Diskriminierung von Männern

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Camajan schrieb:
Hallo voice,

kannst du das mit Zahlen belegen, bitte?
Meine Informationen sprechen eine völlig andere Sprache.

Kann ich nicht. Muss ich das :) Ich spreche von meinem Umfeld deren Erfahrungen. Meiner eigenen Scheidung, meinem Kind. Von den Anwälten und Richtern die ich kenne. Von Familienberatungstellen etc.
Hast Du denn persönliche Erfahrungen damit oder beziehst Du dein Wissen von anderen ??

Ich mache selbst Statistiken. Traue keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast. :)

Camajan schrieb:
In wiefern interessant? Wie ein interessantes Kochrezept?

Höre ich da eine leichte Agression heraus. BTW ich bin ein Mann.
Nein ich finde die Sichtweise Interessant und die Zahlen. In dieser Aneinanderreihung habe ich so etwas noch nicht gelesen. Und es hat mir einen Denkanstoss gegeben. Zufrieden :)

Camajan schrieb:
Welche Schwächen der Männer denn?

In allererster Linie die eine vorhandene zuzugeben.

Camajan schrieb:
Das ist ein falscher Eindruck.
Tatsächlich sind alle relevanten "Systeme" dominiert
von Frauen.

Tatsächlich alle relevanten Systeme? Sorry aber da bin und bleibe ich anderer Meinung. Das Maßgebenste hinter allem ist Macht und Geld. Politik und Religion wird ge- macht. Und meines Wissens ist z.B. unter den Reichsten, mächtigsten Zweibeinern der Erde nicht viel Weibsvolk vertreten.
Auszug :
Die Liste des amerikanischen Magazins „Forbes“ von 2001 umfasst die Rekordzahl von 538 Einzelpersonen oder Familien, die mehr als eine Mrd. USD besitzen - fünf mehr als im vergangenen Jahr. Zusammen besitzen sie 1,7 Billionen USD und damit etwas mehr als das Bruttosozialprodukt Frankreichs. In den USA leben mit 271 Multimilliardären die meisten der von "Forbes" erfassten Superreichen der Welt.
Insgesamt nennt "Forbes" unter den Milliardären der Welt 28 Deutsche. Unter ihnen sind die Versandhaus- Familie Otto mit fünf Mrd. USD, die Pudding-Familie Oetker mit 4,4, die Werkzeug-Familie Bosch mit 2,3 und der Verleger Hubert Burda mit zwei Mrd. USD. FTP, 22.4.2001.
Insgesamt werden nur 37 Damen unter den Superreichen genannt, was lediglich sieben Prozent entspricht.

Camajan schrieb:
Die Kampf-Emanzen haben ganze Arbeit geleistet.

Wie bist Du denn drauf :confused4
 
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Ich nehm mal zum anfangspost stellung. Vieles was da steht ist schlicht unvollständig.

Camajan schrieb:
1. Von Arbeitslosigkeit sind Männer stärker betroffen als Frauen. Im Jahr 2004 lag die Arbeitslosenquote bei den Männern im Durchschnitt etwa 15% höher als bei den Frauen. In der Altersgruppe bis 25 Jahren waren Männer im August 2005 sogar um 34% häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Die Arbeitslosenquote in Deutschland ist von 1991 bis 2004 bei Männern um 95 Prozent, bei Frauen um 27 Prozent gestiegen. Trotzdem gibt die Bundesagentur für Arbeit für Frauenförderung im Arbeitsmarkt ein Vielfaches dessen aus, was sie gezielt für Männer aufwendet.

Erstmal beleg bitte diese statistiken. Einfach hier was in den raum zu knallen ist nicht sonderlich fachlich. zweitens, muss man bei statistiken immer ganz genau hinschauen. Viele Frauen fallen aus der arbeitslosigkeit raus, da sie verheiratet sind und einen mann haben der sie versorgt, also hausfrau und mutter sind. Somit sind die frauen eigentlich "arbeitslos" (haushalt und kinder sind ganz sicher enorm viel arbeit!) aber werden eben nich in die statistik der arbeitslosenquote reingetan. Abgesehn davon ist die Frage ja zusätzlich ob es nicht vielleicht an den männern liegt das sie keine arbeit finden. Viele frauen die ich kenne nehmen einfach minijobs an, oder gehen putzen. Manche männer sind auch einfach zu stolz z.b. putzen zu gehen. Es ist also alles andere als eine Diskriminierung. Das für Frauen mehr ausgegeben wird will ich erstmal bewiesen sehen. Ich war arbeitslos und frau, man hat mich eigentlich nicht bevorzugt behandelt. Ich hab auch nirgendwo jemals aushängeschilder gesehn für "frauenseminare" und meine berufsberaterin hat auch nei einen piep gesagt.


Camajan schrieb:
2. Die Gleichberechtigung der Frauen im Berufsleben wird immer nur für Berufe mit hohem Sozialprestige (Top-Manager, Ingenieure, Programmierer etc.) eingefordert. So gut wie alle Berufe mit hohem Verletzungs-, Erkrankungs- und Todesfallrisiko sind dagegen nach wie vor fest in Männerhand: 24 der 25 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) so bezeichneten „Todesberufe“ werden fast ausschließlich von Männern ausgeübt.
Weltweit sterben der International Labor Organization (ILO) zufolge mehr Männer allein durch Industrieunfälle als durch Verkehrsunfälle, Krieg, Gewalt und AIDS zusammen. Für jeden tödlichen Berufsunfall, der einer Frau zustößt, stehen zwölf Männer, die auf diese Weise ums Leben kommen.
Denn erstens werden Männer grundsätzlich dort eingesetzt, wo die Gefahren am größten sind, und zweitens werden Frauen im Gegensatz zu Männern zusätzlich durch rechtliche Verordnungen vor stärkeren Belastungen geschützt.

Welche rechtlichen verordnungen? Das Frauen nur in jobs mit hohem sozialprestige gefördert werden halte ich übrigens auch für ein gerücht. So hat man uns auf der schule (und auf anderen schulen) eben den informatiker(das ist schon lange kein job mehr mit hohem prestige. Da bist du falsch informiert (hab mal ausbildung zur it-assistentin gemacht)), aber auch den elektriker und den KfZ-mechaniker ans herz gelegt. Von managerberufen war nie die rede. Im übrigen sind da schon viele frauen. Die meisten frauenunterbesetzten berufe sind die, die eben männerdominiert sind. Dazu gehört arbeit auf dem bau, arbeit als informatiker, elektriker, kohlebergwerkarbeiter. Ansonsten hat frau die berufswelt meines wissens schon vollwertig besetzt. Das Frauen vor starker belastung geschützt werden, hat nen ganz einfachen grund. Wir sind anders gebaut! unser körper ist in vielerlei hinsicht nicht so belastungsfähig wie der von einem mann. Daran wird auch niemals jemand etwas ändern KÖNNEN. Das ist keine diskriminierung das ist biologie. Im übrigen ist mann teilweise selbst schuld das so wenige frauen in männerdominierten domänen sogenannten "gefährlichen berufen" sind. Bei der polizei werden frauen teilweise stark gemobbt. Ich hab mal im garten landschaftsbau gearbeitet, wenn man da nich so ne grosse klappe hatte, war da nix mit anstellung. Letztlich war ich auch körperlich nicht fit genug für den job (mit anderen worten man hat mich nicht genommen). Männer sind teilweise sehr stolz auf bestimmte dinge die sie angeblich besser können (z.b. mechanische sachen und elektrik) es ist schwer als frau in so eine branche einzutreten.

Btw. ist die todesrate bei männern auch und besonders im alter von 18-30 glaub ich so hoch, wegen dem testosteron. Viele männer rennen sich in dem alter schlichtweg die birne ein. Selbst schuld würd ich sagen.

Camajan schrieb:
3. In Gleichberechtigungs- und Gleichstellungsgesetzen wird einseitig nur die Unterbesetzung mit Frauen in Behörden als Diskriminierung definiert. Durch Verpflichtung zur begrenzten Bevorzugung bei Einstellung und Beförderung wird der Frauenanteil in den Bereichen erhöht, in denen sie unterrepräsentiert sind. Für Männer gilt ein gleiches Recht in den Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind (z.B. unter 40% Männeranteil in Kommunalverwaltungen; 35% Männeranteil in allgemeinbildenden Schulen; 4,6% Männeranteil in Kindergärten), nicht. Im Gegenteil: hier wird durch Frauenförderpläne und Frauenvertretungen die Integration von Männern behindert.
So werden jährlich etwa 300 Millionen Euro für die Förderung der Integration von Frauen in männerdominierte Berufe ausgegeben. Maßnahmen z.B. zur Erhöhung des Anteils von Männern im Erziehungsbereich sind dagegen bislang nicht über das Stadium bloßer Versprechungen hinaus gekommen.

