eigene Alkoholprobleme

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Ich bin froh, das Gottesgeschenk der Nüchternheit erhalten zu haben.
Soll heissen: Habe keine Probleme mit Alkohol.
Das ist auch gut so...
denn wenn ich das alles hier lese, wüsste ich wieder, wieso ich mal angefangen hätte.
:(

:danke: *freu*

Jetzt wird es wieder systemisch :)
Kinder nehmen viel auf sich, um die Eltern zu einen.
Auch eine mögliche Dynamik bei Trinkern.

Beste Grüße,
Eva
 
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Hallo A.,

ich entschuldige mich bei dir, dass ich dem vorigen posting deinen Namen mit hinzu geschrieben habe. Du hattest mir überhaupt nichts getan. Das war vor allem flimm, die mich ständig angriff, seit du wieder hier bist.

Pluto
 
Hallo Melodie :)

Kinder nehmen viel auf sich, um die Eltern zu einen.
Auch eine mögliche Dynamik bei Trinkern.

Ja. Und so etwas kann sogar ohne eine Aufstellung deutlich werden. Die erste Sozialarbeiterin, der ich auf meinem Weg aus der Sucht begegnete, erstellte mit mir eine Art "Stammbaum" auf einem Blatt Papier. Gut zwei Jahre später zeigte ich diesen Stammbaum einer anderen Sozialarbeiterin, die sich ihn mit mir erneut anschaute. Bei der Betrachtung wurde deutlich, dass zwei meiner Geschwister und ich "Problemkinder" waren. Meine Eltern waren eigentlich permanent mit uns Kindern beschäftigt. Sie hatten wenig Gelegenheit, sich miteinander zu befassen und somit auch wenig Gelegenheit, sich miteinander zu streiten. Ihre Aufmerksamkeit war durch die "Kranken" weitestgehend gebunden.

Mir fiel in dem Moment wie Schuppen von den Augen, was ein möglicher Zweck für die Erkrankungen (Sucht und Depression) war und mir wurde deutlich, weshalb mein Sohn sich schon früh einigermaßen auffällig verhalten hatte. Er hat die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sie soweit als möglich gebunden, damit Vater und Mutter nicht dauernd streiten und sich womöglich in der Folge trennen.

Das war eine von vielen heilsamen Einsichten. Ganz wichtig war, dass ich die kindliche Liebe zu den Eltern, die sich hinter meiner Sucht zeigte, als Liebe sehen und vor allem fühlen konnte. Danach hatte ich kein Bedürfnis mehr, nach weiteren Gründen/Ursachen zu forschen, ich spürte, das war nebensächlich. Das Fühlen dieser kindlichen Liebe war entscheidend und brachte vieles zum Fließen. Ca. ein halbes Jahr später war für mich und meine beiden Therapeutinnen klar: Ich bin gesund. Das war vor gut dreieinhalb Jahren. Heute abend telefonierte ich mit meiner Mutter. Sie berichtete mir von ihrer Therapie und davon, dass sie froh sei, diese begonnen zu haben. Sie habe keine Lust mehr, sich im ewig gleichen Hamsterrad zu drehen.

Abgesehen davon, dass sie meine Mutter ist: Ich finde es wirklich klasse, dass sich eine Siebzigjährige eine Therapeutin sucht. Für mich ist das eine Form von Mut.

Liebe Grüße
Rita
 
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Das Thema bleibt geschlossen. Hervorheben möchte ich aber noch einen einzelnen Beitrag:

schon sehr interessant, zu sehen und zu lesen, wie sich dieser Thread entwickelt. Muss am Thema liegen. :D

Wie so oft liegen sich alle in den Haaren und der oder die, um die es ursprünglich ging, ist vergessen und wurde auch nicht mehr gesehen. Wie gelöst werden könnte, wie Lösungen gefunden wurden, wie sie aussahen, scheint auch nicht sonderlich zu interessieren. Wichtiger scheint zu sein, sich gegenseitig der Inkompetenz, der falschen Haltung etc. pp. bezüglich der korrekten therapeutischen Einstellung zu bezichtigen.

Da kann jemand, der zaghaft versucht, sein Trinkverhalten zu verändern, nur das Weite suchen. Ähnliche Situationen kennt er nämlich meistens schon zur Genüge. Ich frage mich schon, ob die herbeigeeilten Helfer nicht den Hilfebedürftigen beinahe mehr brauchen als der Hilfesuchende die Helfer.
 
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