Jeder von uns wird mit Sehnsüchten
geboren. Dem einen spielt das Leben in die Karten, dem anderen nicht.
Die Natur ist gnadenlos.
Was einem bleibt ist sich ganz davon zu befreien. Nichts mehr zu erwarten,
an nichts mehr zu haften, all seine Vorstellungen über Board zu werfen.
Sich zu fügen und die Stille zu genießen. Eine wundervolle Vorstellung.
Ich lese gerade " Sklaven des Wachstums" von Reiner Klingholz. Das hat auf den ersten Blick nur mit dem geläufigen ökonomischen Denken zu tun, zeigt aber auf den zweiten, das Sehnsüchte und Bedürfnisse zum Grundantrieb gehören und das unglückliche antriebsschwache Bürger perfekt dafür geeignet sind, die Wirtschaft am Laufen zu halten.
Zitat aus "Sklaven des Wachstums":
"Wie bei einer Sucht schreit das Gehirn nach mehr Fernsehen, mehr Internet, mehr Currywurst oder mehr Shopping.
Praktischerweise ist gerade dieses Suchtverhalten überaus wirtschafts- und wachstumsfördernd. »Die Wirtschaft braucht unterforderte Gehirne, die sich nicht begeistern können«, sagt Gerald Hüther: »Sie braucht traurige Bürger, die ihre Trauer mit Frustkäufen verarbeiten.« "
"Die Menschen lassen sich überreden, Geld auszugeben, das sie nicht haben, für Dinge, die sie nicht brauchen, um damit Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen.«81 Ganz schön bescheuert, könnte man sagen, aber sie tun es tatsächlich."
Zitat Ende.
Soweit ich bis jetzt gelesen habe, ist es der Tenor des Menschen, nur über eine Katastrophe einzulenken. Also nichts mit Drucklosigkeit. Deswegen macht man sich ganz gerne lustig über diesen Begriff, spricht es doch gegen eine jahrtausendelange Erfahrung, welche im Überlebensmodus fest in Fleisch und Blut verankert ist.
Esoterik geht eigentlich tiefer ran . Man kann nicht "überleben" in Fleisch und Blut und da macht's Sinn, sich zu entwickeln und nicht immer versponnener zu werden, sich zu verwickeln, an Verwirrung zuzunehmen. Am Schweinetrog war man doch bereits, jetzt darf es Richtung Heimat gehen.
Tatsächlich ist die "Esoterik" längst Teil der Wirtschaft und auch hier lässt es sich prima vom Leid leben.
Kurz gesagt:
Eigentlich sind alle mit dem Leid glücklich, der Leidende bekommt seine Aufmerksamkeit, Werbung und Wirtschaft verdienen Geld und im Forum kann man gemeinsam die Zeit totschlagen bis es dann tatsächlich soweit ist und der Höllenhund reichlich Futter von all dem nicht verwertbaren Zeug fressen kann. Bei Castaneda übernimmt den Job der Adler.