Die werden in den berufen auch nicht diskriminiert, angetatscht oder rausgeekelt, weil es frauen relativ egal ist wenn ein mann "frauensachen" macht. Das ist auch viel ein problem der testosteron geladenen kerle die meinen es sei "weicheimässig" einen frauenberuf zu erwählen. Im übrigen hab ich genug männliche lehrer in allen schulen gehabt. Und bei den putzjobs gibts es teilweise auch eine sehr hohe quote von männern.

Die bevorzugte einstellung, und die vielen frauenbehörden find ich allerdings inzwischen auch etwas sonderlich. Die Welt hat sich geändert. Inzwischen kann man auch als mann sexuell belästigt werden.

(mal als beispiel. Mein cousin meinte tatsächlich das er zur polizei will, weil es ja weicheimässig sei zivildienst abzuleisten!!)

Camajan schrieb:
4. Einmal im Jahr haben Mädchen bundesweit am „Girl’s Day“ Gelegenheit, in Männerberufe hineinzuschnuppern. Eine ähnliche Möglichkeit für Jungens, klassische Frauenberufe, wie z.B. im Sozialbereich, kennen zu lernen, gibt es nur vereinzelt auf lokaler Ebene. Ansonsten gilt: am „Girl’s Day“ müssen die Jungen die Schulbank drücken.
Und das, obwohl das Forum Bildung (ein Gremium der bildungspolitisch Verantwortlichen aus Bund und Ländern) seit langem die gleiche Teilhabe von Jungen und Mädchen an Maßnahmen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufsbereiche fordert.

Mhja das find ich auch seltsam. Auf unserer schule hatten wir ne artlösung für dieses problem. Mädchen wie jungs mussten einfach an allen projekten teilnehmen. So war handwerken und handarbeiten für mädels wie für jungs pflicht. während auf den normalen schulen, man wählen kann. ich war einmal das einzige mädchen im werkenunterricht. Kochen und nähen war ziemlich männerarm. In der schweiz müssen auch alle handwerklichen sachen von beiden seiten gemacht werden. So lernt man auch verschiedene berufe kennen. Und ausserdem muss ich erwähnen das die jungens und die mädels nicht in den "frauentypischen" oder "männertypischen" handwerksarbeiten schlechter oder besser abschnitten.

Camajan schrieb:
5. Jungen weisen schlechtere Schulleistungen als Mädchen auf und stellen mittlerweile auf Haupt- und Sonderschulen die Mehrheit, auf Gymnasien die Minderheit. Pädagogen und Sozialwissenschaftler fordern seit langem mehr männliche Bezugspersonen im Schulsystem und eine stärkere Berücksichtigung der Eigenheiten von Jungen in Unterricht und Erziehung.
Laut PISA-Studie weisen die Jungen vor allem eklatante Defizite in der Lesekompetenz auf; weit höher als die Defizite der Mädchen in Mathematik/Naturwissenschaften. Trotzdem werden fast nur Initiativen in Richtung mädchenorientiertes Lernen für Mathematik/Naturwissenschaften unternommen.

Wäre mir unbekannt. Kenne hier keine schule an der mädels gefördert werden in naturwissenschaften. Auch die benotung ist gleichberechtigt. Mal abgesehn davon hat sich die schule nicht wesentlich geändert seit mädchen drauf dürfen. Was war denn früher? Unser schulsystem ist nunmal auf dem "lern oder stirb" system gebaut. Was soll man dazu noch sagen? Das ist Menschendiskriminierend. Überdies fürs austoben gibs die pausen. Und viele jungens sind halt gewalttätiger als die mädels (die sind eher auf dem mobbingtrip) wenn die sich halt prügeln einmal zu oft, fliegen sie von der schule. Ich bin für ne komplette umstrukturierung des schulsystems.

Camajan schrieb:
6. Obwohl Männer im Durchschnitt sechs Jahre früher sterben als Frauen, werden sie im Gesundheitswesen benachteiligt: es mangelt an flächendeckender Gesundheitsaufklärung speziell für Männer, es gibt weder Männergesundheitsberichte noch ein ausgedehntes Netz von Männerärzten oder Männergesundheitszentren, im Gegensatz zu analogen Einrichtungen für Frauen.
Die gesetzliche Hautkrebs-Früherkennung beginnt bei Frauen mit dem 30., bei Männern aber erst mit dem 45. Lebensjahr. Die Bekämpfung des Prostatakrebs ist im Gegensatz zur Bekämpfung des Brustkrebs nicht als Gesundheitsziel des Bundesgesundheitsministeriums formuliert. Während die Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung sich der modernsten Verfahren bedient, ist die Prostatakrebs-Vorsorge auf dem medizinischen Stand von 1970 stehen geblieben.

Da bitte ich auch wieder um belege der Aussagen. Es gibt tatsächlich keine Männerärzte. Aber das ist auch wieder eine Frage der physiologie von mann und Frau. Während frauen nunmal brüste haben und einen uterus und schwanger werden können, gibt es bei männern spezifisch eben nur das geschlechtsorgan. Was in unserem gesundheitssystem beim urologen untersucht wird. Das männer selten zum arzt gehen is mir bekannt. Warum das so ist weiss ich nich, hat aber mit diskriminierung nich viel zu tun. Ich könnte auch nichtmehr zum arzt gehen und kein schwein würds jucken. Wo ist da die diskriminierung??? Die Sterbequote von männern wird, wie bereits erwähnt, von den jugendlichen zwischen 18-30 so runtergerissen. Das sich die deppen halt den schädel einrennen??? was kann denn ich dafür. Ausserdem ist das auch wieder biologie und hat nix mit diskriminierung zu tun. Genausogut könntest du sagen, es sei diskriminierend das männer keine kinder kriegen können (was übrigens im gesundheitssystem durchaus als ausgleich zu sehen ist Ihr kerle tragt die babys nicht aus!!).

Camajan schrieb:
7. Im Jahr 2004 starben fast dreimal so viele Männer wie Frauen durch Suizid. Das liegt vor allem daran, dass Depressionen bei Männern oft nicht als solche erkannt und behandelt werden: die Medizin orientiert sich am „Normalfall“ der depressiven Frau.
Männer stellen außerdem über 80 Prozent der Obdachlosen (ursächlich für die Obdachlosigkeit von Männern sind in etwa der Hälfte der Fälle Scheidungs- und Unterhaltsverfahren) und das Gros der Suchtkranken (hier vor allem Drogen-, Alkohol- und Spielsucht).
Die Gründe, warum Männer in unserer Gesellschaft so oft scheitern, werden in der Öffentlichkeit jedoch kaum angesprochen.

Diskriminierend!! O.o meine güte die alten strukturen sind halt immernoch nicht ganz aufgesplitet, nach denen der mann arbeitet und die frau was anderesmacht. Wir befinden uns derzeit im umbruch. Mein ex-freund is depressiv geworden weil er "arbeitslos" war. Haushalt hätte er auch mal machen können. Und was bitte ist der unterschied zwischen weiblicher und männlicher depression??? Es ist ein krankheitsbild was spezifisch behandelt wird. Wenn ein Mann sich lieber vom hochhaus stürzt statt zum therapeuten zu gehen (oh nein ein MANN hrrhrrhrrr brauch doch sowas nicht) dann ist das sein bier (genauso wie wenn ne frau sich umbringt statt zum thera zu gehen). Die meisten psychotherapien wurden von männern "erfunden" so frauenorientiert KÖNNEN die garnicht sein. (nurmal erwähnen freud und jung) Warum es weniger obdachlose frauen gibt weiss ich auch nicht. Spricht nich grad für das männliche geschlecht. Aber is in meinen augen alles andere als ne diskriminierung. In unserer gesellschaft müssen männer wie frauen mit ihrem leben klar kommen. Tun sie das nicht, werden sie ausgemustert. Da macht der staat wenig unterschiede.
 
