den Müttern der Süchtigen nicht geachteten Väter geht. Man muss natürlich den Einzelfall anschauen. Nicht zustimmen kann ich bezüglich der unterstellten lebensgeschichtlichen Hintergründe, weil die lediglich ein Symptom der systemischen Verstrickung sind.

Häufigste systemische Dynamik ist dabei: "Mama, ich nehme nur von Dir (und niemals vom Vater)....bis ich daran sterbe."

Weiterhin scheint mir bemerkenswert: ab einem bestimmten Grad der Sucht entwickeln die Betroffenen häufig eine Persönlichkeitsspaltung in einen "trockenen" und einen "nassen" Teil, die aber eher eine Folge der Sucht und ihrer Bewältigungsmechanismen ist. Zumeist kommt der "trockene" Teil in die Therapie, die in Folge der gängigen Glaubenssysteme (v.a. jenes, dass ein ökologischer Umgang mit Alkohol nicht möglich sei) dann auch nur mit dem "trockenen" Anteil arbeitet (und arbeiten kann). Dieser braucht aber gar keine Therapie in Bezug auf Alkohol. Thies Stahl hat bereits in den 70er Jahren darauf verwiesen, dass es zunächst sinnvoll sei, die beiden Persönlichkeitsanteile wieder zusammen zu bringen, bevor man überhaupt therapeutisch wirksam sein könne. (s.a. "Triffst du nen Frosch unterwegs")

Ich halte zudem die These, dass Sucht per se etwas mit Suchen zu tun hätte für irre führend. Orale Sucht hat meist (!) mit übermäßigem Nehmen von der Mutter zu tun. Ist dies der Fall, ist es für Süchtige m.E. absolut kontraindiziert, mit Frauen (ebenso wie in langfristigen "therapeutischen Beziehungen", die denen zur Mutter ähneln) zu arbeiten, da dies ein weiteres "Nehmen vom Weiblichen" (im Fall der therapeutischen Beziehung auch über einen Mann, da der sich an Stelle der Mutter setzt und meist "besser" sein will aber oft mit der mutter des Betroffenen gegen den Vater gemeinsame Sache macht) darstellt, was das Problem nur verstärkt.

Und noch was in aller Kürze: nach meiner Einschätzung und auch Beispielen, die ich erlebt habe, ist es sehr wohl möglich, dass jemand, der sich zuvor süchtig verhalten hat, nach Lösung der Hintergrundverstrickungen und ggf. Verschmelzung der getrennten Anteile sowie Lernprozessen, die die Ankerwirkung von Alkohol auslöschen und ihm wieder auch alkoholfreie Alternativen zur Benutzung von Alkohol eröffnen, die genauso unbewusst und automatisch funktionikeren, wie die Nutzung von Alkohol; hernach durchaus ökologisch mit Alkohol umgehen und ihn wieder auf der Genussebene nutzen kann. Ich spreche hier ganz bewusst nicht von "kontrolliertem" Umgang mit Alkohol (i.S. des derzeit populären Modells des "kontrollierten Trinkens" nach z.B. Prof. Dr. Körkel), denn das ist ein Modell, das die Verteufelung von Alkohol nicht in Frage stellt und zudem davon ausgeht, dass Abläufe, die eigentlich unbewusst gesteuert werden, durch bewusste Kontrolle in den Griff zu bekommen wären. Hier habe ich arge Zweifel ob das überhaupt Sinn macht.

So weit erst einmal...

A.
 
Hallo A.

ich finde es sehr sympathisch, dass du "deine Klappe nicht halten kannst". Schön, dass du wieder da bist. Du gehörst einfach dazu.

Beste Grüße,
Eva
 
Hallo elfriede,



viel Geld verdienen, sich damit das Ansehen erkaufen, das ist mir ein Begriff. Es sind äußere Dinge, von denen man sich abhängig macht.

Abhängigkeit besteht auch zum Suchtmittel (hier dem Alk.).

Hast du dir mal Gedanken über deine Familie und die Ahnenreihe gemacht, wie ich es schon erwähnt hatte?

LG Pluto

hallo pluto.
mir ist klar das mein sohn,seine sucht,in der ahnenreihe haben muss
es kommt von der männlichen seite.auch im hier und jetzt,sind männer in der familie,die probleme mit dem alkohol haben.
doch suchtabhängig ist da niemand.
nur mein sohn,der kam da mit 18jahren mit alkohol und spielsucht,in dieses leben hinein.
ich würde aber nicht in eine familienaufstellung gehen.
ich bin kein opfer mehr.
hab mich befreit.und lasse es einfach geschehen.zum besten aller beteiligten.
jeder hat den freien willen,sein leben ,so zu leben,wie er das für richtig hält.
der wahn ist kurz,die folgen sind lang.
 
