Ich muss mal wieder meine Gedanken ein wenig sortieren... und ich verspüre heute wieder Sehnsucht, vielleicht hilft mir auch dabei das Schreiben, dass die Sehnsucht vergeht...
Vor Weihnachten bekam ich eine sms von ihm, dass er z.Zt nicht auf mich zugehen kann, mir aber für jedes Wort und jeden Zuspruch der letzten Zeit dankt. Ich war schon sehr überrascht von der sms. Hab ich wirklich nicht mit gerechnet. Ein paar Tage später hab ich ihm zurückgeschrieben, unter anderem auch, dass ich mich darüber freue, dass er mich nicht hasst, nach allem was passiert ist, denn sonst hätte ich wohl keine sms bekommen.
Darauf schrieb er mir was zurück, worüber ich mich noch mehr freute. Er beschrieb genau das, was ich schon immer fühlte, aber was er durch sein Verhalten in der letzten Zeit mir nicht gerade gezeigt hatte. Ich wäre ihm wichtig, wichtiger als ich ahnen würde. Es hätte ihm weh getan mich zu ignorieren, mich leiden zu sehen. Er würde oft an mich denken, wie es mir wohl gehen mag. Ihm ging es beschissen wegen des Kontaktabbruches, den ICH so gerne wollte und den ER letztendlich durchgezogen hat. An den Dualseelen, da sei was dran, er würde mich vermissen, als Mensch, als Person. Wie schwer es ist jemanden auf Abstand zu halten, den man gern hat. Ob ich das nicht auch gerade tun würde? Er wollte sich nicht wieder annähern sondern mir erklären, wie er wirklich über mich denkt. Er hat weiterhin Angst vor mir und meinem Verhalten...
An Weihnachten haben wir noch mal ein paar sms hin und her geschickt. Meine letzte war, dass ich gerne mal wieder seine Stimme hören würde (sprich telefonieren). Daraufhin kam nix mehr... Das war wohl wieder etwas zu viel der Annäherung meinerseits... Ich kann ihn ja sogar verstehen. Er hat ja noch immer seine eigene Baustelle, die Trennung von seiner Frau. Gerade ein dreiviertel Jahr her. Er vermisst seine Familie. Das erste Weihnachten ohne sie. Muss schlimm gewesen sein. Er tat mir unendlich leid.
Ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen. Was ich ihm alles vorgeworfen habe, weil er mich so mies behandelt hat, dabei hat er das alles nur für MICH getan, damit es mir "schnell" besser geht. Ich habe es nun endlich kapiert, habe es vor lauter "Schmerz" nicht gesehen. Dafür danke ich ihm. Ich werde immer für ihn da sein, wenn er meine Hilfe möchte.
Ich versuche mit der Bedingungslosigkeit zu leben und es funktioniert besser als ich dachte. Ich nehme die Situation und meine Gefühle für ihn an, ohne Erwartung, dass er genauso denken und handeln sollte. Er hat sein Leben, ich habe mein Leben und doch sind wir uns irgendwie nah. Es geht mir gut, so gut, wie schon lange nicht mehr. Das einzige, was hin und wieder anstrengend ist, ist diese Sehnsucht, die ich verspüre, so wie heute wieder. Dann lese ich einige seiner Texte und schwelge in Erinnerungen, dann schreibe ich... in der Hoffnung, dass es die Sehnsucht stillt!
ER... ICH... WIR.. das ist schon was Besonderes