Camajan schrieb:
8. Nach wie vor tragen Männer im Falle einer Scheidung ein hohes Risiko zu verarmen, vor allem, wenn sie Väter sind und Unterhalt für ihre Kinder zahlen müssen. Auch der Umgang mit den Kindern wird diesen Vätern von ihren Ex-Frauen oft verwehrt. In vielen Scheidungsverfahren erheben die Mütter gegen Väter zu diesem Zweck sogar den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an ihren Kindern. In den weitaus meisten Fällen stellen sich diese Anschuldigungen als haltlos heraus.
Und nach wie vor hängt das Sorge- und Umgangsrecht des Vaters eines nicht ehelichen Kindes vom Willen der Mutter ab. Zahlreiche Verurteilungen und Rügen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gegen die Bundesrepublik Deutschland, weil Vätern nicht ehelicher Kinder der Umgang mit ihnen erschwert wird, änderten bislang nichts daran.

Boa bodenlose frechheit!!! ich hab fünf jahre lang in einem anwaltsbüro gearbeitet!!!! Die scheiss KERLE hatten keinen BOCK für ihre kinder zu zahlen, sie zu sich zu nehmen oder sonstwas!!! keine einzige dieser frauen hat die anschuldigung des sexuellen missbrauchs gemacht. Meistens litten sie schwer darunter das der "vater" (dreckschwein passt eher) alles versucht hat um WEDER für SEINE KINDER!!! noch für seine Frau unterhalt zu zahlen!!! da wurden teilweise jobs gekündigt für!!! Für das regelmässige besuchsrecht gibs anwälte. Das ist eine frage der einigung zwischen den ehegatten. Einer ist halt haupterziehungsberechtigt (nicht wegen diskriminierung sondern weil männer zu BLÖD dafür sind) geht die halt meistens der mutter zu. Besonders aber wenn das Kind noch sehr klein ist und die mutter sich seit geburt um das kind gekümmert hat, geht das kind verständlicherweise der mutter zu. Sie kennt ihr kind. Daran sieht man mal wieder wie selten es ist, dass väter die erziehungsrolle für die familie übernehmen und SONST NIX!!! Wie viele frauen sich von ihren männern halbtot schlagen lassen und trotzdem bei ihm bleiben wegen der kinder durfte ich in meiner beruflichen laufbahn auch oft genug erleben. Die regelung, das der ehemann (besonders wenn die scheidung wegen brutalität in der ehe) bei scheidung für frau und kinder aufkommt soll ein schutz vor allem der kinder sein. Wenn die kinder erwachsen sind, muss der mann eh nicht für den unterhalt der ehefrau aufkommen. Nur wenn sie sich um kleinkinder kümmern muss, oder wenn sie eben immer hausfrau war und nichts gelernt hat (aber da bin ich mir nicht ganz sicher ob sie dann nicht auch arbeitslos wird schlicht). Das ein vater für seine kinder unterhalt zahlt finde ich nur mehr als verständlich und wäre auch im anderen falle so!

Camajan schrieb:
9. Vor Gericht werden Männer für die gleichen Delikte häufiger angeklagt und verurteilt als Frauen. Dabei fällt das Strafmaß im Schnitt wesentlich höher aus als bei Frauen, die wegen des gleichen Deliktes verurteilt werden. Frauen kommen außerdem häufiger als Männer in den Genuss von Hafterleichterungen.

Mhm... hast du natürlich auch belege für. Männer werden häufiger angeklagt und verurteilt weil sie schlicht mehr straftaten begehen. Das strafmaß will ich an dieser stelle nicht beurteilen und du solltest das auch lassen. In meiner laufbahn hatte ich nich ein einziges mal eine frau die ne straftat begangen hat. Genug männliche Drogendealer und welche die sich gekloppt haben oder ähnliches. Für alles andere kann es auch andere gründe geben, die man vielleicht mal erforschen könnte (wäre mal interessant). eine pauschalisierung a la männerdiskriminierung halte ich hier fehl am platze.

Camajan schrieb:
10. Männer sind häufiger straffällig als Frauen, werden aber auch häufiger Opfer von Gewalttaten als Frauen. Im Jahr 2004 wurden in den Deliktbereichen, über die das Bundeskriminalamt eine Opferstatistik führt, Männer zu 61,5 Prozent Opfer von Straftaten. Bei Mord und Totschlag – vollendet und versucht – waren 62,7 Prozent der Opfer männlich, bei Raub sogar 67,8 Prozent. In der Öffentlichkeit wird jedoch i.d.R. nur Gewalt gegen Frauen thematisiert. So wird z.B. auch bei Armeeangriffen, Anschlägen usw., die eine hohe Anzahl ziviler Opfer fordern, gerne gesondert hervorgehoben, dass „auch Frauen und Kinder unter den Opfern“ seien.

Liegt daran das männer häufig straftaten gegen männer begehen. Wenn ein mann seine ehefrau verdrischt, ist das was anderes. Vergewaltigung ist auch meistens männer männer oder männer gegen frauen. Es gibt ausnahmen, die sind aber relativ selten. Das ist keine diskriminierung. Das männer sich gern kloppen kann man sogar in der grundschule schon sehen. Niemals in der ganzen schulzeit lagen sich zwei mädels so in den haaren wie diekerle immer. Manchmal mussten wir die auseinanderpflücken weil die sich sonst gegenseitig schwere verletzungen zugefügt hätten. Wüsste nicht was man dagegen tun könnte ausser eier abhacken :P Das sexuelle gewalt gegen männer nicht thematisiert wird finde ich allerdings ein grosses defizit. häufig werden die wenn sie sexuellen missbrauch zur anzeige bringen gar verspottet!! ein gesellschaftlicher fehler den ich nicht gut finde. Hat aber nichts mit dem justizsystem zu tun, sondern auch wieder mit der allgemeinen meinung (witzigerweise wieder besonders unter männern!!!! (ihr macht euch das leben selbst schwer))

Das bei armeeangriffen "frauen und kinder" gesondert erwähnt werden, ist vermutlich ein relikt aus der alten zeit, in der kinder und frauen nunmal nicht kämpfen durften (in manchen gebieten besonders denen in den im moment krieg herrscht immernoch der fall). Mit anderen worten man zählt frauen und kinder (und alte männer) zu den zivilopfern die sich nicht wehren können. Während man junge männer als "wehrfähig" und somit als verluste in einem krieg ansieht in dem eben mann gegen mann kämpft. Bis vor kurzen war in deutschland auch den frauen verboten eine waffe zu tragen. Somit zählten sie widerrum zu wehrlosen opfern, abgesehn davon sind frauen biologisch wertvoller für die gesellschaft als männer (relikt aus alten zeiten) schätze der satz hatt auch in den ländern wie afghanistan irak und ähnliches noch sinn, da dort die frauen eben auch noch eine rolle einnehmen die darauf aus ist wegzulaufen. Sie sind somit wehrlose passanten.

Camajan schrieb:
11. Zum Schutz gegen häusliche Gewalt gilt seit 1.Januar 2002 das sog. Gewaltschutzgesetz, das die Möglichkeit bietet, gewalttätigen Ehemännern oder –frauen für einige Tage Hausverbot zu erteilen. Doch obwohl häusliche Gewalt von Frauen praktisch genauso häufig verübt wird wie von Männern, werden bisher nahezu ausschließlich Männer aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Politik und Medien haben über Jahre hinweg ein einseitiges männliches Täterbild gezeichnet. Männliche Opfer werden i.d.R. nicht ernst genommen, oft gar als Witzfigur verspottet, und haben deswegen oft Hemmungen, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
Von Beginn an wurde das Gewaltschutzgesetz einseitig zum Schutz der weiblichen Opfer gegen männliche Täter geplant, obwohl eine Vielzahl von Studien eine Ausgewogenheit der Täterschaft von Frauen und Männern im häuslichen Bereich belegen. Eine vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen im Auftrag der Bundesregierung erhobene Untersuchung etwa spricht von 1,7 Millionen geprügelten Frauen und 1,6 Millionen geprügelten Männern. Und schon 1992 lag dem Bundesfrauenministerium eine Studie aus einer Opferbefragung vor, aus der eindeutig hervorgeht, dass die Gewalt der Frauen der Männergewalt in den Familien um nichts nachstand. Beide Studien wurden vom Ministerium indes für eine öffentliche Diskussion nicht zugänglich gemacht.

Männer als opfer werden nicht von "der öffentlichkeit" verspottet, sondern von den männern selbst. Wenn ihr gegenseitig euer gockelgetue aufgeben würdet, könnten geschlagene männer vermutlich auch ohne scham zur polizei gehen und anzeige erstatten. Ich verspotte niemanden der geschlagen wird. Allerdings hatte ich das in meiner kariere als refa auch nur... glaub einmal.. und da nich wirklich.während die geschlagenen frauen mit gebrochenen armen und blaugeschlagenen augen bei uns eintrudelten. Die berichte über die misshandlungen waren auch zum abgewöhnen. das geht von sexueller gewalt, bis bedrohung mit messern und ähnlichem. Bei stern-tv wurde das thema "gewalt gegen männer" übrigens mal ausgiebig erörtert. Das immernoch mehr männer der wohnung verwiesen werden, spricht jawohl für sich.
 