Noch was zu Alkoholproblemen und Familien-, bzw. Systemaufstellungen:

Kann eine Sucht überhaupt anders als systemisch induziert sein?
Immerhin werden nicht alle Menschen, die psychischen Belastungen ausgesetzt sind, abhängig von Substanzen oder Handlungen, selbst wenn sie solche vielleicht vorübergehend gebraucht haben.
Sollte man nicht annehmen können, dass entsprechende systemische Ressourcen bei der Resilienz eine wichtige Rolle spielen?
Das System Familie prägt ja nicht nur Bindungsmuster aus. Bewältigungsstrategien dürften ebenso weiter gegeben werden, wie Ungelöstes weiter wirkt.
Die Spaltung, die dir bei Alkoholkranken ( die Terminologie an sich ist ja schon ein Fallstrick) auffiel, könnte durchaus eine Analogie zur Selbstregulierung des Systemes sein, indem nämlich einzelne Familienmitglieder Symptomträger werden und das System sich in "Gesunde", "Starke" auf der einen Seite und "Gefallene", "Schwache" auf der anderen teilt.
So dienen die Systemmitglieder, die Sucht leben dem System, indem sie das systemische Problem abspalten helfen.

Dein Hinweis auf diese Spaltung ist mir sehr wertvoll. Denn so lässt sich für mich sehr schlüssig nachvollziehen, dass Aufstellungen mit dem gesunden Anteil des Alkoholikers den sich dem System in Liebe opfernden nicht erreichen können. Spaltung bedeutet auch Spannung, und die kann so unerträglich sein, dass Betäubung der einzige Ausweg scheint.
Wenn wir an dieser Stelle mal nicht von "Teufelskreis" reden, und so in die Problemtrance eintauchen, sondern von einer Pendelbewegung, wie sie für Spaltungen typisch ist, steigen die Chancen auf Lösungen.
Das bringt mich jetzt natürlich auf die Idee, dass die Aufstellungsarbeit mit Anteilen, wie sie Ruppert aufgrund des Spaltungsmodells mit Erfolg einsetzt, auch im Umgang mit Alkoholproblemen ein guter Weg sein kann.

Beste Grüße,
Eva
 
hallo pluto.
mir ist klar das mein sohn,seine sucht,in der ahnenreihe haben muss
es kommt von der männlichen seite.auch im hier und jetzt,sind männer in der familie,die probleme mit dem alkohol haben.
doch suchtabhängig ist da niemand.
nur mein sohn,der kam da mit 18jahren mit alkohol und spielsucht,in dieses leben hinein.
ich würde aber nicht in eine familienaufstellung gehen.
ich bin kein opfer mehr.
hab mich befreit.und lasse es einfach geschehen.zum besten aller beteiligten.
jeder hat den freien willen,sein leben ,so zu leben,wie er das für richtig hält.
der wahn ist kurz,die folgen sind lang.

Liebe Elfriede,

kannst du denn sicher sein, dass ein möglicherweise wirkendes Systemthema nicht auch über dich und aus deinem System zu deinem Sohn gekommen sein kann?
Ist deine Befreiung eine, die auf tiefer Seelischer Ebene, als Annehmen, vollzogen ist?
Sonst könntest du ja möglicherweie im Inneren ebenso tief in der Dynamik drin sein, wie du im Äusseren auf Distanz dazu gehst.
Da geht es, versteh das jetzt bitte richtig, auch nicht um Schuld oder Verantwortung einer Mutter am/für das Leben ihres Sohnes, sondern eher darum, dass du vielleicht Möglichkeiten hättest, das, was über dich zu ihm kam, von deiner Ebene aus zu lösen.
Dann bliebe ihm vielleicht nur noch seins und das, was er für's väterliche System trägt.

Beste Grüße,
Eva
 
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Hallo A.

ich finde es sehr sympathisch, dass du "deine Klappe nicht halten kannst". Schön, dass du wieder da bist. Du gehörst einfach dazu.

Beste Grüße,
Eva

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Ach Eva,

Du bringst es auf den Punkt! Danke! So ist es wohl... Der "systemische Klugschiss" fehlte wohl...
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da hat mich was gezogen....
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A.
 
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