"Du kannst alles haben und sein" -- und dann?

Klar, aber wer sagt, wir können alles haben und alles sein?
Ich kenne nur ein Wesen, dass das von sich behauptet und dem möchte ich lieber nie begegnen.

Ich weiss nicht. Ich kenne niemanden ... wobei ich bei zweitem Satz dennoch auch gerade einen Gedanken habe.

In mir drin jedoch, da kann ich auch alles sein und auch alles haben. Meine Gedankenwelt. Fantasie. Scheinwelt oder auch Traumwelt.

Hm.
 
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Wie sieht das deiner Meinung nach praktisch aus? Ich würde das so interpretieren, dass man zwar zu dieser Erkenntniss gelangt aber sie einem irgendwie wieder abhanden kommt? (also entfalten, auflösen und wieder herstellen). Klingt für mich wie ein Kreislauf oder gar ein Teufelskreis, da es daraus kein Entrinnen zu geben scheint.

Ich empfinde die Natur nicht gerade als Teufelskreis sondern als sehr verschwenderisch im positiven Sinne und einfach sehr artenreich.
Echte Erkenntnis ist dir in Fleisch und Blut übergangen und bleibt dir Jahre erhalten und wird durch Wiederholung weiter eingeprägt.
Ein Teufelskreis heißt, dass man nichts erkennt und ständig wiederholt.
Die Natur aber verläuft sinusförmig und spiralförmig. Dehnt sich aus, zieht sich zusammen, löst sich auf, kristallisiert sich...usw..
ein ständiger Wandel. Somit auch nicht nur kreisförmig, weil es auch linear verläuft und aus einer anderen Perspektive wieder gänzlich anders. Der Kreis ist teilweise stabil, teilweise auch wieder instabil...
kann man ewig darüber reden.
 
Und wenn es diesen gibt, was dann? Ich denke nicht, dass jemand oder etwas (z.B. so ein Plan) einen wirklich von irgendwas abhalten könnte, denn das würde der absoluten individuellen Freiheit widersprechen. Und der Satz "Du kannst alles haben und sein" legt für mich diese Freiheit nahe.

Ich kann's teilweise auch nachempfinden, was dieses Freiheitsgefühl angeht ... vielleicht aber dennoch auch eher eine Kopfsache.
 
Ich weiss nicht. Ich kenne niemanden ... wobei ich bei zweitem Satz dennoch auch gerade einen Gedanken habe.

In mir drin jedoch, da kann ich auch alles sein und auch alles haben. Meine Gedankenwelt. Fantasie. Scheinwelt oder auch Traumwelt.

Hm.

Ok, klar Traumwelt, Scheinwelt. In der können wir alles sein, aber macht das glücklich?
Oder ist es nicht sinnvoller, sich seine Grenzen einzugestehen und das Glück da zu finden, wo es tatsächlich ist? Auch, wenn ich dann nicht alles habe und nicht alles bin?
 
Ok, klar Traumwelt, Scheinwelt. In der können wir alles sein, aber macht das glücklich?

Natürlich macht das glücklich. Wieso sollte einen ein schöner Traum auch nicht glücklich machen. Ist doch etwas, an dem sich die Seele erfreut.

Alles, was wir tun ist, Bilder von uns und unserem Leben erzeugen. In allem, was wir tun, versuchen wir uns elber zu zeigen, dass wir wertschätzbar sind. Wir versuchen das vor allem uns selber zu zeigen, auch wenn wir meinen, wir tun es für die Menschen drumherum.

Es klingt so, als wäre die Traumwelt etwas Negatives, Deiner Meinung nach. Etwas, das hier keinen Platz hat. Aber was ist denn diese Welt, wenn wir nicht versuchen würden sie mit unseren Träumen zu füllen ?

VG
Shepard
 
Natürlich macht das glücklich. Wieso sollte einen ein schöner Traum auch nicht glücklich machen. Ist doch etwas, an dem sich die Seele erfreut.

Alles, was wir tun ist, Bilder von uns und unserem Leben erzeugen. In allem, was wir tun, versuchen wir uns elber zu zeigen, dass wir wertschätzbar sind. Wir versuchen das vor allem uns selber zu zeigen, auch wenn wir meinen, wir tun es für die Menschen drumherum.

Es klingt so, als wäre die Traumwelt etwas Negatives, Deiner Meinung nach. Etwas, das hier keinen Platz hat. Aber was ist denn diese Welt, wenn wir nicht versuchen würden sie mit unseren Träumen zu füllen ?