Camajan schrieb:
12. Während „Frauenpolitik“ in so gut wie allen Bundes- und Landesregierungen als Politikschwerpunkt definiert wird, bleibt Männerpolitik überall außen vor. Es gibt in der Bundesrepublik ein Bundesministerium und sieben Länderministerien, die sich namentlich den Belangen der Frauen widmen, aber kein einziges Ministerium, das in seinem Namen das Wort „Männer“ aufführt. Eine männerpolitische Grundsatzabteilung nach Vorbild der österreichischen Bundesregierung gibt es in der Bundesrepublik nirgends.
Das sogenannte „Gender Mainstreaming“ als neuer Ansatz in der Geschlechterpolitik setzt sich zum Ziel, bei beiden Geschlechtern Benachteiligungen abzubauen, um so die Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen. In der Praxis ist „Gender Mainstreaming“ bislang aber nichts anderes als eine Fortführung der einseitigen Frauenförderung. Die Bereitschaft der Politik, gegen Benachteiligungen von Männern aktiv zu werden, ist bis dato völlig unterentwickelt. Im Gegenteil, die Zahl der Gesetze, mit denen die Rechte von Männern eingeschränkt werden, nimmt unaufhaltsam zu.

Männer werden nicht eingeschränkt von gesetzen. Das es tatsächlich kein männerministerium gibt, liegt vermutlich daran das frauen bis vor ... 50 jahren noch schwer diskriminiert wurden? die diskriminierung löst sich langsam auf. Und inzwischen könnte man wohl das besonders frauenorientierte programm wieder sacht auflösen. Aber so eine entwicklung braucht nunmal seine zeit. 50 jahre ist eine seeehr seeehr kurze zeit. Das wird sich legen denke ich.

Camajan schrieb:
13. Nach wie vor müssen nur junge Männer einen Zwangsdienst (Wehr- oder ersatzweise Zivildienst) ableisten, dessen Verweigerung mit Gefängnisstrafe verfolgt wird. Der Großteil der anderen EU-Staaten hat die Wehrpflicht bereits abgeschafft. Deutschland sieht sich dazu nicht in der Lage.

Da hab ich auch was gegen. Hat aber auch mehrere gründe. Die wehrdienststellen und zivildienststellen sind hoffnungslos überlaufen. Wenn die jetzt noch die frauen reinnehmen würden, wüssten sie garnichtmehr wohin mit den ganzen leuten. Andererseits nehmen die zivildienstleistenden auch viel arbeit ab im medizinischen bereichen, ohne die "zivis" wären diese bereiche ziemlich aufgeschmissen. Meines wissens war vor nicht allzulanger zeit die komplette auflösung der pflicht eine überlegung. Es gibt ja neben der verpflichtung auch die möglichkeit ein FÖJ oder ein FSJ zu machen. Und auch in den bund könnte man freiwillig eintreten. Aber das ist politik und bis vor ein paar jahren durften frauen ja garnicht dienst an der waffe leisten, sondern wurden zur krankenschwester ausgebildet. Die mühlen des systems mahlen halt langsam. Grad die eine ungerechtigkeit gegen frauen ausgelotet (dienst an der waffe) kommt die nächste. Jetzt könnte sie ja auch zur bundeswehr gehen. Das ist keine diskriminierung, das ist einfach eine entwicklung. Beobachte sie mit interesse.

Camajan schrieb:
14. Im Medien- und Kulturbetrieb herrscht ein einseitig negatives Männerbild vor. Populäre Romane, Fernsehfilme, Serien, aber auch Fernsehreportagen und Werbespots verunglimpfen den Mann oft als gewalttätig, triebgesteuert, gefühlsarm und trottelig.
Gewalt gegen Männer wird verharmlost, als Zeitgeisterscheinung akzeptiert, zuweilen sogar verherrlicht. Bücher mit Titeln wie „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“ oder „Ein bisschen Männerhass steht jeder Frau“ finden sich in den Bestsellerlisten wieder. Einzelne Werbespots zeigen Szenen mit massiver körperlicher Gewalt von Frauen gegen Männer. Was unter umgekehrten Vorzeichen Protestkampagnen und Klagen vor Gericht zur Folge hätte, findet in diesem Fall kaum Beachtung.

Kennst du das buch "deutsch-frau, frau-deutsch" ? häufig macht sich der mann selbst zum gefühlsarmen trottel. Die ganzen komedians, die blöden privaten sender (pro7, rtl2) machen den mann zu einem gefühlskalten trottel der nichts mag ausser BIER, sex und fussball. Ich find dieses männerbild zum kotzen und hoffe das es nicht stimmt!! Du machst dasmänenrbild in diesem forum aber auch nich grad besser Camajan. Andere die hier posten sind einfühlsam und lieb. Deine posts sind ballungen von hass und geschlechterrassismus. Was willst du eigentlich? In filmen is das meiner meinung nach ausgeglichen. Ein film in dem ein mann zu tode gefoltert wird von frauen is mir gänzlich unbekannt und ich würde ihn auch nicht als "allgemein ist das so" bezeichnen. Klagen vor gericht hat kein film zur folge. höchstens altersbegrenzungen. Wenn du so willst, werden meiner meinung nach frauen in pornos extrem herabgesetzt. Sie werden gef*** bespritzt und wien stück fleisch behandelt. Während die männer in diesen speziellen filmen kaum gedemütigt werden. Es sei denn es geht um BDSM aber selbst in der branche gibs das auch andersrum. Sag mir bitte einen Film wo gewalt von frauen gegen männer verherrlicht wird?

Camajan schrieb:
Es kann nicht im Sinne eines gedeihlichen, partnerschaftlichen Verhältnisses von Männern und Frauen sein, dass Jungen, Väter und Männer hierzulande derart massiv benachteiligt, ausgegrenzt und herabgewürdigt werden. Auch Demokratie und Rechtsstaat, die von der Beteiligung aller Bürger – unabhängig von ihrem Geschlecht – leben, nehmen durch die einseitige Gewichtung in der Geschlechterpolitik auf Dauer Schaden.

Das ist schwer übertrieben. Abgesehn davon ist gleichberechtigung nur in eu-ländern dick geschrieben. Überall auf der welt gibt es immernoch diskriminierung. Und ganz sicher nicht gegen männer! Meine Meinung, abwarten. Das wird sich alles eines tages einpendeln. so eine entwicklung braucht ihre zeit, und manchmal schwingt das pendel auch etwas über den rand hinaus. Aber letztlich denk ich wird sich das legen.

Übrigens noch etwas zu eurem etwas seltsamen bild der diskriminierten frau damals. Der mann stand niemals an erster stelle. An erster stelle standen frau und kind. Der mann hatte die beiden zu versorgen, das war seine verpflichtung. Er hatte dafür zu sorgen das sie gut leben können. Die frau war seine unterstützung AN SEINER SEITE!!! Damals war es übrigens selbstverständlich das der man für seine familie aufkommt! heutzutage kommt es immer öfters vor das frau alles macht, und der mann geht entweder nur arbeiten, oder er macht garnichts. Find ich keine gerechte aufteilung. (alles meine ich haushalt, kindererziehung UND arbeiten).

Liebe Grüsse
Motorradkraut
(alle threads hier durchzulesen war mir übrigens zu anstrengend ;) ) und sry. für den langen thread...
 
Urajup schrieb:
In Deutschland werden jährlich 300.000 Kinder Opfer von Gewalt (auch sexueller). In 90 % der Fälle von sexuellen Übergriffen waren die Täter männlichen Geschlechts. Aufschlüsselung:...
Diese Aussage ist geradezu exemplarisch für die
manipulative, denuziatorische Verzerrung von Daten!

Es geht bei vielen dieser Befragungen (initiiert vom
Familienministerium, beauftragt an ein bekanntes
Fraueninstitut, durchgeführt durch Frauen) nur
um eins:

Männer sind Täter, Frauen sind Opfer

in Stein zu meisseln.

Bitte schaut mal genau hin:

hier zunächst von 300.000 kindlichen Gewaltopfern geredet.

Dann wird jedoch ausschliesslich über die Untergruppe
der sexuellen Gewalt referiert und lang und breit Männer als
Täter benannt.

Diese Manipulation erzeugt beim unbedarften Leser den Eindruck,
und zwar mit voller Absicht, dass Männer die Täter für alle
Gewalttaten aller 300.000 Opfer sind!

