Ireland
Sehr aktives Mitglied
Ein Psychologiestudium basiert in allererster Linie auf Mathematik - und das ist den allermeisten Menschen (auch manchen Studienanfängern) völlig unbekannt.Die ganzen "weichen" Wissenschaften wie Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und dergleichen. Da gibt es keine Beweise wie in der Physik, Chemie und dergleichen.
Alles, was nicht bewiesen werden kann, zählt nicht.
Und das bezieht sich nicht nur auf die menschlichen Funktionen wie Wahrnehmung, Denken, Motivation, Entwicklung, Sozialverhalten, Persönlichkeitsfaktoren usw., das geht im klinischen Bereich auch weiter bei den Therapieformen.
In Deutschland werden nur Therapien bezahlt, die ihre Wirksamkeit exakt evaluieren (messen und nachweisen) können, deshalb sind nur eine Handvoll übrig geblieben (das ist im Zeitraum von 1994 bis 1998 passiert).
Ich habe für meine Diplomarbeit (Therapieeffektstrukturen nei einer nestimmten Patientengruppe) 1,5 Jahre lang neben dem Studium Daten eingegeben und mit SPSS (ist vielleicht manchen ein Begriff) ausgewertet.
Es wurde ein dickes Buch, das zur Hälfte aus mathematischen Auswertungen bestand (also kein Text, nur Zahlen).
Und genau darum geht es - was nicht bewiesen werden kann, spielt überhaupt keine Rolle und es interessiert niemanden!
Die wichtigsten Fächer im Psychologiestudium sind Methodenlehre, Statistik, Testtheorie. Das gilt für die Zeit vor Internet, als ich studiert habe.
Seit Internet ist dieser Bereich noch zusätzlich regelrecht "explodiert", weil das Netz noch mehr Möglichkeiten bietet
Psychologen werden in allen Bereichen der Wirtschaft auch deshalb so gern genommen, weil sie sich enorm gut mit Forschung (Datenerhebung, Studiendesigns, Signifikanzen) auskennen.
Sozialwissenschaftler und Wirtschaftswissenschaftler sind darin genauso gut, auch die müssen jede Wirksamkeit ihrer Handlungen exakt nachweisen oder glaubst du, große Unternehmen gestalten ihr Marketing und sämtliche Strategien "nach Gefühl" oder "Erfahrung"??? ^^