Wissenschaftliche Psychologie hat mit Psychoanalyse überhaupt nichts zu tun.
Das, was du dir da zurechtgereimt hast, war ein übergriffiger Schnellschuß, aber exakt das kenne ich aus religiösen Richtungen ziemlich gut.
Haben deiner Mutter auch Heilpraktiker eingeredet, dass sie einen Hirntumor habe, der wachsen würde, sobald sie sich in seriöse medizinische Behandlung begeben würde und ihn untersuchen lassen würde (sie hatte nie einen Hirntumor) oder, dass ihre Krankheit unweigerlich zum Tode führen würde, wenn sie nachweislich wirksame Medikamente nimmt, dass sie nur "ganzheitlich" zu heilen wäre und Medikamente diese Ganzheitlichkeit zunichte machen würden, dass ihr Arzt eine schlechte Auswirkung auf sie habe und nur für die Pharma arbeiten würde, ihm dabei Menschen egal wären, dass an ihr Medikamentenversuche stattfänden, je häufiger sie zum Arzt ginge, desto kränker würde sie und zig Sachen mehr in dieser Richtung.
Manche haben auch gar nicht mit ihr gesprochen, denn jedes Wort würde "Heilung kaputt machen" (ich kann die ganzen schrecklichen Geschichten alle gar nicht aufzählen).
Die Diagnostik erfolgte durch Pendel, Hand auflegen, Auramessung, anschauen, riechen usw. - festgestellt wurden Azidose, Parasiten, eine kranke Darmflora, eine schlechte Grundeinstellung, nicht genügend Ausgeglichenheit, nicht genug Glauben an alternative Verfahren, denn wenn sie nur genug daran glauben würde, würde sie auch gesund werden.
Sie hatte nichts davon - keine Azidose (mit sowas liegt man auf der Intensivstation, aber das können Heilpraktiker nicht wissen), keine Parasiten, keine kranke Darmflora und das letzte bißchen an "gesunder Grundeinstellung", Selbstbewußtsein und klares Denken haben diese Menschen ihr zerstört - sie war nur noch ein Bündel aus Angst.
Natürlich kannte kein einziger Heilpraktiker ihr Krankheitsbild - davon hatten sie nie etwas gehört.
Weil sie den ganzen Mist geglaubt hat und die verschriebenen Medikamente nicht genommen hat, brauchte sie immer wieder Bluttransfusionen und Cortison, sonst würde sie schon lange nicht mehr leben (sie war fast im Dämmerzustand, als sie das bekam, sonst hätte sie auch das verweigert, alle paar Wochen aufs neue).
Erst als der Hausarzt sie quasi zwang, die Medikamente zu nehmen kam ihre Krankheit zum Stillstand - seitdem nimmt sie sie.
Er hat ihr eine erneute Bluttransfusion, Cortison und Schmerzmittel verweigert und und sie wäre innerhalb weniger Tage gestorben, hat die Schmerzen auch nicht mehr ausgehalten.
Es hat Jahre gedauert, bis ich alles genauer herausgefunden habe.
So sollte sie z.B. ein MRT bekommen .. sie weinte und zitterte und meinte, sie habe doch einen Hinrtumor, der wachsen würde, wenn sie das jetzt machen ließe; als sie erstmalig die wirksamen Medikamente nahm, war sie absolut überzeugt, zu sterben, sie verabschiedete sich tränenreich von uns, aber natürlich passierte nichts.
Engelwurz (ein winziges Säckchen) für 150 Euronen und weitere Mittelchen für Unsummen, die sie von Heilpraktikern bekommen hat, habe ich nach und nach gefunden, darunter auch MMS Tropfen (die sie glücklicherweise nicht genommen hat, weil die "zu sehr nach Mdizin aussahen").
Auch darüber durfte sie nicht sprechen, denn dann verlören die Mittelchen ihre Wirkung.
Diese Geschichte ist kein Einzelfall und meine Mutter ist auch nicht "besonders blöd", dass sie darauf hereingefallen ist - es gibt unendlich viele Geschichten genau dieser Art.
Diese Menschen haben wenig bis kein medizinisches Grundwissen, starke Schmerzen und Todesangst und das wissen Heilpraktiker bestens zu nutzen.
Noch einmal - wenn es Steve Jobs passiert ist, kann es wirklich jedem passieren!
Es tut mir leid, dass deine Mutter auch "nicht gehört hat", hat sie ebenfalls so eine Geschichte hinter sich?
Lebte deine Mutter auch bei dir?
Hast du sie auch knappe 25 Jahre gepflegt, neben Beruf und Kindern (meine Große war gerade unterwegs, als es losging)?
Meine Mutter lebt noch. Sie ist noch 1,38m groß (ehemals 1,65m) und komplett verkrüppelt, jede Bewegung tut ihr unendlich weh.
Sie kann seit Jahren ihre Wohnung nicht verlassen, der Arzt kommt ins Haus.
Da sie wegen der nicht- Medikamenteneinnahme auf einem Auge komplett, dem anderen leicht erblindet ist, muß sie auch mal außer Haus zum Arzt, was nur mit Krankentransport geht (seit vielen Jahren) und ihr jedes Mal die schlimmsten Schmerzen beschert.
Andere Menschen, die zeitnah die entsprechenden Medikamente für diese Krankheit nehmen, sind zum großen Teil recht agil, benötigen keinen Rollstuhl, haben kaum oder keinerlei Schmerzen, sind nicht fast blind.
Ja, es macht schon ein bißchen wütend, dass der Staat immer noch Heilpraktiker erlaubt und unendliche viele Menschen zu Schaden kommen läßt.