Dieser Eindruck ist komplett falsch!!

Tatsächlich sagt nämlich das BKA, dass sexueller Missbrauch von Kindern
etwa mit 2.700 Straftaten pro Jahr zu buche schlägt. Man setze das
bitte in Relation zu den (angeblichen) 300.000 Opfern!!

Obige Argumentation bricht damit bis zur Bedeutungslosigkeit in
sich zusammen.

Zudem sind Zahlen aus dem Fam.ministerium grundsätzlich mit Argwohn
zu betrachten. Zu viele Fälle von Schlamperei und Manipulation sind
schon öffentlich geworden.

Diese Winkelzüge gehen so weit, dass Frauen als Täterinnen überhaupt nicht
berücksichtig werden!

Denn es gilt ja sowieso per Definition:

Männer sind die Täter, Frauen sind die Opfer.

Jede Rechtfertigung dieser diskriminierenden Beleidigung
muss mit äusserter Skepsis betrachtet werden,
denn sie ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
falsch!

Urajup schrieb:
Interessant finde ich die Information, daß autoritäre Familienstrukturen diesen Missbrauch begünstigen.
Bei deiner selektiven Sicht der Wirklichkeit wundert mich das nicht.

Welche Familienstrukturen für viel verbreitertere Formen von Gewalt
gegen Kinder massgeblich sind, fragst du natürlich nicht.

Damit sind deine Meinungen gegenstandslos.

Urajup schrieb:
Vielleicht ist es doch besser, die Kinder den Frauen zu überlassen??:confused:
Besser für die Frauen vielleicht. Für die Kinder bestimmt nicht.

Camajan
 
Klischees und (Vor)Urteile gibt es sowohl über Frauen als auch für Männer. Das kann von mir aus als Diskriminierung sehen wer will. Zudem sich mache Frauen und Männer in Folge dessen dazu verleitet fühlen eben jene Klischees zu erfüllen, mit der Begründung, daß es andere sowieso denken, daß sie diesen entsprechen und es folglich egal sei..
 
DEMOGRAFIE
Zurück am Herd
Die Gleichberechtigung von Frau und Mann droht zu scheitern. Das legt eine neue Datenanalyse nahe. Doch sind die Männer daran schuld?
Von Björn Schwentker


ZEIT online, von heute


Zuerst die gute Nachricht: Frauen sind immer gebildeter. In der Schulbildung haben sie die Männer inzwischen überholt, 40,6 Prozent der Frauen bis 30 Jahre hatten im Jahr 2004 Abitur. Von den Männern waren es nur 37,8 Prozent. Und unter den Hochschulabsolventen herrscht inzwischen Geschlechterparität; die ehemalige Dominanz der Männer ist gebrochen. So steht es im FrauenDatenReport, den das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung alle fünf Jahre herausgibt. Hurra, möchte man angesichts solcher Zahlen rufen. Denn wo Bildung immer wichtiger wird, sollten die Frauen ja nun gesellschaftlich und beruflich auf dem Vormarsch sein. Das würde auch zur allgemeinen Wahrnehmung passen, sagt Silke Bothfeld, eine der Autorinnen der Studie. „Unsere Zahlen zeigen aber, dass dieser Eindruck falsch ist.“ Die Gleichberechtigung sei eben nicht, wie viele dächten, ein automatischer sozialer Wandel, „der in drei Generationen erledigt ist“.
Die gesellschaftliche Emanzipation der Frauen gerät vielmehr ins Stocken, meint die Demografin, da nütze ihnen die gute Bildung nichts – zumindest beruflich. Immer noch ist Diskriminierung nach dem Geschlecht auf dem Arbeitsmarkt üblich. Frauen, die ganztags arbeiten, verdienen in Westdeutschland durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer, im Osten sind es 10 Prozent weniger. Nahm die Lohnkluft in den letzten 50 Jahren noch langsam ab, ist der Aufholprozess nun fast zum Stillstand gekommen. In Ostdeutschland scheren die Einkommen von Mann und Frau sogar wieder auseinander.

Manch Grund für diese Ungleichbehandlung ist eher harmlos: Zum Beispiel werden typische Frauenberufe schlechter entlohnt als typische Männerjobs. Eine Frau aus der weiblichen Spitzengruppe – laut WSI-Bericht sind das Rechtsberaterinnen – verdient weniger als ein Mann im zehntbest bezahlten „männlichen“ Berufsfeld, also als ein Physiker oder Mathematiker. Kriminell wird es allerdings, wenn derlei Strukturunterschiede gar nicht existieren. Das ist laut Bericht für ein Drittel der Einkommensdifferenzen in Westdeutschland und für ein Viertel der Lohnunterschiede im Osten der Fall. Hier diskriminieren Arbeitgeber die Frauen direkt. Sie verdienen weniger als ein Mann, der genau den gleichen Job macht. Nur, weil sie Frauen sind. Das sei zwar gesetzlich verboten, sagt Silke Bothfeld vom WSI, „aber die Frauen klagen nicht, weil sie Angst um ihren Arbeitsplatz haben.“ Als Klägerinnen stünden sie derzeitigem Recht zufolge auch als Einzelstreiterinnen da, Sammelklagen sind nicht möglich.
Nicht viel besser sieht es bei der Verteilung der Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern aus. Zwar präsentiert sich der Anstieg der Frauenerwerbsquote als unumkehrbarer Trend. Doch das Bild trügt: Die Zahl der Frauen, die voll beschäftigt sind, hat stark abgenommen: von 1991 bis 2004 um 1,6 Millionen. Die Frauenquote stieg nur, weil gleichzeitig 1,8 Millionen Frauen mehr in Teilzeit arbeiteten. Dabei sind Frauen in Westdeutschland weit häufiger teilzeitbeschäftigt (45 Prozent) als in Ostdeutschland (28 Prozent). Traditionelle Erwerbsmuster treten noch deutlicher zu Tage, wenn Kinder ins Spiel kommen. Unter den Frauen mit Kindern arbeitet nur noch ein Fünftel ganztags. Die Erwerbstätigkeit von Männern nimmt hingegen zu, wenn Kinder im Haushalt sind. Die Sprache der Zahlen ist deutlich: In Deutschland dominiert immer noch das klassische Ernährermodell. Der Mann verdient das Geld, die Frau steigt aus dem Job, mindestens aber aus der Vollzeitarbeit, aus - und kümmert sich um die Kinder. Da tröstet auch der Hinweis nicht, dass es in anderen EU-Ländern ähnlich ist.
Insgesamt kein gutes Zeugnis, das der WSI-Report der Gleichberechtigung ausstellt. Ist mehr Gleichstellung in Deutschland nicht möglich? Wer oder was ist die mächtige Gegenkraft, die das mit so vielen Hoffnungen verbundenen Generationenprojekt der weiblichen Emanzipation in die Knie zwingt? Und schon ist sie da: die Schuldfrage. Unter medialem Generalverdacht stehen traditionell die Männer, die – betitelt als infantiles oder nesthockendes Geschlecht - die Emanzipation völlig verschlafen haben, und ewiggestrig im Patriarchat verharren. Keine zielführende Argumentationshilfe, bemängelt Forscherin Silke Bothfeld. „Die Medien leiten nicht gerade dazu an, jenseits der geschlechtlichen Stereotypen zu denken.“ Die Geschlechterrollen müssten zwar diskutiert werden, doch jenseits der Polarisierung, Frauen seien die Guten und Männer die Bösen.
Für eine wirklich faire Debatte reichen die Daten des WSI-Reports allerdings nicht aus, sagt Stephan Höyng, Professor für Pädagogik an der katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin. „Bei Männern gibt es positive Veränderungen, und die muss man auch benennen. Das sehe ich im Bericht nicht.“ Generell würden die Männer in der Gleichberechtigungs-Debatte zu negativ dargestellt. So hätten Befragungen ergeben, dass inzwischen sehr viele Männer gerne eine aktivere Erzieherrolle einnehmen und dafür weniger arbeiten wollten. Andere Erhebungen allerdings zeigen: Sie tun es nicht. Für Höyng ist das kein Widerspruch: „Diese Männer lügen ja nicht. Wenn Menschen ihre Wünsche nicht umsetzen, dann gibt es offenbar Hindernisse.“
Zu finden sind die Hindernisse laut Höyng in unseren Köpfen: Männer wie Frauen seien gefangen in einer kulturellen Hegemonie der Erwerbsrollen, glaubt der Männerforscher. Heute sei nur wer, wer möglichst viel arbeite. Wer keinen beruflichen Stress habe, gelte schon fast als Außenseiter. Der soziale Druck auf Männer sei darum groß, das traditionelle Muster vom Leben für den Beruf beizubehalten. Für Stephan Höyng ist es darum falsch verstandene Gleichberechtigung, wenn Frauen ausschließlich auf ihre verstärkte Vollzeitbeschäftigung pochen. Der Pädagoge stellt allerdings klar: Ungleiche Bezahlung hält er für krasse Diskriminierung, auch solle jede und jeder so viel arbeiten können, wie sie oder er will. Aber eine krampfhafte Erhöhung des Vollzeiterwerbsanteils von Frauen nach dem Vorbild der Männer hält er für „eine Angleichung an das patriarchalische Modell der Erwerbsarbeit.“
Höyng kennt die naheliegende Lösung, und die lautet, jenseits der alten Muster zu denken. Weniger Arbeit und mehr Freizeit für die Männer, statt mehr Arbeit und weniger Freizeit für die Frauen. Wenn Männer mehr traditionelle Aufgaben der Frauen übernähmen, könnten diese dann ja automatisch mehr arbeiten – wenn sie denn wollen. „Den Leuten mangelt es bisher nur an Fantasie“, sagt der Berliner. Viele Männer würden auch gerne auf Lohn verzichten, wenn sie dafür weniger arbeiten müssten. Wie sie aber einen umfassend neuen Lebensstil im Sinne der Gleichberechtigung entwickeln sollten, sei für viele dennoch unklar. „Es gibt noch keine kulturelle Gegennorm gegen das Bestehende“, sagt Höyng, die Männer seien unsicher über ihre neue Rolle. „Den perfekt durchreflektierten, politisch korrekten neuen Mann haben wir bei unseren Befragungen nicht gefunden.“

