Sorry, wenn ich so lange auf die Antwort hab' warten lassen.
Hier aus OSHO eine kurze Textpassage:
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Die Wurzeln des Unglücks verstehen
Warum lassen wir unser Unglück, unsere Unwissenheit und unser Elend nicht einfach los? Wie können die Menschen glücklich und seelig sein?
Unglück kann dem Menschen viele Dinge geben, die Glück ihm nicht geben kann. Tatsächilch nimmt einem Glück viele Dinge weg. Glück nimmt einem alles, was man jemals hatte, alles was man jemals war; Glück vernichtet einen. Unglück nährt dein Ego, doch Glück ist im Grunde ein Zustand der Egolosigkeit. Das ist das Problem, das ist der springende Punkt. Das ist der Grund, warum es den Menschen so schwer fällt, glücklich zu sein. Das ist der Grund, warum Millionen von Menschen in der ganzen Welt im Unglück leben ... sich entschieden haben, im Unglück zu leben. Das gibt einem ein sehr, sehr ausgeprägtes Ego. Wenn man unglücklich ist, ist man. Wenn man glücklich ist, ist man nicht. Im Unglück geschieht eine Kristallisierung; im Glück wird man verschwommen.
Wenn man das verstanden hat, werden die Dinge sehr viel klarer. Unglück macht einen zu etwas Besonderem. Glück ist ein universelles Phänomen, an dem nichts Besonderes ist. Bäume sind glücklich, Tiere sind glücklich, Vögel sind glücklich. Die ganze Existenz ist glücklich, ausgenommen der Mensch. Dadurch, dass er unglücklich ist, wird der Mensch zu etwas Besonderem, etwas Außerordentlichem.
Unglück ermöglicht einem, die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf sich zu ziehen. Wenn du unglücklich bist, kümmert man sich um dich, bedauert man dich, liebt man dich. Jeder fängt an, sich um dich zu sorgen. Wer möchte schon einem unglücklichen Menschen wehtun? Wer ist schon eifersüchtig auf einen unglücklichen Menschen? Wer benimmt sich schon feindselig gegenüber einem unglücklichen Menschen? Das wäre doch zu gemein.
Unglück macht einen zu etwas Besonderem. Glück ist ein universelles Phänomen, an dem nichts besonderes ist.
Ein unglücklicher Mensch wird umsorgt, geliebt, bemuttert. Das macht das Unglück so attraktiv. Wenn die Frau nicht unglücklich ist, neigt der Mann dazu, sie einfach zu vergessen. Wenn sie unglücklich ist, kann ihr Mann es sich nicht leisten, sie zu vernachlässigen. Wenn der Mann unglücklich ist, kümmert sich die ganze Familie um ihn, seine Frau und seine Kinder sorgen sich um ihn; das gibt einem ein gutes Gefühl. Man hat das Gefühl, dass man nicht allein ist, dass man eine Familie und Freunde hat.
Wenn man krank ist, deprimiert, unglücklich, kommen die Freunde zu Besuch, um einen zu trösten, um einen aufzumuntern. Wenn man glücklich ist, werden dieselben Freunde eifersüchtig auf einen. Wenn man wirklich glücklich ist, wird man feststellen, dass sich die ganze Welt gegen einen gewandt hat.
Niemand mag einen glücklichen Menschen, denn der glückliche Mensch verletzt das Ego der anderen. Die anderen beginnen zu denken: "Du bist also glücklich und wir kriechen hier immer noch im Finstern, in Elend und Unglück herum. Wie kannst du es wagen, glücklich zu sein, wenn wir alle doch so sehr leiden!"
Die Welt ist voller unglücklicher Menschen, und niemand ist mutig genug, die ganze Welt gegen sich aufzubringen; es ist zu gefährlich, zu riskant. Es ist besser, an seinem Unglück festzuhalten, denn dann ist man ein Teil der Masse. Ist man glücklich, wird man zu einem Einzelwesen; ist man unglücklich, ist man ein Teil der Masse - sei sie nun hinduistisch, islamisch, christlich, indisch, arabisch oder japanisch.
Glücklich? Wisst ihr, was Glück ist? Ist es hinduistisch, christlich oder islamisch? Glück ist einfach nur Glück! Damit betritt man eine andere Welt. Man ist nicht mehr Teil der Welt, die der menschliche Verstand erschaffen hat, man ist nicht mehr Teil der Vergangenheit, Teil dieser hässlichen Geschichte. Man ist überhaupt kein Teil der Zeit mehr. Wenn man wirklich glücklich ist, glückselig, dann verschwindet Zeit, dann verschwindet der Raum.
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Zitat Textpassage aus OSHO - "Freude - Das Glück kommt von innen", (Seite 99-101) Ullstein-Verlag