VG
Shepard

Negativ wird es erst, wenn man durch die Diskrepanz der Traumwelt zur echten Welt frustriert wird und das eigene Leben gegenüber der Traumwelt als schlechter empfindet- ansonsten gibt es noch das Problem, dass manche Menschen sich für das halten, als was sie sich in ihren Träumen sehen und dann große Unterschiede zwischen Illusion und Wirklichkeit entstehen können- mit den entsprechenden Folgen.
Ein Mensch, der sich und sein Leben realistisch einschätzen kann und trotzdem Träume hat, den können sie bereichern.
 
Negativ wird es erst, wenn man durch die Diskrepanz der Traumwelt zur echten Welt frustriert wird und das eigene Leben gegenüber der Traumwelt als schlechter empfindet- ansonsten gibt es noch das Problem, dass manche Menschen sich für das halten, als was sie sich in ihren Träumen sehen und dann große Unterschiede zwischen Illusion und Wirklichkeit entstehen können- mit den entsprechenden Folgen.
Ein Mensch, der sich und sein Leben realistisch einschätzen kann und trotzdem Träume hat, den können sie bereichern.

Ich denke, das reale Leben empfinden die meisten schlechter, als ihre Traumwelt. Sonst würden sie kaum hin und wieder einen Abstecher in ihre inneren Welten machen. Wichtig ist doch, dass man diese am leben erhalten kann, trotz aller Widerstände und unschönen Dingen, die einem widerfahren.
Übrigens müssen Träume unrealistisch sein. [Lacan]

Wem könnte man es übel nehmen, der sich in eine Traumwelt flüchtet. Nicht alle halten der Realität so einfach stand, selbst wenn sie sich Mühe geben.
So ist das nunmal.
 
Ich denke, das reale Leben empfinden die meisten schlechter, als ihre Traumwelt. Sonst würden sie kaum hin und wieder einen Abstecher in ihre inneren Welten machen. Wichtig ist doch, dass man diese am leben erhalten kann, trotz aller Widerstände und unschönen Dingen, die einem widerfahren.
Übrigens müssen Träume unrealistisch sein. [Lacan]

Wem könnte man es übel nehmen, der sich in eine Traumwelt flüchtet. Nicht alle halten der Realität so einfach stand, selbst wenn sie sich Mühe geben.
So ist das nunmal.

Also, find ich zugegebenermaßen auch manchmal ganz schön schwer- aber zu deinem ersten Satz:
Träume müssen unrealistisch sein???

Nö, also nein. Meine Träume sind niemals unrealistisch, weil dann können sie sich ja nie erfüllen.
Ich hab auch nicht so viele, aber es sind immer solche, die zumindest rein theoretisch in dieser Welt erfüllbar wären- sonst nämlich hätte ich das Gefühl, mich selber zu verkackeiern.
 
"Alles ist möglich und es gibt keine Grenzen" etc. Wenn man das alles erkannt hat und danach lebt, was geschieht dann?
Dann hat man doch gar keinen Grund mehr für irgendwas zu kämpfen oder sich zu bemühen, denn alles, was man sich wünscht, kann man haben bzw. es ist schon da.

Geht einem damit nicht irgendwie die Existenzgrundlage verloren, weil man sich dann um nichts mehr bemühen muss?
Ok, man wird dazu gezwungen sein, herauszufinden, was man wirklich will und dass kurze Vergnügungen einen nicht erfüllen etc. Aber was geschieht danach?
Denkt ihr, man macht noch irgendwas weltbewegendes mit diesen Potential das man da erkannt hat oder... ja, was?


Gruß
Diana

Nein man kämpft nicht mehr um etwas, man geht einfach drauf zu. Kämpfen ist zu allererst innerlicher Struggle.
Die Alternative ist, dass man durch Akzeptanz oben genannter Information zwar Bedeutung nimmt, aber eben auch den Störfaktoren, während man ja auch Bedeutung zusprechen kann, aber elektiv.
Die Folge ist Effektivität, zumal einem klar ist, dass das, was man sich erdenken kann auch erreichbar ist. Es ist ja, so gedacht, schon ausm Nichts, quasi geschöpft.
Die Sichtbarmachung allerdings erfordert Handlung, wobei das Erdenken schon Teil der Realisation ist.

Warum fragst du, anstatt es selber herauszufinden?
 
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Übrigens müssen Träume unrealistisch sein. [Lacan]

Warum eigentlich? Also warum 'müssen'.

Vielleicht ist das mit den Träumen auch so wie mit den Wünschen, laut Goethe ...

"Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. Was wir können und möchten, stellt sich unserer Einbildungskraft außer uns und in der Zukunft dar; wir fühlen eine Sehnsucht nach dem, was wir schon im Stillen besitzen. So verwandelt ein leidenschaftliches Vorausgreifen das wahrhaft Mögliche in ein erträumtes Wirkliches."
 
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