Aber auch die rückständige deutsche Gesetzgebung ist einem modernen Rollenverständnis nicht gerade förderlich. So schafft etwa das steuerliche Ehegattensplitting einen großen Anreiz, das bestehende Partner-Modell mit einem Vielverdiener – meist dem Mann – beizubehalten. Jeder Euro, den eine häusliche Ehegattin extra verdient, sei durch das Splitting steuerlich und damit ökonomisch unsinnig, sagt Soziologe Höyng.
„Ohne politische Intervention wird es keine Bewegung geben“ , glaubt auch Silke Bothfeld vom WSI. Für eine aktive Gleichstellungspolitik sieht sie derzeit in Deutschland wenig Chancen. „In der momentanen Debatte ist so etwas geradezu tabu“, sagt die Politologin, „das herrschende Paradigma ist die Liberalisierung, da wird jede Regulierung als abträglich empfunden.“ Bestes Beispiel sei das Antidiskriminierungsgesetz, das zunächst zu einer „Sparversion“ zusammengestutzt wurde und schließlich im Sommer 2005 im Bundesrat scheiterte. Und mit ihm die Hoffnung, Frauen könnten bei diskriminierender Unterbezahlung private Arbeitgeber gemeinschaftlich verklagen - ohne dass jede einzeln die Hemmschwelle der individuellen Klage nehmen müsste, wie es heute der Fall ist. Die Folgen einer solchen Politik ließen sich nun an den Zahlen des FrauenDatenReports ablesen, sagt Bothfeld.
Aus der persönlichen Verantwortung für mehr Geschlechtergerechtigkeit will sie zwar niemanden entlassen. Doch sei es zuerst das System ungünstiger Rahmenbedingungen, das den Fortschritt hemme, sagt die Politologin. Sie ist überzeugt: „Gesetze fördern die Änderungen der Einstellung.“ Darum müsse die Politik vorangehen auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung. Damit sie irgendwann normal wird.


Soviel zu aktuellen Statistiken zum Arbeitsleben.
Die Zeitschrift "Zeit" ist bekanntlich ein neutrales, differenziert berichtendes Magazin.

Und weil ich Urajups Statistik so gut fand, will ich die hier nochmals einfügen, da sie, wie ich finde, statistisch hieb- und stichfest und zudem bisher unkommentiert blieb.
Gut recherchiert, Silke!

Meine Nachforschungen sagen etwas ganz anderes aus, nämlich:
Die Statistik des Deutschen Kinderschutzzentrums zum Thema Gewalt gegen Kinder sagt folgendes aus:

In Deutschland werden jährlich 300.000 Kinder Opfer von Gewalt (auch sexueller). In 90 % der Fälle von sexuellen Übergriffen waren die Täter männlichen Geschlechts. Aufschlüsselung:
53 % der Täter waren die eigenen! Väter, 16 % Stiefväter,
6 % ältere Brüder, 5 % der Onkel, 3 % der Großvater, 10 % Nachbarn oder Feunde, 6 % Lehrer, Erzieher,Ärzte,
In lediglich 1 % der Fälle kannte das Opfer den Täter nicht gut.

Interessant finde ich die Information, daß autoritäre Familienstrukturen diesen Missbrauch begünstigen.
Es existiert ein einheitliches Täterbild: Eher angepasste, durchschnittliche Typen auf den ersten Blick. Das einzige, was bei allen auffällt, ist die sexistische Grundhaltung und die Auffassung , dass Männer gegenüber Frauen das Sagen haben sollten.

Wer Lust hat, den ganzen Text zu lesen: Siehe

www.familienhandbuch.de (Kapitel Gewalt gegen Kinder).

Ariel
 
voice schrieb:
Wird nicht gerade den kleinen Männern dadurch eine subtile Abneigung / Abwertung des Männlichen vermittelt. Bei solchen Diskussionen muss ich immer an Henne und Ei denken. Jeder Täter hatte auch einmal eine Mutter. Provokation: Hat Frau Mann (Sohn) zum Täter erzogen ?? Welches Bild hat Mama ihrem Sprössling vermittelt das er so wenig Achtung vor Ihresgleichen hat ??
Deine ganze implizit übernommene Gundannahme,
das Männer als Tätergeschlecht akzeptiert, ist als
pure sexistische Diskriminierung komplett abzulehnen.

Dies gilt vor allem für das hier diskutierte familiäre
Umfeld. Frauen sind dort als Gewalttäter den
Männern mindestens "ebenwürdig".

Gruss Camajan
 
Ariel schrieb:
In der Schulbildung haben sie die Männer inzwischen überholt, 40,6 Prozent der Frauen bis 30 Jahre hatten im Jahr 2004 Abitur. Von den Männern waren es nur 37,8 Prozent.
Und wieso werden dann weiterhin fast nur Mädchen mit viel Steuergeldern schulisch gefördert?

Ariel schrieb:
Frauen, die ganztags arbeiten, verdienen in Westdeutschland durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer, im Osten sind es 10 Prozent weniger.
Männer arbeiten härter und machen mehr Überstunden. Deshalb.

Ariel schrieb:
Zum Beispiel werden typische Frauenberufe schlechter entlohnt als typische Männerjobs.
Als Physiker würde ich auf die Barrikaden gehen, wenn eine "Rechtsberaterin" so viel Geld
wie ich verdiene - nur weil sie eine Frau ist! Absurde Idee.

Ariel schrieb:
Hier diskriminieren Arbeitgeber die Frauen direkt. Sie verdienen weniger als ein Mann, der genau den gleichen Job macht. Nur, weil sie Frauen sind.
Gewagte Behauptung. Beweise bitte.

Ariel schrieb:
Nicht viel besser sieht es bei der Verteilung der Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern aus.
Allerdings. Immer noch müssen Männer hart und lang arbeiten und Frauen ruhen
sich in Teilzeitjobs aus.

Ariel schrieb:
In Deutschland dominiert immer noch das klassische Ernährermodell. Der Mann verdient das Geld, die Frau steigt aus dem Job, mindestens aber aus der Vollzeitarbeit, aus - und kümmert sich um die Kinder.
Weil die Frau es so will.

Ariel schrieb:
Insgesamt kein gutes Zeugnis, das der WSI-Report der Gleichberechtigung ausstellt.
Wer wenige Aspekte falsch deutet muss eben zu krassen Fehlurteilen kommen.

Ariel schrieb:
Und schon ist sie da: die Schuldfrage. Unter medialem Generalverdacht stehen traditionell die Männer, ...
Mein Reden! Selbst denkfähige Männer fallen permanent auf die
"Männer-sind-Täter"-Propaganda herein.

Ariel schrieb:
Und weil ich Urajups Statistik so gut fand, will ich die hier nochmals einfügen, da sie, wie ich finde, statistisch hieb- und stichfest ...Gut recherchiert..
Herzlichen Glückwunsch. Was genau ist hier "statistisch hieb- und stichfest"?

Dein Beitrag enthält leider auch nur die bekannten feministischen Scheinargumente.

Gruss Camajan
 
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Die Zahlen stammen aus dem FrauenDatenReport, den das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung veröffentlicht, der eingestellte Artikel ist heute in dem, Dir offenbar nicht bekannten Online-Magazin DIE ZEIT von einem ihrer MITARBEITER, der diese Statistik kommentiert.
Du solltest Dir mehr Zeit zum Lesen nehmen, bevor Du Deine Pamphlete abschickst.

Camajan schrieb:
Tatsächlich sagt nämlich das BKA, dass sexueller Missbrauch von Kindern
etwa mit 2.700 Straftaten pro Jahr zu buche schlägt. Man setze das
bitte in Relation zu den (angeblichen) 300.000 Opfern!!

Obige Argumentation bricht damit bis zur Bedeutungslosigkeit in
sich zusammen.

2700 sexuell missbrauchte Kinder, zu 90 % Männer, machst Du Dir mal klar, dass das hier fast 3000 von Männern missbrauchte Kinder sind, oder bist Du in Deiner Selbstumkreisung schon so weit weg von allem Menschlichen, dass Du nicht kapierst, was diese Zahlen aussagen?
Du bist echt nur ein jämmerliches Männlein, wenn Du das Leid, das hinter diesen Zahlen steckt runterspielst, um Deine zu Tode gerittene Theorie vom diskriminierten Mann aufrecht zu erhalten.
Für den Rest liefere ich Dir hier eine Unicef Studie, falls Du soweit zum Lesen gekommen bist, über Kindesmissbrauch weltweit, samt Deutschland im Vergleich.
Da kannst Du dann auch nachlesen, wie "normale" Misshandlung von wem und wo durchgeführt wird, wenn´s Dich denn interessiert, und Du Dich nicht nur an einseitigem Blabla, das Dein verqueres Weltbild stützt, hochziehst.

Todesfälle bei Kindern durch Misshandlungen und Vernachlässigung in den Industrieländern
Zusammenfassung der internationalen Vergleichsstudie
„Child Maltreatment Deaths in Rich Nations“
UNICEF-Innocenti Report Card Nr. 5
Florenz, August 2003 Zentrale Ergebnisse:
o In den OECD-Ländern sterben jedes Jahr rund 3.500 Kinder unter 15 Jahren an den Folgen körperlicher Misshandlung und Vernachlässigung. Jede Woche sind dies in Deutschland und England zwei Todesfälle, in Frankreich drei, in Japan vier und in den USA 27.
o Das Risiko ist für kleine Kinder am größten. Für Kinder unter einem Jahr ist es dreimal so hoch wie für die Altersgruppe der Ein- bis Vierjährigen. Diese wiederum haben immerhin noch ein doppelt so hohes Risiko wie die Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren.
o In einer kleinen Gruppe von Ländern (Spanien, Italien, Irland und Norwegen ) kommen Todesfälle auf Grund von Misshandlungen eher selten vor. In fünf Ländern (Belgien, Tschechien, Neuseeland, Ungarn und Frankreich) liegt die Rate pro 100.000 Kinder vier bis sechs mal höher. In drei Ländern (USA, Mexiko und Portugal) ist sie sogar zehn bis 15 Mal höher.
o Unterschiedliche Definitionen von „Kindesmisshandlung“, uneinheitliche Erfassung von Todesfällen sowie das Fehlen einer international akzeptierten Forschungsmethodik führen dazu, dass das wahre Ausmaß von Kindesmisshandlung von den Statistiken nicht erfasst wird.
o Insgesamt scheint allerdings die Zahl der Todesfälle von Kindern aufgrund von Misshandlung und Vernachlässigung in der Mehrzahl der Industrieländer zu sinken.
o Die Länder, mit niedrigen Todesraten haben auch insgesamt niedrige Mordraten bei Erwachsenen. Umgekehrt weisen die Länder mit hohen Todesraten aufgrund von Misshandlungen bei Kindern auch hohe Mordraten bei Erwachsenen auf.
o Kindesmisshandlungen sind sehr häufig mit Armut und Stress in den Familien – verstärkt durch Drogen- und Alkoholmissbrauch – verbunden.
o Sieben Industrieländer (Österreich, Dänemark, Finnland, Deutschland, Island, Norwegen und Schweden) haben Gesetze erlassen, die explizit die körperliche Züchtigung von Kindern verbieten.
Kindesmisshandlung und Kindstötung:
Wie kann man das Phänomen erfassen?
Kindesmisshandlungen sind ein globales Phänomen. Sie kommen in allen Gesellschaften vor. Doch wie verbreitet sind Kindesmisshandlungen in den Industrieländern? Haben sie zu- oder abgenommen? Welches sind die auslösenden Faktoren? Wie wirken sich ökonomische und soziale Veränderungen auf dieses Phänomen aus? Gibt es Beispiele für eine erfolgreiche Politik, die Kindesmisshandlungen verhindert?
Diese Fragen sind schwer zu beantworten. Denn es ist nicht einfach, Kindesmisshandlung zu definieren, geschweige denn sie zu erfassen und zu dokumentieren. Die UNICEF-Studie konzentriert sich deshalb in einem ersten Schritt auf ein empirisch halbwegs klar definiertes Phänomen:

Todesfälle von Kindern auf Grund von Misshandlungen und Vernachlässigungen.
So werden die erfassten Todesfälle für die OECD-Länder dokumentiert und eine „Rangfolge“ der Länder erstellte (Tab.1a S.4). Diese ist jedoch mit Vorsicht zu betrachten:
o So werden mit den Todesfällen nur extreme Fälle von Misshandlungen erfasst.
o Insgesamt kommen Todesfälle aufgrund von Misshandlungen selten vor, so dass bereits wenige neue Fälle reichen, um das Ranking zu verändern.
Um solche zufälligen Schwankungen auszugleichen, beziehen sich alle Angaben auf einen Zeitraum von fünf Jahren. Doch auch der Todesfall eines Kindes ist nicht immer ein eindeutiges Ereignis. Kommt ein Kind zu Tode werden zum Beispiel in machen Ländern automatisch umfangreiche Untersuchungen angestellt. In anderen mag es nur eine allgemeine Untersuchung geben bevor ein Fall als Unfall oder als Tod mit unbestimmter Ursache zu den Akten gelegt wird.
Oft ist auch nicht zu unterscheiden:

Ist das Kind aus dem Fenster gefallen oder wurde es gestoßen?
War es plötzlicher Kindstod oder wurde der Säugling erstickt?
Ist der Säugling in einem Moment der Unaufmerksamkeit ertrunken oder wurde er untergetaucht?
Brach das Kind sich das Genick durch einen Sturz oder wurde es geschubst?
Kam die Gehirnerschütterung durch einen Schlag oder einen Sturz?
Auch für die untersuchenden Ärzte und Polizisten ist es sehr schwer zu entscheiden, ab wann ein möglicher Verdacht stark genug ist, um ihm aktiv nachzugehen. Und was ist, wenn der Verdacht sich als falsch erweist? Haben sie dann nicht dem Leid unschuldiger Eltern, die ein Kind verloren haben, noch weiteres Leid hinzugefügt. Dieses Dilemma trägt u.a. dazu bei, dass viele Todesfälle von Kindern nicht richtig klassifiziert werden.
o Eine Untersuchung in Neuseeland ergab 1993, dass nur ein Drittel der nachgewiesenen Todesfälle aufgrund von Misshandlung korrekt klassifiziert waren. Ähnliches belegt eine Studie aus dem US-Bundesstaat Missouri, nach der von 384 Kindestötungen nur die Hälfte korrekt erfasst bzw. eingeordnet war. Deshalb muss man davon ausgehen, dass auch die verfügbaren Statistiken nur einen Teil der Kindestötungen erfasst und die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Aus diesem Grund haben die Autoren der Studie die Zahl der registrierten Kindermorde um die Tötungsdelikte/Todesfälle ergänzt, deren Ursache als „ungeklärt“ (undetermined) erfasst wurden. (Tabelle 1b)
Wie viele Kinder sterben an Misshandlungen und Vernachlässigung?
Nach dieser erweiterten Statistik starben in einem Zeitraum von fünf Jahren in den Industrieländern 17.253 Kinder unter 15 Jahren eines gewaltsamen Todes. 4.197 von ihnen waren jünger als ein Jahr. In Deutschland waren es in fünf Jahren 523 und davon waren 148 jünger als ein Jahr. (Fig. 2 S. 8)
Es gibt keine international vergleichbaren Daten über die Ursachen und die Täter. Einzelstudien zeigen folgendes Bild:
o Eine Untersuchung in den USA ergab im Jahr 2000, dass von 700 gewaltsamen Todesfällen von Kindern rund ein Drittel auf Vernachlässigung, gut ein Viertel auf körperliche Misshandlungen und 20 Prozent auf eine Kombination von beidem zurückzuführen waren.
o Eine Untersuchung in Kanada von 7.000 Fällen von Kindesmisshandlungen ergab 1998, dass in gut 80 Prozent der Fälle die biologische Mutter oder der biologische Vater die Täter waren. Danach folgen Stiefväter (11,1 Prozent), Stiefmütter (3,4 Prozent) und andere Verwandte (4,9 Prozent). (Fig. 4, S. 8)
Die Erweiterung um „unbestimmte“ Todesfälle ändert bei den meisten Ländern ihr Ranking nicht. In einigen Ländern (Tschechien, Slowenien, England) verdoppeln sich jedoch die Zahlen. Für Frankreich verdreifachen sie sich. Die Zahl der Kindermorde für Portugal liegt sogar achtmal höher.
Die Autoren betonen, dass in allen untersuchten Ländern eine konsequentere Erfassung der Kindestötungen notwendig sei. Ihrer Ansicht nach zeichnet die erweiterte Statistik aber ein realistischeres Bild. Gleichwohl hat auch diese ihre Schwächen. So kann es sein, dass gerade die Staaten in der Rangfolge schlecht abschneiden, die sich besonders viel Mühe bei der Erfassung und Aufarbeitung des Problems geben. Gleichwohl zeigt ein Vergleich der Statistiken, dass in 14 von 23 Industrieländern, für die vergleichbare Daten vorliegen, die Zahl der Kindestötungen seit den 70er Jahren gesunken ist.
In vier Ländern bleiben sie gleich, in fünf Ländern wird ein Anstieg dokumentiert. (Fig. 5 Seite 9)
Für nicht-tödliche Misshandlungen ist eine Aussage sehr viel schwieriger zu treffen. Eine Zunahme an Berichten und Untersuchungen kann auch das gewachsene Maß an Aufmerksamkeit für das Phänomen widerspiegeln. So hat sich in den USA die Zahl der berichteten Fälle von Kindesmisshandlung in den letzten 20 Jahren auf heute rund 50 pro Tausend Kinder verfünffacht.
Die meisten Industrieländer haben in den vergangenen Jahrzehnten spezielle Kinderschutzprogramme entwickelt, um Kinder aus Risikofamilien zu identifizieren und zu unterstützen. Auch hat die Notfallmedizin bei akuten Verletzungen in den vergangenen Jahrzehnten deutliche Fortschritte gemacht. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, dass gleichzeitig die Zahl der getöteten Kinder gesunken und die Zahl der berichteten Fälle von Misshandlung zugenommen hat. Einen automatischen Rückschluss auf das Ausmaß nicht-tödlicher Misshandlungen erlauben die Daten über Todesfälle deshalb nicht.
Gewalt in der Gesellschaft
Hängt das Risiko von Misshandlungen mit dem allgemeinen Ausmaß von Gewalt in der Gesellschaft zusammen?
Diese Frage beantwortet die Studie mit ja. So haben die Länder, mit den wenigsten Todesfällen bei Kindern aufgrund von Misshandlungen und Vernachlässigung auch die wenigsten Mordfälle unter Erwachsenen. Umgekehrt weisen die drei Länder mit den meisten Kindestötungen – USA, Mexiko und Portugal – auch die höchsten Mordraten an Erwachsenen auf.
Neugeborene und Kleinkinder sind besonders bedroht
Das Risiko von Neugeborenen und Kleinkindern unter einem Jahr an den Folgen von Misshandlungen zu sterben ist dreimal so hoch wie bei Kindern zwischen ein und vier Jahren. So kamen in einem Zeitraum von fünf Jahren in den OECD-Ländern auf 100.000 Kinder 6,1 Todesfälle durch Misshandlungen bei Kindern unter einem Jahr. Bei Kindern im Alter von eins bis vier waren es 1,9 pro 100.000 und bei Kindern zwischen fünf und 15 waren es 1,1 pro 100.000. Im Vergleich der OECD-Staaten variieren die Todesfälle in der Altergruppe unter einem Jahr auch am wenigsten. (Fig. 8a S. 12)
Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Eltern von Neugeborenen sind häufig überfordert mit der Verantwortung für ein Baby. Der Verlust an Freiheit und die Einschränkung von Beziehungen zu anderen, finanzielle Sorgen, Gefühle der Erschöpfung, Unzulänglichkeit und Depression können sich wechselseitig verstärken. Die meisten Eltern werden mit diesen Belastungen fertig.
Aber für eine kleine Gruppe schlecht vorbereiteter und allein gelassener Eltern können sie zu viel werden. Hinzu kommt die besondere Verletzlichkeit von Babys und Kleinkindern. Es ist wenig Kraft nötig, um sie schwer zu verletzen. Sie können leicht hochgehoben, geschüttelt oder fallengelassen werden. Besonders Gehirnerschütterungen sind oft tödlich, denn der Kopf ist vergleichsweise groß und die Nackenmuskeln sind wenig ausgebildet. Babys und Kleinkinder können auch nicht um Hilfe rufen oder artikulieren, wo sie verletzt wurden. Tragischerweise sind sie genau von den Menschen misshandelt worden, von denen sie besonders abhängig sind. Diese wiederum scheuen sich möglicherweise, rechtzeitig ärztliche Hilfe zu holen.
Während das Risiko, an den Folgen von Misshandlungen zu sterben, mit wachsendem Alter sinkt, sind dennoch auch ältere Kinder bedroht. In absoluten Zahlen, (d.h. wenn man alle Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen in den OECD-Ländern zusammen nimmt und dann schaut, wie diese auf die unterschiedlichen Altersgruppen verteilt sind), entfallen die meisten Tötungen auf die Altersgruppe zwischen fünf und 14 Jahren. (Fig. 8b S. 12)
Bei Jugendlichen wirkt sich auch ein verstärktes Risikoverhalten auf die Todesstatistik aus. Insbesondere für schwarze und hispanische Jugendliche in den USA beginnen die erwachsenentypischen Rollenmuster heute bereits eher mit 13 als mit 15 Jahren. Dieser Trend ist so stark, dass die Mordrate in der Altersgruppe von 13 bis 17 Jahren 50 Prozent höher ist als bei der Gesamtbevölkerung in den USA.
Wie hängen Kindestötungen und Kindesmisshandlung zusammen?
Der Tod eines Kindes ist ein extremes, endgültiges Ereignis. Es erregt in der Regel öffentliches Aufsehen und findet Eingang in die Statistik.
Doch es wäre eine verkürzte Sicht, wenn man Kindestötungen automatisch als einen extremen Endpunkt kontinuierlicher Misshandlungen betrachtet.
o Eine Untersuchung Anfang der 90er Jahre in den USA ergab beispielsweise in 60 Prozent der untersuchten Fälle von Kindestötungen keine Hinweise auf eine vorherige, langsam eskalierende Form der Gewalt in den betroffenen Familien. Ähnliches berichteten Untersuchungen aus England und Kanada.
o Eine Auswertung von 100 Kindestötungen in Schweden ergab, dass in der Hälfte der Fälle der Vater oder die Mutter ebenfalls Selbstmord beging. Man muss wohl davon ausgehen, dass die Mehrheit der Eltern, die ihr Kind umbringen psychisch schwer gestört ist.
Vermutlich gibt es also einen großen Unterschied zwischen Eltern, die ihr Kind umbringen und solchen, die ihr Kind misshandeln oder vernachlässigen. Mit anderen Worten: Tötungen an Kindern entfallen vermutlich eher auf eine Spezialgruppe. Für die allermeisten Eltern, auch für die, die ihre Kinder misshandeln und vernachlässigen, gibt es eine klare Grenze zum Mord. Ein vergleichsweise verbreiteter Sonderfall, ist die Kindstötung kurz nach der Geburt, der so genannte Infantizid. Er umfasst die Tötung von Neugeborenen durch Mutter oder Vater oder andere Familienangehörige. Die Ursachen und Hintergründe sind vielfältig: sie reichen vom eifersüchtigen Freund, der nicht glaubt, dass er der Vater des Kindes ist, über den Großvater, der meint, die Geburt habe Schande über die Familie gebracht bis hin zur depressiven und verzweifelten Teenagermutter.
 
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